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Charlotte Corday

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Charlotte Marie-Anne Corday
Charlotte Marie-Anne Corday, Gemälde von Paul Jacques Aimé Baudry, 1858

Charlotte Marie-Anne Corday d'Armont (* 27. August 1768 in Saint-Saturnin-des-Ligneries, Frankreich; † 19. Juli 1793 in Paris) war eine französische Adlige und Urenkelin des Dramatikers Pierre Corneille, die durch den Mord an Jean-Paul Marat Berühmtheit erlangte.

Charlotte Corday wurde in einer Klosterschule erzogen und war mit den antiken Autoren vertraut. Als die Französische Revolution ausbrach, begrüßte sie diese zunächst. Im Laufe der immer gewaltsamer werdenden Ausschreitungen sah sie jedoch ihre aufklärerischen Ideale verraten. Jean-Paul Marat hielt sie für den Hauptübeltäter, der durch seine Nähe zum Volk dieses manipuliere und es zu unzivilisierten Gräueltaten aufhetze. In der Beseitigung Marats sah sie die Rettung Frankreichs.

In Paris ließ sie Marat mitteilen, sie habe Informationen über die in Caen untergetauchten Girondisten. Am 13. Juli 1793 wurde sie bei ihm vorgelassen. Während sie ihm die Neuigkeiten diktierte, erstach sie den Revolutionär Marat in seiner Badewanne, in der er sich wegen einer Hautkrankheit aufhielt.

Am 14. und 15. Juli wurde sie verhört, ehe man sie dem Revolutionstribunal vorführte. Sie stand zu ihrer Tat und sagte aus, sie habe "einen Menschen getötet, um 100.000 zu retten".

Am Tag nach den nationalen Begräbnisfeierlichkeiten Marats wurde sie guillotiniert.

Charlotte Corday erreichte ihr Ziel nicht: Nach dem Mord an Marat wurden die "Gegner der Revolution" stärker bekämpft als jemals zuvor.

Das tragische Ende der Charlotte Corday inspirierte mehrere Künstler, darunter Klopstock und Gleim .

Literatur

  • Arnd Beise: Charlotte Corday: Karriere einer Attentäterin. Marburg 1992, ISBN 3-89398-099-7
  • Jean Epois: L'affaire Corday-Marat: prélude à la terreur. Les Sables-d'Olonne 1980, ISBN 2-7188-0080-1
  • Joseph Shearing: The angel of assassination. London 1935