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International Security Assistance Force

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ISAF Logo
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Die International Security Assistance Force (ISAF) ist die Internationale Sicherheitsbeistandstruppe in Afghanistan mit einem Stützpunkt in Usbekistan.

Die Aufstellung erfolgte durch den Weltsicherheitsrat am 20. Dezember 2001.

Das Mandat für die Beteiligung deutscher Soldaten am ISAF-Einsatz erfolgte am 22. Dezember 2001.

Am 22. Dezember 2001 nahm die ISAF unter britischem Oberkommando ihre Arbeit in Kabul auf; die erste Amtshandlung war die Bewachung der Amtseinführung der Übergangsregierung. Der eigentliche Stationierungsvertrag zwischen der Übergangsregierung und dem damals leitenden General der ISAF wurde allerdings erst am 04. Januar 2002 geschlossen.

Derzeit sind an ISAF etwa 2000 deutsche Soldaten (davon 103 Frauen) beteiligt.

Ziele und Aufbau

Aufgabe der ISAF ist die Unterstützung der vorläufigen Regierung Afghanistans bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung, so dass die vorläufige afghanische Regierung und Personal der Vereinten Nationen in einem sicheren Umfeld arbeiten können. Die Schutztruppe ist damit vollständig vom Einsatz Enduring Freedom getrennt. Die ISAF darf im Rahmen der Erfüllung der Resolution 1386 des UN-Sicherheitsrats alle Mittel, auch Waffengewalt, anwenden. Die ISAF ist keine friedenssichernde Blauhelm-Truppe, sondern eine vom Sicherheitsrat genehmigte UN-Schutztruppe, die aus freiwillig gestellten Soldaten und Finanzen der beteiligten Staaten besteht. Man unterscheidet ISAF I-V, bei denen die Schutztruppe jeweils von einer oder mehreren verschiedenen Nationen geleitet wurde:

  • ISAF I: Großbritannien, Dezember 2001 - Juni 2002
  • ISAF II: Türkei, Juni 2002 - Februar 2003
  • ISAF III: Deutschland und die Niederlande, Februar 2003
  • ISAF IV: Deutschland, Oktober 2003
  • ISAF V: Kanada, Oktober 2003 - August 2004
  • ISAF VI: Eurokorps, August 2004 -

Erwähnenswert ist noch, dass keine amerikanischen Truppen im Rahmen des ISAF Einsatzes in Afghanistan sind.

Die Versorgung der Soldaten der verschiedenen Nationalitäten erfolgt über einen Luftwaffenstützpunkt in Termes (Usbekistan), auf dem auch eine Einheit der Bundeswehr stationiert ist. Die Bundeswehr versorgt von hier aus durch regelmäßige Flüge mit Transall-Flugzeugen sowohl das Camp Warehouse in Kabul als auch die Stützpunkt der PRT-Teams in Kundus. und Feysabad (andere Schreibweise: Fayzabath).

Führung

Bis zum 19. März 2002 lief der ISAF-Einsatz der Bundeswehr als Vorauskommando unter Führung des Kommandeurs des deutsch-niederländisch-dänisch-australischen Einsatzverbandes. Deren Kommandeur war Brigadegeneral Carl Hubertus von Butler, der dann ab 19. März 2002 die Führung der Kabul Multinationalen Brigade (KMNB) übernahm. Er hatte diese Aufgabe bis zum 17. Juni 2002 inne.

Sein Nachfolger war Brigadegeneral Manfred Schlenker. Er führte die KMNB vom 17. Juni 2002 bis zum 17. Dezember 2002. Seit dem 17. Dezember 2002 und voraussichtlich bis zum 17. Juli 2003 führt Brigadegeneral Werner Freers die KMNB. Von den oben angegebenen Kommandeuren unterscheiden sich die Kommandeur der ISAF, die unter anderem die KMNB führen, aber auch andere Tätigkeiten haben. Diese Kommandeure der ISAF (COMISAF) waren/sind:

  • Generalmajor John McCall (Großbritannien) 22. Dezember 2001 - 18. Juni 2002
  • Generalmajor Hilmi Rhin Zorlu (Türkei) 18. Juni 2002 - 10. Februar 2003
  • Generalleutnant Norbert van Heyst (Deutschland) 10. Februar 2003 - 10. August 2003
  • Generalleutnant Götz Glimeroth (Deutschland) August 2003 - Februar 2004
  • Generalleutnant Rick Hillier (Kanada) Februar 2004 - 09.08.2004
  • Generalleutnant Jean-Louis Py (Eurokorps) 09.08.2004 - aktuell

Befugnisse der ISAF

Die ISAF Schutztruppe hat gegenüber der Zivilbevölkerung nur eingeschränkte Rechte. Sie darf auch bei kriminellen Akten innerhalb der Zivilbevölkerung nur den örtlichen Behörden als zusätzliche Hilfe zur Seite stehen. Grundlegend hat sie das Recht, sich bei Bedrohungen gegen Personal und Material zu verteidigen.

Mitglieder

Im Rahmen der ISAF nehmen in verschiedenen Lagern rund um Kabul unter anderem folgende Nationen teil: USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland, Italien, Spanien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Kroatien, Mazedonien, Frankreich, Luxemburg, Ungarn, Lettland.

Aktuelles

Nach langer Diskussion wurde im Dezember 2003 der ISAF-Einsatz der Bundeswehr auf die Stadt Kunduz ausgedehnt. Im Folgenden eine Übersicht der Kommandeure der Bundeswehr:

  • Oberst iG Schiebold
  • Oberst iG Baur (03.2004 bis 06.2004)
  • Oberst iG Kuhn (06.2004 bis 09.2004)
  • Oberst iG Barz (09.2004 bis aktuell).

Seit ca. 10.06.2004 werden auch Diskussionen geführt, den Einsatz der Bundeswehr auf die Stadt und Provinz Feyzabad auszudehnen, personell bedeutete dies eine Aufstockung der Kontingente um ca. 150 Mann unter Teilnahme von niederländischen Einheiten.

Seit 01.09.2004 ist das erste Kommando der Bundeswehr mit ca. 80 Soldaten in Feyzabad(andere Schreibweise: Fayzabath) eingetroffen und hat dort das Camp bezogen. Bislang sind keine Soldaten aus anderen Nationen an dem Einsatz beteiligt.

Siehe auch