Wikipedia Diskussion:Namenskonventionen/Binnen-I
Political Correctness
Stand 16.06.2004:
- "In manchen Bereichen hat es sich als politisch korrekt eingebürgert, auf männliche und weibliche Formen eines Wortes mit einem "Binnen-I" (StudentIn; bzw. Mehrzahl: StudentInnen) hinzuweisen, um auf gesellschaftliche Ungleichheit aufmerksam zu machen. So sehen einige Leute in der alleinigen Verwendung der männlichen Form (Student) eine Diskriminierung von Frauen und versuchen deshalb durch Verwendung des Binnen-I in Wikipedia darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen und Männer gemeint sind. Den Titel des jeweiligen Artikels betreffend gibt es die Möglichkeit entweder mit "Malerin" oder mit "Maler" zu referenzieren bzw. mit MalerIn und die Begriffe "Maler" und "Malerin" mittels der Funktion des Redirects in den gleichen Artikel münden zu lassen – das soll aber selbstverständlich niemanden davon abhalten, über die Malerin einen eigenen, interessanten Artikel zu schreiben (wann sah man Malerinnen als gleichberechtigt zu ihren männlichen Kollegen, wie sah es mit der Ausbildung aus etc.)."
Siehe auch Androzentrismus
Stand 12.06.2004:
- In den 70er Jahren entwickelte sich ein Fokus auf den strukturierenden Charakter der Sprache, der in der Wissenschaft als Linguistic turn bezeichnet wird. Auch soziale Bewegungen griffen diese Gedanken auf und erkannten, dass gesellschaftliche Ungleichheit sich in der Sprache manifestiert und diese deshalb auch bewusst umgestaltet werden sollte.
- In vielen Bereichen hat es sich als politisch korrekt eingebürgert, z.B. auf männliche und weibliche Formen eines Wortes mit einem "Binnen-I" (StudentIn; bzw. mehrzahl: StudentInnen) hinzuweisen um auf herrschende Unterdrückungsverhältnisse aufmerksam zu machen. So ist durch die Nennung der ausschließlich mänlichen Form (Student) eine Diskriminierung von Frauen gegeben, der Wikipedia u.a. entgegenwirken möchte. Artikel also bitte mit "BürgerInnen" und und nicht mit "Bürger" referenzieren.
Nein, wir sind eine Enzyklopädie, die in gängiger Sprache bekanntes Wissen darstellt, kein Weltverbesserungsprojekt. Außerhalb von Studentenzeitschtrifen ist die I-Schreibung überhaupt nicht üblich. Und den Artikel aufgrund von zwei Wortmeldungen mit dem Hinweis Diskussionsstand ins Gegenteil verändern ist gelinde geasagt schlechter Stil -- Clemens 22:57, 11. Jun 2004 (CEST)
- Also siehst du Wikipedia nichtals Weltverbesserungsprojekt, also ist die Intention die Welt gleich zu lassen oder gar sie zu verschlechtern? Ich sehe die Bereitstellung von freiem Zugang zu Wissen sehr wohl als Weltverbesserung an. Und hoffe sehr stark, dass Wikipedia sich als emanzipatorisches Projekt sieht und würde es sehr schade finden wenn wie du begründest es "überhaupt nicht üblich" ist es daher auch so belassen wird. Sozusagen, das war immer schon so also dürfen wir es auch nicht ändern hmmm ??? Subversiv-action 00:54, 14. Nov 2004 (CET)
In den letzten Jahren hat sie die geschlechtsneutrale Schreibweise nicht nur in StudentInnenzeitschriften durchgesetzt, sondern in vielen Publikationen und auch in einigen Tageszeitungen. Die Frage ist, ob Wikipedia dieser Entwicklung hinterherhinken will oder (wie in vielen anderen Bereichen auch) vorne dabei ist. Schließlich geht es darum eine "freie Enzyklopädie" zu machen und dieser Ansatz ist sehr wohl emanzipatorisch und Wikipedia somit ein (wie du es ausdrückst) "Weltverbesserungsprojekt". Benutzer:Rafl 0:57, 12. Jun 2004 (CEST)
- in einer Enzyklopädie haben solche zeitgeistlichen Modeerscheinungen meiner Meinung nach niX zu suchen, das mag vielleicht in einem Wahlflugblatt recht populär erscheinen, doch keine Frau hat je was davon, wenn man etwa "WanderInnen" & Co. schreibt. Wirklich korrekt zu sein, und zu Jedem, auch zu jedem Geschlecht - JA, doch diese verlogene political correctness in den Mode-Wind zu hängen - das bitte in der Wikipedia doch lieber nicht! Ilja 06:23, 12. Jun 2004 (CEST)
- ...dazu möchte ich nur anmerken, dass das Internet auch ein "zeitgeistliche Modeerscheinung" ist. gell? ;) Es wäre nett, wenn sich die - ich nehme mal an - Männer hier mal damit außeinander setzten was es für Frauen bedeutet in der deutschen Sprache nicht beachtet zu werden. Wenn du schreibst, dass "keine Frau" was davon hätte, wenn sie in der deutschen Sprache erwähnt (!!) wird, möchte ich dich hier nur nochmal auf die hier bereits mehrmals verlinkten Artikel Androzentrismus bzw. Linguistic turn verweisen. Also bitte geht einmal auf die Argumente von Tavira & Co. ein und ändert den Artikel nicht einfach immer wieder zurück (das ist nicht wirklich nicht fair). Zu Argumentieren, dass andere das Binnen-I auch nicht verwenden, erinnert mich sehr stark an die klassische "wenn die von der brücke springen, spring ich auch" argumentation. das sollte echt unter eurem niveau sein! deshalb mein vorschlag: wir ändern den teil wieder auf taviras version und diskutieren hier konkrete formulierungen. lg, x11, 12.06.04
Ich habe die letzte Änderung widerrufen. Kein Mensch kommt draus? Vielleicht können wir zusammen konstruktiv etwas verständliches formulieren, anstatt einfach Beiträge rückgängig zu machen. Was genau ist nicht verständlich? Kokiri 22:24, 11. Feb 2004 (CET)
- alles. Im Absatz, so wie er vorher war, steht bereits alles drin, was man zu dem Thema an Regeln in der Wikipedia kennen muss - Diese Seite soll kurz die notwendigen Regeln zusammenfassen, die man zum Betiteln eines Artikels braucht, und sich nicht in langen Abhandlungen über die verschiedenen Varianten verschiedener hier nicht zulässiger Schreibweisen ergehen. --elian 22:41, 11. Feb 2004 (CET)
- Aber ich habe versucht, die Regel zu ändern. Ich versuchs mal anders. Kokiri 22:58, 11. Feb 2004 (CET)
alte Version:
- In vielen Bereichen hat es sich als politisch korrekt eingebürgert, auf männliche und weibliche Formen eines Wortes mit einem "Binnen-I" hinzuweisen (StudentInnen). Dieser Schreibstil wird von einigen als unschön empfunden und sollte daher in einer Enzyklopädie nicht verwendet werden. Artikel also bitte mit Bürger und nicht mit BürgerIn referenzieren.
Warum nicht? Was spricht dagegen? Gerade die Wikipedia bietet doch im Gegensatz zu anderen Lexika/Enzyklopädien die herrvorragende Möglichkeit über redirects das Problem zu umgehen.
- Ganz davon abgesehen: Ich empfinde es als äußerst unschön, ausnahmslos die männliche Form zu verwenden. Da sich das "Binnen-I" immer weiter ausbreitet, sollte man dieser Entwicklung Rechnung tragen. Fischers Fritz 11:02, 2. Okt 2003 (CEST)
- Wie kommst Du zu der Ansicht, dass es sich weiter verbreitet? Kennst Du außer der taz eine ernstzunehmendende Zeitung, die es verwendet? Wenn etwas zunimmt, dann sind es Bandwurmkonstruktionen als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es Bürgerinnen- und Bügermeisterinnen nebst Bürgerinnen- und Bügermeister heißt. :(
Es gibt dazu zwei kurze Abschnitte in der SAHARA, der FAQ der "zuständigen" Newsgroup de.etc.sprache.deutsch, lies hier die Fragen 5 und 55, ausführlicher und mehr Hintergrund findest dann hier (Beitrag von Martin Braun). Dies meint Personerich und Hobby-Fachkrafterich Matthias 11:19, 2. Okt 2003 (CEST)
- Wie kommst Du zu der Ansicht, dass es sich weiter verbreitet? Kennst Du außer der taz eine ernstzunehmendende Zeitung, die es verwendet? Wenn etwas zunimmt, dann sind es Bandwurmkonstruktionen als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es Bürgerinnen- und Bügermeisterinnen nebst Bürgerinnen- und Bügermeister heißt. :(
Vor lauter Sorge um die schöne deutsche Sprache wird manchmal vergessen wieso dieses Binnen-I überhaupt auftauchte. Ausgehend von der Erkenntnis, daß Sprach eine konstituierende Bedeutung hat - also Herrschaftsverhältnisse (re-)produziert, wird die sprachliche Nicht-Erwähnung bzw. Marginalisierung von Frauen als Teil des sexistischen Systems erachtet, als Herrschaftspraxis. Also versuchen manche politisch bewußte Menschen, diese Praxis nicht mitzumachen und eine andere Sprache zu sprechen, Frauen auch zu erwähnen.
Ich finde wir sollten, falls wir Wikipedia als emonzipatorisches Projekt verstehen, auch diese Politik treiben und das Binnen-I verwenden, um deutlich zu machen, daß von Bürgerinnen und Bürgern die Rede ist. (Was nicht selbstverständlich ist: bei der Ausrufung der Bürgerrechte waren auschließlich Bürger gemeint.)Auch wenn es auf Kosten der "deutschen Sprache" geht - falls diese sich überhaupt jemals auf einen starren Kanon reduzieren lässt.
ein ganz guter link dazu: http://www.frauensprache.com/einfuehrung.htm Tavira 00:03, 23.5 2204
- Es ist ein etablirter Konsens in der Wikipedia sowohl von den hier tätigen Männern, als auch von den Frauen und sogar den Transsexuellen, dass die Lemmatisierung der klassischen Namensgebung folgt. Diese ist männlich, das Binnen-I ist weder auf dem Vormarsch noch irgendwo etabliert. Selbst in weitgehend feministisch orientierten Kreisen wie etwa in der Frauen- und Lesbenbewegung der Studierendenschaft wird das Binnen-I mittlerweile wider gemieden. An dem Konsens und auch an der Regel wird sich auch durch ein wiedrholtes Einstellen der Änderung nichts ändern, solang es nciht zu einem neuen Konsens kommt. Und der wird nicht durch inen Edit-War sondern durch eine Diskussion erzielt. Liebe Grüße aus Berlin, -- Necrophorus 14:14, 12. Jun 2004 (CEST)
- Ich persönlich finde das Binnen-I ja auch sehr unästhetisch, aber da es offenbar keinen Konsens gibt (sieht man an Diskussion und edit-war) habe ich jetzt mal einen Kompromissvorschlag eingestellt: Aufbauend auf pro-PC-Version, ins Konjunktiv gestellt, "kann in manchen Bereichen sinnvoll sein", Referenzierung natürlich weiterhin auf traditionell. Jakob stevo 14:21, 12. Jun 2004 (CEST)
- Danke für den Versuch einer Kompromissfassung. Der Edit-War wurde von genau zwei angemeldeten Benutzern und einer IP angefangen, das sehe ich noch nicht als Widerspruch zu einem Konsens. Diese Diskussion mitten in der Seite halte ich aber für ungünstig, da sie schwer zu finden ist, daher habe ich weiter unten unter der Überschrift Binnen-I einen neuen Thread angelegt. Es wäre schön, wenn der genutzt würde. -- Perrak (Diskussion) 14:30, 12. Jun 2004 (CEST)
Binnen-I
In den letzten Tagen wurde mehrfach eine entgegengesetzte Version bezüglich des Binnen-I im Abschnitt political correctness eingestellt, mit Verweis auf die Diskussion. Hier ist dazu aber nichts zu lesen. Daher bitte keine Änderungen mehr, bevor das nicht wirklich diskutiert wurde, ein Edit-War auf dieser Seite ist nicht hilfreich. -- Perrak 13:40, 12. Jun 2004
- Ich finde den von Benutzer:Rafl formulierten Kompromissvorschlag recht vernünftig. Er lautet folgendermaßen:
- In vielen Bereichen hat es sich als politisch korrekt eingebürgert, z.B. auf männliche und weibliche Formen eines Wortes mit einem "Binnen-I" (StudentIn; bzw. Mehrzahl: StudentInnen) hinzuweisen um auf herrschende Unterdrückungsverhältnisse aufmerksam zu machen. So wird in der Nennung der als ausschließlich männlich empfundenen Form (Student) eine Diskriminierung von Frauen gesehen. Im Text empfiehlt es sich oft, Formen zu verwenden, die Frauen nicht ausschließen, also entweder Bürgerinnen und Bürger oder BürgerInnen. Referenziert die Artikel also schlicht und einfach mit Bürgerin oder mit Bürger und nutzt die Funktion des Redirects um beide Ergebnisse in den gleichen Artikel münden zu lassen.
- Könnten wir uns nicht darauf einigen, dass wir bei der Referenzierung wie bisher bei den männlichen Formen bleiben, aber etwas duldsamer gegenüber Leuten sind, die Frauen ebenso wie Männer im Artikel erwähnen wollen? Ich bezweifle ja eh, dass es Leute gibt, die Artikel danach durchsuchen, ob dort das Binnen-I oder die doppelte Nennung vorkommen - wahrscheinlich wird wieder mal hier wild diskutiert und die Praxis richtet sich eh nicht danach. Gruß Tilman 14:57, 12. Jun 2004 (CEST)
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- Wegen dem Studentenproblem gibt es ja Studierende, was geschlechtsneutral ist. Und Faulheits-Redirects/IN-Redirects sollten wir vermeiden, das müllt die Datenbank unnötig zu. Ich bin persönlich gegen das binnen-I. -- da didi 17:02, 12. Jun 2004 (CEST)
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- Abgesehen von ganz offiziellen Namen wie Evangelische StudentInnengemeinde in Deutschland, die mit Binnen-I geschrieben werden (siehe Webseite), sollen wir die Entwicklung nicht verschlafen, bei der selbst nunmehr Konservative Gruppen und Parteien auf eine mehr oder weniger inklusive Sprache achten. Die Frage ob wir Bürger und Bürgerin jeweils auf eine Seite redirecten oder gleich BürgerIn schreiben sollte diskutiert werden. Dieses würde es uns ersparen dann die jeweilie 50% Quota der weiblichen und mänchlichen Lemma zu erreichen. Eindeutig pro Binnen-I (und das als Mann) --Adomnan 15:12, 12. Jun 2004 (CEST)
- War selbst an der Formulierung des Vorschlags beteiligt, finde ebenso, dass man bei der Referenzierung bei "traditionell" bleiben sollte, Gruß, Jakob stevo 15:02, 12. Jun 2004 (CEST)
- Aber ist euch nicht klar, dass ihr dann genau das macht was euch von den KritikerInnen vorgeworfen wird - nämlich weiterhin das Männliche als Norm festzusetzen (an dieser Stelle nochmal der Verweis auf den Artikel zu Androzentrismus). Ich finde die beste Lösung ist es offen zu lassen. Mit der Kompromissversion ist das gegeben und es ist ja nicht's verloren, da die Artikel ohnehin umgeleitet werden. Außerdem läßt es größere Freiheit (Stichwort: "Freie Enzyklopädie") für jene BenutzerInnen zu, die Eben nicht die männliche Form als Norm akzeptieren (wollen). Ich glaube außerdem auch, dass es besser wäre die Artikel überschriften mit Binnen-I zu schreiben. Siehe Arguemtation von Adomnan
Benutzer:Rafl, 12.06.04, 15:46
- Mir wirft hoffentlich überhaupt niemand etwas vor, nachdem ich mich erst heute Nachmittag in guter Absicht einzumischen begann... Ich persönlich verwende das Binnen Binnen-I nie, wo es mir nötig scheint aber ausgeschrieben (-en und -innen), vA um Klarheit zu schaffen. Ich finde es aber nicht immer und überall angebracht - in bestimmten semantischen und syntaktischen Konstellationen ist die "männliche" Form mMn allgemeingültig, wie ja auch das Femininum Person kein biologisches Geschlecht bezeichnet. Ich habe den Beitrag von Adomnan verschoben, um den orig. Beitrag leserlich zu halten.--Jakob stevo 17:38, 12. Jun 2004 (CEST)
- Wie Necro. schon oben schrieb: Wir haben uns hier geeinigt, das Binnen-I nicht zu benutzen. Wir haben einige Frauen die hier mitschreiben und bis jetzt hat mir noch keine gesagt: "Aber ich fühle mich diskreminiert, weil da die weibliche Form fehlte". Ich denke das gerade dieses besondere Betonen, der weiblichen Form eine diskremierung darstellt. Es besonders zu betonen, dass das auch Frauen können ist doch unnötig. Wir alle (ok, die meisten) wissen, das Frauen fast alles genauso gut können wie Männer (genauso wie es Sachen gibt, die Frauen einfach besser können). Warum wollen wir es betonen? Wir wissen es doch. (Bitte den text nicht wieder einfach ändern, bevor diese Disku. abgeschlossen ist - Danke).--DaB. 16:42, 12. Jun 2004 (CEST)
- Du solltest Dich vielleicht nicht auf "die Frauen" berufen, die können nämlich ihre Meinung selbst vertreten. Mich stört das Binnen-I extrem. ABER: ich sehe in einem Artikel, sagen wir "Pilot", gerne in der ersten Zeile dann ein "eine Pilotin oder ein Pilot ist ein blablabla". Und zwar geht es darum, Klarheit zu schaffen: sind nur Männer gemeint, nur Frauen oder beide? Bei Beidnennung ist der Fall klar, wenn nur das Maskulin benutzt wird ist immer unklar, ob es jetzt generisch oder spezifisch verwendet wird. Diese Unklarheit erachte ich als ungünstig. --Katharina 22:13, 13. Jun 2004 (CEST)
- Ist ja schön, wenn du hier und unten schreibst, dass Frauen ihre Meinung selber vertreten können. Das glaube ich voll und ganz. Ich als Mann möchte das Binnen-I aber auch draußen haben. Nun wollte habe ich versucht, den Vorwurf der Diskreminierung zu widerlegen. Wie soll ich das denn sonst machen, außer so? --DaB. 12:34, 18. Jun 2004 (CEST)
- Also, nochmal fürs Protokoll: Ich finde das Binnen-I scheusslich, mag es nicht in Titeln haben und denke auch nicht, dass die Verwendung von generischen Maskulinümmern in Artikeltiteln diskriminierend ist (wir müssen uns auf eine einheitliche Schreibweise einigen und diese ist diejenige, welche die Leute am ehesten gewohnt sind, also). Ich bestehe aber im innern der Artikel auf präzise Ausdrucksweise (im Namen der Qualität der Texte!), damit klar wird, ob das Maskulin generisch oder spezifisch verwendet wird. --Katharina 12:40, 18. Jun 2004 (CEST)
- Ist ja schön, wenn du hier und unten schreibst, dass Frauen ihre Meinung selber vertreten können. Das glaube ich voll und ganz. Ich als Mann möchte das Binnen-I aber auch draußen haben. Nun wollte habe ich versucht, den Vorwurf der Diskreminierung zu widerlegen. Wie soll ich das denn sonst machen, außer so? --DaB. 12:34, 18. Jun 2004 (CEST)
- Du solltest Dich vielleicht nicht auf "die Frauen" berufen, die können nämlich ihre Meinung selbst vertreten. Mich stört das Binnen-I extrem. ABER: ich sehe in einem Artikel, sagen wir "Pilot", gerne in der ersten Zeile dann ein "eine Pilotin oder ein Pilot ist ein blablabla". Und zwar geht es darum, Klarheit zu schaffen: sind nur Männer gemeint, nur Frauen oder beide? Bei Beidnennung ist der Fall klar, wenn nur das Maskulin benutzt wird ist immer unklar, ob es jetzt generisch oder spezifisch verwendet wird. Diese Unklarheit erachte ich als ungünstig. --Katharina 22:13, 13. Jun 2004 (CEST)
Hat das irgendeinen besonderen Grund, dass die meisten Diskussionsbeiträge nicht wie üblich am Ende angefügt, sondern in den Text des Vorschlags hineingeschrieben werden? Dass ihr gegen den Vorschlag seid, ist euer gutes Recht (wahrscheinlich habt ihr auch die Mehrheit), aber deswegen muss der Vorschlag doch nicht gleich unlesbar gemacht werden. Gruß Tilman 17:18, 12. Jun 2004 (CEST)
Nein, der Vorwurf, dass das männliche als Norm verwendet wird, ist gerade nicht zutreffend. Ganz im Gegenteil, die zunehmende Verwendung von Binnen-I und betonter Verwendung des weiblichen Genus beinhaltet die Gefahr, dass die eigentlich geschlechtlich neutrale Mehrzahl immer mehr als männliche Form wahrgenommen wird. Insofern ist das Binnen-I nicht frauenfreundlich, sondern diskriminierend im Wortsinne. Studenten sind eben nicht nur männliche Studenten, sondern ein Synonym zu Studierende. Die übertriebene Verwendung von "-innen" und Binnen-I reduziert Frauen allein auf ihr Geschlecht. Je selbstverständlicher es wird, dass Ärzte, Ingenieure und Minister nicht unbedingt Männer sein müssen, um so unnötiger ist diese Einschränkung. -- Perrak (Diskussion) 22:32, 12. Jun 2004 (CEST)
- Für mich ist der letzte Satz gerade eine Frage der Visibilität. Wer alle Berufe außer Hausfrau, Krankenschwester und Friseurin, Putzfrau, ... auf "männlich" schreibt, suggeriert, dass diese halt primär männlich sind (und diese vielleicht auch von Frauen gekonnt werden). Ist das unsere Absicht? Meine jedenfalls nicht! --Adomnan 12:15, 13. Jun 2004 (CEST)
- Kleine Anmerkung: die „Friseurin“ heißt Friseuse. -- Ichs Meinung 05:32, 15. Jun 2004 (CEST)
Ich kann mich nur Perrak anschließen: gerade diese schöne "Visibilität" beinhaltet eine Diskriminierung und ist gerade, indem es weibliche Ärzte aber auch männliche Friseure gibt. Abgesehen davon gibt es keinen "Vormarsch" des Binnen-Is und es ist nicht die Aufgabe einer Enzyklopädie "avantgardistisch" zu sein. Es ist doch symptomatisch, dass dieses "Problem" erst nach drei Jahren zauftaucht. Das ganze hier macht eher den Eindruck, dass zwei bis drei Benutzer(innen?) ihr Ding durchdrücken wollen - und zwar gegen die große Mehrheit der Benutzer. Also: kein Binnen-I und den Abschnitt "Politische Korrektheit" in eine der alten ähnliche Fassung bringen (die jetzige ist außerdem eher wirr) -- Clemens 14:35, 13. Jun 2004 (CEST)
- Diese Argumentation ist schon sehr seltsam. Warum soll das Binnen-I frauenfeindlich sein? Ich möchte Euch auch darauf hinweisen, dass ihr mit den Einschränkungen die ihr hier befürwortet (nämlich das nur die männliche Form verwendet werden DARF!!!) irgendwie auch den Ansatz einer "freien" Enzykopädie ziemlich ad absurdum führt. Und ich bitte Euch deshalb nochmal: Lest Euch z.B. den Text den Tavira verlinkt hat mal durch (http://www.frauensprache.com/einfuehrung.htm ) und geht bitte (!!!) darauf ein. Rafl, 13. Juni 2004, 21:53
- Ich find's nett, dass hier Männer darüber reden, was Frauen als diskriminierend zu empfinden haben und was nicht. Dürften wir das bitte selbst entscheiden, danke. --Katharina 22:13, 13. Jun 2004 (CEST)
- Dann lass mal hören/lesen. Bin als Mann allerdings auch mitverantwortlich und sollte wohl auch der Diskriminierung wehren, oder?
