MZ ETZ
Die MZ ETZ ("Einzylinder Teleskopgabel Zentralkastenrahmen") ist ein Motorrad-Typ, der in der DDR von MZ hergestellt wurde.
Die MZ ETZ ist das verbreitetste Modell von MZ. Dabei handelt es sich allerdings um zwei prinzipiell unterschiedliche Modelle; die "kleine" Baureihe mit 125- oder 150-cm³-Motor, und um die "große" Baureihe mit 250- oder 300-cm³ Motor. Beide Modelle hatten allerdings ein ähnliches Design und wurden gleichzeitig gebaut. Charakteristisch für die ETZ war erstmalig die Verwendung von Getrenntschmierung, Scheibenbremsen (ein Lizenznachbau von Brembo) und 12-Volt-Elektrik. Wie alle Zweitakt-MZ zeichnete sie sich durch sehr elastische Motoren, ein gutes Fahrwerk und hohe Wirtschaftlichkeit aus, weshalb sie eines der wenigen exportfähigen DDR-Produkte war und schon vor 1990 eine Fangemeinde im Westen hatte.
Nach dem Konkurs von MZ 1991 erwarb die türkische Firma Kanuni Kombassan die Lizenzen zum Bau der ETZ und produziert diese, zum Teil mit Veränderungen, bis heute weiter.
ETZ 125 | ETZ 150 | ETZ 250 | ETZ 251 | ETZ 301 | |
Hubraum | 123cm³ | 143cm³ | 243cm³ | 243cm³ | 291cm³ |
Leistung | 10,2 PS | 12,2-14,3 PS | 17 oder 21 PS | 17 oder21 PS | 23 PS |
Leergewicht | 118...122kg | 118...122kg | 145-149kg | 141-145kg | 145kg |
Die kleine Baureihe
1985, also 4 Jahre nach Start der großen Baureihe, erschien die ETZ 150 als Nachfolger der TS 150, mit der sie nur noch sehr wenig gemein hatte. Der Motor wurde deutlich weiterentwickelt, es fand ein gänzlich neu entwickelter Rahmen Verwendung und natürlich die nun von der großen Baureihe bekannte 12-Volt-Elektrik.

Die große Baureihe
Die ETZ 250 kam im Frühling 1981 als Nachfolger der TS 250/1 heraus. Im Gegensatz zur TS war sie, je nach Ausführung, wahlweise mit Scheibenbremse ausgerüstet. Eine 12-Volt-Anlage war jetzt serienmäßig. Für den Export wurde sie mit Frischölschmierung (Dosierpumpe) ausgerüstet. Weitere Änderungen waren ein überarbeiteter Motor mit (21 PS), ein geschweißter Kastenprofilrahmen und vorn wie hinten 18 Zoll Räder. Die ETZ 251/301 wurde 1988 präsentiert mit leichten Retuschen an der Optik aber ohne wesentliche Veränderungen.
Die neuen Viertakter
Nach 1990 wurde es nötig den wegbrechenden Ostmarkt durch Kunden im Westen zu ersetzen, was dazu führte dass man die Modellreihe der ETZ durch einen Viertaktmotor aufwertete. Man entschied sich bei MZ für den 500-cm³-Motor der Firma Rotax und entwickelte auf Basis der "großen" ETZ aufgewertete Modelle die bis 1998 gebaut wurden, darunter die optisch noch fast identische "500R", die "Saxon"-Reihe und die "Silver Star" bzw. "Red Star". Gleichzeitig wurde aber noch bis 1995 auch der bewährte Zweitaktmotor in den Modellen "Tour" und "Fun" verbaut.
Die "kleine" ETZ hingegen wurde optisch aufgewertet noch bis 1998 als "Saxon Roadstar" und "Saxon Sportstar" mit dem auf 10 PS gedrosselten 125-cm³ Zweitakter weiterproduziert.