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300 (Film)

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Film
Titel 300
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2007
Stab
Regie Zack Snyder
Drehbuch Zack Snyder,
Kurt Johnstad,
Michael Gordon
Produktion Frank Miller,
Mark Canton,
Bernie Goldman,
Jeffrey Silver,
Gianni Nunnari
Musik Tyler Bates
Kamera Larry Fong
Schnitt William Hoy
Besetzung

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300 ist ein US-amerikanischer historisch-fantastischer Actionfilm aus dem Jahr 2007 und gleichzeitig eine Verfilmung des gleichnamigen Graphic Novel von Frank Miller aus dem Jahr 1998. Der Film startete am 9. März 2007 in den US-amerikanischen, am 5. April 2007 kommt er in die deutschen Kinos. Der Film erzählt in freier Form die Geschichte der ersten Schlacht bei den Thermopylen. Als Weltpremiere war 300 im Februar 2007 im Wettbewerb der Berlinale 2007 außer Konkurrenz zu sehen.

Handlung

Erzählt wird aus der Sicht von Dilios von der harten Auswahl der Säuglinge in Sparta, die nur die Gesunden überleben, sowie von der Erziehung zum gnadenlosen Krieger. Der Erzähler berichtet von der Legende eines Jungen, der in einem Initiationsritual alleine gegen einen wilden Wolf bestehen muss. Dreißig Jahre später ist dieser Junge König Leonidas von Sparta.

480 v. Chr.: Die Perser erobern unter dem Gott-König Xerxes die bekannte Welt und stehen an der Grenze Griechenlands. Ein Unterhändler der Perser bietet die kampflose Annexion Griechenlands an. Leonidas lehnt jedoch aus Stolz ab und tötet den Unterhändler samt seiner Begleitung. Daraufhin befragt Leonidas, nach altem Gesetz, das (von Xerxes bestochene) Orakel, bevor er in den Krieg zieht, um Sparta zu verteidigen. Der Segen wird ihm jedoch unter dem Vorwand eines hohen Feiertages verboten, welcher jegliche Kampfhandlung verbietet. So zieht Leonidas mit 300 ausgesuchten Kriegern seiner Leibwache „auf Wanderschaft“. Sein Ziel ist es, die Übermacht an den strategisch wichtigen Thermopylen aufzuhalten.

Auf dem Weg schließen sich die Arkadier den Spartiaten an. Gemeinsam wehren sie die ersten Angriffe der Perser ab. Daraufhin bittet Xerxes, der König der Perser, Leonidas zu einer Audienz und versucht, ihn zur Aufgabe zu bewegen. Leonidas lehnt jedoch ab und schlägt mit seinen Männern auch die nächste Angriffswelle zurück. Es wird kund, dass der missgebildete Ephialtes Xerxes über einen geheimen (strategisch wichtigen) Bergpass informiert, weil Leonidas ihm einen Platz in der Phalanx aufgrund seiner Missbildung verwehrte. Als sich die Situation der Spartaner deswegen verschlechtert, schickt Leonidas den verwundeten Dilios zurück, um von dem tapferen Kampf der Griechen zu berichten. Sein einziger Wille ist es, dass sich das Volk der Griechen an seine Tat erinnere. Der König bleibt mit seinen verbliebenen Kämpfern zurück, um sich dem letzten Gefecht zu stellen. Ein letztes Mal schlägt er ein Angebot aus, da er lieber als freier Grieche sterben will, denn als König der Griechen unter Xerxes weiter zu leben.

In der Zwischenzeit versucht die Gattin von Leonidas, Königin Gorgo, den Senat zu überzeugen, ihren Mann mit der Armee zu unterstützen und für die Freiheit Spartas zu kämpfen. Ein Mitglied des Senats, Theron, bezichtigt sie jedoch der Lüge und unehrenhaften Handelns. So forderte er erfolgreich die sexuelle Unterwerfung der Königin im Gegenzug für die Zustimmung des Senats. Wütend über die Veröffentlichung dieses Abkommens vor dem Senat, ersticht Königin Gorgo Theron, woraufhin sein Judaslohn, persische Münzen, auf den Boden fallen.

Ein Jahr später ist Dilios selbst Anführer der Armee der Griechen und stellt sich nun den Persern bei Plataiai. Da die Perser nur in einer Übermacht von 1:3 antreten, wird dies für die Griechen, deren 300 Mann Kampfkraft um Leonidas bewiesen haben, ein leichter Kampf, so Dilios.

Hintergrund

Produktion

  • 300 ist eine Co-Produktion von Warner Bros. Pictures, Legendary Pictures, Atmosphere Entertainment MM, Virtual Studios und Hollywood Gang Productions, in Deutschland im Verleih der Warner Bros. Deutschland GmbH.
  • Der Film wurde ähnlich wie auch schon Frank Millers Sin City im Digital Backlot Verfahren inszeniert. Das bedeutet, dass die Schauspieler auf Sets außerhalb von Filmstudios vor blauen Wänden agiert haben und die Hintergründe nachträglich in der Post-Produktion des Films mit Computeranimationen eingefügt wurden.
  • Am Startwochenende spielte 300 in den amerikanischen Kinos 70,885 Millionen US-Dollar ein, davon 3,4 Millionen in IMAX-Kinos. Hiermit übertraf er den Film Superman Returns, der bisher das beste Startergebnis in IMAX-Kinos erzielte. Zudem gelang dem Film der beste März-Start aller Zeiten, der drittbeste Start eines Filmes der Altersfreigabe R und der fünftbeste Start eines Originalfilms (kein Sequel) aller Zeiten. [2]

Musik

  • Die weibliche Stimme, die auf dem Soundtrack in diversen Liedern zu hören ist, stammt von der iranischstämmigen Sängerin Azam Ali, die schon des Öfteren mit Tyler Bates zusammengearbeitet hat.
  • Kritik wird von Kommentatoren laut am Song "Message for the Queen", für die Tyler Bates zwar zeichnet, die Melodie jedoch identisch ist mit dem mazedonischen Volkslied "Zajdi, zajdi jasno sonce" von Aleksandar Sarievski.