- Was würdest du empfinden, wenn du z.B. in Geschäft hineinkommst und liest: "Die Kundin ist Königin."
- Ich denke dann (und auch beim Binnen-I) "Hilfe, Emanzen" oder "Männer wohl nicht willkommen", denn "Kunde" und "König" sind für mich geschlechtsneutrale Bezeichnungen. TheK 20:53, 15. Jun 2004 (CEST)
- Für dich schon. Ich aber fühle mich nicht willkommen, wo nur von Kunden und Königen die Sprache ist. --Katharina 21:41, 15. Jun 2004 (CEST)
In der deutschen Sprache gibt es keinen Fall, wo im Wort ein Großbuchstabe verwendet wird. Das Binnen-I wird von einigen politisch orientierten Gruppen, aber keine auf Rechtschreibung und Stil bedachte Publikation verwendet es. --Benedikt 18:15, 17. Jun 2004 (CEST)
Fühlt man sich wirklich nicht angesprochen, wenn dort "Kunde" statt "Kundin" steht? Ich hatte es immer so verstande: Kunde bezeichnet Männer und Frauen, Kundin nur Frauen. Demnach ist es eine Diskriminierung, dass Frauen eine eigene Bezeichnung haben, Männer nicht :-) Andererseits habe ich nie verstanden, warum man vor 30 Jahren zwar auf die Straße gegangen ist, weil man sich nicht gleich behandelt gefühlt hatte (und Frauen wurden damals wirklich ziemlich diskriminiert, was man sieht, wenn man sich alte Texte ansieht oder alte Filme schaut), andererseits aber wieder eine Ungleichbehandlung durch -in haben wollte. Das ist ja dann vom logischen her keine Gleichbehandlung mehr, sondern das Gegenteil. Mir persönlich ist es egal. Ich halte aber Artikeldopplungen wie "Kunde bzw. Kundin" für unpraktisch. Das Binnen-I widerspricht der deutschen Rechtschreibung und die geschlechtsneutrale Form "Kunde" hat sich einfach eingebürgert. Stern 21:39, 17. Jun 2004 (CEST)
- Das Problem ist: Bei "Kunde" bist Du immer mitgemeint. Wir Frauen sind manchmal mitgemeint, manchmal nicht - d.h. wir dürfen immer raten ob wir jetzt "drin" sind oder nicht. In der heutigen Zeit ist es relativ einfach - wir können davon ausgehen, dass wir mitgemeint sind. Aber sehr viele Texte in der Wikipedia behandeln nicht die heutige Zeit. Und da dürfen wir einmal mehr raten, ob Frauen mitgemeint sind oder nicht. Den Artikel Priester habe ich unterdessen korrigiert, aber da sind noch tausend andere. "Ein Volk von Söldnern" habe ich gestern irgendwo gelesen... Cool! So viele Völker in der Wikipedia und überall waren die Frauen auch Reiterinnen, Kriegerinnen, Erobererinnen, Söldnerinnen, Handwerkerinnen.... oder war das verwendete generische Maskulin halt doch nicht ganz so generisch, wie hier immer wieder behauptet wird? Im Artikel über den Code Napoléon hatten - bis ich ihn heute zu Gesicht bekam - alle das Recht auf Bildung, Privatbesitz, politische Mitbestimmung und was noch alles. Alle bis auf gut die Hälfte der Bevölkerung, aber das fand bisher niemand erwähnenswert. Es geht bei der Erwähnung von Frauen nicht um ideologisches Gezicke, sondern in erster Linie um eine korrekte Darstellung der Tatsachen! Die "Wirklichkeit", wie sie mit dank der ständigen Vermischung von generischem und spezifischem Maskulin dargestellt wird, entspricht nicht den Tatsachen! --Katharina 22:32, 17. Jun 2004 (CEST)
- Ich glaube ja inzwischen irgendwo mitbekommen zu haben dass du, Katharina, das Binnen-I auch eher unschön findest. ich bin auch dafür, dort wo Missverständlichkeiten auszuräumen sind, zumindest bei der ersten Erwähnung m und w Formen auszuschreiben. Da lobe ich mir noch das Serbokroatische: Da gibts einen Haufen generischer Feminina (zb Kunde, Mörder, Lastwagenfahrer sind generisch f), sogar einige grammatische Feminina die spezifisch auf m Personen bezogen sind. Damit die Verwirrung komplett wird, ist es auch noch üblich, Studentinnen, Ministerinnen und sonstwelche auch in der Einzahl mit dem generischen Maskulin zu bezeichnen. Jakob stevo 00:05, 18. Jun 2004 (CEST)
Ganz abgesehen davon, ob man das Binnen-I schön findet oder nicht, stellt sich hier meiner Meinung nach zuallererst die Frage (ähnlich wie bei der Bezeichnung von Ortschaften mit einem historischen deutschsprachigen Namen) ob Wikipedia den allgemeinen Sprachgebrauch wiederspiegeln soll (ein Argument gegen das Binnen-I), oder ob sie auf eine Art und Weise gesellschaftsprägend tätig werden sollte. Gugganij 00:17, 18. Jun 2004 (CEST)
Ich verstehe nicht ganz, warum das Binnen-I immer wieder aus der Namenskonvention rausgenommen wird. Tatsache ist, dass es auch jetzt schon einige Wikipedia-UserInnen gibt, die das Binnen-I in ihren Artikeln verwenden. Auch in Büchern, Wissenschaftlichen Arbeiten und auf dem Zeitungsmarkt setzt sich das Binnen-I immer mehr durch. Bis jetzt ist auch niemand auf den Link zur Frauensprache-Webpage eingegangen, was ich mir doch noch irgendwie erwarten würde. Abgesehen dazu verpflichtet die derzeitige Version nicht das Binnen-I zu verwenden, sondern stellt mehrere Möglichkeiten (von denen das Binnen-I eine ist) zur Wahl. Damit solleten doch alle irgendwie leben können!? Rafl, 22.06.2004, 00:15 CET
- Wies ausschaut liegt für die Menschen die so vehement gegen das Binnen-I sind auch nicht das vordergründige Problem am Binnen-I sondern eher allgemein die weiblichen Formen zu verwenden. Es wird ja auch nicht inhaltlich darauf eingegangen sondern nur argumentiert mit Tradition, Rechtschreibregeln, nicht ästethisch. Auf den Punkt wo es spannend würde geht kaum wer ein, nämlich ob es für ein meiner Meinung nach sehr wohl emanzipatorisches Projekt nicht peinlicht ist wenn solche wichtigen Richtungsentscheidungen nicht ausführlich besprochen, durchdacht, abgewogen werden.Und ja es ist sehrwohl ein Trend in der Welt da draußen, auch wenn nicht von 90% der Menschen aber bevors nicht inder Bildzeitung berücksichtigt wird ists für euch wohl induskutabel hmm ? Für mich der traurigste Punkt ist der wo die Argumentation über die Allgemeinheit / Gesellschaft / Regeln geführt wird. So wird sich nie etwas ändern wenn ihr euch immer nur auf den Istzustand berufts und versuchts den einzuzementieren! Subversiv-action 02:19, 14. Nov 2004 (CET)
Nein. Das Binnen-I bleibt falsch und sollte in der Wikipedia nicht verwendet werden, schon gar nicht in Artikeltiteln. Ich würde dich, Rafl, bitten, diese hier etablierte Konvention zu akzeptieren und die Seite nicht immer wieder auf deinen Regelentwurf zurückzusetzen. --elian 21:49, 22. Jun 2004 (CEST)
- Dem stimme ich zu. Sollte sich innerhalb dieser Diskussion doch noch mal herauskristallisieren, dass wir die Konventionen ändern wollen, können wir die Regel ja gerne einbauen. Alleingänge sind aber bei den Namenskonventionen wirklich kontraproduktiv. Um vielleicht nochmal ein vernächlässigtes Argument aufkommen zu lassen: Das Binnen-I widerspricht der deutschen Rechtschreibung. Ich diskutiere gerne über Artikelnamen wie "Lehrer und Lehrerin", "Lehrer/Lehrerin" oder "Lehrer(in)" etc., aber "LehrerIn" oder sowas steht einfach nicht im Duden und solange verwende ich es auch nicht. Stern 22:02, 22. Jun 2004 (CEST)
- Ich möchte Benutzer:Rafl, x11, Fischers Fritz, Adomnan zu ihren Meldungen zustimmen. Die Diskussion hier ist echt interessant. Da gibt's die Dudenhörigen, die niemals etwas anderes schreiben würden, als der Duden erlaubt. Falls der Duden das Wort "Nein" streichen würde, hätte wir noch mehr Ja-Sager. Ich denke diese Diskummsin über das I hat nichts mit dem Duden zu tun, außer dass er es als falsch auslegt. Gender-Mainstreaming hat schon seinen Sinn. Es gibt um die Bewußtmachung von Benachteiligungen von Frauen. Selbst Organisationen, die sich dem GM verplichten, übersehen oft Frauenaspekte in ihrem Veröffentlichungen zu beachten. Noch grauslicher finde ich das bei deutschen Frauen die Kategorie Deutscher steht. Marlene Dietrich war eine tolle Deutscher. Findet sich hier nicht mal ein Konsens eine neutrale Form zu verwenden? Perrak hat Recht wenn er sagt, die übertriebene Verwendung von "-innen" und Binnen-I reduziert Frauen allein auf ihr Geschlecht. Aber genau wegen ihres Geschlechts werden Frauen diskriminiert!!! Ich finde genau wie Katharina das I nicht wirklich schön. Aber gerade diese Störung der Ästhetik sollte die LeserInnen eines Artikels auf die Problematik aufmerksam machen. Ich möchte Benutzer:Maclemo widersprechen: Wir sind ein Weltverbesserungsprojekt!!! Wir wollen freien Zugang zum Wissen schaffen, für Jederfrau verfügbar, ohne jeglichen wirtschaftlichen Vorteil für uns selbst. Die Foundation und Wikimedia Deutschland sind gemeinnützige Organisationen. Wie heißt es so schön in der Satzung von Wikimedia Deutschland:"....in selbstloser Tätigkeit ...Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern" Wikipedia ist keine normale Enzyklopädie, diesen Level haben wir schon lange verlassen, wir sind mehr, manche wollen es nur nicht wahrhaben. Mikegr 14:37, 21. Sep 2004 (CEST) PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
und die ÖsterreicherInnen machst auch gleich zu Österreichern ? Ist das schon fixer Grundsatz bei Wikipedia? Das finde ich zB einer der größten Minuspunkte von wikipedia, da es ja doch irgendwo als emanzipatorisches Projekt gedacht ist, oder? Und wenn dann Frauen weiterhin in der Sprache einfach mißachtet werden obwohl sie mehr als 50% der Weltbevölkerung ausmachen wird es wohl noch länger dauern bis sich etwas bewegt und die Ungleichstellung der Frau endlich ein Ende hat .. hmm ? Subversiv-action 00:47, 14. Nov 2004 (CET)
"Die Schreibweise ist hier nicht üblich. Und mit Benachteiligung der Weiblichkeit hat das auch nichts zu tun, Alice Schwarzer schreibt sich schließlich auch nicht Alice SchwarzerIn --Grussahz 00:53, 14. Nov 2004 (CET)"
Also was hier üblich ist und was nicht ist eine andere frage glaube ich, aber wikipedia heisst die freie Enzyklopädie, was genau verstehst du drunter, dass irgendwelche Regelungen vorschreiben sollen ob Frauen auch in der Schreibweise der Artikel berücksichtigt werden sollen ? Ich verstehe Wikipedia als emanzipatorisches Projekt und hoffe du weisst wieviel Sprache beeinflussen kann. Herr-lich vs. Däm-lich , man = Mann, Man(n) hält sich hier anscheinend berufend auf Traditionen gern an der verbreiteten Schreibweise (fest), was ich sehr bedenklich finde. Ob wir jetzt das Binnen-I hier einführen oder überall Österreicher und Österreicherinnen schreiben ist unerheblich,was aber drinend passieren müsste wäre eine umfassende Diskussion zu dem Thema, aber da Wikipedia wohl relativ männlich dominiert ist scheints da wenig bedarf danach zu geben hmm ? Subversiv-action 01:04, 14. Nov 2004 (CET)
- Ich sehe da tatsächlich wenig Bedarf, die Regeln hier zu ändern. ;-)--ahz 01:09, 14. Nov 2004 (CET)
- Wer noch Lesebedarf zu dem Thema hat Wikipedia_Diskussion:Namenskonventionen/Binnen-I. Der kram bleibt hübsch draussen. Wir könnten jedoch überlegen wahllos 50% der Kategorien in die weibliche Form zu bringen, das wär vll. ein vertretbarer Kompromiss ;) --guenny (+) 01:34, 14. Nov 2004 (CET)
- "Der kram bleibt hübsch draussen" wer ist der Kram die Frauen, die Emanzipation oder das Binnen-I ? Es gibt auch andere Lösungen, stösst du dich nur am Binnen-I oder allgemein anzuerkennen, dass die Welt auch aus Frauen besteht und sie zumindest gesetzlich als gleichberechtigt anerkannt werden ? Subversiv-action 01:49, 14. Nov 2004 (CET)
- Es war zugegebenermaßen überspitzt formuliert. Der Punkt ist das diese Diskussion immer wieder aufkommt (und immer wieder abgelehnt wird). Und ja ich störe mich an der Binnen-I Schreibweise, und zwar aus rein orthographischen Gründen. Es sieht blöd aus und ist fürs Lesen ungeeignet. Es gibt in der deutschen Sprache (bisher zumindestens) keine wirklich brauchbare geschlechtsneutrale Schreibweise für Berufe/Staatsangehörigkeiten/etc. Im Grunde ist mir das auch hurz-egal ... man könnte auch alle Kategorien doppelt bennenen. Kategorie:Deutsche/Deutscher (oder umgekehrt?), hätte tolle Effekte auf Artikel die eh schon mit 10 geschlechtsunneutralen Kategorien versehen sind. Und warum wird man immer gleich als frauenfeindlich beschimpft bloß weil man diese leidige Diskussion ums Binnen-I als albern empfindet. Ich kann ja nix dafür das unsere Sprache in diesem Bezug so bekloppt ist. So mein Punkt sei hiermit gemacht, bloß um nochmal zu unterstreichen das mein obiger Einleitungssatz bewusst überspitzt formuliert war da diese Diskussion meines Erachtens als abgschlossen anzusehen ist. Genauso an dieser Stelle, wo ich mich auf keine weitere Diskussion einlassen werde. --guenny (+) 02:41, 14. Nov 2004 (CET)
- Da gab's doch schon mal 'ne ausführliche Diskussion mit Meinungsbild und allen Schikanen, oder? @Subversiv-action: Darf ich dich mal fragen, ob du eine Frau oder ein Mann bist? (Nur interessehalber, um dein Verhalten zu verstehen. Und spar dir bitte die vielleicht naheliegende Gegenfrage, was das hier zur Sache tut. Bitte!) @ahz: Wenn du diese Diskussion hier nicht willst, verlagere ich mich auch gerne auf Subversiv-action's Benutzerseite. :) -- Daniel FR !? 02:56, 14. Nov 2004 (CET)
- ich bin noch relativ neu hier aber versteh nicht wie ihr alle auf die seite von AHZ kommt ? wenn wir die diskussion führen (wollen => eurereseits) dann auf der Seite wo sie hingehört! also alles weitere auf der Diskussionsseite dazu... bin weiblich, verstehe aber nicht warum ihr es so abwegig halten wenn sich Männer in diese Diskussion einmischen. Die Leute mit denen ich mich verstehe, Uni , Arbeit sehen das eigentlich alle ähnlich und das Thema wird sehr wohl ernst genommen! also wir sehen uns hier => Wikipedia_Diskussion:Namenskonventionen/Binnen-I Subversiv-action 03:55, 14. Nov 2004 (CET)
- Da gab's doch schon mal 'ne ausführliche Diskussion mit Meinungsbild und allen Schikanen, oder? @Subversiv-action: Darf ich dich mal fragen, ob du eine Frau oder ein Mann bist? (Nur interessehalber, um dein Verhalten zu verstehen. Und spar dir bitte die vielleicht naheliegende Gegenfrage, was das hier zur Sache tut. Bitte!) @ahz: Wenn du diese Diskussion hier nicht willst, verlagere ich mich auch gerne auf Subversiv-action's Benutzerseite. :) -- Daniel FR !? 02:56, 14. Nov 2004 (CET)
- Es war zugegebenermaßen überspitzt formuliert. Der Punkt ist das diese Diskussion immer wieder aufkommt (und immer wieder abgelehnt wird). Und ja ich störe mich an der Binnen-I Schreibweise, und zwar aus rein orthographischen Gründen. Es sieht blöd aus und ist fürs Lesen ungeeignet. Es gibt in der deutschen Sprache (bisher zumindestens) keine wirklich brauchbare geschlechtsneutrale Schreibweise für Berufe/Staatsangehörigkeiten/etc. Im Grunde ist mir das auch hurz-egal ... man könnte auch alle Kategorien doppelt bennenen. Kategorie:Deutsche/Deutscher (oder umgekehrt?), hätte tolle Effekte auf Artikel die eh schon mit 10 geschlechtsunneutralen Kategorien versehen sind. Und warum wird man immer gleich als frauenfeindlich beschimpft bloß weil man diese leidige Diskussion ums Binnen-I als albern empfindet. Ich kann ja nix dafür das unsere Sprache in diesem Bezug so bekloppt ist. So mein Punkt sei hiermit gemacht, bloß um nochmal zu unterstreichen das mein obiger Einleitungssatz bewusst überspitzt formuliert war da diese Diskussion meines Erachtens als abgschlossen anzusehen ist. Genauso an dieser Stelle, wo ich mich auf keine weitere Diskussion einlassen werde. --guenny (+) 02:41, 14. Nov 2004 (CET)
Wie Elian: "Nein. Das Binnen-I bleibt falsch und sollte in der Wikipedia nicht verwendet werden, schon gar nicht in Artikeltiteln." --GS 20:30, 20. Dez 2005 (CET)
Lieber GS, wird sind auch schon viel weiter und diskutieren alternativen (siehe weiter unten) Gruss Fairfis 04:49, 21. Dez 2005 (CET)
Kritik an Wikipedia im Bezug auf die Binnen-I-Diskussion
Das österreichische Online-Magazin www.no-racism.net hat einen ausführlichen Artikel zum Thema Wikipedia veröffentlicht. Kritisiert wird darin u.a. der Umgang mit Sexismus im Zusammenhang mit sexistischer Sprache. O-Ton: "Gegen geschlechtsneutrale Formulierung sperrt man sich bei Wikipedia seit langen, obwohl es immer wieder Versuche von kritischen UserInnen gab, diesen Missstand zu beheben. In einer eigenen Namenskonvention wendet man sich gegen 'Political Correctnes' - wie es dort heißt. 'Die Wikipedia verwendet dieses Binnen-I nicht. Artikel werden unter dem maskulinen Bezeichner angelegt.' (...) Ergebnis waren durchaus Skurrile Erscheinungen wie die Kategorie "Frauenrechtler"." Da sich der Artikel auch direkt auf die obige Diskussion bezieht, wollte ich hier darauf hinweisen. Siehe http://no-racism.net/article/1336/
- Danke für den Hinweis, aber das Magazin übersieht eine Kleinigkeit: wir sind - erfolgreich - bemüht, nicht das Symptom, sondern die Krankheit zu heilen. Soll heißen: das Problem einer Diskriminierung ist nicht durch die Verwendung gefälliger Wortkonstruktionen gelöst, sondern nur verschleiert. Weiße Salbe für die Seele, sozusagen. Der korrekte Ansatz ist natürlich, die Sichtweisen zu ändern. Das wird bei uns durch den Konsensgrundsatz erreicht: wir diskutieren über kritisierte Formulierungen so lange, bis wir eine Textversion an der Hand haben, die allen Seiten gerecht wird. So wird eine Diskriminierung von Grund auf vermieden und statt dessen ein Artikel erstellt, an dem sich Diskriminierungen beliebiger Art, nicht nur Geschlechtsspezifische, brechen. --Unscheinbar 22:24, 7. Sep 2005 (CEST)
- Manche Leute empfinden die normale Schreibweise als ausreichend geschlechtsneutral. Wenn sich die Emamzipationsbewegung an solchen Sachen aufhängt, anstatt zielstrebig wirklich Probleme anzugehen, dann wundert es nicht, dass Deutschland in so manchem Punkt hier gegenüber seinen Nachbarländern zurückliegt. So ein Schmarrn wie StudentInnen (passend dazu ja dann auch StudentAußen, oder?) --ChristianErtl 15:06, 26. Okt 2005 (CEST)
- Ich muss sagen, einer der besten Artikel seit langem über die Wikipedia! Ich bezweifle stark, dass wir, wie Unscheinbar schreibt, "erfolgreich bemüht" sind, die Ursachen der Geschlechterdiskriminierung "zu heilen". Bislang scheinen die meisten Diskussionen wie insbesondere die Praktizierung in der Wikipedia in deutlich andere Richtungen zu gehen. Der Kommentar von ChristianErtl, der die Emanzipation zuerst einmal als eine spezifisch und rein weibliche Bewegung auffasst, unterstreicht diese Einschätzung nur. Dass das Meinungsbild über den auch im Artikel angesprochenen Ausdruck Indianer so hoffnungslos pro Indianer ausfiel, kann als weitere Bestätigung der im Artikel kritisierten Tendenzen dienen. Es ist nur allzu üblich, dass bei derlei Diskussionen die verzweifelte Gutmensch-Keule herausgeholt wird, so auch in der Diskussion, ob der Name Negerfreund beibehalten werden könne oder zu ändern sei. Das sind nur die wenigen Beispiele, die mir in der letzten Stunde über den Weg gelaufen sind. Schon durch diesen kurzen Ausschnitt bestätigt sich für mich die Auffassung des verlinkten Artikels deutlich. Hardern T/\LK 19:03, 21. Jan 2006 (CET)
- Ich finde Passagen wie: "Ein weiteres Ergebnis aus dem Bereich der Meinungsbilder ist der Beschluss zum Thema "Verwendung des Kreuz-Symbols" vor dem Sterbedatum [...], während die englische, die französische, die schwedische und sogar Versionen aus erz-katholischen Sprachräumen wie dem italienischen oder dem Spanischen ohne christliche Symbolik auskommen" dagegen nachgeradezu lächerlich. Der Artikel ist mit "06. Sep 2005" überschrieben. Komischerweise nicht "06. Sep 2005 nach Christus", wie es eigentlich heissen sollte. Warum wird uns eigentlich nicht vorgeworfen, dass wir den Christlichen Kalender verwenden, der doch ein Eurozentrismus in seiner atavistischsten Niederträchtigkeit ist?! Gibt es dazu schon ein Meinungsbild? P.S. Wer etwas über Diskriminierung von Frauen wissen möchte, die z.B. in islamischen Ländern für Ehebruch gesteinigt werden, sollte mal Alice Schwarzer lesen. Wenn ich dagegen so Einlassungen der Binnen-I-dentischen AntirassistInnen sehe, frage ich mich, worum es ihnen wirklich geht. --GS 19:08, 21. Jan 2006 (CET)
- Vielleicht wirft uns das niemand vor, weil der Christliche Kalender, wie im Artikel beschrieben, lediglich eine Adaptation des Julianischen Kalenders ist? Vielleicht auch, weil sich hinter der Frage, wie viele Tausender, Hunderter, Zehner und Einser sich in der Jahreszahl befinden, keine bestimmte Unterdrückungsproblematik erkennen lässt? Durchaus möglich, dass es einst einen Weltkalender geben wird - vielleicht passend dann mit dem Jahr "0" (oder "1"?) in dem Jahr, in dem er eingeführt wird. Das ist gerade nicht ersichtlich und deshalb ziemlich nebensächlich. Soviel zu Deiner Polemik.
