Gaisbergrennen
Die Gaisbergrennen waren Automobil- und Motorradrennen, die am Gaisberg, dem Hausberg der Stadt Salzburg (Österreich), zwischen 1929 und 1968 stattfanden.
Geschichte
Am 6. September 1929 fand am Gaisberg das erste internationale Gaisbergrennen statt. Baron von Preuschen, der in Salzburg-Aigen wohnte, war der Präsident des Salzburger Automobilclubs, der dieses Rennen veranstaltete.
1930, am 31. August, wurde das Rennen erstmals im Radio übertragen. Sprecher waren der späterere Mozarteumsdirektor Prof. Dr. Bernhard Paumgartner und Wolfgang von Karajan. 1933 fand dann vor dem Zweiten Weltkrieg das letzte Mal am Gaisberg ein Rennen statt.
Nach dem Krieg gab es erstmals wieder am 19. Oktober 1952 eine Wertungsfahrt. Auf einer BSA 350 fuhr Helmut Krackowizer mit, der bis zum Ende der Rennen, 1969, dann auch als Platzsprecher und Pressechef für die Gaisbergrennen tätig war. Auch Willi Koch, Fahrschulbesitzer, fuhr bei dieser Wertungsfahrt mit und erzielte die Bestzeit.
Rennleiter zahlreicher Nachkriegsrennen am Gaisberg war Regierungsrat Fritz Stengl, dessen Vater schon vor dem Zweiten Weltkrieg Rennleiter bei zahlreichen Veranstaltungen im Land Salzburg war.
Motorradläufe gab es nicht bei allen Veranstaltungen, da das Gaisbergrennen überwiegend eine Veranstaltung für Automobilrennen war. Hier wurden u. a. Europa-Bergmeisterschaftsläufe durchgeführt. Im Laufe der Jahre kam es auch zu mehreren tödlichen Unfällen, was letztlich einer der Gründe für das Ende der Veranstaltung war. Das letzte Rennen fand am 8. September 1968 als Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft der FIA statt. Gerhard Mitter auf einem Porsche 909 Bergspyder fuhr die 8,6 km lange Strecke in der Bestzeit von 3:41,54 Minuten. (Die Rekordzeit von 3:39,7 Minuten aus dem Vorjahr gilt als unwahrscheinlich.) Er gewann das Rennen nach der Addition von zwei Läufen (7:23,72 Minuten) vor Dieter Quester (BMW-Monti) und Rolf Stommelen (Porsche). Das letzte als „Gaisbergrennen“ bezeichnete Rennen wurde nicht mehr am Berg, sondern am Salzburgring gefahren.
Seit 2003 finden Gleichmäßigkeitsläufe für historische Automobile am Gaisberg statt. Diese Läufe werden mit Veranstaltungen auf dem Salzburgring kombiniert.
Teilnehmer
Motorradfahrer
|
|
Automobilfahrer
- Edgar Barth (1964 Streckenrekord auf Porsche RS 61 mit 8-Zylinder-Motor: 8,652 km in 4:11,5 Minuten)
- Jean Behra
- Toni Fischhaber
- Richard von Frankenberg
- Sepp Greger
- Hans Herrmann
- Gerhard Mitter (1962 Streckenrekord auf Lotus-Mitter-DKW: 8,6 km in 4:25,9 Minuten)
- Herbert Müller
- Wolfgang Seidel
- Dieter Quester
- Rolf Stommelen
- Wolfgang Graf Berghe von Trips (1958 Streckenrekord auf Porsche RS: 8,6 km in 4:41,9 Minuten)
- Ernst Vogel
diese Auflistung ist nicht vollständig.
Literatur
- 75 Jahre Gaisberg-Rennen, Dr. Siegfried C. Strasser. erschienen im Weishaupt Verlag, ISBN 3-7059-0195-8
- 75 Jahre Gaisbergrennen, Hermann Schwarz, Herausgeber: Salzburg Rallye Club
Links
- Salzburger Rallye Club, Veranstalter der nostalischen Gleichmäßigkeitsläufe
- kurzer Film über das Gaisbergrennen 1933
Quellen
- die angegebene Literatur
- "Österreichisches Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer