Benutzer:Koenraad/Belegstellen Völkermord an den Armeniern
Diskurs
Die Ereignisse der Jahre 1915-1917 werden sehr unteschiedlich interpretiert. Streit entzündet sich in erster Linie daran, ob die Deportationen und Massaker als Völkermord zu werten sind. Ein weiterer Streitpunkt sind die Opferzahlen.
Einzelne Vertreter
Raymond Kévorkian
Raymond Kévorkian[1] stützt sich auf osmanische Dokumente, armenische (Nachkriegsbestände des Istanbuler Patriarchats in Jerusalem) und europäische Quellen und Augenzeugenberichten. Er beschreibt "Schritt um Schritt die systematische Zerstörung der armenischen Gemeinschaft in Kleinasien und Thrakien, deren zentrale Steuerung und lokale Implementierung." [2]
Taner Akçam
Dieser kommt anhand türkischer Quellen und insbesondere der Prozessmaterialien aus den türkischen Kriegsgerichtsprozessen gegen die Verantwortlichen des Völkermords in Istanbul zwischen 1919 und 1921 zu dem Ergebnis, "daß der Völkermord eine zentral geplante, bürokratisch organisierte Tat war."
Guenter Lewy
Guenter Lewy [3] ist der Ansicht, man könne die Schuld der Zentralregierung für die Massaker nicht belegen und beschreibt die Ereignisse als eine "schlimm aus dem Ruder gelaufene Deportation". Den Völkermord hält er für umstritten ("disputed") Dies fußt auf der Annahme, das Zentralkomitee der İttihad und Terakki Cemiyet sei überfordert und naiv gewesen und wisse nicht, was in Anatolien vor sich gegangen sei. Gegenargument: Telegramme Talat Paschas, die beispielsweise befahlen, die Wege von Leichen zu säubern.[4]
Justin McCarthy
Justin McCarthy [5] geht anhand von Bevölkerungsstatistiken davon aus, dass das Jahrzehnt 1912-1922 etwas weniger als 600.000 armenischen Todesopfer gefordert hat und vermutet, dass in ganz Anatolien "intercommunal warfare" dabei eine große Rolle gespielt hat. Allein in den Kriegsjahren starb 40 Prozent der armenischen Gesamtbevölkerung. Die Gesamtzahl der Opfer dieses Jahrzehnts auf muslimischer Seite, darunter auch die Kriegstoten, beziffert er auf 2,5 Millionen.
In einer neueren Veröffentlichung [6] untersucht er mit türkischen Mitautoren die armenische Rebellion in Van. Er stellt das Geschehen als Folge einer allgemeinen armenischen Rebellion dar.
Klaus Kreiser
- Die Annahme, das Istanbuler Regime habe von Beginn an auf eine Beseitigung der christlichen Bevölkerung gesetzt geht zu weit.
- Der Regierung und allen Verantwortlichen muss aber klar gewesen sein, dass unter den Bedingungen des Jahres 1915 die "Delokalisierung" (Osmanisch tehcîr oder teb'îd, تهجير oder تبعيد ) einem Todesurteil sehr nahe kommen musste.
- In vielen Fällen, möglicherweise sogar in der Mehrheit der Fälle waren Hunger, Krankheit und Epidemien für das Massensterben verantwortlich, trotz zahlreicher Anordnungen die Deportationen human abzuwickeln.
- Militärische Erfordernisse scheiden aus, da der Verdacht auf Zusammenarbeit mit dem Feind sich nicht auf Frauen und Kinder und frontferne Armenier erstrecken konnte. Die Deportation betrafen aber nahezu die gesamte armenische Zivilbevölkerung Anatoliens.
- Die Gräueltaten armenischer Kämpfer waren allerdings nicht gering. [7] [8]
Türkische Historiographie
Hallo nochmal Grüße aus dem fernen Koenraadistan, meine Inpiration:
Inhalt der Einleitung: Türkei räumt soundoviel Todesopfer infolge Deportationen ein, erkennt es nicht als Völkermord an, keine Vernichtungsabsicht, betrachtet es als Folge von Kriegshandlungen, macht dabei geltend, dass die Quellen Völkermord nicht belegen
- Kriegshandlungen: aufgeheizte Stimmung/Nationalismus-Separatismus, armenische Anschläge, Verbindungen zu Russland, Ausbruch des Krieges, allgemeine Erhebung befürchtet, viele Tote durch Übergriffe, mangelhafte Versorgung, Erschöpfung, Zahl der türkischen Toten (noch was übersehen??)
- Quellenkritik....
Die Armenier galten bis spät in das 19. Jahrhundert als die loyalsten Bürger des Reiches unter den christlichen Minderheiten. [9] Da sie vom Militärdienst und teilweise von Steuern freigestellt waren, machten sie Karrieren und genossen allgemein eine bessere Bildung als die restlichen Bürger. Nach den griechischen Unabhängigkeitsbewegungen belegten die Armenier auch die nun freigewordenen Posten im Außenministerium. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie als millet-i sadıka (die loyalen Millets) ausgezeichnet.[10]
Anfänge der Verschwörung
--Ergebnisse von Hans Barth, Salahi Sonyel--
Anfechtung der Quellen
die Historiografie wurde per Sekundärquellen geschrieben, was in der Wissenschaft ein einmaliges Phänomen ist, d.h. die Historiografie wurde nicht anhand Archive sondern anhand Literatur geschrieben, die sich nur teilweise oder gar nicht auf Archive stützt, was weltweit bzgl. eines Völkermordvorwurfs einmalig ist[11]
das folgerte eine einseitige Darstellung der Ereignisse.
Die türkische Sicht gibt folgende Quellen als Stützbeine des Völkermordvorwurfs an (Anm. für mich: der Westen schweigt sich über die Stützbeine leider aus):
- die Andoniandokumente (Aram Andonian: The memoirs of Naim Bey) von 1920
- die Lepsiusdokumente (Johannes Lepsius: Deutschland und Armenien 1914-1918: Sammlung diplomatischer Aktenstücke) von 1919
Die britischen Quellen
- das Blaue Buch (James Bryce and Arnold Toynbee: The Treatment of Armenians in the Ottoman Empire, 1915–1916: Documents Presented to Viscount Grey of Fallodon by Viscount Bryce) von 1916
- Arnold Toynbee: Armenian Atrocities: The Murder of a Nation von 1915
Die amerikanischen Quellen
- der Morgenthau-Bericht (Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story) von 1918
Die Türkei sieht sich als Opfer von intensiver Weltkriegspropaganda hauptsächlich der Ententemächte, die bis in unsere Tage nicht nachgelassen hat und im Falle der Türkei besonders dramatisch verlaufen ist (Erich Feigl Ein Mythos des Terros S. 84-87)
Die britischen Quellen
Das Blaue Buch und The murder of a nation sowie eine Reihe weiterer britischer Bücher zum Thema wurden im Auftrag des Wellington House, einer Unterabteilung des britischen Amtes für Kriegspropaganda (War Propaganda Bureau), verfasst. Ziel der britischen Regierung war die bestmögliche Promotion britischer Kriegsinteressen. Charles Masterman, Kopf des WPB, hatte 25 namhafte Autoren eigeladen, darunter Rudyard Kipling, H.G. Wells. [12][13][14][15]
Hervorgehoben wird insbesondere, dass Toynbee in einem Brief von 1916 gestand, dass er Gewissensbisse ob des Wahrheitsgehalts seines Buches hatte und seine Informationen aus zweiter Hand stammten (Public Record Office My knowledge of the greater part of the ground is very shaky and second-hand, Özg. S.93). In einem Brief von 1966 gestand er ganz offen, dass sein Buch der Propaganda dienen sollte hat dann allerdings den Wahrheitsgehalt seines Werks verteidigt und die Zuverlässigkeit des Beweismaterials hervorgehoben.[13] (It is true that the british Government's motive in asking Lord Bryce to compile the blue book was propaganda. But Lord Bryce's motive and mine was to make the truth known and the evidence was good). Die Türkei hat sich die Entkräftung des Blauen Buchs vorgenommen.[16]
Die amerikanischen Quellen
Bzgl. der Morgenthau-Berichte wird hervorgehoben, dass Morgenthau nirgendswo Augenzeuge war (das wird eigentlich bei jeder Quelle behauptet) und seine Informationslieferanten und ständigen Begleiter bei jedem noch so sensiblen Treffen zwei osmanische Armenier (Hagop Andonian und Arshag Shmavonian) waren, die seine Meinung beeinflusst haben. (Özg., [17]) Es wird auch behauptet, dass Morgenthau und das Blaue Buch nicht voneinander unabhängige Quellen sind, was Morgenthau selbst in einem Brief von 1918 an Breckenridge Long angegeben hat. (Lowry) Morgenthau wird letztendlich vorgeworfen, er wollte durch solch ein grausames Buch die USA auf Seiten der Alliierten in den Weltkrieg ziehen.[18]
Die deutschen Quellen
Lepsius wird wiederum vorgeworfen, er hätte für sein zweites Buch Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei von 1916 während eiens Aufenthalts in Istanbul im Sommer 1915 die Dokumente von Morgenthau abgeschrieben (Lepsius gibt im Vorwort zu Deutschland und Armenien 1914-1918 an, dass sein zweites Buch auf Quellen basiert, die ihm bei einer Reise nach Konstantinopel im Sommer 1915 zugänglich wurden).
Daraus wird geschlossen, dass diese drei Hauptquellen nicht unabhängig voneinander sind, sondern allesamt auf das gleiche Quellenmaterial basieren.
Die Andoniandokumente
Die Andoniandokumente waren bei Hodder&Stoughton erschienen (einer der Buchverläge, die im Dienst des War Propaganda Bureau standen).[15][19]
Die Istanbuler Prozesse
Opferzahlen
Gründe für die schwierige Aufarbeitung in der Türkei
Brainstorming: einfluss der Unabhängigkeitsbewegung auf Istanbul, Einmarsch der Griechen, Wahlboykott der christlichen Bevölkerung, Zusammensetzung des Parlaments, anhaltender Einfluss der ittihad ve terakki, Einflussnahme ausländischer Mächte, Unruhen in Istanbul, Nationalismus, Religion
Argumentsammlung Gezielte Auslöschung
Hans-Lukas Kieser definiert den Armeniermord als "Zusammenspiel zentraler und lokaler Kräfte" und als "Prozess kumulativer Radikalisierung vor dem Hintergrund langfristiger ideologischer Optionen".[2]
Argumentesammlung:
- November 1914 wurden erste Dörfer geplündert.[20]
- Ende Februar verloren Armenier ihre Stellung in osmanischen Behörden.[20]
- vor dem eigentlichen Beginn der Deportationen befahl Enver Pascha der Armee, die armenischen Soldaten zu entwaffnen.[21][4]
- Die Deportationen wiesen trotz regionaler Unterschiede überall das gleiche Grundmuster auf.[4]
Militärische Notwendigkeiten - Argumentesammlung dagegen
- Auch frontferne (siehe Devletarsivleri (Abschnitt techir kararinin uygulandigi bölgerler) Armenier aus Westanatolien und Thrazien wurden vertrieben.[21][4]
- Von den Deportationen waren auch Frauen und Kinder betroffen.[7]
- keine landesweite Erhebung der Armenier [2] regionale Rebellionen unterschiedlicher Völker waren zu jener Zeit in nahezu allen Regionen des Reiches zu beobachten.[20]
Argumente
- Vorkehrungen für eine mögliche Wiederansiedlung der deportierten Armenier wurden nicht getroffen.[4]
- Bei den Zielorten handelte es sich um unwirtliche und wüstenähnliche Regionen.
- Angebote anderer Staaten den Deportierten humanitäre Hilfe zu leisten, lehte Istanbul strikt ab.[4]
- Es wurde eigens eine Spezialorganisation (Teşkilat-ı Mahsusa) für die Deportationen ins Leben gerufen.[22]
- Mit persönlichen Emissären wurden zuvor erteilte Dekrete, die Deportierten gut zu behandeln, aufgehoben. [21][4]
Belegte und zum Teil verlinkte grauenhafte Funde
Die Akten des AA waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Sie unterlagen zum Teil der Geheimhaltung. Die Verfasser der Berichte stellten sich damit offen gegen die offizielle Politik des Kaiserreiches.
- Vollständig von Armeniern geräumt und der Schauplatz gewesen von regelrechten Massacres, Greueltaten aller Art, Schändungen, gewaltsamen Bekehrungen etc., sind: Die Wilajets Erserum und Trapezunt (hier ein Teil zum Islam bekehrt) sowie die Städte Siwas, Kharput, Kaisarije, Josgat, Amasia, Mersifan, Marasch. Die Deportierten werden nach Urfa, Biredschik, Sor, usw. geschickt, also in weitentlegene, zumteil arabische Gegenden, wo sie herausgerissen aus ihrer Umgebung, sicher halb zugrunde gehen müssen. In gewissen Städten werden die Männer in Haft behalten, die Frauen und Kinder ohne Aufsicht und ohne jede Fürsorge und in Elend allein verschickt. [4]
- Für die Zufuhr von Lebensmitteln ist bei den Transporten - obwohl Moeglichkeit vorhanden waere - nicht gesorgt. [...] Hauptsiedelungsplatz ist Der Zor. Schon die Einfahrt zeigte sofort die Hauptbeschaeftigung der Ansiedler: Totenbegraben [...] [5]
- ein grosser Armeniertransport war hinter Sabha an mir vorbeigekommen, von der Gendarmeriebedeckung zu immer grösserer Eile angetrieben, und nun entrollte sich mir in leibhaftiger Gestalt das Trauerspiel der Nachzügler. Ich sah am Wege Hungernde, Dürstende, Kranke, Sterbende, soeben Verstorbene, Trauernde neben den frischen Leichen; und wer sich nicht schnell von der Leiche des Angehörigen trennen konnte, setzte sein Leben aufs Spiel, denn die nächste Station oder Oase liegt für den Fussgänger drei Tagemärsche entfernt. Von Hunger, Krankheit, Schmerz entkräftet taumeln sie weiter, stürzen, bleiben liegen. [6]
- Als Beerdigungsstaette dienen Massengraeber, die etwa 100 Meter von der Mitte des Lagers gerechnet, geoeffnet werden. Bei meinem ersten Besuche sah ich zwei offene Gruben; die eine enthielt 16 bis 20 nackte Leichen durcheinander geworfen (z.B. ragten von einer weiblichen Leiche beide Beine in die Hoehe, waehrend der unsichtbare Oberkoerper zwischen andren Leichen eingekeilt steckte), in der zweiten erst halb voll 8 ebenfalls nackte Leichen, saemtliche so abgemagert, dass man kaum noch das Geschlecht erkennen konnte. Sobald eine Grube bis zum Rand voll ist, was manchmal 24 Stunden dauert, wird sie mit einer schwachen Schicht Erde gedeckt, in folgedessen steigt aus diesen Gruben ein pestartiger Geruch auf [7]
- Um das aus meinen Informationen gewonnene Urteil nachzuprüfen, besuchte ich alle Plätze in der Stadt, wo Armenier lagen, die von den Transporten zurückgeblieben waren. In verfallenen Karawansereien (Chans) fand ich Haufen von Toten und Halbverwesten und noch Lebende darunter, die bald ihren letzten Seufzer aushauchen mussten. In anderen Höfen fand ich Haufen von Kranken und Hungernden, nach denen niemand sah. [8]
- Dort warfen sich die Tscherkessen zum zweiten Mal auf ihre Opfer, mit Beilen, Säbeln, Dolchen hieben sie in die Menge hinein, bis das Blut wie ein Strom floss und die ganze Ebene mit verstümmelten Leichen bedeckt war. [9]
- Die Soldaten erzählten, das es das 86. Kavallerieregiment gewesen sei, dass unter Führung sämtlicher Offiziere die Untat vollbracht habe. Sie hätten 4 Stunden nötig gehabt, um alles zu töten. Dann hätten Ochsenwagen bereitgestanden, um die Leichen in den Fluss zu schaffen. [10]
- Das berichtete Vorbeitreiben von Leichen auf dem Euphrat, das in Rumkaleh, Biredjik und Djerabulus beobachtet worden ist, hatte, wie mir am 17. d.M. berichtet wurde, 25 Tage lang gedauert. Die Leichen waren alle in der gleichen Weise, zwei und zwei Rücken auf Rücken gebunden. Diese Gleichmässigkeit deutet darauf hin, dass es sich nicht um Metzeleien, sondern um Tötung durch die Behörden handelt [11]
- offizielles Communiqué russischer Regierung vom 2. Mai: Während letzten Monats veranstalteten Kurden Türken unter offenkundiger Nachricht bisweilen sogar direkter Mitwirkung ottomanischer Behörden Armenier-Massaker [12]
- ...dass Talaat in der Tat einer derjenigen türkischen Staatmänner ist, welche die Vernichtung der Armenier gewollt und planmäßig durchgeführt haben [13]
- In anderen Provinzen ist die armenische Bevölkerung völlig vernichtet worden. Die Felder und die großen Straßen sind bedeckt mit Leichen, die Flüsse haben viele von ihnen fortgespült. Es gibt keine Grausamkeit und kein Vernichtungsmittel, das nicht angewandt worden ist [14]
- Wenn die Armenier sich und ihre Frauen verteidigten, kam es zu Ueberfällen mit Massenmorden und Vernichtung ganzer Dörfer [15]
- Im Nov. 1914 wurde es amtlich zugegeben, daß sie nur auf einen Anlaß zum Massaker warteten, sobald sie einen finden würden, würden sie nicht einen Armenier am Leben lassen. [16]
- The indictment quoted another document in which a high-ranking deportation official, Abdulahad Nuri, relates how Talât Pasha told him that "the purpose of the deportation was destruction." Aus: Dadrian, "World War I Armenian Massacres," p. 558. Zitiert nach Guenter Lewy
- Augenzeugenbericht eines Konsulatsmitarbeiters zum Lager Tell Abiad bei Aleppo Oktober 1915 (Anlage 3) [17]
- Leslie A. Davis kommentiert den Abtransport der Armenier aus Mamuret ul-Aziz: "Ein Massaker [...] wäre im Vergleich dazu human." [21] (S. 19)
- Hüseyin Kazım Kadri, osmanischer Repräsentant im Libanon: "grausame Vernichtungspolitik". [4] Er geht für den Libanon allein für 200.000 Opfer der Regierungsverbrechen (hükümetin suikasti) aus [23]
- Talat zu Morgenthau zur Armenierfrage August 1915: "Wir sind zu dieser unwiderruflichen Entscheidung gekommen, dass wir sie unschädlich ("powerless") machen, bevor der Krieg vorbei ist." [24]
- Aktennotiz der deutschen Botschaft Talat Pascha am 31. August 1915: "La question arménienne n'existe plus." [21] (S. 68) [18]
- Martin Niepages, Lehrer an der deutschen Schule in Aleppo (Ende 1915): "Von Transporten, die, als sie ihre Heimat in Hocharmenien verließen, gegen zwei- bis dreitausend Männer, Frauen und Kinder zählten, kommen hier im Süden nur noch drei- bis zweihundert an." [19]
- Beglaubigte Kopie der schriftliche Aussage von General Vehip Pascha, Oberkommandierender der 3. Armee (war in Anatolien stationiert):
- "Die Deportationen der Armenier wurden im völligen Widerspruch zur Menschlichkeit, Zivilisation und behördlichen Ehre durchgeführt. Die Massaker und die Ausrottung der Armenier, der Raub und die Plünderung ihres Eigentums waren das Resultat von Entscheidungen, die vom Zentralkomitee des Komitees für Einheit und Fortschritt ausgingen."[1]
- Telegramm des Gendarmeriekommandanten in Boğazlıyan als Beweismittel im sogenannten Yozgat-Verfahren:
- sevkiyat, yani mahv manasına[1]
- Elkus, US-Botschafter in Istanbul, Nachfolger von Morgenthau:
- "Turkish officials have now adopted and are executing the unchecked policy of extermination trough starvation, exhaustion, and brutality of treatment hardly surpassed even in turkish historiy" [25]
- amerikanischer Konsul aus Harput: "unbegrenztes Abschlachten" [20]
- amerikanischer Konsul in Aleppo am 3. August 1915: "...etwas anderes als die Auslöschung ("Extermination" ist dies nicht." [20]
- deutscher Vizekonsul Hoffmann 8.11.1915 zur Weiterverschickung von Aleppo: "...der zu Fuß oder mit Tieren zurückzulegende Weg ist derart, dass ein weiteres Wegsterben der Verschickten unvermeidliche ist.[20]