- Den Tod eines Menschen mit dem Symbol des Kreuzes darzustellen, ist als Nachlässigkeit ja noch OK. Es bewusst als Symbol für den Tod zu bestätigen ist schon, jedenfalls für mich als Agnostiker, etwas seltsam. Es zeigt auch, wie die Mehrheit der WikipedianerInnen hier tickt, vor allem wenn man bedenkt, wie leicht eine Veränderung der betreffenden Stellen fiele. Aber das ist hier nicht Thema, deshalb belasse ich es hierbei. Hardern T/\LK 19:44, 21. Jan 2006 (CET)
- @Hardern: Nur mal kurz zu dem Indianer-Punkt: Die Behauptung, das Meinungsbild Diskussion:Indianer/Bezeichnung_der_Indianer sei von Karl-May-Argumenten dominiert gewesen, ist wirklich billigste Polemik. Dass sich dort zuvörderst Benutzer:Napa (Menschenrechtsaktivist bei Incomindios Schweiz) für die Bezeichnung "Indianer" eingesetzt hat, die dem anonymen Mitarbeiter von no-racism so missfällt, lässt die Rassismusvorwürfe doch reichlich seltsam erscheinen. grüße, Hoch auf einem Baum 14:28, 28. Jan 2006 (CET)
Ich hätte das Kreuz-Symbol als unreligiöses Todessymbol gesehen. Das Kreuz ist an sich ein uraltes Todesinstrument gewesen. --Juliana da Costa José (Pin Up!) 21:09, 21. Jan 2006 (CET)
- abseits-topic: ein tötungsinstrument als symbol für den tod an sich spricht allein schon gegen sich (weiteres zur doch recht eigenen christlichen, speziell katholischen, symbolik - u.a. zum symbolischen abendmahl-kannibalismus - bei Uta Ranke-Heinemann). das gleiche arguments spräche dann auch für... ein hackebeilchen.
- @GS: ich seh im von dir verlinkten artikel jetzt keine relevanz für diese diskussion hier. vom eigenen standpunkt aus als zweifelhaft eingeschätzte statements lassen sich locker für beide "seiten" in der binnen-I-diskussion finden (z.b. könnte ich jetzt gegens generische maskulinum massen von nazi-artikel aufführen. aber was sagt uns das?)
- ich kann mich da Hardern nur anschliessen. wikimedia versteht sich als freies und offenes projekt. freiheit und offenheit reichen aber regelmässig nur bis an den eigenen tellerrand. --SleepySleeper 16:23, 25. Jan 2006 (CET)
Meine Ansicht zu dem Artikel auf no-racism.net hatte ich bereits damals hier aufgeschrieben. Kurzfassung: Der Artikel enthält zahlreiche inhaltliche Fehler. Es scheint sich zudem nicht um eine umfassende, neutrale Bewertung eines externen Experten zu handeln, sondern die Website hat einem Wikipedianer, der hier in zahlreiche derartige Diskussionen verstrickt ist, Gelegenheit gegeben, sein Mütchen zu kühlen und seinen persönlichen Standpunkt aus diesen Diskussionen als Experteneinschätzung zu verkaufen. Leider hat sich der Autor bislang nicht zu erkennen gegeben. Fazit: Es gibt viel externe Kritik an Wikipedia, die wir ernst nehmen sollten. Dieser Artikel gehört nicht dazu, man sollte ihn nicht wichtiger nehmen als irgendeinen Diskussionsbeitrag auf diesen Seiten. grüße, Hoch auf einem Baum 14:28, 28. Jan 2006 (CET)
- er sollte genau wie jeder andere diskussionsbeitrag (wenn er nicht deutlich ersichtlich ein trollbeitrag ist) ernst genommen werden. --SleepySleeper 14:56, 28. Jan 2006 (CET)
Änderungsbedarf
Ich glaube es ist an der Zeit diese Diskussion noch einmal aufzunehmen. Wenn Simone de Beauvoir in die Kategorie "Frauenrechtler" eingeordnet wird, ist das schlichtweg Blödsinn. Wir können uns hier zwischen mehreren Formen entscheiden, einerseits konsequent beide Wörter anwenden (bei Kategorien durchaus möglich, auch Lemmas gingen, dann halt also Bäckerin und Bäcker), oder, genauso irrational, einfach ein generisches Femininum annehmen (Nur noch Bäckerin) oder das Binnen-I verwenden. Aber eins ist klar. Beauvoir war kein Frauenrechtler, Marie Curie kein Physiker, Einstein keine Mathematikerin, Merkel ist kein Bundeskanzler etc. NPOV, das Wort scheint gerade zu nach einer Ausdrucksweise zu SCHREIEN die die Geschlechter berücksichtigt oder sich zumindest ihnen gegenüber neutral verhält. Gleich unten ja noch der Vorschlag, solche Lemmas wie "Malerin" anzulegen um dann über die "armen Frauen" zu schreiben, welche nicht gleich wie ihre Penistragenden Kollegen rezipiert wurden. So sehr die Idee dahinter gut sein mag, weist sie auf eines der grundlegenden Denkprobleme in dieser Sache hin: Genau das war eine der bahnbrechenden Erkenntnisse von Beauvoir: Das wir "den Frauen" nur als "zweites Geschlecht" beachtung schenken, niemand käme auf die Idee, ein Lemma Maler anzulegen und dann darüber zu schreiben wie die Tatsache das sie ein X-Chromsom weniger haben die Rezeption von Van Gogh oder Rubens beeinflusste, aber für das zweite Geschlecht ist das doch nur normal... oder etwa nicht?.
Das machoide Gelabber einiger Teilnehmer hier (aber ich bin überzeugt das ist kein Phänomen, dass auf Männer beschränkt ist) finde ich im übrigen zum Kotzen, aber es ist eine verbreitete Taktik, in diesem, eigentlich äusserst wissenschaftlichen, Diskurs (siehe Linguistic Turn, Performative Language etc.) der Gegenseite Irrationalität vorzuwerfen (nur einige StudentInnenzeitschriften, Fanatismus einer Randgruppe und so und dann die ganzen BürgerInnen-meister-Beispiele). Das Thema ist überhaupt nicht zum Lachen. Immer noch werden Menschen schlechter behandelt, kriegen weniger Lohn, haben weniger Freiheiten, sind Gewalt ausgesetzt, Vorurteilen und Diskriminierungen nur weil sich ein einziges Chromosömchen unterscheidet. Das ist himmeltraurig und hat auch mit dem momentanen Verhalten der Wikipedia zu tun.
Fairfis 01:14, 23. Nov 2005 (CET)
- reinquetsch weil uralte Diskussion, die ich gerade eben entdeckte
- Doch natürlich war Simone de Beauvoir Frauenrechtler und Merkel ist Bundeskanzler. Marie Curie war Physiker, und Dr. Inge Westermann ist z.B. Arzt, und Frau Müller ist Lehrer. Denn das sind generische Berufsbezeichnungen, die keine Aussage über das Geschlecht der Person machen. Albert Einstein dagegen war keine Physikerin, denn er war ein Mann. Die Endung -in bedeutet nämlich eindeutig "Das ist eine Frau", das Wort kann folglich nicht als generische Form fungieren. Die Argumentation mit sprachlicher Symmetrie geht daneben, denn die sprachliche Realität ist in dem Bereich tatsächlich asymmetrisch, das gilt es zu akzeptieren.
- Es ist eine Sache, ob man hinter dem "generischen Genus" (das übrigens auch manchmal feminin sein kan) Diskriminierung wittert und Gegenmaßnahmen fordert. Das ist zumindest eine diskutable Position (wenn ich ihr auch nicht zustimme, aber darum geht es jetzt nicht).
- Es ist aber eine andere Sache, wenn man den etablierten deutschen Sprachgebrauch leugnet, und Dinge behauptet die nicht zutreffen. Ich weiß ja, dass die PC-Sprache bei vielen Leuten das Sprachgefühl verändert hat, aber dass es schon soweit geht, dass konventioneller, aber definitiv korrekter Sprachgebrauch als falsch dargestellt wird, ist schon erstaunlich. Gibt es wirklich Leute, die das glauben? Anorak 14:20, 9. Okt. 2006 (CEST)
- Also mal halblang mit Vorwürfen wie Machismus!
- Dass im deutschen Grundgesetz stets vom Bundeskanzler die Rede ist, hat Frau Merkel nicht im Geringsten behindert, dieses Amt anzunehmen. Und dass der Bundeskanzler auch eine Frau sein darf, ist nicht nur eine heutige Interpretation, sondern man darf keinen Zweifel haben, dass diejenigen, die vor 55 Jahren das Grundgesetz geschaffen haben, das auch so gemeint haben. Siehe den GG-Artikel „Männer und Frauen sind gleichberechtigt".
- Dann kam die Entwicklung, dass Leute erst auf der Behauptung bestanden, dass Frauen mit der grammatisch männlichen Form nicht mitgemeint sind, um sie dann über solche Krücken wie Doppelerwähnung oder Binnen-I wieder mitzumeinen.
- Ich finde das keine gute Entwicklung, bin froh, dass sie nicht abgeschlossen ist und hoffe auch, dass sie das nicht werden wird. Warum? Weil das umständliche Sprachpanscherei ist.
- Wie geht es denn anders? Schaut euch doch mal die englische Sprache an. Nur für die allerwenigsten Menschenkategorien (Queen/King) gibt es dort spezielle weibliche/männliche Formen. Bezeichnungen wie „teacher“ sind Bezeichnungen, die im wahrsten Sinne des Wortes diskriminierugsfrei sind, weil das Wort nicht unterscheidet zwischen den Geschlechtern. Und warum sollte die Sprache nach Geschlechtern unterscheiden, aber nicht nach Haarfarbe, Intelligenz, Alter oder Herkunft? Wenn man soweit denkt, dann wundert es einen, dass ausgerechnet „Frauenrechtler“ (oder „Frauenrechtlerinnen“) diese sprachliche Diskriminierung zementieren anstatt abbauen wollen. Machen wir uns doch klar: Es ist nicht zeitgemäß, von einer Menschenkategorie nur den weiblichen oder nur den männlichen Teil zu meinen - warum sollen die Sprache dahin entwickeln, als wäre das der Normalfall, anstatt in die andere Richtung? Im Mittelalter war das der Normalfall, aber im Zeitalter der Gleichberechtigung ist es das nicht mehr.
- So wie ich sehen das auch die „Vertreterinnen und Vertreter“ der Queer Theory.
- Egal, wir sind nicht die Gesellschaft, sondern die Wikipedia und haben als solche das Ziel, die Gesellschaft so wiederzugeben wie sie ist. Und etabliert ist nun man das generische Maskulinum. Deshalb, und weil bekannte praktische Argumente gegen die Möglichkeiten
- - Beidnennung
- - Binnen-I
- - generisches Femininum
- sprechen, bin ich gegen eine Änderung des jetzigen Systems. Gruß, Martin -- Dealerofsalvation 13:34, 23. Nov 2005 (CET)
Tut mir leid, Martin, aber ich sehe mich durch Deine Äußerungen als Frau nicht vertreten, sondern absolut im Gegenteil: Zutiefst beleidigt! Das ist eine sehr billige, denkfaule und dumme Ausrede, daß die WP die Gesellschaft repräsentiert! Welche bitte?! Es gibt unzählige Gesellschaften! Deine?! Jetzt stell Dir mal vor, hier wäre alles in der weiblichen Form geschrieben?! Da wären doch die echten Kerle, welche sich als erstes darüber aufregen würden! Die menschliche Gesellschaft ist 50/50 ZWEIGESCHLECHTLICH! Nur weil in der WP 70% Männer sind, kann man(n) hier keine Regeln aus dem letzten Jahrhundert weiterführen, weils ach ja soooo bequem ist... Was kommst als nächstes? Frauen vor den Herd und als Jungfrau in die Ehe?! Und wenn wir nicht spuren, dann gibts mit der Keule eins vor die Birne, was?! Bitte wenigstens so ehrlich sein, sich melden und HIER schreien! --HotDog (Pin Up!) 22:10, 29. Nov 2005 (CET)
Was tun, Scooter? Bist du gerne eine Benutzerin, egal ob Mann oder Frau? Gruß --HotDog (Pin Up!) 22:27, 29. Nov 2005 (CET)
- Ich habe nicht gesagt, dass ich das Problem nicht sehe (wobei es durchaus etwas ichbezogen erscheint, das zunächst am Thema Benutzer/Benutzerin aufzuhängen). Nur jeden, der das bestehende System mit Argumenten verteidigt, gleich zum keulenschwingenden Halbmenschen zu degradieren, ist etwas schwach. Findest Du nicht? --Scooter Sprich! 22:32, 29. Nov 2005 (CET)
Ich gebe zu- das Argument ist Klischee, aber die obige Argumentationsfolge ist derart reaktionär, daß es geradezu herausfordert so Etwas zu schreiben um mal den Spiegel vorzuhalten! --HotDog (Pin Up!) 22:40, 29. Nov 2005 (CET)
- Hm, auch jemanden als reaktionär zu bezeichnen, ist nicht gerade die ganz feine Art. However, es ist halt mal wieder ein sehr deutsches Problem, das Wort an sich zum einen, denn die Engländer (Innen, *hüstel*) haben dieses Problem mit "User" halt nicht - die Diskussion darüber zum anderen. Ich möchte wetten, dass es einen nicht unbedeutenden Prozentsatz an Frauen gibt, die eine solche Diskussion übertrieben und unnötig finden. Okay, die magst Du jetzt als jene bezeichnen, die sich mit dem "System" arrangiert haben. Mag ja sein. Wir werden es auch vermutlich nie herausfinden, ob ich und meine keulenschwingenden Geschlechtskollegen uns als Benutzerinnen so richtig wohlfühlen würden. Auszuschließen ist es allerdings nicht - wenn die sprachliche Entwicklung uns dies denn so gelehrt hätte. Festzuhalten bleibt: Eine rein sprachliche Lösung ist in diesem Fall schlichtweg unmöglich. Das Binnen-I ist dermaßen potthässlich, dass ich es schon allein aus ästhetischen Gründen rundweg ablehne. Bliebe eine technische Abfrage: Jedes Wikipedia-Mitglied (hey, die Klippe habe ich doch jetzt toll umschifft) darf sich auf der Einstellungen-Seite aussuchen, ob er oder sie ein Benutzer oder eine Benutzerin sein will - oder nichts von beidem. Ob das machbar ist (und ferner gewollt), lasse ich dahingestellt. Ugh, böses, starkes Mann habe gesprochen. --Scooter Sprich! 22:54, 29. Nov 2005 (CET)
Für eventuelle Beleidigungen meinerseits bitte ich um Entschuldigung. Ich nehme auch Untersuchungen zur Kenntnis, dass bei Verwendung des generischen Maskulinums die Rezipientenschaft sich eher männliche als weibliche Personen vorstellt. Dennoch bleibe ich dabei, dass die weibliche Form von Berufsbezeichnungen grammatisch gesehen eine diskriminierende Unterform der "männlichen" Form ist. Allerdings muss ich mein Argument "nicht etabliert" auch auf diese Argumentation beziehen - die "-in"-Form wird heute allgemein nicht als diskriminierend angesehen. Und ich gebe zu das alles nicht so einfach ist und stehe dazu dass ich durchaus herausfordernde Polemik geschrieben habe. Wäre alles nur so einfach wie im Englischen - oder finden Binnen-I-Vetreter es etwa diskriminierend, dass es im Englischen keine weiblichen Formen gibt? Martin (Dealerofsalvation) 23:08, 29. Nov 2005 (CET)
Englisch ist englisch, mongolisch ist mongolisch und marsianisch ist marsianisch- aber wir leben, reden, denken und schreiben auf deutsch und deshalb ist es auch das, was für uns relevant ist und keine andere Sprache! Ich weiß es ist unangenehm zu lesen, wenn sich plötzlich lauter "Feminismen" in die Schreibsprache mischen, aber da kannst Du ja mal sehen, wie es mir (und auch einigen Kolleginnen von mir) so geht. Die Zeiten haben sich geändert, Frauen sind mit ihrer vollen Geschlechtlichkeit überall auf der Welt präsent, ob es Dir passt oder nicht und so müssen sich die Regeln an die Tatsachen der veränderten Zeiten anpassen und nicht umgekehrt! @ Zu Scooter: Deine Witze bringen mich nicht leider noch nicht ganz zum Orgasmus... Muttu noch büschen üben, wa? --HotDog (Pin Up!) 01:17, 30. Nov 2005 (CET)
- Hm, wieder so eine billige Provokation. Schwach. Muss ich schon sagen. Da hätte ich einen Hauch mehr erwartet. --Scooter Sprich! 01:27, 30. Nov 2005 (CET)
Ach Scooter, ich will hier doch nicht provozieren... ich habe das echt nicht nötig, so nach Aufmerksamkeit heischen zu müssen- ich bin kein Troll! Mir geht es hier vielleicht um ein bißchen was anderes! --HotDog (Pin Up!) 01:31, 30. Nov 2005 (CET)
- Dann schreib nicht so einen Müll! Sorry, aber ich habe mich durchaus sachlich mit dem Thema beschäftigt und einen Vorschlag gemacht, über dessen technische Umsetzbarkeit ich nicht zu befinden habe. --Scooter Sprich! 01:33, 30. Nov 2005 (CET)
Ach und Dein Spruch mit "böses starkes Mann" war da jetzt super, oder was... egal! Du sagst, das BinnenI ist häßlich? Du wirst lachen- ich finde es auch so, aber es muß trotzdem noch andere Lösungen geben- der Anfang ist erstmal darüber nachzudenken, aber es geht ja meist so: Hat die letzten 400 Jahre geklappt, also klappts auch die nächsten 400! Die technische Umsetzbarkeit liegt auf einem anderen Blatt, da hast Du schon recht, aber am Anfang jeder Wirklichkeit steht immer der Gedanke! Ich habe jetzt bestimmt nicht vor, die Rechtschreibreform zu reformieren oder so einen Blödsinn, aber (ich weiß das klingt jetzt sehr nach Kampfemanze) am Anfang jeder Reform (auch im Kopf) steht der geschriebene und so geschrieben akzeptierte Buchstabe! ;) --HotDog (Pin Up!) 01:41, 30. Nov 2005 (CET)
- Ich stehe einer Änderung jedenfalls nicht negativ gegenüber. Mich ärgern die Kategorien bei Frauen nämlich auch (und zwar deutlich mehr als die Frage Benutzer/Benutzerin). Allein die Abfolge "Frau/Deutscher" ist beispielsweise schon überaus schräg und so nicht okay. Natürlich macht es aber wiederum keinen Sinn, jetzt jede Kategorie aufzusplitten, denn das gäbe ein Wirrwarr sondergleichen. Auch hier ist die Frage, ob es machbar (vermutlich) und gewollt (weiß man nicht) ist, so etwas beispielsweise über Redirects zu lösen. Vorstellen könnte ich es mir jedenfalls. So. Und das oben benutzte Stilmittel hieß Ironie. Schon mal gehört? Findet sich in meinen Texten vergleichsweise häufig, dies nur zur Warnung. --Scooter Sprich! 01:47, 30. Nov 2005 (CET)
Nachtrag: ICH konnte mir nicht aussuchen, ob ich Benutzer oder Benutzerin sein will- wo und wie soll das bitte sein und funktionieren? --HotDog (Pin Up!) 01:42, 30. Nov 2005 (CET)
- Ähem. Ich zitiere mich mal selbst: Bliebe eine technische Abfrage: Jedes Wikipedia-Mitglied (hey, die Klippe habe ich doch jetzt toll umschifft) darf sich auf der Einstellungen-Seite aussuchen, ob er oder sie ein Benutzer oder eine Benutzerin sein will - oder nichts von beidem. Ob das machbar ist (und ferner gewollt), lasse ich dahingestellt. Die entscheidenden Worte lauten hier "bliebe" und "ob". Dies ist ein Vorschlag, keine Darstellung des derzeit Machbaren. MfG, --Scooter Sprich! 01:47, 30. Nov 2005 (CET)
Öhhhm... Das ist doch gerade bißchen widersinnig: Wie kann man oder frau sich etwas Aussuchen, was nicht auszusuchen ist??? --HotDog (Pin Up!) 01:52, 30. Nov 2005 (CET)
- Hm. Wie sag' ich das jetzt, ohne dass ich gleich wieder einer von den Bösen bin? Also noch mal ganz langsam: Das da oben war ein Vorschlag. Ein VORSCHLAG. Ich rege an, diese Möglichkeit einzuführen. Der Vorschlag ist nach dem Doppelpunkt hinter dem Wort "Abfrage" geschildert und endet mit dem Wort "beidem". Danach stelle ich die Frage in den Raum, ob das machbar und gewollt ist. Besser kann ich's jetzt wirklich nicht erklären. --Scooter Sprich! 01:56, 30. Nov 2005 (CET)
Ach Scooter- ich glaube doch gar nicht, daß Du BÖSE bist! Bin nur sehr temperamentvoll, wenn mir ein Thema sehr am Herzen liegt- außerdem war das heute so ein richiger Adrenalinindiehöheschnell- Tag. (Böse ist Martin!) Gruß --HotDog (Pin Up!) 02:00, 30. Nov 2005 (CET)
- Nein, bitte keinen Herzinfarkt bekommen. Ich schick dir ein als Dartscheibe zu gebrauchendes Foto von mir, OK? Nein, ich bin noch nicht überfordert damit, in einer Anrede sowas wie "Liebe Xinnen und Xe" zu schreiben. Aber wenn es zu sowas wie "Schülerinnen- und Schülervertreterinnen und -Vertreter" kommt, muss ein Mensch doch mal innehalten und nachdenken, wo das hinführt. Ehrlich: Da würde ich lieber als "Schülerinnenvertreterin" angeredet. Ansonsten fordere ich eigene grammatische Formen für brillentragende und linkshändische Menschen sowie für solche, die mit den Ohren wackeln können - die sind nämlich auch überall auf der Welt präsent, ob es dir passt oder nicht.
- Ich habe es übrigens nicht nur gerne, wenn auf mein vermeintlich machoides Weltbild eingegangen wird, sondern auch auf meine Argumente. Martin (Dealerofsalvation) 06:03, 30. Nov 2005 (CET)
Argumente von Martin (Dealerofsalvation) im Detail diskutiert
Das Ablenken auf Empfindlichkeiten (Polemik blabla) ist ein interessantes Mittel, Diskussionen zu verfransen, die mit Argumenten wohl nicht mehr zu gewinnen sind. Am Ende des Textes mache ich mir gerne für Martin die Mühe "Ausdrücklich" auf jedes seiner einzelnen Argumente einzugehen (obwohl das viele vor mir bereits abstrakt getan haben) um zu zeigen, dass seine Behauptung, es werde nur polemisiert und nicht argumentiert, ins Leere greift. Zuerst aber mein eigener Beitrag zur Diskussion.
Mal zum theorethischen: Der Hinweis oben auf die Queer-Theorie ist natürlich quatsch. Zwar geht die Queer-Theorie an sich davon aus, dass die Kategorien m/f unnütz sind, sie käme aber nicht auf die Idee, die Realität zu leugnen (wo Menschen aufgrund dieser irrationalen Einteilung geprägt/rezipiert werden). Es wäre daher sehr steil, zu behaupten, die Queer-Theroie würde sich einen Dreck um Geschlechtsneutrale Formulierungen scheren. Vielmehr vertritt ja z.B. Judith Butler, eine oder gar die Vorreiterin der Queer-Theorie, die These der "performative Language". Ein Auszug aus der englischen Wikipedia (Eintrag Judith Butler)
- "This convergence is the crucible of Butler's famous "performative theory of gender," in which "gender" is a kind of repeated, largely "forced" (Foucault's "discipline") enactment or "performance" that in that very repetitive performance produces the imaginary fiction of a "core gender," as well as the distinction between the surface/exterior of "the body" and the "interior core." Paradoxically, it is a kind of forced, repetitive "doing" of gender that itself produces the fiction that an individual "has a" stable "gender" that "she/he" is just "expressing" in "her/his actions." And this imaginary fiction crucially produces an equally fictive distinction between an "interior" of "the body" and an "exterior" of "the body"."
Das und GENAU DAS ist der Grund wieso die Wikipedia aufhören muss, ein Teil dieser Stanzmaschine zu sein, die die Menschen einsperrt in Paradigmen, die über Jahrtausende entstanden und unter anderem zur Unterdrückung kreiert wurden (und meine lieben Mitmänner, auch Dich und mich einsperren). Die Sprache (und natürlich sind auch die anderen Sprache, auch das englische, in vielerlei Hinsicht phallozentristisch, das ihre Substantive kein Geschlecht tragen löst ja keinesfalls das Grundproblem)ist ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Bestandteil dieses "Doing Gender". Oder wie sagte es Beauvoir: Man wird nicht als Frau geboren, man entwickelt sich zu einer Frau. (jaja, man, man). Wer Mann sein wll, ok, wer Frau sein will, Ok, wer eine Grüne Tennissocke sein will: von mir aus. Aber ich und Du und die Wikipedia sollten nicht Teil der Apparatur sein, die Leuten diese Entscheidung aufzwingt, statt sie Ihnen zu lassen.
Zu Martins/Dealerofsalvations Argumenten:
1. Also mal halblang mit Machismus-Vorwürfen!
- Hmm. Warum? Der Vorwurf kam von mir und richtete sich an einige BenutzerInnen (ich habe schon dort deutlich geschrieben, dass ich nicht glaube, dass sich das Verhalten auf Männer beschränkt). Machotum bezeichnet das übertriebene Darstellen der männlichen sozialen Rolle. Einige Beiträge waren: a) Von der Grundannahme, dass "Mannsein" der Normalfall ist geprägt. b) In einem herablassenden Ton geschrieben, der dem eigenen Subjekt die rationale Rolle zuweist, dem gegnerischen die Irrationale und dem eigenen Subjekt die "pädagogische" Rolle mit leicht ironischem unterton das arme Kind auf den Weg des rationalen zurück zu führen. c) Vorwürfe wie "Hysterie", "Panikmache" etc. Halt einfach keine Coolness, diese Damen. Ich fand daher machoid eine relativ passende Bezeichnung. Aufgrund (gespielter) Empfindlichkeiten diesen Hinweis auf die Art und Weise wie die Diskussion kulturell und strukturell geprägt ist (nämlich sehr begünstigend für jene, die gelernt haben in einer männlichen Rolle zu diskutieren, so wie ich z.B.), zu unterbinden, ist unfair. Es ist gerade das einer der Hauptgründe, wieso eine grosse Gruppe einen viel benachteiligteren Zugang zum öffentlichen Raum haben: Dieser ist immer noch auf eine der Geschlechterrollen ausgerichtet.
2. Dass im Deutschen Grundgesetz.... Bundeskanzler .... hat Frau Merkel nicht davon abgehalten...
- Es hat ja auch nur 50 Jährchen gebraucht. Hast Du Dir mal die Frauen-Quote im Parlament angeguckt... und Frau Merkels Kabinettstisch? Und die Anzahl der Ministerpräsidentinnen? Parteipräsidentinnen? Wie lange steht den schon im Grundgesetz, das Frauen und Männer gleichberechtigt sind??? Und jetzt willst Du uns weismachen, dass die Wahl Frau Merkels ein ach so toller Beweis für die faktische Gleichstellung ist?. Sri Lanka hatte schon vor 11 Jahren eineStaatspräsidentinnen, sind die Frauen in diesem Land, wo die Zwangsheirat noch gang und gäbe ist, emanzipiert oder wie? Das im Grundgesetz Bundeskanzler steht ist, zusammen mit vielem anderen mit ein Grund, dass das potential vieler fähigen Menschen weiblichen Geschlechts für die Politik nicht ausgenutzt wird. Das man sich überhaupt eine Bundeskanzlerin vorstellen kann, war die Frucht von hartem Kampf und Arbeit vieler Leute, aber bestimmt nicht von den Autoren des Grundgesetzes. Zu behaupten, diese hätten (vor über 50 Jahren) tatsächlich eine faktische Gleichstellung zwischen Mann und Frau gewollt ist im übrigen Humbug, das jeder historischen Faktenlage widerspricht. Ich verzichte darauf, die persönliche Einstellung jedes einzelnen Mitarbeiters (ja kein in) dieses Textes zum Thema "Frau, Herd, Küche, Kinder" zu recherchieren, ich vermute sie ist Deckungsgleich mit über 90% der damaligen Männlichen Bevölkerung. Warum "Bundeskanzler" Text Leute unterdrückt erklärt Dir neben Beauvoir, Richard Wright und Michael Focault im übrigen auch die Queer-Theorie auf die Du selbst referriert hattest.
- Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass Frau Merkels Kanzlerschaft eine vollendete Gleichstellung von Frau und Mann belegt. Aber sie zeigt, und das habe ich gesagt, dass die Sprache, wenn überhaupt, dann eine sehr kleine Schwierigkeit war, die sie dabei zu überwinden hatte.
- Gut die „Väter des Grundgesetzes“ (diese Formulierung, bei der manche „verräterisch“ rufen werden, hört man ja oft) hatten vielleicht mit dem Gleichberechtigungsartikel eher die Gleichheit vor dem Gesetz vor Augen, als ein aktives Beitragen dazu, Lebenswirklichkeiten zu verändern. Martin (Dealerofsalvation) 06:20, 4. Dez 2005 (CET)
3. Dann kam die Entwicklung...behaupteten... Frauen nicht mitgemeint.... über Krücken wie Binnen-I.... wieder mitzumeinen.
- Du sprichst nur eines der vielen Argumente für die geschlechtergerechte Formulierungsformen an. Es ist erwiesen, dass fast alle die einen Witz über einen Artzt hören sich fast ausschliesslich einen Penisträger im weissen Kittel vorstellen. Genauso wie bei Politiker, Baggerfahrer, Polizist, Zollbeamter etc. Nur wenn man Kindergärtner sagt, horchen die Leute auf, weil sie sich darunter GANZ BESTIMMT NICHT eine Frau vorstellen. Das generische Maskulinum ist ein Papiertiger, erfunden um den Phallozentrismus beibehalten zu können (vor nicht all zu langer Zeit hat sich die akademische, fast ausschliesslich Männliche, Welt im übrigen gar nicht darüber den Kopf zerbrochen, das Wort selbst ist ein produkt der Debatte). Lies Dir doch mal den Wikipedia-Artikel dahingehend durch, dort steht auch, was der DUDEN statt des Binnen-I empfiehlt (nämlich die Klammer-Setzung, Leser(innen) oder eine(n), das wäre dann, um einen kurzen Seitenhieb auf die "Rechtschreibe-Regeln-Einhalter(innen)" zu wagen, durchaus "deutsch und korrekt". De facto ist das Maskulinum ein.... was wunder... Maskulinum, das "von unserer Gesellschaft" schlichtweg auch als solches verstanden wird. Siehst Du nicht, das es wichtig ist zu zeigen, dass der "Mensch" der "Normalfall" ist und nicht der "Mann" (Ob und wie der "Mensch" wieder eine Kategorie ist, die es vielleicht zu überwinden gilt, gerne ein anderesmal).
- Genau, der Mensch ist der Normalfall, sagte ich ja schon immer.
- Du hältst, wenn ich dich richtig verstanden habe, die auf „-er“ und „-erin“ endenden Formen und ähnliche Formen für unrettbar diskreditiert. :Da wundert es mich aber doch, dass du das Binnen-I als Lösung ansiehst, das baut doch genau auf diesen diskreditierten Formen auf.
- Und ein Versuch, nicht die Sprache, sondern ihre Rezeption zu ändern, ist zum Scheitern verurteilt, oder? Es gibt durchaus Leute, die das anders sehen, und daher kann ich deiner Argumentation keinen Absolutheitsanspruch anerkennen.
- Deshalb der Ansatz, grammatisches und natürliches Geschlecht völlig zu entkoppeln. Gut, ich akzeptiere jetzt, dass das in der Form des Generischen Maskulinums nicht ankommt.
- Übrigens: Wenn du so davon überzeugt bist, dass grammatisches und natürliches Geschlecht so eng und unlösbar miteinander verbunden sind, dann bring dich doch mal ein beim Artikel Generisches Maskulinum – der hat es nötig. Einen klitzekleinen Anfang, der in deinem Sinn sein dürfte, hatte ich vor 5 Wochen schon mal gemacht.
- Aber ich habe nur die eine Stelle geändert, der Geist des ursprünglichen Textes ist noch an einigen Stellen präsent. Martin (Dealerofsalvation) 06:20, 4. Dez 2005 (CET)
- Generisches Maskulinum Papiertiger? Der Terminus „Generisches Maskulinum“ mag in der Tat als Gegenreaktion auf die genannten Ansätze zur Änderung des Sprachgebrauches geprägt worden sein. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es das generische Maskulinum als Fakt nicht schon lange vorher gab. Martin (Dealerofsalvation) 07:00, 4. Dez 2005 (CET)
- Ich stimme Dir auch hier zu, dass das Generische Maskulinum schon vorher verwendet wurde. Aber eben mit der belegten Wirkung, dass es in vielen Bereichen nur Männer beschrieb und auch nur Männer als Assoziation da waren (wenn z.B. Arbeiter, Chef, Polizist, Präsident etc. gesagt wurde hat NIEMAND, aber gar NIEMAND daran gedacht eine Frau zu nennen). Daher ist die Aussage: Das bezieht doch alle ein und wer das nicht sieht ist doof, eben nicht korrekt, es hat manchmal (und vorallem wenn es um passive Rollen geht) alle einbezogen, aber nicht immer.
- Das Binnen-I sehe ich nicht als Lösung an aber als besser den das generische Maskulinum, bin aber auch für andere Sachen durchaus zu haben, Dein Vorschlag weiter unten ist kewl...
- Ein Versuch die Rezeption der Sprache zu ändern ist meiner Meinung nach nicht per se zum Scheitern verurteilt. Gerade der "war of words" halte ich als sehr wichtig, neben Beispielen wie "schwul" ist er ja auch in z.B. in der Wirtschaftspolitik zentral (Kapitalismus = Freiheit z.B. Umdeutung des Liberalismus etc.). Ich glaube aber, dass dies nur beschränkt gehen kann. Der Androzentrismus ist meiner Meinung nach eben ein Strukturelles und kein "Wort"-Problem, er lässt sich nur durch strukturelle Massnahmen ändern, nicht durch Wortumdeutungen.Fairfis 23:51, 4. Dez 2005 (CET)
- Der Artikel zum generischen Maskulinum braucht wirklich eine Überarbeitung, genauso wie "PC" und vieles in Sachen Sprachphilo. Performative Language braucht ein eigenes Lemma, da muss sowohl im Soziologie-Bereich wie auch im Philo-Bereich einiges laufen. Das aber gut und richtig zu machen erfordert von mir noch ein bisschen seriöses Studium der Philosophy of Language / Mind AutorInnen und vorallem nachholen in Sachen Soziologie... aber vielleicht wird diese Diskussion ja auch noch andere motivieren, in den thematisch dazugehörigen Artikeln zu werkeln :-) Fairfis 23:51, 4. Dez 2005 (CET)
4. ...Keine gute Entwicklung und froh dass es nicht abgeschlossen ist... Warum? Sprachpanscherei!
- Was wird den verwässert, bitte? Vielmehr wird sogar differenziert, treffender gesagt. Eigentlich ein lohnendes Ziel für eine Enzyklopädie. Es ist gelogen, wenn man sagt, die Beidnennung zum Beispiel sei "nicht akzeptiert". Vielmehr kann man in den Medien und von den öffentlichen MultiplikatorInnen (nicht nur PolitikerInnen, sondern auch PfarrerInnen, LehrerInnen, Wirtschaftsbosse und die wenigen Chefinnen von grossen Unternehmen etc. etc.) die Beidnennung Standardmässig hören (auch wenn in letzter Zeit ein kleiner Backlash zu beobachten ist!). Ich kann Dir auch sagen warum, die Leute wollen "alle" erreichen.
5. Dein Vergleich mit der englischen Sprache und das Argument, das Binnen-I (zum Beispiel) zementiere Kategorien.
- Die performative-language theorie (siehe oben) wurde gerade von PhilosophInnen des englischen Sprachraums gepusht. Ihre Untersuchungen zeigen deutlich, dass auch dort der "teacher" (würdest Du jemals die "teacher" schreiben und damit... Singular meinen?) als männlich rezepiert wird und de facto ein maskulinum bezeichnet. Das zeigt nur ein weiteres Mal, dass das generische Maskulinum nicht die Lösung ist.
- Wenn das so ist, dann liegt das aber logischerweise nicht an der Sprache, sondern muss andere Ursachen haben. Denn was kann die Sprache mehr zur Sache tun als eine geschlechtsblinde Form bereitstellen? Ich habe jedenfalls noch nie gehört, dass eine Frau sich nicht von einer Form wie „teacher“ angesprochen fühlt und eine eigene Form gefordert hat. Und die Presse hat keine Probleme, zu schreiben, dass Frau Merkel "Chancellor of Germany" ist. Willst du jetzt behaupten, dass die Englischsprachigen mit ihrer Sprache in androzentrischen Denkmustern gefangen sind? Abstrus. Martin (Dealerofsalvation) 06:20, 4. Dez 2005 (CET)
- Die Konzeption ist folgendermassen: Die Gesellschaft ist Androzentrisch: sie hat dadurch eine Androzentrische Sprache. Diese Sprache führt (mit anderen Aspekten) dazu, dass der Androzentrismus sich reproduziert (den es gibt ja immer neue Mitglieder der Gesellschaft und einige verschwinden). Dadurch bleibt die Gesellschaft Androzentrisch. Wir beginnen nun an diesem Punkt zu sägen: wir machen die Gesellschaft weniger Androzentrisch und darum beginnt sie auch (siehe Parlamentsbeschlüsse) ihre Sprache weniger Androzentrisch zu gestalten... und wir machen die Sprache weniger Androzentrisch und darum wird auch der Androzentrismus nicht mehr so stark reproduziert. Die Engländer und Engländerinnen sind also teilweise durch ihre Sprache gefangen, ja, das glaube ich. Fairfis 16:30, 4. Dez 2005 (CET)
- Über das zweite Argument denke ich häufig nach. Es ist tatsächlich eine komplizierte Sache, die patriarchale Sprache so umzubauen, dass sie nicht weiter die alten Muster reproduziert. Das Binnen-I (meiner Ansicht nach besser als der Duden-Vorschlag) kreier ein neues Wort, das Eben gerade zeigt, dass darin unabhängig vom Gender die Rede ist. Ich selbst bin der Meinung, dass in der nächsten Zeit diese Formulierung den Vorzug haben sollte, weil sie jedesmal wieder den Phallozentrismus deutlich macht und ins Bewusstsein bringt, darum ziehe ich Sie (noch) der Gerundiums-Möglichkeit vor (Studierende etc.), die im übrigen auch nicht alle Falle abzudecken vermag.
Dass Du die Queer-Theorie offensichtlich nicht voll erfasst hast, ist schon weiter oben erklärt.
6. Wir sind nicht die Gesellschaft sondern die Wikipedia und haben das Ziel, die Gesellschaft so wiederzugeben wie sie ist.
- Hmm..... das sind eine Menge Kategorie-Fehler auf einmal. Natürlich sind wir auch die Gesellschaft und natürlich sind wir nicht die Wikipedia. Die Wikipedia ist ein Projekt (ein emanzipatorisches wie eine kluge Schreiberin weiter oben ausgeführt hat), mit dem Anspruch, frei zu sein. Zu diesem Projekt haben wir (und auch andere Teile der Gesellschaft) die wunderbare Möglichkeit, beizutragen. Was genau das Ziel der Wikipedia ist, scheint mir noch nicht geklärt, aber das es sich darum Handeln soll, die Gesellschaft wiederzugeben "wie sie ist" (und zwar im kulturellen Sinn, den nur diese Interpretation Deines Argumentes lässt in dem Zusammenhang Sinn vermuten) bezweifle ich. Die Gesellschaft zum Beispiel ist nicht NPOV, ganz bestimmt nicht. Viele werden mir wohl auch beipflichten, dass sie nicht frei ist (und auch nicht emanzipatorisch :-)). Sollen wir damit anfangen, parteiisch zu werden, Blockdenken pflegen, polemisch sein etc. nur weil das in Funk und Fernsehen, am Stammtisch und in den Parlamenten etc. so gang und gäbe ist? Nein sicher nicht: Der Erkenntnis sollten wir folgen, der Einsicht. Beauvoir, Focault, Butler, Wright usw. haben starke argumente, ihnen gegenüber steht ein Ästhetik-Gejammer und lächerliche Beispiele (Bürgerinnen- und Bürgermeisterinnen und -meister, herrgott (krass, habs einfach hingeschrieben... keine fraugott, die da aus mir herauskommt) da würde man ja wohl einen konsens finden oder soll daran die Sache scheitern, falls man rausfindet, dass es das einzige Hindernis ist????).
- Wir sind ein Konsens-Projekt, deshalb können keine theoretischen, von einzelnen vertretenen Überlegungen maßgeblich sein. Martin (Dealerofsalvation) 06:20, 4. Dez 2005 (CET).
- Da hast Du Recht und darum sind wir ja auch am diskutieren, was ich im übrigen mit Dir sehr spannend finde. Aber die Überlegungen die ja von anderen hier schon besser widergegeben worden sind, denn von mir, sind ja nicht ein paar einzelne Spinnereien, sondern werden/wurden von sehr vielen bedeutenden "Köpfen" unterstützt wie Simone de Beauvoir und Judith Butler und im übrigen auch von Männern wie Sartre, Foucault usw. und sind in der Wissenschaftlichen Debatte der letzten 30 Jahre nicht nur stark präsent sondern auch ziemlich klar akzeptiert worden (natürlich gibt es widerspruch, das gibt es immer in der wissenschaftlichen Debatte, aber die performativität der Sprache ist mittlerweile common sense). Fairfis 16:30, 4. Dez 2005 (CET)
7. Eigene Grammatikalische Formen für brillentragende etc.
- Das Standard-Argument: Es müssen halt auch alle anderen Minderheiten in dem Fall Berücksichtigt werden. Der Killer.... erstens ist dieses Argument für Minderheiten eine Frechheit. Es wird dazu genutzt, sie gegeneinander auszuspielen. Leute mit Behinderungen werden nicht besser gestellt weil man sonst ja auch "andere" "Minderheiten" berücksichtigen müsste. Auf anliegen minorisierter Sprachgruppen werden nicht eingetreten, weil sonst ja auch den anderen minorisierten geholfen werden müsste. Also besser niemandem helfen.
Zweitens: VERDAMMT, FRAUEN SIND KEINE MINDERHEIT. SIE HABEN NICHT DIE PROBLEM DER MINDERHEITEN, DIE UNTERDRÜCKUNGSFORMEN SIND NICHT DIE GLEICHE WIE BEI DEN MINDERHEITEN DIE LÖSUNGEN SIND NICHT DIE SELBEN WIE FÜR MINDERHEITEN. Fairfis 14:08, 30. Nov 2005 (CET)
- Sorry, ich entschuldige mich hiermit bei allen brillentragenden Menschen. Ich hatte Brillentragen bei dieser Formulierung eher als äußerliches Gesichtsmerkmal und weniger als Sehschwäche gesehen, die es natürlich ist.
- Benachteiligte Gruppen sind oder waren manchmal in der Minderheit, manchmal in der Mehrheit (z.B. Apartheid in Südafrika), und in diesem Fall stellen sie eben annähernd 50%. Welche Bedeutung soll das Zahlenverhältnis haben? Und SCHREIEN ist auch eine besondere Art „Killer-Argument“ oder Mittel, wenn einem „andere Argumente ausgehen“ … Martin (Dealerofsalvation) 06:20, 4. Dez 2005 (CET)
- Ja, das schreien ist aber auch ein Ausdruck von Verzweiflung (das Gefühl, ohnmächtig zu sein, das Eingeständnis das man das Gefühl hat, man könne sein Anliegen nicht anders kommunizieren). Aber nach ein paar Jahren Debatte, wo man ständig "Frauenprojekte" gegen "Schwulenprojekte" gegen "Behindertenprojekte" ausgespielt hat und wo die MitstreiterInnen selbst auch immer und immer wieder diesen Denkfehler begehen (ein Grund wieso die Sprachdebatte und die Emanzipationsdebatte so verbittert und oft so fruchtlos ist!!!) wird man allergisch gegen diesen Punkt. Ich hoffe aber, Du nimmst mir ab, dass ich durchaus offen kommuniziere, das es nicht darum geht, dich niederzuschreien, sondern im Gegenteil zu signalisieren, wo für mich die Wunden Punkte sind um Dir und mir und den anderen eine konstruktive Debatte zu ermöglichen. Falls Du Dich unfair attackiert gefühlt hast, tu es nicht mehr, bitte. Fairfis 16:30, 4. Dez 2005 (CET)
- Ich stimme Fairfis zu. Diese Diskussion ist mittlerweile fast 1 1/2 Jahre alt und noch immer konnte keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Auf sinnvolle Vorschläge wird zumeist nur mit Polemik reagiert. Wenn versucht wird eine Kompromissversion in der Namenskonvention einzustellen, wie das vor mehr als einem Jahr Tavira versucht hat, wird gnadenlos reverted bis die alte Version wiederhergestellt ist. Auch die Kommentare von Subversiv-action oder Mikegr setzten sich sehr differenziert mit dem Problem des momentanen Umgangs mit der Thematik in der Wikipedia außeinander - leider wurden sie entweder Opfer von Polemik oder schlichtweg ignoriert. In meinen Augen besteht eindeutig Änderungsbedarf, sowohl bei der Lemmatisierung der Artikel als auch bei den Artikel-Texten. Es gibt zweifellos auch jenseits des Binnen-I Möglichkeiten einer geschlechtsneutralen Schreibweise. Ich persönlich halte das Binnen-I allerdings für die praktikabelste Form. --Rafl 12:26, 1. Dez 2005 (CET)
Identifikation und Motivation
Wird in einem Text nur von Männern gesprochen, identifizieren sich verständlicherweise Männer stärker mit dem Text als Frauen. Anders gesagt: Beidnennung und neutrale Bezeichnungen erhöhen die Identifikation von Frauen mit Texten, und damit die Motivation von Frauen, hier mitzumachen.
Und wir wollen doch wohl, dass hier möglichst viele Menschen engagiert mitmachen. Ist es nicht so einfach? --Martin_(Dealerofsalvation) 08:19, 28. Dez 2005 (CET)
Es kann sein, dass du recht hast, ich glaube aber nicht, dass Wikipedia plötzlich von Frauen überschwemmt wird, wenn wir das generische Maskulinum abschaffen. Der Effekt wird sehr klein sein. Aber es ist ein Argument, eines unter mehreren. --Dave81 00:19, 31. Dez 2005 (CET)
Die Alternativen gegenübergestellt
Hallo miteinander,
ich werde gerne noch auf die Argumente von Fairfis eingehen, wenn ich die Zeit habe. Aber erstmal habe ich die Idee, alle erwähnten Alternativen und Argumente zu systematisieren und gegenüberzustellen. Jeder die Wikipedia benutzende Mensch möge sich eingeladen fühlen, dies gemäß den übleichen Regeln für Wikipedia-Artikel zu überarbeiten und zu ergänzen.
Um die Tabelle übersichtlich zu halten, schlage ich vor:
- Argumente, die für die überwiegende Zahl der Optionen als pro gelten, nicht dort überall aufzuführen, sondern stattdessen bei den anderen Optionen als contra aufführen. Umgekehrt für Contra-Argumente
Hier also die spezifischen Vor- und Nachteile:
Option | Beispiel | Pro | Contra |
---|---|---|---|
Generisches Maskulinum | Maler, Maler, Finne, Finnen |
|
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Generisches Femininum | Malerin, Malerinnen, Finnin, Finninnen |
| |
Binnen-I | MalerIn, MalerInnen, FinnIn, FinnInnen |
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Beidnennung | Malerin oder Maler, Malerinnen und Maler, Finnin oder Finne, Finninnen und Finnen |
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Gerundium/Adjektiv | Malender Mensch, Malende Menschen, Finnischer Mensch, Finnische Menschen |
|
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Schrägstrich | Maler/in, Finne/in, Schüler/in |
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|
Schrägstrich mit Bindestrich | Maler/-in, Finne/-in, Schüler/-in |
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Klammer-Benutzung | Maler(in), Finne(in), Schüler(in) |
| |
Der Unterstrich bzw. "gap" | Maler_in, Schüler_in |
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|
Keine Signatur – diesen Abschnitt wie einen regulären WP-Artikel betrachten
Das kopiere ich mir auf meine Seite!!! Liebe Grüße --HotDog (Pin Up!) 15:11, 2. Dez 2005 (CET)
Allerdings wird in der Tabelle nicht die Variante: Maler/in oder Schüler/in erwähnt (bei dem Wort Finne welches mit einem Vokal endet, ist das ja wieder nicht gut möglich). Und zu "weibliche Malerin": Du wirst das Beiwort "weiblich" nie wieder brauchen- es sei denn Du beschreibst so etwas wie "weibliche und männliche Blüten" oder " - Frösche" (weil: "Blütinnen" oder "Fröschinnen" wieder unsinnig) o. ä. aus Flora und Fauna. Gruß --HotDog (Pin Up!) 15:21, 2. Dez 2005 (CET)
- Ähm, falls man sich für generisches Maskulinum, also dafür entscheidet, bei „Maler“ die Frauen mitzumeinen, muss man, wenn man ausnahmsweise mal nur die Malmänner meint, dies mittels “männliche Maler“ kenntlich machen. Und genauso, nur in Grün, ist es bei generischem Femininum, also „weibliche Malerinnen“.
- Rafl: Also ein Ausspracheproblem gibt es, und es ist unfair, es wegzueditieren. Hoffe, dass alle mit meiner Formulierung erstmal leben können. Sprache, die nur mit Problemen aussprechbar ist, wird akademisch bleiben und nicht zum Allgemeingut werden.
- HotDog: Die Schrägstrich-Variante fehlt in der Tat, genauso wie eine Klammer-Variante. Aber das hier ist ja ein Wiki! --Martin (Dealerofsalvation) 19:27, 2. Dez 2005 (CET)Genau! :-) Fairfis 15:07, 3. Dez 2005 (CET)
Die Kategorie Geschlecht überwinden, oder aktiv auf Menschen beider Geschlechter hinweisen?
Bei einigen Optionen steht als „pro“: „ weist aktiv auf alle Menschen hin.“. Soll wohl aussagen: „weist aktiv auf beide Geschlechter hin“. Soll es Ziel sein, wenn immer möglich, auf beide Geschlechter hinzuweisen? Wie gesagt, ich halte es für nicht zeitgemäß, nur ein Geschlecht aktiv zu meinen. Warum dann erst sprachlich auseinanderteilen und dann doch wieder nebeneinander stellen? Martin (Dealerofsalvation) 07:04, 4. Dez 2005 (CET)
- Das ist ein guter und wichtiger Punkt den Du da ansprichst (Nachfolgend sind nur meine eigenen Überlegungen, es soll keinesfalls schulmeister(in??)lich daherkommen). Die theorethische Diskussion zu dem Thema ist ja sehr breit, ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die "Kategorie" Geschlecht faktisch überbewertet wird (im Einklang mit der Queer-Theorie, aber schon durch Beauvoir und Wright hervorgehoben), d. h. dass es "eigentlich" nicht all zu viel über einen Menschen aussagen "sollte" ob er/sie mit einem oder zwei (oder mehr) X-Chromosomen auf die Welt gekommen ist. Nur: diese Kategorie hat eine ungeheure Bedeutung erlangt und beide "Gruppen" sind riesigen Erwartungen und Vorurteilen ausgesetzt, nur weil sie der einen oder anderen Kategorie angehören. Dies ist soweit getrieben worden, dass wir (und ich gehöre dazu) uns z.B. angehörige einer Gruppe (sagen wir mal Frauen) uns in gewissen gesellschaftlichen Positionen (sagen wir mal: Hausmeister oder Schulrektor) gar nicht vorstellen können... und umgekehrt (ich kann mir nur schwer einen "Tagesvater" vorstellen). Das wiederum hat grosse Auswirkungen auf die Perzeption und den Umgang mit Menschen. In klassisch aufklärerischer Manier denke ich nun folgendes: Die Beidnennung oder ihre Kurzversionen weist aktiv auf diesen Umstand (die Konstruierten Kategorien) hin und ermöglicht dadurch auch das dieser Situation angepasste Verhalten (den man kann ja den Umstand nicht einfach leugnen, wie man geprägt worden ist sondern nur angemessen handeln). Die Beidnennung macht daher die Leute freier und nicht etwa umgekehrt. Das theorethische Ziel dieser Anstrengung ist, dass die Zuordnung zu einem Geschlecht etwaso viel "harte" Relevanz (in bezug auf Chancen/Vorurteilen/Perzeption) hat wie die Zuteilung zu x- oder o- beinigen (was dann auch heissen würde, dass es dann(!) egal wäre ob ein generisches Maskulinum angewendet wird!). Es gibt eine grosse Gruppe von Leuten die dieses Ziel nicht teilt und gerade den anderen Weg beschreiten möchte, nämlich, dass gerade die Geschlechterunterschiede anerkannt werden aber das "Ausleben" des jeweiligen Geschlechts nicht mehr zu einer unter oder überordnung führt. Das faszinierende ist, dass die "Geschlechtergerechte" Sprache für beide Gruppen ein Schritt vorwärts ist, weil es primär mal die "Freiheit" gibt.
- Falls Dich die unterschiedlichen Theorethischen Ansätze interessieren sind in den Dokumenten unten ein paar schöne Beispiele der verschiednen Richtungen. Das von Dir ja aufgenommene Merkblatt des Bundestages gehört eher zur zweiten Gruppe (ich stimme daher auch mit vielen der angegebenen Gründe für die Notwendigkeit der Änderungen nicht überein... sehr wohl aber mit den Änderungen :-)). Grob würde man den theoretischen Background dieses Dokuments zur "Differenztheorie" zählen. Daraus sind auch die Impulse zu den Frauenräumen, Frauenabenden und Frauennetzwerke entstanden. Das war eine politisch sehr starke Gruppe und hat konzeptionelle Verbindungslinien zu wichtigen und grossen Frauenbewegungen der Geschichte, z.B. den Katholischen Frauen/Mütterverbänden aber auch den Suffrageten (Instrumente, die aber auch für die "erstere/meine" Gruppe nützlich sind).
- Die "neueren" (das soll keine Wertung sein) Dokumente sind sehr stark von Butlers Büchern (Gender Trouble etc.) beeinflusst, die als Hauptperson der Queer-Theorie gilt. Sie nimmt soziologische Konzepte auf die vor ihr bereits Foucault und davor auch schon Beauvoir und Wright beschreiben (aber nicht in einer solch klaren Aussagekraft, ausserdem war gerade die Beauvoir-Rezeption über lange Zeit, ein echter Treppenwitz der Geschichte, Opfer von Vorurteilen gegenüber ihr als Frau. Ihr Werk wurde erst in den 70er Jahren vernünftig in der wissenschaftlichen "Öffentlichkeit" rezipiert, Alice Schwarzer spielte da im übrigen eine wichtige Rolle). Sie sind radikalliberal und vertreten, plump gesagt, den Grundsatz, dass die Menschen eigentlich selber entscheiden sollen, welchem oder auch welchen Geschlechtern sie angehören wollen und ob überhaupt (sprich: Kategorie Geschlecht gar nicht mehr auf Menschen anwenden... die philosophische Richtung dahinter, Konstruktivismus/Dekonstruktivismus ist ein komplexes Feld). Den Ansatz konsequent weitergedacht führt die "Frauenbewegung" vor existenzielle Probleme (Sie wird ja sozusagen "sinnlos" da "Frausein" gar kein wichtiges Kriterium mehr ist) und Du hast die Sprengkraft dieser Argumentationslinie ja auch schon erkannt und benutzt (in dieser Debatte). Diese Überlegungen macht es aber weitaus deutlicher, wieso es nicht einfach um die "Frauen" als Betroffene geht, sondern eben alle Menschen "betroffen" sind und es daher nicht ein "privileg" der Frauen ist, zu entscheiden ob diese Änderung notwendig ist sondern "aller". Fairfis 16:06, 4. Dez 2005 (CET)
- sorry, dass ich mich jetzt erst in die diskussion einklinke. es gibt eine weitere schreibweise, die bisher hier noch nicht vorgestellt worden ist, die aber zumindest diskutiert werden sollte: der unterstrich bzw. der gap (z.b. lehrer_in). nachdem ich bei dem magazin diskus angefragt hatte, weshalb sie den gap benutzen, gaben sie mir eine gut begründete antwort. die ausführliche begründung findet ihr auch hier: Performing the Gap. Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung. kurz gesagt hat das gap die vorzüge des slash, es ist aber leichter zu lesen und repräsentiert als gap die transgender-existenzweisen, weist also über die zweigeschlechtlichtlichkeit hinaus. ich hoffe, ich bin nicht zu spät dran mit meiner intervention. --Schwarze feder 08:54, 6. Dez 2005 (CET)
- @feder: der link läuft leider (inzwischen) ins lehre :-( --SleepySleeper 19:44, 26. Jan 2006 (CET)
Schließt Generisches Maskulinum Frauen aus?
Ich denke, nicht unbedeutend für die Diskussion wäre, wenn jemand mal Untersuchungen oder Umfrageergebnisse beitragen könnte, inwieweit sich Frauen tatsächlich von Generischen Maskulinum ausgeschlossen oder nicht mitgemeint fühlen. Zwei Indizien dafür, dass es bei weitem nicht alle sind:
- Laut Artikel Binnen-I wird im ostdeutschen Sprachgebrauch zumeist noch die Formulierung wie „Meine Schwester ist Busfahrer“ verwendet
- Eine Arbeitskollegin beteiligte sich bei einer Diskussion, ob wir in einem bestimmten Zusammenhang deutsche oder englische Begriffe verwenden sollen, u.A. mit den Worten „Ich bin Deutscher".
Martin (Dealerofsalvation) 09:34, 3. Dez 2005 (CET)
Das ist ja nur sehr unwesentlich massgeblich (Wenn zum Beispiel rauskommt, dass "nur" 30% der 50% sich nicht mitgemeint fühlten, was wäre bei der Erkenntnis gewonnen?). Das Grundproblem steckt ja in der "gestaltenden Kraft" der Sprache, die durch das generische Maskulinum eben gerade die "Welt" mitformt und zwar in einer Weise die wir nicht wollen (nämlich beschränkend, einengend, antiliberal). Bin aber relativ überzeugt das es ein "signifikanter" Teil von Frauen gibt, die sich nicht mitgemeint fühlen bzw. von Menschen, die beim generischen Maskulinum oft nicht mitmeinen (siehe oben). Als letztes: Es geht eben nicht darum irgendwelchen "Betroffenen" zu helfen (eben kein "Minoritätenproblem"). Die geschlechtergerechte Formulierung muss man nicht "wegen den Frauen" einführen die sich durch die Androzentristische Formulierung "gestört" oder diskriminiert fühlen sondern aufgrund der Erkenntnis, dass sie unerwünschte Auswirkungen auf die Gesellschaft hat (also wegen "allen"). Unerwünschte Auswirkungen hat der Androzentrismus im übrigen auch gerade im wissenschaftlichen Diskurs. Andorzentrisischen Denkmustern gefangene Menschen (Männer wie Frauen) sind schlechtere WissenschaftlerInnen und dadurch schlechtere Wikipedia-AutorInnen. Das Deine Arbeitskollegin sich als "Deutscher" versteht ist ein Teil des Problems (und im übrigen nicht prinzipiell ein Problem für sie sondern für "uns").
- Doch, es ist sehr wohl maßgeblich, ob den von dir vertretenen Sichtweisen nur eine Randgruppe oder eine zumindest bedeutende Minderheiten zustimmen.
- Und bitteschön, warum sollten Frauen nicht selber entscheiden dürfen, ob sie generisches Maskulinum verwenden. Wenn sie kein Problem hat, dann ist es keins, da kannst du es noch so ausgefeilt zu einem Problem heraufreden. Martin (Dealerofsalvation) 06:34, 4. Dez 2005 (CET)
- Du hast natürlich doppelt Recht: Frauen sollen genauso wie der Rest selber entscheiden dürfen, wie sie Reden. Aber wir diskutieren ja darum, ob wir die eine klare Aufforderung (BENUTZT DAS GENERISCHE MASKULINUM!) durch eine andere ersetzen wollen (BENUTZT EINE GESCHLECHTERGERECHTE SPRACHE!). Darüber sollten nicht nur die Frauen entscheiden dürfen sondern auch Nichtfrauen (ob das jetzt Männer sind oder nicht).
- Es ist natprlich auch massgeblich, ob nur eine Randgruppe oder eine zumindest bedeutende Minderheit zustimmt, aber dort mehr weil wir ja verifizieren wollen (schliesst das generische Maskulinum wirklich aus, z.B.) und nicht Meinungsumfragen über die allgemeine Ansichten zu der Frage haben wollen. Fairfis 16:10, 4. Dez 2005 (CET)
Gerne gebe ich Dir aber zwei von vielen vielen vielen Untersuchungen zum Thema "generisches Maskulinum an":
- Heise, Elke (2000): Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des
generischen Maskulinums und seiner Alternativen. In: Zeitschrift für Sprache und Kognition, 19 (1/2), 3-13
- Stahlberg, Dagmar /Sczesny, Sabine (2001): Effekte des generischen Maskulinums und alternativer
Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau, 52 (3), 131-140
Eine sehr gute Zusammenfassung der Ergebnisse der oben genannten wissenschaftlichen Arbeiten, eingebetet in den Kontekt der pragmatischen Diskussion um geschlechtergerechte Sprache ist hier zu finden (Achtung, pdf): http://dimeb.informatik.uni-bremen.de/documents/projekt.gender.Infopapier_No3a.pdf
Noch eine Bemerkung zur "Akzeptanz" geschlechtergerechter Formulierungen (weil ja behauptet wird, dass die nur in Ausnahmefällen wie linken Blättchen, Studizeitungen oder, am argsten, linken Studizeitungen vorkämen):
- Halt! Das wurde für das Binnen-I gesagt, nicht für andere Formen „geschlechtergerechter Formulierungen“. Martin (Dealerofsalvation) 06:34, 4. Dez 2005 (CET)
Der deutsche Bundestag hat bereits 1990 (!, jaja, mit CDU-Regierung)den Bericht einer vom Parlament selbst eingesetzten Arbeitsgruppe zum Thema geschlechtergerechte Sprache gebilligt. Die Auswirkungen auf das Verhalten der öffentlichen Verwaltung ist durch das folgende Dokument nachvollziehbar (doc-file): http://www.bva.bund.de/imperia/md/content/bbb_win/allgemeines/120.doc
- Sehr interessantes Dokument. Vom Stil und der Ausgewogenheit her könnte es ein Wikipedia-Artikel sein.
- Mir ist aufgefallen, dass dieses Dokument eine sprechbare Formulierung fordert, und daher die Varianten Binnen-I, Klammerung und Schrägstrich explizit ablehnt (Seite 8). Nach dem ersten Durchlesen ist mir nichts aufgefallen, mit dem ich mich nicht identifizieren könnte. Martin (Dealerofsalvation) 06:34, 4. Dez 2005 (CET)
Die deutsche UNESCO-Kommission hat bereits 1993 folgende Richtlinien publiziert (pdf): http://www.unesco.de/pdf/eine_sprache.pdf
Die einzelen Bundesländer haben Gesetze über das sprachliche Verhalten der Verwaltung erlassen, in NRW ist zum Beispiel gesetzlich festgelegt:
"Gesetze und andere Rechtsvorschriften sollen sprachlich der Gleichstellung von Frauen und M�nnern Rechnung tragen. Im dienstlichen Schriftverkehr ist auf die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und M�nnern zu achten. In Vordrucken sind geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu verwenden. Sofern diese nicht gefunden werden k�nnen, sind die weibliche und die m�nnliche Sprachform zu verwenden." (pdf: http://www.im.nrw.de/ivim/gesetze/lgstg.pdf )
Das aber heisst ja nichts anderes, das demokratisch Legitimierte Organe (Sprich Parlamente, Regierungen und die von ihnen delegierten) auf demokratisch korrektem Weg BESCHLOSSEN haben, dass eine geschlechtergerechte Sprache zu gebrauchen sei und auf das generische Maskulinum zu verzichten: Das ist für mich eine entschluss der "Gesellschaft". Da musst, Du doch eigentlich gemäss Deiner eigenen Logik (die ich nicht teile) vom "Abbilden der Gesellschaft" als Ziel der Wikipedia auch eingestehen, dass wir also geschlechtergerecht formulieren sollten oder?
- ja, akzeptiere ich. Wie gesagt, Wikipedia ist ein Konsens-Projekt, deshalb vertrete ich auch genannte „Logik“.
Es ist nämlich vielmehr so, das nur einige, oft zum selben grossen Medienhaus gehörende, aber halt grosse Presserezeugnisse auf eine geschlechtergerechte Sprache verzichten (z.B. Bild). Viele sich aber zumindest theoretisch dem Ziel der geschlechtergerechten Sprache verschrieben haben, bei der konkreten Anwendung aber das nicht immer ganz konsequent verfolgt wird.
Hier noch eine nette quantitavie Studie zu den grössten Zeitungen der Deutschschweiz: http://www.linguistik-online.de/11_02/buehlmann.html) Fairfis 16:45, 3. Dez 2005
- Ach, noch was: Die anderen von dir genannten Quellen, außer dem BBB-Merkblatt M 19 „Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“, muss ich erst noch durchlesen. Deshalb bitte nicht wundern, falls dort was interessantes steht und ich dazu noch nichts gesagt habe. Martin (Dealerofsalvation) 07:17, 4. Dez 2005 (CET)
Ich bin einfach der Meinung, daß das Problem nicht wirklich in der Aussprechbarkeit der Worte o. Ä. besteht, sondern in der unterbewußten Akzeptanz, daß Frauen und Weiblichkeit auch in der Schrift- und Sprechsprache ihr Recht einfordern gleichberechtigt genannt und beachtet zu werden! Alles andere ist (sorry!) nur faule Ausrede und Argumenteklauberei! Das Rote-Faden-Argument ist ja die schwere oder schlechtere Aussprache des generischen Femininums oder ähnlichen Varianten! Ich finde das sehr lachhaft! So viele Fremdworte strömen in unseren Zeiten in unsere Sprache (wenn man allein die IT- und Multimediabranche ansieht...) und wir gewöhnen uns ohne Zucken daran, "weil es halt so ist, das sind die Zeiten in welchen wir leben"- warum gilt das nicht für die femininen Begrifflichkeiten?! Die Verteidiger des g.M. wollen es einfach nicht! Sie sind entweder zu faul oder zu bockig- warum, das wäre einmal interessant herauszufinden... Eine Gesellschaft ändert sich und wir müssen uns ihr anpassen! Eine Anekdote zu mir: Ich bin 183cm groß und boxe privat (Frauenschwergewicht) und bin neulich im Training gegen einen Mann in den Ring gestiegen und habe ihn auf die Matte gestreckt! Wenn es schon in so einer typischen Macho- Sportart wie Boxen bei geeigneter Qualifikation kein Problem mehr ist, geschlechterübergreifend zu agieren... Warum hat er sein mask. G., aber ich muß mit meinem fem. G, zurückstecken?! Warum?! Bitte mal eine klare Antwort! Meine Meinung nach ist es einfach der versteckte Drang Frauen, auch verbal, immer noch unter den Mann zu "ordnen", weils halt immer so war und auch tierisch bequem ist...! Aber die Zeiten verändern sich (zum Glück). Ich wäre schon alleine von meiner Größe nicht dazu in der Lage im Schatten von irgendjemandem zu stehen, einfach, weil er dieses oder jenes Geschlecht einfach durch Zufall per Zeugung zugeteilt bekam... (Oh weiha- das klang jetzt aber sehr hau- drauf- feministisch, was...? *lach*) ;) Lieben Gruß --HotDog (Pin Up!) 21:28, 3. Dez 2005 (CET)
- Kannst du mal für Nicht-Boxfachleute erklären, was das bedeutet (oder auf eine Erklärung verweisen)? Martin (Dealerofsalvation) 00:09, 4. Dez 2005 (CET)
Sieh doch einfach zu Frauenboxen. Hier will ich dazu aber jetzt nichts weiter Persönliches von mir hinzufügen, wenn Du Interesse hast an dem Thema, sende mir eine Mail. Das ist mir lieber, hier führt es vom Thema weg. Oh- sehe gerade in der Vorschau, daß es da ja gar keinen Artikel zu gibt... Na haben wir wieder was Feines zum Schreiben gefunden... :) Gruß --HotDog (Pin Up!) 01:25, 4. Dez 2005 (CET)
Liebe Leute, lest doch bitte mal die Artikel, auf die die beiden letzten Links verweisen. Das generische Maskulinum ist eine allgemeine Form, die keine Aussage über das biologische Geschlecht macht! Durch die Beidnennung und alle anderen Konstrukte geht diese allgemeine Form verloren und schlimmer noch: der Sexismus wird erst in die Sprache hineingebracht. --ChesneyB 11:20, 5. Apr 2006 (CEST)
Gibt es beim Binnen-I ein Ausspracheproblem?
Weil dieser Punkt immer wieder in die obige Tabelle eingefügt wird hier noch mal eine kurze Erläuterung zum Thema: Der Knacklaut ist kein Vorschlag meinerseits, sondern eine Tatsache in der Aussprache von mit Binnen-I geschriebenen Wörtern. Von einem Ausspracheproblem kann daher nicht gesprochen werden. Sonst müsste man auch behaupten, dass es bei anderen Knacklaut-Worten wie "Theater" oder "vereisen" ein Ausspracheproblem gibt - und diese gehen uns allen (hoffentlich!) sehr leicht über die Lippen. --Rafl 16:43, 3. Dez 2005 (CET)
- Mag ja sein, dass irgendwelche „TheoretikerInnen“ das mit dem Knacklaut „offiziell“ beschlossen haben. Ich habe das aber bisher weder persönlich, noch in irgendeiner Sorte audiovisueller Medien gehört, und ich gehe mal davon aus, dass es den meisten Leuten genauso geht. Der allgemeinen Bevölkerung müsste man das also mal beibringen, und bis dahin, wenn es jemals soweit kommt, hat man ein Ausspracheproblem. Und selbst mit „Knacklaut“ ist der gehörte Unterschied zum spezifischen Femininum gering, jedenfalls viel weniger auffällig als zwischen den geschrieben Wörtern z.B. „Malerin“ und „MalerIn“. Stelle ich mir jedenfalls vor, ich habe es ja wie gesagt noch nie gehört – vielleicht gibt es ja ein Geheimnis in der Aussprache, das ich mir als Nicht-Eingeweihter nicht vorstellen kann … Martin (Dealerofsalvation) 05:37, 4. Dez 2005 (CET)
- Dass ein Binnen-I mit vorangestelltem Glottisschlag ausgesprochen wird, ist mir auch völlig neu. Zumindest hier in Österreich wird statt dessen normalerweise einfach eine Pause vor dem unmittelbar vorangehenden Konsonanten oder Semikonsonanten eingeschoben, also zum Beispiel nicht mˈitʌrbʌɪtərʔˈɪnən, sondern mˈitʌrbʌɪtə rˈɪnən. Im Übrigen sprechen die meisten Menschen auch Theater ohne Glottisschlag aus. --Georg ♪♫♪ 22:57, 4. Dez 2005 (CET)
Berufsgruppen-Diskussion
Nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Ich bin weder sexistisch angehaucht noch macho-Man oder so. Aber das Binen-I ist nach alter und neuer Rechtschreibung falsch! Es hat nichts mit Diskredittierung der Frauen zu tun, wenn wir von Tischlern anstatt von TischlerInnen reden. Es gibt ja auch keinen "Hebammerich" oder keinen "Krankenbruder", obwohl die Berufe für Männer existieren. Das sind einfach Geburtshelfer und Krankenpfleger... Wenn sich eine weibliche Tischlerin Tischlerin nennen mag, ist das ja ok, aber das Binnen-I ist einfach abartig, widerspricht allen alten und neuen Rechtschreibregeln und ist einfach nur häßlich...Ralf 21:55, 3. Dez 2005 (CET)
- „Geburtshelfer“: Falsch, ein Mann im Berufe der Hebamme ist ein „Entbindungspfleger“ :). Siehe Artikel Hebamme. Ein Geburtshelfer ist ein Arzt, der bei einer Geburt als Arzt anwesend ist. Mehr von mir kommt später. Martin (Dealerofsalvation) 22:10, 3. Dez 2005 (CET)
Also ich finde man sollte die Diskussion nicht auf das alleinige ewige Binnen-I konzentrieren (das ich persönlich ja auch gräßlich finde). Ralf spricht "gewachsene" Berufsnamen an, welche sich so in der Tradition festgelegt haben: Krankenschwester von Ordensschwester, welche früher aus religiösen Gründen im pflegerischen Heilberuf tätig waren- das Häubchen ist noch ein Relikt davon, oder Hebamme von der Amme als Pflege- und Nährmutter, welche als Kinderexpertin auch traditionell geburtsbezogenes Wissen hatte und haben mußte. Dagegen habe ich wirklich nichts. Ich will auch jetzt nicht den Eindruck der schlagkräftigen Kampfamazone erwecken. Ich sehe nur keinen Sinn in der geschlechtlichen Unterordnung beider Geschlechter unter eines! Es gibt Männer und Frauen, nicht Männer und Männinnen (wie es in einigen Übersetzungen der Lutherbibel tatsächlich so darinnen steht! Meine Mutter hat so eine daheim!) Gruß --HotDog (Pin Up!) 22:54, 3. Dez 2005 (CET)
Früher gab es ja auch die namentliche Geschlechtsangabe: Z. B. Herr Hempler, Frau Hemplin... das -er setzte sich aber als Endung schließlich meistens durch, auch weil Kinder von unehelichen Verbindungen das -in der Mutter übernehmen mußten und dadurch schon vom Namen sofort stigmatisiert waren. (Leider weiß ich nicht mehr, wann genau das war- ich müßte da meine Bibliothek mal durchforsten...). Aber das führt alles von der Diskussion weg, daß wir in dieser Zeit leben! Im 21. Jahrhundert! Sämtliche geschlechtsdiskriminierende Geschlechtsvorgaben der vergangenen Jahrhunderte, sollten zu Zeiten von Genetik und Atomspaltung wirklich keine Rede mehr spielen! Ich bin eine Frau, Frau Julica da Costa, habe einen weiblichen Vornamen, bin Fotografin, Filmemacherin (obwohl da das männl. er auch versteckt erhalten geblieben ist... aber ich will jetzt nicht korinthenkacken ;) ), ich habe meine Monatsblutung einmal in 4 Wochen, wie alle Benutzerinnen hier, muß mir Gedanken machen, was mit mir passiert, wenn ich ein Kind abtreibe oder nicht..., Gedanken, die wohl auch die Eine oder Andere hier hatte. OK- im Gegensatz zu vielen Frauen, werde ich durch meine Größe und körperliche Kraft nicht unbedingt jede Minute belästigt und muß mich jetzt auch nicht ständig mit latenter Vergewaltigungsgefahr herumschlagen, wie Frauen die nur halb so groß oder schwer sind wie ich- aber ich bin einfach kein Mann! Ob ich es will oder nicht, ich werde immer anders sein, als ein Mann! Und das sollte einfach schriftlich und sprachlich berücksichtigt und umgesetzt werden! --HotDog (Pin Up!) 23:14, 3. Dez 2005 (CET)
Tja, das ist ja ok, aber wie? Ich kenne viele weibliche Schriftsetzer(innen) und einige Drucker(innen), die sich ausnahmslos stolz selbst männlich bezeichnen. Anders ist es bei Fotografinnen, die bezeichnen sich immer weiblich. Es gibt einfach keine Lösung, die gleichberechtigt und gleichzeitig elegant ist. Selbst die offizielle Schreibweise der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe ist uneinheitlich:
Berufsgruppe 01
Landwirte
- Landwirt / Landwirtin
- Winzer / Winzerin
...
Berufsgruppe 07
Bergleute
- Bergmechaniker
- Berg- und Maschinenmann
Ganz nebenbei: die Hebamme finde ich gar nicht in der Liste, komisch... Die Bergleute sind allerdings die absolute Ausnahme. Auch finden hier in der Wikipedia nicht immer die offiziellen Bezeichnungen Anwendung, den Tischler findet man unter Schreiner, was zwar nicht korrekt, aber scheinbar verbreiteter ist. Den Wunsch der Frauen verstehe und akzeptiere ich, aber ich sehe keinen Weg einer einheitlichen Lösung, die von einer Mehrheit akzeptiert werden würde, was hier ohnehin schwierig ist, weil unter den Abstimmenden zu viele männliche Wesen wären. Ralf 11:11, 4. Dez 2005 (CET)
- Das ist schon korrekt so, denn Bergleute sind genau die Berufsgruppe, die Frauen nach wie vor nicht offen steht [1]. Ich weiß leider nicht, wo das aktuell geregelt ist, früher war das die Arbeitszeitordnung (AZO) von 1938, § 16. Die wurde 1994 durch das Arbeitszeitgesetz ersetzt, in dem sich die einschlägige Passage nicht mehr findet. Aber irgendwo muss es noch so geregelt sein, das Buddhistische Standesamt schätze ich da schon als zuverlässig ein. Frag bei Interesse einfach im Portal Recht nach. Die Hebamme ist übrigens ein Freier Beruf und deshalb nicht in der Liste. --Rosenzweig δ 16:58, 4. Dez 2005 (CET)
- Aha, Danke für die Aufklärung! Wieder was dazugelernt Gruß Ralf 17:16, 4. Dez 2005 (CET)
Anm. zum Schreiner: Tischler ist deutschlandlastig, in der Schweiz kennen wir nur Schreiner. --Dave81 20:46, 11. Dez 2005 (CET)
Technische Auswirkungen auf Wikipedia
Welche technischen Auswirkungen hätte denn eine Änderung der jetzigen Konventionen in die eine oder andere Alternative? Besonders interessant wird es vermutlich bei Kategorienamen? Welche Auswirkungen hätte ein Nebeneinander zweier Konventionen? Ladet doch vielleicht mal einen Admin ein, dazu aus technischer Sicht Stellung zu nehmen. Ich überlasse euch, auszusuchen, wen ihr ansprechen wollt. Martin (Dealerofsalvation) 06:37, 4. Dez 2005 (CET)
Wie kann ein Konsens aussehen?
Ich stelle fest:
- viele lehnen das Generische Maskulinum vehement ab
- viele lehnen das Binnen-I vehement ab
Damit bleiben noch viele Möglichkeiten einer „geschlechtergerechten Sprache“ offen. Als Ziele sollten wir setzen:
- geschlechtsneutral
- angenehm zu lesen
Erwähnen möchte ich hierzu nochmal folgendes von Fairfis angegebene Word-Dokument: http://www.bva.bund.de/imperia/md/content/bbb_win/allgemeines/120.doc
Es enthält keine einfachen Lösungen, sondern wenn man danach geht, muss man schon Hirn einschalten und mitdenken. Aber wenn man das tut, kann ich mir vorstellen, kommen durchaus Texte raus damit, die sowohl geschlechtsneutral als auch angenehm zu lesen sind. Deshalb wäre ich dafür, sowas ähnliches wie dieses Dokument als Ziel zu vereinbaren, aber nicht als Pflicht. D.h. bei Nichteinhaltung keinesfalls Artikel löschen, sondern vielleicht ein {{nicht geschlechtsneutral}}-Flag setzen.
Vorschlag der Gründsätze einer „Konsensresolution“:
- Ausdrucksmittel: ähnlich wie in genannten Dokument
- keine Ausdrucksmittel, die einen Bruch zwischen gesprochener und geschriebener Sprache bewirken
- Für Kategorienamen, wegen der hier wegen Auflistungen besonders gebotenen Kürze, ausnahmsweise eine kontrahierende, aber regelkonforme Schreibweise, z.B. "Kategorie:Maler/-in" (das funktioniert bei den meisten Wörtern), "Kategorie:Ärztin/Arzt" (hier Sonderfall wg. Umlaut-Bildung).
So eine Resolution zu erstellen wird einiges an Arbeit … Martin (Dealerofsalvation) 07:33, 4. Dez 2005 (CET)
Ich finde den Ansatz wirklich gut! --Cascarita (Pin Up!) 16:39, 4. Dez 2005 (CET)
- Für mich ist der Vorschlag auch ein Schritt in die richtige Richtung. Was Artikel betrifft, die sich nicht an die Konvention halten, finde ich die Idee eines {{nicht geschlechtsneutral}}-Buttens gut. Stellt sich nur mehr die Frage wann und wie wir mit der Umsetzung beginnen. --Rafl 16:57, 4. Dez 2005 (CET)
- Ja, eine gute Idee. Die Kategorienamensidee lässt sich ja auch auf die Berufslemmas übertragen (macht ja keinen Sinn, die Kategorie Ärtztin/Artzt zu haben aber dann nur das Lemma Artzt). Von Ärtztin und Artzt kann ja dann jeweils der redirect verweisen. Sind die Kategorien und Lemmas in der Richtung ausgestaltet wird das "fast automatisch" dazu führen, dass auch in den jeweiligen Texten mehr darauf geachtet wird (und es macht auch weniger aus, wenn dann in Artikeln eine gewisse Zeitlang nicht überall beidnenunng bzw. angenehm zu lesende aber geschlechtsneutrale bzw. geschlechtergerechte Sprache vorkommt). Fairfis 17:00, 4. Dez 2005 (CET). Für die Aritkel kann man dann wirklich das Bundestagspapier oder zum Beispiel die Empfehlung der UNESCO-Kommission (als interkulturelles Projekt das auch von anderen grossen Sprachbereichen miterarbeitet und offiziell anerkannt wurde) als "Richtlinie" setzen. Bei Bundestagspapier und auch bedingt noch bei der UNESCO-Richtlinie muss daran gedacht werden, dass diese schon 15 Jahre alt sind und nicht den "neuesten" Stand der soziologischen Forschung reflektieren. Vielleicht kann man sogar noch etwas "neueres" in Sachen Merkblätter suchen, sowohl der Bund als auch internationale Organisationen geben regelmässig neuere Versionen heraus.
Ich würe sagen, wenn wir von den WP-Spitzen die offizielle Absegnung bekommen, können wir doch Schritt für Schritt loslegen. Ich habe mir ja auch Gedanken über das "Benutzer:" XXX gemacht- es ist ja die mehr oder weniger direktübersetzung des englischen "user"- aber wie viele englisch/deutsche Übersetzungen nicht wirklich stimmig, aber eine Wahl zwischen Benutzer und Benutzerin finde ich wiederum auch nervig- vielleicht wäre es da auch interessant gegebenfalls über geschlechtsneutrale Alternativen nachzudenken. Gruß --Cascarita (Pin Up!) 20:03, 4. Dez 2005 (CET)
- Hmm, ich postuliere hiermit, daß es das Benutzer ist und nicht der Benutzer. "Das Benutzer ist ein käsiges Wesen, dessen Haut durch die alleinige Bestrahlung durch den Bildschirm verblasst ist und dessen untere Gleidmaßen durch jahrelanges sitzen verkümmert sind." Problem gelöst. ;) ((ó)) Käffchen?!? 17:39, 6. Dez 2005 (CET)
- naja nur mit sarkasmus kommen wir hier wohl nich wirklich weiter oder ;-). Subversiv-action 21:15, 16. Dez 2005 (CET)
Hilfe! Na dann will ich das schon aus Eitelkeitsgründen nicht sein... Wie wärs mit WP- Präsenz? WPP:Cascari... hmmm... --Cascarita (Pin Up!) 18:06, 6. Dez 2005 (CET)
Ich finde Martins Konsensvorschlag sehr pragmatisch und gut! Zur Benutzer-Diskussion: Abgekürzt kann auch ein B für Benutzer/in gebraucht werden. Abkürzungen sind aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich finde auch keinen guten Vorschlag. "Wikipedianer" empfinde ich eine Spur neutraler, da man es mit "Indianer" und damit mit einer Volksgruppe in Verbindung bringt. Oder vielleicht "Arbeitskraft"? "Mitglied"? "Existenz"? --Dave81 21:54, 11. Dez 2005 (CET)
- ich würd sagen die Diskussion über die Benennung des jetzigen Benutzers wird wohld avon abhängen was am Ende rauskommt. Für mich wäre es klar eine Lösung wie auch immer umgesetzt: Benutzer(in), Benutzer_in, BenutzerIn. Geschlechtsneutral könnte auch ein weg sein jedoch etwas gekünstelt befürchte ich. Subversiv-action 21:15, 16. Dez 2005 (CET)
Für die "Benutzer"-Frage gäbe es viele hübsche Lösungen: WikiWesen, Wikianimal, Wikiforce / Wikikraft, WikiMensch, Mitglied oder Profil wären wohl die naheliegendsten Lösungen?! etc. Fairfis 04:55, 12. Dez 2005 (CET)
Beidnennung / Binnen-I: Diskriminierungspotenzial?
- gudn tach! Mein Posting bezieht sich auf den ersten Beitrag unter dieser Ueberschrift, aber ich wollte mich bei dieser uneinheitlichen Diskussionsstruktur nicht einfach dazwischenquetschen und hoffe das ist so ok.
- Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ein Bericht, der u.a. versucht eine Gruppe von Leuten vor Benachteiligung zu bewahren im (proprietaeren) Word-Format vorliegt. ;-) Naja, aber auch ohne Word und Open-Office konnte ich den Text - obgleich nur formatierungsfrei - extrahieren.
- Im Grossen und Ganzen halte ich dessen Aussage, moeglichst dem Problem aus dem Weg zu gehen, fuer nicht verkehrt. In Einzelfaellen ist das praktikabel, aber bei weitem nicht immer. Im verlinkten Text sind ja auch einige Beispiele genannt, die zwar vorbildhaften Charakter haben sollen, dann aber doch wieder die eingangs erwaehnten oder noch gar nicht erwaehnte Nachteile aufweisen.
- So wurde z.B. die im Text angepriesene Formulierung "alle Studierenden" (fuer Studenten) schon vor laengerer Zeit von Max Goldt als nicht so gluecklich blossgestellt ("sterbende Studierende").
- Die Tabelle, die weiter oben in dieser Diskussion erstellt wurde, finde ich besser als zumindest den deskriptiven Teil des Word-Dokumentes, obgleich sie noch ausbaubeduerftig (darf ich?) ist. Imho sollten wir uns auch daran orientieren und uns ueberlegen, ob und wie wir die genannten Nachteile beseitigen oder mindern koennen. Beispielsweise ist der Nachteil des generischen Maskulinums, nicht eindeutig zu sein, sehr leicht dadurch zu eliminieren, dass man, falls tatsaechlich mal nur Maenner oder nur Frauen gemeint sein sollten, was imho eine sehr grosse Ausnahme bildet, die Attribute "maennlich" bzw. "weiblich" voranstellt (z.B. "maennlicher Arzt", "weiblicher Mathematiker").
- Uebrigens wurde als Vorteil der Beidnennung (sowie des Binnen-Is) genannt, dass alle Menschen explizit erwaehnt wuerden. Das stimmt so aber auch wieder nicht, da z.B. die Minderheit der Zwitter dadurch explizit uebergangen wird, wohingegen sie beim generischen Maskulinum (sowie beim generischen Femininum und beim Gerundium) implizit genannt wird.
- Was den Fluss der (schriftlichen _und_ der oralen) Sprache und die Effizienz der Informationsuebertragung betrifft, hat das generische Maskulinum zweifelsohne die Nase vorn. (dicht gefolgt vom generischen Femininum, welches 1. i.a.R. laenger ist und 2. im konventionellen Sprachgebrauch unueblich ist und deswegen zur Zeit sowohl bei oraler als auch bei schriftlicher Kommunikation hinderlich wirkt.) Diese beiden Gruende sollten gerade in einer Enzyklopaedie nicht vernachlaessigt werden.
- Fazit: Ich wuerde es begruessen, wenn wir in der Wikipedia weiterhin das generische Maskulinum verwenden und in Faellen, bei denen wir neutrale Bezeichnungen finden, die nicht kommunikationshemmend wirken, eben jene bevorzugen. Was ich unter "nicht kommunikationshemmend" verstehe, sind Formulierungen wie "das Mitglied", "die Person", "der Mensch", "die ...kraft" oder eben etwas kompliziertere wie sie im Word-Dokument aufgeführt werden.
- Ich mochte noch darauf hinweisen, dass Bibi Blocksberg laut Titelmelodie unser "Freund" [sic!] ist und sich darueber doch auch niemand aufregt oder sich uebergangen fuehlt (oder?), sondern es wird einfach verstanden und akzeptiert. ;-) --seth 21:14, 6. Dez 2005 (CET)
- In sachen Empfehlungen des Budnestags stimme ich Dir zu, es gibt tatsächlich weitaus klügeres (z.B. das UNESCO-Merkblatt).
- Biene Maja ist immerhin unsere Freundin, und das Bibi sich nicht beschwert hat, könnte auch an ihrer Existenzform liegen, ich jedenfalls finde den Biene Maja Song besser.
- Bei Formen wie Arzt / Ärztin sind "Zwitter" durchaus mindestens so mitgemeint wie beim genereischen Maskulinum. Aus biologischer Perspektive gibt es beim Homo Sapiens Sapiens im übrigen immer eine klare Zuordnung (ab einem Y Chromosom ist man weiblich, bei ausschliesslich X Chromosom(en) männlich, das sog. genetische Geschlecht). Personen, die also im allgemeingebrauch unter "Zwitter" fungieren (siehe Intersexualität sind bei einer Beidnennung nicht explizit ausgeschlossen, in der biologischen Begriffswelt sind Intersexuelle Personen eben nicht ein "drittes" Geschlecht sondern weisen sowohl männliche wie weibliche Merkmale auf. Die Frage nach dem Gender ist eine andere und im übrigen eine Grundüberlegung hin zu geschlechtergerechter Sprache und nicht etwa für die Beibehaltung des generischen Maskulinums. Für die Reflexion der Heteronormativität in der Sprache muss ein Weg gefunden werden, die Ersetzung des generischen Maskulinums ist dabei aber sicher ein Fortschritt und nicht ein Rückschritt. Ich bin aber offen für jeden klugen Vorschlag, der uns ermöglicht auch diesen Umstand noch deutlicher zu benennen, bis einer kommt sollten wir den ersten Schritt tun.
- Noch zur Effizienz der Informationsübertragung: Das ist der springende Punkt, dass Du hier irrst. Es wird eben nicht die gleiche Information schneller übertragen, wenn man das generische Maskulinum benutzt, sondern eine andere! Das ist nicht Effizienz sondern Fehler. Fairfis 21:47, 6. Dez 2005 (CET)
- Nicht nur Bibi, sondern auch alle ihre zuhoerer beschwer(t)en sich afaik nicht darueber, dass sie unser Freund sei.
- "Bei Formen wie Arzt / Ärztin sind "Zwitter" durchaus mindestens so mitgemeint wie beim genereischen Maskulinum.". und beim generischen Maskulinum sind Frauen durchaus mindestens so mitgemeint wie bei der Beidnennung...
- Ich praezisiere meine Aussage bezueglich der Informationsuebertragung. Wenn in einem Text klargestellt ist, dass das generische Maskulinum verwendet wird, dann ist die Effizienz der Informationsuebertragung nur noch dann gefaehrdet (soll heissen: schlechter als bei den Alternativen), wenn jemand nicht verstehen _will_, dass Bezeichnungen geschlechtsneutral gemeint sind.
- Nicht das generische Maskulinum ist diskriminierend, sondern die leute, die nur ein Geschlecht unter den jeweiligen Begriffen verstehen, geben ihm den vermeintlich diskriminierenden Charakter. Wenn man etwas gegen Diskriminierung tun moechte, sollte man weniger gegen die Sprache wettern, sondern etwas dafuer tun, dass die Leute nicht diskriminierend denken. Ich erinnere an die (imho geniale) Idee der Schwulenbewegung das urspruenglich diskriminierend gemeinte Wort "schwul" einfach als nicht-diskriminierend zu benutzen. Beim generischen Maskulinum sollte das doch eigentlich noch leichter sein, zumal es doch eigentlich niemand diskriminierend benutzt, oder? --seth 22:18, 6. Dez 2005 (CET)
- hallo Fairfis, ich hatte gestern einen vorschlag gemacht, der explizit transgender-existenzweisen miteinschließt: den unterstrich. hier noch einmal die begründung: Performing the Gap. Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung vielleicht geht ja mal eine_r auf meine vorschläge ein? komme mir mit dem inzwischen dritten beitrag zu diesem thema so unsichtbar vor ;-) --Schwarze feder 23:30, 6. Dez 2005 (CET)
Himmel hilf, die ganze Zeit, war ich sooo sicher im Recht zu sein, fühlte mich sooo stark in meinem feministischen Recht auf meine weibliche Identität... aber jetzt, jetzt wo dieses Argument mit Bibi Blocksberg aufkommt, also das hat mich jetzt derart in meiner fundamentalen Überzeugung erschüttert... Wenn schon Bibi Blocksberg das generische Maskulinum für sich beansprucht... was kommt als nächstes?!! Pippi Langstrumpf?!! Condoleezza Rice?!!!!! OHHOHH MEINE WELT BRICHT ZUSAMMEN... ich bin verloren... alles aus... alles aus... --Cascarita (Pin Up!) 02:34, 7. Dez 2005 (CET)
- @Cascari: Du kannst beruhigt sein... Bibi hat sich offensichtlich emanzipiert (siehe Link weiter unten :-))
- @Schwarze Feder: Allzu unsichtbar bist Du nicht, habe immerhin Deinen Vorschlag sofort nach Sichtung in die Tabelle oben aufgenommen :-).
- thanks --Schwarze feder 17:44, 9. Dez 2005 (CET)
- @Schwarze Feder: Allzu unsichtbar bist Du nicht, habe immerhin Deinen Vorschlag sofort nach Sichtung in die Tabelle oben aufgenommen :-).
- @seth: Ob sich Leute beschwert haben oder nicht (ich vermute, es haben, war aber ehrlich gesagt nicht dabei), sie ist mittlerweile die beste Freundin (jaja, so ist das mit dem Fortschritt): http://www2.onspiele.t-online.de/dyn/c/52/99/08/5299082.html Aber das nur am Rande.
- Beim generischen Maskulinum sind Frauen eben meistens nicht mitgemeint (und "Zwitter" schon gar nicht). Intersexualität ist tatsächlich eine Schwierigkeit aber das habe ich ja schon ausgeführt und wiederhole ich nicht nochmals.
- Natürlich ist das generische Maskulinum diskriminierend wenn es benutzt wird obwohl man ganz klar weiss, dass es eben nicht "mitmeinend" verstanden wird. Dazu gibt es auch genügend Studien (Erhellend auch der zweite Teil der oben angegebenen Untersuchungen der grössten Tageszeitungen der deutschen Schweiz). Das Problem ist ja gerade eben, dass die meisten Leute nur ein Geschlecht darunter verstehen, ihnen nun einfach die Schuld zuschieben (damit erklärst Du den überwiegenden Teil der Bevölkerung zu SexistInnen) und das Problem wegdefinieren ist ja wohl kaum die Lösung.
- Ein Schritt vorwärts ist, was Du auch mit dem Wort "schwul" beschreibst: die Begriffe besetzen. Beachte aber dort den Unterschied: Das Wort schwul wurde verwendet um gerade angenommene Andersartigkeit (und minderwertigkeit) zu betonen (genauso wie "warm"). Die Besetzung des Wortes durch die Schwulenbewegung selbst hat zur Reflexion beigetragen, dass "schwul" sein eben gerade nicht abnormal ist. Das generische Maskulinum aber setzt plump den Mann als Norm (und ist deshalb existent, weil es lange Zeit eben nur Bäcker, Schreiner, Soldaten, Bundeskanzler, Generäle gab). Bedenke, dass Frauen im Berufsleben erst seit 150 Jahren exisitieren, in Prestigeträchtigen Positionen erst seit ca. 40 !! Auf einmal stellt man fest: Oh, es ist THEORETHISCH möglich, das es Rektorinnen gibt oder Bundeskanzlerinnen und kreiert dafür flugs das generische Maskulinum... nur: die Menschen richten sich nun mal nicht nach der Theorie und denken bei Ärtzten halt nur an Ärtzte, bei Ärtztinnen und Ärtzte aber an beides. Es ist ganz einfach: wenn wir jetzt genug lange die Beidnennung praktizieren können wir sie (nach ein paar Jahrzehnten) problemlos wieder aufgeben, dann nämlich, wenn das generische Maskulinum auch als solches Begriffen würde (und sich jede und jeder alle Geschlechter in allen Positionen vorstellen kann). Also: Wir müssen ein Wort besetzen (genau wie es mit schwul geschah), leider ist aber das Problem gerade, das die Diskriminierung vom weglassen eines Wortes kommt. Die eleganteste Lösung war schlichtweg das Binnen-I es hat das generische Maskulinum flugs umfunktioniert zu einem fast so kurzen Wort mit krassem Aussagefaktor. Ihm scheinen hier aber fast unüberwindbare widerstände zu wachsen (Du gehörst dazu) dann halt die Beidnennung, sie erfüllt den gleichen Job. Eine sinnvolle Strategie wie man das generische Maskulinum "besetzen" könnte viele mir zwar ein, dies würde aber Dir nicht gefallen (es bestünde zum beispiel in einem Zusatz hinter dem jeweils als generischen Maskulinum gebrauchten Begriff: c.s. (cuiusque sexus) oder deutsch b.g. beiderlei geschlechtes. vielleicht noch besser a.g. allerlei geschlechts? oder a. u/o k.g allerlei und/oder keinerlei geschlechts. Der Vorschlag von Martin finde ich da praktikabler und konsensfähiger
- Bibi war doch bloss ein _Beispiel_ dafuer, dass das generische Maskulinum nicht zwangslaeufig von einer Mehrheit als diskriminierend verstanden wird! Das, was du verlinkt hast, ist nicht die Titelmelodie, sondern irgendein Lied. Wenn ich nun ein noch neueres Lied (mit "Freund") rappen wuerde, wuerdest du das vielleicht auch als Fortschritt bezeichnen? Ich denke nicht, sondern du wuerdest dir die Ohren zuhalten oder einen Arzt rufen oder sowas. ;-)... Den Kommentar von Cascari fand ich da wenigstens noch lustig.
- Gehe ich also nun eher auf das Diskriminierungpotenzial ein, was ich in der jeglicher Beidnenneng (also z.b. auch im Binnen-I) sehe. Dadurch dass man immer beide Geschlechter explizit nennt, zieht man eine Grenze zwischen den weiblichen und den maennlichen Vertretern, die man doch eigentlich gerade nicht aufbauen moechte. Durch die Beidnennung wird in den Koepfen der Leute ein strikter Unterschied zwischen einem maennlichen und einem weiblichen Baecker gezogen, obwohl das Geschlecht doch eigentlich voellig egal sein sollte und es viel eher um sowas wie den Geschmack der Brötchen gehen sollte. Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Die meisten Leute werden vielleicht bei einem Berufsbegriff wie "Baecker" auch als erstes einen Rechtshaender assoziieren. Dennoch wollte wohl keiner durchsetzen, dass wir immer in Zukunft immer von rechtshaendigen und linkshaendigen Baeckern reden sollten, um explizit auf _beide_ aufmerksam zu machen. Erst _das_ wuerde doch zu Vorurteilen fuehren, wie solchen uns bisher seltsam anmutenden Aussagen "Rechtshaendige Baecker koennen besser Mohnbroetchen backen als linkshaendige!"--seth 10:10, 9. Dez 2005 (CET)
- Verzeih, kenne mich bei Bibi Blocksberg offensichtlich nicht so aus.
- Ja sieht wohl so aus. Die ganzen Feministinnen habens verkackt, die Soziologen und Soziologinnen sowieso, am meisten die SprachforscherInnen. Die Beidnennung ist die wirklich diskriminierende Form, das generische Maskulinum aber der Stern der Aufklärung und der Befreiung von gewachsenen/konstruierten Kategorien.
- Also nochmals von vorne: Die Beidnennung bricht das Muster des Androzentrismus (Mann = Normalfall. Frau gleich Abweichung von der Norm, kann unter dem Normalfall subsumiert werden), löst aber nicht zwingend das Problem der Heteronormativität und der dualen Geschlechterkategorie. Die Beidnennung erinnert aber nicht etwa daran, dass es zwei Geschlechter gibt, sondern daran, dass Androzentrismus betrieben wird, das nun ist einer der Gründe für eine geschlechtergerechte Sprache. Die Beidnennung ist nicht etwa Bestandteil eines "doing Gender" sondern die androzentristische Formulierung des generischen Maskulinums ist die konstante Prägung. Die Heteronormativität ist aber wohl im generischen Maskulinum stärker präsent als in Formulierungen wie BäckerIn, da diese induzieren, dass gesagt werden will, dass es egal ist welches Geschlecht (wenn man auch mangels dafür ausgebaute Sprachstruktur keine Form hat, die "egal welches Geschlecht" ausdrücken kann).
Zu deinem Beispiel: Die korrekte Analogie wäre folgendermassen: Nehmen wir an, die allgemein benutzte Form für Bäcker wäre: "Rechtshändiger Bäcker". Man hat das so benutzt, weil über Jahrhunderte hinweg nur Rechtshänder(innen) den Beruf "Rechtsändiger Bäcker" ausgeübt haben (zwar haben auch Linkshänder(innen) gebacken, aber niemals wurden sie als "Rechtshändiger Bäcker" eingestellt sondern waren immer im informellen Sektor, sprich "zuhause" tätig oder als "Gehilfe (Gehilfin)" eines "rechtshändigen Bäckers"). Nun haben aber gewisse Umstände unter anderem grosse und lange dauerende Kriege (nur einer von vielen Faktoren), dazu geführt, dass es (z.B. wegen Mangel an Rechtshänder(innen)) auch Linkshänder(innen) gegeben hat/gibt, die den Beruf des "rechtshändigen Bäckers" ausüben/übten und auch als "rechtshändige Bäcker" angesehen wurden. Ihr Einwand das sie gar keine "rechtsändigen Bäcker" sind, sondern eben linkshändige Bäcker(innen) wurde mit der Antwort pariert, dass man unter "rechtshändigen Bäcker" durchaus auch die "linkshändigen Bäcker(innen)" mitmeint. Zudem sei ein Begriff wie "rechtshändige und linkshändige Bäcker" diskriminierend weil ja weder die obenhändigen, beidhändigen noch keinhändigen usw. darin aufgezählt werden, während der Begriff "rechtshändige Bäcker" ja alle händigen, wie auch immer sie sind, mitmeint, er steht für jegliche Händigkeit. Als weiteres sei zu bedenken, dass der Begriff "rechts und linkshändige Bäcker" erst den Graben aufreisse, ja erst die rechts und linkshändigen macht, darum soll man "hübsch beim alten bleiben" und weiterhin rechtshändige Bäcker für alle möglichen Bäcker und Bäckerinnen sagen. Das ist die korrekte Analogie. 1.: das generische Maskulinum indiziert mit der männlichen Form beide Formen 2. das generische Maskulinum ist nicht das generische rechtshänderinum 3. das generische rechtshänderinum wäre: "rechtshändiger Bäcker" und nicht etwa "Bäcker". Es setzt eben gerade die in ihr angezeigte Form als Norm (eben Mann sein, oder halt Rechtshänder(in) sein). Mir gefällt aber das Beispiel sehr, es kann helfen eine weitere Überlegung zu illustrieren: SoziologInnen und PsychologInnen haben, als immer mehr LinkshänderInnen angefangen haben im öffentlichen Raum und in der Arbeitswelt, über Jahrtausende die Domäne der RechtsänderInnen, zu agieren sich ein paar Fragen gestellt: Warum gibt es zwar mehr LinkshänderInnen als früher in diesen Bereichen aber ihr Anteil stagniert seit einer gewissen Zeit und warum gibt es gewisse Bereiche wo die LinkshänderInnen krass unterverteten sind. Einige Studien haben sich speziell mit den allgemein gebräuchlichen Bezeichnung "rechtshändiger Bäcker, rechtshändiger Bundeskanzler etc.) auseinander gesetzt und unter anderem Herausgefunden: ein relativ grosser Anteil der LinkshänderInnen kommt bei der persönlichen Lebensplanung gar nicht auf die Idee, dass sie oder er ein "rechtshändiger Bundeskanzler" werden kann, weil sie oder er die Vorstellung besitzt, das ein typischer Bundeskanzler nun einmal rechtshänder sei und das daher nichts für ihn/sie. Ein relativ grosser Anteil von Rechts und LinkshänderInnen reagieren irritiert, wenn sie mit der Vorstellung konfrontiert werden, das einE LinkshänderIn "rechtshändiger Bäcker" werden will oder zumindest aber anders (auch penetrant aufmunternd z.B.) als wenn einE RechtshänderIn den selben Plan hat, dies hält einige (aber nicht alle) LinkshänderInnen davon ab, ihr Ziel weiter zu verfolgen, da sie z.B. nicht auffallen wollen. Um die Analogie auf die Spitze zu treiben müsste man dann noch voraussetzen, dass es gleich viele Rechts- wie LinkshänderInnen gibt/gäbe, sich aber aufgrund der allgemein gebrauchten "rechtshändiger General/Bäcker/etc.) und der allgemein gebrauchten Begriffe wie "linkshändiger Kindergärtner, Krankenschwester, Hausmann" sich unter den Begriffen prinzipiell nur RechtshänderInnen bzw. LinkshänderInnen vorstellen. Vielleicht bringt Dich dadurch Dein eigenes Beispiel ein bisschen näher an "meine Begriffswelt". (Danke hast Du nicht Arzt als Beispiel genommen, ein Wort das ich peinlicherweise oben dutzendweise falsch geschrieben habe)Fairfis 13:21, 9. Dez 2005 (CET)
PS: Die dir seltsam anmutenden Aussagen über rechtshändige Bäcker die besser Brötchen backen können als linkshändige gibt es im übrigen auf das Geschlecht übertragen zu Hauf. In beide Richtungen: Frauen sind angeblich bessere Kindergärtnerinnen, Primarlehrerinnen, Babysitterinnen, Innenausstatterinnen, Modeberaterinnen usw. Männer aber sind angeblich bessere Komponisten, Dirigenten (ein weit verbreites Vorurteil das darauf abstützt das im Grenzfall es ein kleiner aber statistisch signifikanter Unterschied des Durchschnittswerts im räumlichen Höhren zwischen beiden Geschlechtern vorhanden ist, eine Tatsache die überhaupt nichts über die Qualifikationen einer/eines einzelnen Dirigenten / Dirigentin aussagt.) Kunstmaler, Soldaten, Rhetoriker, Gymnasiallehrer usw. Du würdest sagen "trotz" ich würde sagen "unter anderem wegen" des generischen Maskulinums.
