Zum Inhalt springen

Monopoly

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2007 um 09:33 Uhr durch 213.69.80.234 (Diskussion) (Deutschland). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Das Monopoly-Spiel - aufgebautes Spielbrett

Monopoly (englisch für Monopol) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Immobilien-Monopol aufzubauen und alle Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Es ist weltweit eines der erfolgreichsten Brettspiele und wird in 26 Sprachen und über 80 Ländern verkauft.

Entstehung

der Spielplan von The Landlord's Game von Elizabeth Magie aus dem Jahr 1904

Als Erfinderin gilt heute Elizabeth Magie Phillips, die das Spiel unter dem Namen The Landlord's Game nachweislich einer Patentschrift im Jahr 1904 (erneuert 1924) ins Leben gerufen hat. Lange Zeit galt allerdings Charles Darrow, der das Spiel an die Parker Brothers verkauft hatte als der Ursprung. Vorausgehende Kontaktversuche von Magie mit Parker waren offenbar allesamt gescheitert. Diese vollständigere Geschichte wurde jedoch erst im Zug einer Klage von General Mills ab ca. 1974 wieder öffentlich bekannt. Der derzeitige Markeninhaber Parker Brothers (bzw. dessen Dach Hasbro) hat im Lauf der Zeit die Patentrechte sowohl von Magie wie auch von Darrow in seinem Besitz gehabt und hält heute weiterhin die Markenrechte am Namen Monopoly.

Charles Darrow soll Monopoly 1930, nach eigenen Angaben, als Zeitvertreib für die lange Zeit der Beschäftigungslosigkeit, welche durch die Weltwirtschaftskrise entstand, entwickelt haben. Kritiker dagegen sehen große Übereinstimmung, selbst in Schreibfehlern, mit dem damals schon bekannten Atlantic City Board von Ruth Hoskins, das wiederum relativ nahe an der Ur-Version von Magie ist während zeitgleich in Spiel- und Bildungskreisen diverse modifizierte Varianten kursierten, z.B. unter dem Titel Finance. Schon nach kurzer Zeit nach dem Start seiner Aktivitäten konnte Darrow erste Exemplare, die er zunächst in reiner Handarbeit herstellte, an Freunde und Nachbarn verkaufen.

Nachdem sein Spiel 1934 auch in einem Kaufhaus in Philadelphia verkauft wurde, wurde die Nachfrage so groß, dass Darrow sich an Parker Brothers, den damals größten Hersteller von Brettspielen, wandte. Nach einem Testspiel lehnten die Parker-Manager es ab, das Spiel in ihr Sortiment aufzunehmen und begründeten dies mit der langen Spieldauer, komplizierten Spielregeln und dem Fehlen eines Zielpunktes (die Mitspieler müssen fortwährend im Kreis laufen). Darrow ließ sich aber nicht entmutigen und vermarktete das Spiel - mit leicht geänderten Spielregeln - weiterhin selbst.

1935 hatte sich der Erfolg auch bis zu Parker herumgesprochen: Die Firma korrigierte ihr Fehlurteil und erwarb am 5. November die Rechte an Monopoly. Die Verkaufszahlen des Spiels entwickelten sich zunächst weiterhin sehr erfolgreich.

1936 verhängte Georg Parker angesichts gewisser Rückgänge beim Absatz einen Produktionsstopp, da er einen weiteren schnellen Absatzeinbruch erwartete. Die Absätze dagegen zogen in der Folge wieder deutlich an, so dass sich Parker entschließen konnte die Produktion des Spiels wieder auf zu nehmen.

Datei:Monopoly Junior.jpg
Monopoly Junior, Teppich-Ausgabe

Das Spiel wurde in der Folge in zahlreichen nationalen Versionen umgesetzt und auf die Märkte gebracht, so dass es zu einem Klassiker werden konnte. Heute gibt es zahlreiche Sondereditionen für bestimmte Städte, Länder und Regionen sowie mehrere lizenzierte Ausgaben (z.B. das MAD-Spiel).

Versionen, Editionen und Varianten

Deutschland

Die deutsche Monopoly-Version entwickelte sich wie folgt: Die erste deutsche Ausgabe, die in den 30er Jahren auf den Markt kam, enthielt als hochpreisige Straßennamen auch die Straße aus dem Berliner Nobelviertel Schwanenwerder. Dort wohnte auch Propagandaminister Joseph Goebbels. Er ließ das Spiel 1936 offiziell wegen des jüdisch-spekulativen Charakters verbieten, jedoch ging es ihm wohl mehr um die schon erwähnte Insel Schwanenwerder als teuerste Straße. In der neu aufgelegten westdeutschen Monopolyversion von 1953 ging man allen damit verknüpften Problemen einfach aus dem Wege, indem man fiktive Überall-Straßennamen wie etwa Schlossallee oder Goethestraße verwendete. In der DDR war das Spiel nicht erhältlich, die Einfuhr war – auch im „Westpaket“ – verboten. Mittlerweile ist auch die Originalversion mit den Berliner Straßennamen aus den dreißiger Jahren wieder erhältlich.

Im Herbst 2005 erschien eine neuere Version des Spiels namens „Monopoly Heute“, es ist eine Berlin-Ausgabe. Ein paar Wochen danach erschien „Monopoly Banking“ auch mit Berlin, aber in dem mit Kreditkarte und Kartenlesegerät statt mit Bargeld bezahlt wird. Auch finden sich hier aktuellere Straßennamen und neue Ereigniskarten.

Im Januar 2007 begann eine Internetabstimmung auf der deutschen Herstellerseite [1], in der man sich zwischen 38 Städten entscheiden kann, die für die Ausgabe Monopoly Deutschland zur Wahl stehen. Die bestplatzierten 22 Städte werden übernommen. Außerdem werden Wasser- und Elektrizitätswerk durch Anlagen für erneuerbare Energieerzeugung wie Solar- und Windkraftanlagen ausgetauscht.

Folgende Städte wurden gewählt: Aachen, Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Düsseldorf, Frankfurt, Halle, Hamburg, Heidelberg, Jena, Köln, Leipzig, Lübeck, Mannheim, München, Münster, Regensburg, Saarbrücken, Schwerin, Würzburg Gewählte Bahnhöfe: Hamburg, Köln, Leipzig, Nürnberg Gewählte Energiequellen: Solarpark Bavaria, Wasserkraftwerk Rheinfelden

Schweiz

In der Schweiz wird Monopoly in einer lokalen Version vertrieben, die Schweizer Städtenamen in Kombination mit echten Straßen beziehungsweise Plätzen verwendet. Der höchstpreisige Ort ist dabei der Paradeplatz in Zürich, der billigste der Churer Kornplatz. Das Spielmaterial (Brett und Karten) ist durchgehend zweisprachig (deutsch und französisch).

Österreich

In Österreich wird eine spielerisch sehr ähnliche Version unter dem Namen DKT (Das kaufmännische Talent) und eine weitere Version unter dem Namen Trust vertrieben. Bei DKT werden reale Straßennamen aus den österreichischen Landeshauptstädten verwendet. Die Regeln von DKT heben sich, Kennern zufolge, teils deutlich von den gängigen Monopoly-Regeln ab.

Europa

Es wurde auch eine Europa-Version mit den Straßennamen aus europäischen Hauptstädten aufgelegt.

Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder

1974 entwickelte Ralph Anspach ein Spiel namens Anti-Monopoly. Die Firma General Mills, welche Parker Brothers inzwischen übernommen hatte, reagierte auf dieses Spiel wie auf andere dieser Art vorher, und versuchte es vom Markt zu klagen. In einer langjährigen Auseinandersetzung setzte sich Ralph Anspach jedoch letztendlich durch. Als Ergebnis dieser Klage musste General Mills eingestehen, dass Charles Darrow nicht der Erfinder von Monopoly ist, sondern dass es sich bei diesem Spiel um eine Kopie des seit 1904 im Umlauf befindlichen The Landlord's Game handelte, welches von Elizabeth Magie Phillips erfunden wurde, beziehungsweise, dass es bereits vor 1930 Spiele mit dem selben Namen und Spielprinzip (explizit erwähnt wird Atlantic City Monopoly) gegeben hat. Ein nahezu identisches Spiel namens Finance war bereits seit 1932 im Handel, bevor es von Parker Brothers aufgekauft wurde.

Monopoly in Literatur, Kunst und Musik

  • Der Sänger Franz Josef Degenhardt nahm das Spiel in einem seiner Lieder in dem Album Wallfahrt zum Big Zeppelin kritisch unter die Lupe, als er darin eine wahre Episode schilderte, die am 26. Januar 1970 in Berlin stattfand und in deren Verlauf zwei Personen beim Monopolyspiel in Streit gerieten und den Tod fanden.
  • 1984 äußerte Klaus Lage im Refrain seines Lieds "Monopoli" [sic] bildliche Kapitalismuskritik mit den Worten Wir sind nur die Randfigur in einem schlechten Spiel [...] Und die in der Schlossallee verlangen viel zu viel..

Spielablauf

Monopoly wird mit zwei bis acht Spielern gespielt. Jeder Spieler erhält 15000 € Startkapital und besitzt eine Spielfigur, die sich zyklisch im Uhrzeigersinn auf dem Spielbrett bewegt. Es gibt kein negatives Vermögen. Die Spieler kommen der Reihe nach dran. Ist ein Spieler an der Reihe, so wickelt er folgende Schritte ab:

  • würfeln und die Figur bewegen
  • je nach Art des erreichten Feldes bestimmte Aktionen ausführen

Das Ziel des Spieles ist es, am Ende das größte Vermögen zu besitzen. Zum Vermögen zählt das Bargeld, sowie jedes Haus und jedes Hotel mit dem halben Kaufpreis. Ein Spieler, dessen Privatvermögen auf Null gefallen ist, scheidet aus dem Spiel aus. Die verbleibenden Spieler fahren fort. Das Spiel endet auch dann, wenn nur noch ein Spieler übrig ist. Die Bank kann niemals pleite gehen. Ist in ihr kein Geld mehr enthalten, so besagen die Monopoly-Regeln, dass man Zettelchen mit dem entsprechendem Wert schreiben soll.

Literatur

Vorlage:Link FA