- Botschafter Wangenheim am 7. Juni: "....die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigt, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse zu vernichten. [20]
- Ernst Jäck (Mitte Oktober 1915), Leiter der "Zentralstelle für Auslandsdienste" im AA: "Talaat freilich machte keinen Hehl daraus, dass er die Vernichtung des armenischen Volkes als eine politische Erleichterung begrüße." [21] (S. 69)
- Scheubner-Richter (Vizekonsul Erzurum): "...wird uebrigens unumwunden zugegeben, dass das Endziel ihres Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Türkei ist." [21] (S. 66) [21]
- Vizekonsul Hoffmann zitiert den für die Deportationen zuständigen Beamten in Aleppo: "...wir wollen den armenischen Namen austilgen." und den "Verschickungskommissar" aus Konstantinopel: "Vous ne comprenez pas ce que nous voulons. Nous voulons une Arménie sans Arméniens." [21] (S. 67) [22]
- Armenienspezialist Mordtmann (Botschaft Konstantinopel): "Es handelt sich vielmehr, wie mir Talaat Bej vor einigen Wochen sagte, darum die Armenier zu vernichten." [21] (S. 67) [23]
- Bergfeld, Konsul in Trapezunt (Trabzon) im Juni 1915: "Ich teile die Ansicht meiner sämtlichen Kollegen, daß der Transport der Frauen und Kinder an Massenmord grenzt." [21] (S. 20)
- Kuckhoff, Wahlkonsul in Samsun: "Es handelt sich um nichts weniger als um die Vernichtung oder gewaltsame Islamisierung eines ganzen Volkes [...] Es ist selbstverständlich, daß kein christlicher Armenier dieses Ziel [Urfa]erreicht. [21] (S. 20)
Hunderte weiterer Quellen, die alle dasselbe sagen
Quellen
- ↑ a b c Raymond Kévorkian: Le Génocide des Arméniens. Paris 2006
- ↑ a b c Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hans-Lukas Kieser. - ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Guenter Lewy. - ↑ a b c d e f g h Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Taner Akçam. - ↑ Justin McCarthy: Death and Exile - The Ethnic Cleansing of Ottoman Muslims 1821–1922. Princeton 1995
- ↑ Justin McCarthy, Esat Arslan, Ömer Turan et. al.: The Armenian Rebellion at Van. Utah 2006
- ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kreiser und Neumann. - ↑ Klaus Kreiser: Der osmanische Staat 1300-1922. München 2001, S. 137f.
- ↑ [1] [...] Bis vor Kurzem, Anfangs dieses Jahres, galt das armenische Element als das zuverlaessigste, ja das allein zuverlaessige von den christlichen Elementen in der Tuerkei. Man las es in allen Zeitungen und die tuerkischen Grosswuerdentraeger bestaetigten es bei allen sich bietenden Gelegenheiten.Seit dem Maerz hat sich die Aenderung vollzogen, so allgemein, so bestimmt, als ob die Tuerken bisher nicht gewusst haetten, wie gefaehrliche Nattern sie am Busen gewaermt haetten. [...]
- ↑ [2] Kemal Çiçek Tarihi tarihçiler sorguluyor
- ↑ [3]
- ↑ War Propaganda Bureau
- ↑ a b Hikmet Özdemir: Toynbee'nin Ermeni Sorununa Bakışı
- ↑ Justin McCarthy
- ↑ a b World War I Document Archive der Brigham Young University
- ↑ FAZ-Artikel
- ↑ Heath Lowry The story behind Ambassador Morgenthau's Story, Ankara 1991
- ↑ EATA- Zusammenfassung türkische Sicht
- ↑ Armenian Genocide Bibliography
- ↑ a b c d e f Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Berlin und Klenner. - ↑ a b c d e f g h i j k Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Gust (Hrsg.). - ↑ Kemal Kutay: Birinci Dünya Harbinde Teşkilat-ı Mahsusa ve Hayber'de Türk Cengi. Istanbul 1964, S. 10
- ↑ Hüseyin Kazım Kadri: Türkiye'nin Çöküşü. Istanbul 1992, S. 205
- ↑ Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story. New York 1926
- ↑ Abram I. Elkus: The Memoirs of Abram Elkus. Lawyer, Ambassador, Statesman. With a critical commentary by Hilmar Kaiser. Princetown-London 2004