Altersfreigabe

In den Vereinigten Staaten erhielt der Film wegen seiner drastischen Gewaltdarstellung in den Kampfszenen und einiger Darstellungen von Sexualität sowie Nacktheit von der MPAA ein R-Rating, welches unter 17-jährigen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder eines anderen Erwachsenen Eintritt zur Vorstellung gewährt.[4] In Deutschland erhielt der Film Ende Februar die Freigabe FSK 16 [5] und entspricht dem Vernehmen nach der amerikanischen R-Rated-Fassung [6].

Kritiken

  • epd Film 4/2007 S. 41: „Die Schlacht bei den Thermopylen […] als bildgewaltiger, blutgesättigter Comic, dessen politische Parallelen in der Gegenwart ambivalent bleiben.“
  • film-dienst: „Einem Comic nachempfundenes Historiengemetzel, das sich in der Präsentation von Muskeln, Waffen und Blut gefällt und in seiner unreflektierten Haltung gegenüber faschistoidem Gedankengut leicht als Propagandafilm verstanden werden kann.“
  • Deike Stagge von „Filmstarts“ glaubt, dass „das an faschistische Propaganda erinnernde Blut und Ehre-Gerede“ bei einigen Kritiken auf Widerstand stoßen wird. Der Film mache daraus aber „völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil, der von seinem Schauwert gut leben kann.“[8]
  • Oliver Preuss von „mehrfilm.de“: „Nach der Comic-Roman Vorlage 300 von Frank Miller (Sin City) hat der ehemalige Werbefilmer Zack Snyder (Dawn of the Dead) eine der berühmtesten Schlachten der Zeitgeschichte mit einer unverwechselbaren Optik inszeniert.“
  • Joachim Kurz von "kino-zeit.de" betrachtet den Film als "Schlachtplatte auf Zelluloid", die nicht mehr zu bieten hat als "Schauwerte, Dauergemetzel und stupide Dialoge aus dem Fundus minderbegabter Kriegsrhetoriker".
  • Markus Ostertag von „MovieMaze“ beschreibt den Film als „einen wahren Augenschmaus“, der „trotz aller technischen Raffinessen und kreativer Genialität“ die Atmosphäre durch „unnötige Längen“ nicht durchweg halten kann.[9]

Der Film ist vor allem im Iran und bei Exil-Iranern in den USA und Europa unter massive Kritik geraten, da ihm teilweise Rassismus und Verunglimpfung der persischen Kultur vorgeworfen wird. So gibt es mehrere hundert Protest-Blogs[10].

Tatsächlich hat sich der Iran auch bei den Vereinten Nationen über den Film beklagt, mit der Begründung, er sei ein Propagandafilm, der auf die aktuelle Situation im Nahen und Mittleren Osten anspiele und gleichzeitig die Perser als einfältige, grausame Barbaren darstelle. Mit dem Sandalenfilm über die Schlacht zwischen Persern und Spartanern am Thermoppylen-Pass hätten die USA «eine neue Front im Krieg gegen den Iran» eröffnet, ereiferte sich das iranische Fernsehen. Der kulturpolitische Berater von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Javad Schamgari, warf den USA vor, sein Land erniedrigen zu wollen. In den USA, wo der Streifen ein Kassenschlager ist, sind iranischstämmige Amerikaner erbost darüber, dass sich Perserkönig Xerxes als rachsüchtiger und launischer Tyrann gebärdet. Davon ist in der Geschichtsschreibung allerdings nichts überliefert. Die Spartaner, so die Kritiker, würden andererseits viel fortschrittlicher dargestellt als sie in Wirklichkeit gewesen seien.

Auch einige westliche Filmkritiker halten den Film für völlig misslungen. In «Filmstarts» war sogar von «faschistischer Propaganda» die Rede. Der Kritiker des «New Yorker» zeigte Verständnis für die empörten Iraner: Man könne ihnen nicht vorwerfen, dass sie kein Verständnis für amerikanische Popkultur hätten.

Quellen

  1. IMDb
  2. Hordes Drive '300' to Record
  3. IMDb
  4. IMDb
  5. Freigabebescheinigung http://www.spio.de/fskonline/PDF/0702/109191K.pdf
  6. Verweis auf eine Mail von Warner im Forum von cinefacts.de
  7. Thomas Willmann: Berlinale 2007 - Die Berlinale-Hülse in „artechock film“ vom 14. Februar 2007, Online-Ressource, abgerufen am 20. Februar 2007.
  8. Deike Stagge: 300 (Action-Abenteuer) in „Filmstarts“, Online-Ressource, abgerufen am 3. März 2007.
  9. 300 Kritik auf MovieMaze
  10. Berichterstattung im BBC