Am besten find ich aber das: Männer sind bessere "Köche" (im Restaurant), Frauen aber bessere Köchinnen...(zuhause) Wirklich faszinierend, im übrigen etwas das ich selber denke, obwohl ich weiss, dass es Blödsinn ist.
- hallo aus paris auf franzoesischer tastatur- nein, da muss ich fairfris widersprechen! frauen sind in ALLEN bereichen so schlecht oder so gut wie maenner. das ist absolut von individuum abhaengig und von bildung wie anlage und foerderung! guck mal in kunst- oder musik-hochschulen ueber 70% frauen- nur die kinderfrage macht es den frauen dann wieder in der karriere schwer! das ist aber bei allen akademikerinnen eine streitfrage!--Cascarita (Pin Up!) 20:13, 10. Dez 2005 (CET)
- äh.... Du widerpsrichst mir ja gar nicht, ich bin nur nicht so klar im Ausdruck :-) (Habe zwei "angeblich" eingefügt um es expliziter zu machen). Was ich sagen wollte ist, dass es über Männer und Frauen weit verbreitete Vorurteile gibt (das merkwürdigste finde ich eben gerade das mit den "Köchen" und den "Köchinnen", wo einerseits jeder bei einem "Starkoch" sofort an einen Mann denkt, aber beim "Star in der Küche" (zuhause) an eine Frau. Und eben auch das "Männer sind bessere Dirigenten" basiert auf einem schlichten Fehlschluss (vom allgemeinen aufs spezielle geschlossen), da Statisitken suggerieren, dass etwas mehr Männer als Frauen ein besseres räumliches Hörvermögen besitzen, dies aber auf den Einzelfall gesehen nichts aussagt. Ich bin also ganz Deiner Meinung :-). Gruss nach Paris (Fahre morgen nach London... über Paris, winke mal vorsorglich aus dem Zug) Fairfis 20:36, 10. Dez 2005 (CET)
Empirische Überprüfung
Wir sollten aus meiner Sicht hier einmal zusammentragen, wieviel Prozent der Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen und wissenschaftlichen Zeitschriften das Binnen-I benutzen. Sind es mehr als 75% sollten wir hier sofort umstellen. --GS 18:40, 24. Dez 2005 (CET)
Na los! Auf gehts! Ran an die Arbeit! ;) --Noparis (Pin Up!) 18:57, 24. Dez 2005 (CET)
- Hab mal geguckt, habe nur ein einziges Objekt gefungen. Ein Schwalbe macht aber keinen Sommer, wie man so schön sagt. Sollte es bei diesem Ergebnis bleiben, bin ich gegen eine Umstellung. --GS 19:26, 24. Dez 2005 (CET)
Was Österreich betrifft fällt mir u.a. Der Standard, Malmoe (Zeitung), Progress, Augustin (Zeitung), Uhudla (Zeitung), das vor kurzem eingestellte TATblatt sowie fast alle Publikationen aus dem gewerkschaftlichen Milleu (z.B. "Solidarität", dass Zentralorgan des ÖGB) ein. Dazu kommen natürlich noch kleinere, explizit feministisch ausgerichtete Publikationen wie "Anschläge" oder "sic!". In der deutschen Medienlandschaft kenne ich mich nicht so aus, weis aber das z.B. die TAZ als überregionale Tageszeitung das Binnen-I verwendet. Den Vorschlag von GS mit der 75 % Quote halte ich übrigens für falsch. Schließlich würde noch heute keine einzige Zeitung geschlechtsneutral schreiben, wenn man dort in dieser Art und Weise an das Problem herangegangen wäre. --Rafl 20:16, 24. Dez 2005 (CET)
- Eine solche Verbreitung des Binnen-I wäre mir neu, und wird durch eine Konsultation von http://www.standard.at auch nicht bestätigt. Das Binnen-I wird doch allerhöchstens in Einzelfällen und allenfalls noch in Stelleninseraten angewendet, oder? Ich jedefalls kenne keine Schweizer Zeitung oder Zeitschrift, die in redaktionellen Teilen das Binnen-I benutzt. Vielmehr wird hier mit möglichst neutraler Wortwahl gearbeitet, und sonst werden beide Formen ausgeschrieben. Sehr häufig wird aber weiterhin das generische Maskulinum verwendet, v.a. bei Pluralformen und Wortzusammensetzungen. Guter Lesefluss scheint wichtiger zu sein als Geschlechtsneutralität.
- --Dave81 16:13, 25. Dez 2005 (CET)
- Nein, der Standard verwendet tatsächlich kein Binnen-I. Kein österreichisches Medium mit nennenswerter Leserzahl tut das, nicht einmal der Falter oder das Profil. (Augustin und Progress haben zwar durchaus hohe Druckauflage, werden aber im Allgemeinen nur gekauft bzw. aus dem Briefkasten ins Altpapier transferiert, sehr selten wirklich gelesen.) Zur Situation in anderen deutschsprachigen Ländern kann ich nicht viel sagen. Aus eigener Anschauung weiß ich nur, dass die EMMA in etwa drei von vier ihrer Artikel Binnen-Is einsetzt (in den restlichen Beiträgen zieht sie andere der hier diskutierten Mechanismen heran), der Spiegel, die Süddeutsche und die Neue Zürcher aber schon wieder nicht. --Georg Messner 19:39, 25. Dez 2005 (CET)
- Was Binnen-I und Standard betrifft, wird selbiges sehr wohl verwendet - wenn auch nicht durchgängig. Als Beispiel siehe http://derstandard.at/?id=2343850 --Rafl 14:45, 15. Feb 2006 (CET)
- In www.diestandard.at] wird glaub ich durchgehend auf die geschlechtsneutrale Formulierung geachtet, im Hauptblatt (insbesondere in der gedruckten Papierversion) so gut wie nie. lg Gugganij 15:27, 15. Feb 2006 (CET)
- Was Binnen-I und Standard betrifft, wird selbiges sehr wohl verwendet - wenn auch nicht durchgängig. Als Beispiel siehe http://derstandard.at/?id=2343850 --Rafl 14:45, 15. Feb 2006 (CET)
- Nein, der Standard verwendet tatsächlich kein Binnen-I. Kein österreichisches Medium mit nennenswerter Leserzahl tut das, nicht einmal der Falter oder das Profil. (Augustin und Progress haben zwar durchaus hohe Druckauflage, werden aber im Allgemeinen nur gekauft bzw. aus dem Briefkasten ins Altpapier transferiert, sehr selten wirklich gelesen.) Zur Situation in anderen deutschsprachigen Ländern kann ich nicht viel sagen. Aus eigener Anschauung weiß ich nur, dass die EMMA in etwa drei von vier ihrer Artikel Binnen-Is einsetzt (in den restlichen Beiträgen zieht sie andere der hier diskutierten Mechanismen heran), der Spiegel, die Süddeutsche und die Neue Zürcher aber schon wieder nicht. --Georg Messner 19:39, 25. Dez 2005 (CET)
- vielleicht sollten wir uns eher daran orientieren, wieviele Enzyklopädien und Nachschlagewerke das Binnen-I verwenden ;-P --Elian Φ 22:02, 25. Dez 2005 (CET)
- Die kann ich an einer Hand abzählen, und dann hab ich immer noch vier Finger und einen Daumen frei. ;) Ich freu mich übrigens sehr, dass du deine Benutzerseite wieder umgefärbt hast, das Schwarzviolett war für meinen bornierten Spießergeschmack etwas zu... gothic. --Georg Messner 00:32, 26. Dez 2005 (CET)
Es wäre nett, wenn ihr eure Meinungen auch zum Vorschlag oben ("wie kann ein Konsens aussehen") äussern würdet. Die Ansichten zum Binnen-I sind ja nun wohl hinlänglich bekannt. Damit würden wir nämlich endlich weiter kommen, als weiter Gift zu säen. Das Binnen-I ist zwar teil der UNESCO-Empfehlung (www.unesco.de/pdf/eine_sprache.pdf) aber geschlechterbewusste Sprache ist auch für Leute mit äusserst ausgeprägtem ästethischem Empfinden durchaus machbar, wie obiger Vorschlag (und die gleiche UNESCO-Empfehlung) zeigen. Also was haltet ihr vom Konsens? Gespannt ist: Fairfis 07:49, 26. Dez 2005 (CET)
- Für mich kann es keinen Konsens geben. Das ist hier keine Geschmacksfrage. Entweder die publizistische Mehrheit macht es so - dann auch wir - oder die publizistische Mehrheit macht es nicht - dann auch wir nicht. So einfach. --GS 12:48, 26. Dez 2005 (CET)
- Niemand streut hier Gift. Ich habe zu der von GS und Cascari angeregten Bestandsaufnahme beigetragen. Dafür, dass ich dabei einer faktenwidrigen Tatsachenbehauptung widersprechen musste, kann ich nichts. Elian hat darauf aufmerksam gemacht, dass die betreffende Bestandsaufnahme die falsche Frage beantwortet. Dafür, dass das keinem von uns früher aufgefallen ist, kann sie nichts. Abgesehen sehe ich die Sache ziemlich ähnlich wie GS: Sprachgebrauchsbildung ist mit dem Ziel einer Enzyklopädie ebenso schwer vereinbar wie Theoriebildung. Menschen, die auf einem sprachbezogenen Zusatzziel bestehen, bekommen in der Regel ein Separatwiki – zum Beispiel lb.wikipedia.org für Leute, denen Dialektkonservierung wichtiger ist als Allgemeinverständlichkeit, oder simple.wikipedia.org für Leute, denen Allgemeinverständlichkeit wichtiger ist als Informationsdichte. Vielleicht wäre ja für Leute, für die Geschlechtergerechtigkeit im Vordergrund steht, so etwas wie geschlechtergerecht.wikipedia.org eine Lösung. --Georg Messner 13:46, 26. Dez 2005 (CET)
- Schön gesagt. --GS 13:57, 26. Dez 2005 (CET)
- Leute, kann es sein, dass ihr den "Konsensvorschlag" immer noch nicht gelesen habt? Sonst würdet ihr nämlich nicht mehr auf dem Binnen-I rumreiten. Also, mal lesen ... und dann hier weiter: es gibt durchaus Anzeichen, dadss das generische Maskulinum, so wie es in der Wikipedia praktiziert wird, ziemlich auf dem absteigenden Ast ist. Schaut doch mal Stellenanzeigen oder Berufsbeschreibungen vom Arbeitsamt an. Macht das doch mal zum Thema empirischer Untersuchungen, das wäre sehr willkommen. Und ob etwas gesellschaftlich "in" ist, ist nur ein Argument hier - ein anderes ist, dass wir hier möglichst wenig Leute ausschließen wollen, die vielleicht wertvolle Beiträge liefern - ich will jedenfalls nicht hier ausschließlich Beiträge von Leuten aus einem bestimmten Spektrum lesen. Martin_(Dealerofsalvation) 14:53, 26. Dez 2005 (CET)
- Ich bin dafür, es bei Wikipedia-Stellenanzeigen so zu machen, wie es bei der Mehrheit der anderen Stellenanzeigen auch gemacht wird. Ich will jedenfalls nicht hier ausschließlich Beiträge von Leuten aus einem bestimmten Spektrum lesen. Was merkwürdigeres habe ich im Kontext einer solchen Diskussion noch nicht gehört. Bisschen arg kurzschlüssig, oder? Also, Sache geklärt. Stellenanzeigen und Berufsbeschreibungen bitte auch bei Wikipedia im Sinne Benutzer/in, Artikel bleiben so, wie sie sind. Gruß --GS 14:57, 26. Dez 2005 (CET)
- Leute, kann es sein, dass ihr den "Konsensvorschlag" immer noch nicht gelesen habt? Sonst würdet ihr nämlich nicht mehr auf dem Binnen-I rumreiten. Also, mal lesen ... und dann hier weiter: es gibt durchaus Anzeichen, dadss das generische Maskulinum, so wie es in der Wikipedia praktiziert wird, ziemlich auf dem absteigenden Ast ist. Schaut doch mal Stellenanzeigen oder Berufsbeschreibungen vom Arbeitsamt an. Macht das doch mal zum Thema empirischer Untersuchungen, das wäre sehr willkommen. Und ob etwas gesellschaftlich "in" ist, ist nur ein Argument hier - ein anderes ist, dass wir hier möglichst wenig Leute ausschließen wollen, die vielleicht wertvolle Beiträge liefern - ich will jedenfalls nicht hier ausschließlich Beiträge von Leuten aus einem bestimmten Spektrum lesen. Martin_(Dealerofsalvation) 14:53, 26. Dez 2005 (CET)
- „Es gibt durchaus Anzeichen, dadss das generische Maskulinum [...] auf dem absteigenden Ast ist.“ Ja, gibt es. Haufenweise. Trotzdem halte ich weder das Binnen-I noch vergleichbare Mechanismen für hier berücksichtigungswürdig, solange ihr Einsatz noch nicht selbstverständlich, sondern schreibenderseits bewusst und lesenderseits auffällig ist. Ich stehe wie schon gesagt auf dem Standpunkt, dass wir Sprachgebrauch ebenso wie Wissensstand nüchtern reflektieren und nicht erweitern, lenken oder sonstwie manipulieren sollten. Ich stelle daher an das Binnen-I und seine FreundInnen den selben Anspruch wie zum Beispiel an die gemäßigte Kleinschreibung: sie sind herzlich willkommen, sobald sie sich schichten- und lagerübergreifend als natürlicher Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs etabliert haben oder zuallermindest den printmedialen Mainstream dominieren.
- „Ich will jedenfalls nicht hier ausschließlich Beiträge von Leuten aus einem bestimmten Spektrum lesen.“ Jetzt würde mich natürlich interessieren, welchem bestimmten Spektrum du mich zuordnest, und warum. Falls du mir ideologische Nähe zu den Redaktionen von Standard (linksliberal, progressiv, generisches Maskulinum), Profil (linksliberal, progressiv, generisches Maskulinum) oder Falter (linksliberal bis links, progressiv, generisches Maskulinum) unterstellen möchtest, hast du nicht ganz Unrecht. Irgendetwas sagt mir freilich, dass deine Bemerkung anders gemeint war. --Georg Messner 16:26, 26. Dez 2005 (CET)
- Das war nicht auf dich bezogen. Verwenden die von dir genannten Zeitungen wirklich generisches Maskulinum, d.h. z.B. bedanken sie sich am Jahresende z.B. nur bei ihren "Lesern", oder doch bei den "Leserinnen und Lesern" (oder auch andersherum)? Martin_(Dealerofsalvation) 19:29, 26. Dez 2005 (CET)
- Ich dachte mit der Aussage übrigens an die Konsensdemokratie die wir als Wikipedia de Facto sind, wobei mich daran freut, dass wir ein sehr breites Spektrum von Leuten einbeziehen können, und dabei sinnvolle Konsense noch möglich sind. Und dass ich hoffe, dass das so bleibt. Martin_(Dealerofsalvation) 20:08, 26. Dez 2005 (CET)
- Dass mit dem "bewusst" ist ein gutes Argument. Ich kann mich noch an meine Unizeit erinnern, wo in unserem Studierendenblatt immer bewusst von FahradfaherInnen, FriedensaktivistInnen und ProfessorInnen, aber von Autofahrern, Kriegstreibern oder Mödern die Rede war. Auf positive Sachverhalte wurde immer bewusst die Neutralisierung angewendet, bei negativ konnotierten wurde unbewusst (?) das generische Maskulinum verwendet. Hier dürfte es unbewusst ähnlich laufen, was die Einheitlichkeit (zer)stören würde. --GS 16:31, 26. Dez 2005 (CET)
Dass das Binnen-I in der Wikipedia auf Ablehnung stößt ist ja bereits allgemein bekannt (auch wenn das bei mir persönlich nicht so ist und ich das Binnen-I für sehr prakikabel halte). Trotzdem oder besser gesagt eben deshalb, sollten wir uns auf eine der alternativen Vorschläge einigen um Geschlechtsneutrale Schreibweise in der Wikipedia zu ermöglichen. --Rafl 16:01, 26. Dez 2005 (CET)
- Ich würde das nicht regeln. Man sollte sich drum bemühen, muss es aber nicht. Ich selbst habe es jedenfalls schon getan und würde es wieder tun ;-) Gruß --GS 16:07, 26. Dez 2005 (CET)
- Also wenn man deiner Meinung nach nichts regeln soll: Dann weg mit dem Satz "Die Wikipedia benutzt das Binnen-I nicht". Eine derartige Inkonsequenz habe ich in der Wikipedia selten erlebt - hieß es nicht oben von dir: "Artikel bleiben so, wie sie sind"?
- Und für die Leute, die Sachen für geklärt erklären, bevor sie sie verstanden haben: Das mit den Stellenanzeigen und Arbeitsamtstexten war beispielhaft gemeint. Denk dir Gesetzes- und Behördentexte, Tageszeitungen, und vieles mehr hinzu. Martin_(Dealerofsalvation) 16:33, 26. Dez 2005 (CET)
- Wir schreiben auch keine Behördentexte. Gibt es da das Binnen-I? Habe länger keine Gesetze mehr formuliert ;-) "Die Wikipedia benutzt das Binnen-I nicht" ist richtig und notwendig. Bemühen soll man sich um neutrale Formen (etwa Studierende oder Studenten und Studentinnen). --GS 17:08, 26. Dez 2005 (CET)
Vorschlag
Da sind wir uns ja im Grundsatz einig. Ich mache mal folgenden vorsichtigen Vorschlag für eine Neuformulierung von Wikipedia:Namenskonventionen#Politische Korrektheit:
=== Männliche und weibliche Bezeichnungen === In manchen Bereichen hat es sich eingebürgert, männliche und weibliche Formen eines Wortes mit einem „Binnen-I“ abzukürzen. Die Wikipedia verwendet dieses Binnen-I nicht. Namen von Artikeln und Kategorien werden im Sinne des Generischen Maskulinums unter dem maskulinen Bezeichner angelegt, gegebenenfalls kann bei Artikeln ein Redirect von der weiblichen Form geschaltet werden. In besonderen Fällen kann auch ein eigener Artikel zu den Spezifika einer weiblichen Berufsbezeichnung sinnvoll sein. In Artikeltexten ist das Ziel, sofern sich eine Aussage nicht ausdrücklich auf ein bestimmtes Geschlecht bezieht, eine geschlechtsneutrale Schreibweise zu verwenden. Das heißt, es sollten entweder geschlechtsneutrale Bezeichungen gewählt werden, oder beide Bezeichnungen genannt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Text angenehm zu lesen ist. Siehe auch: * Politische Korrektheit
Änderungen kurz erläutert:
- Überschrift: "Political Correctness" umfasst weitaus mehr als die Frage der Geschlechtsneutralität.
- Position zum Binnen-I unverändert, aber Bezug auf "PC" rausgenommen.
- Regel für Artikelnamen und Kategorien unverändert, die technischen Auswirkungen müsste man eh erst klären
- Generisches Maskulinum nur noch bei Artikelnamen und Kategorien ausdrücklich erwünscht
- In Artikeltexten geschlechtsneutrale Bezeichungen zum Ziel erklärt
Klar ist, dass das einigen nicht weit genug geht. Das soll auch kein Ende der Diskussion bedeuten. Aber können sich alle hier beteiligten mit dieser Fassung besser als mit der jetzigen identifizieren, oder zumindest gleich gut? Martin_(Dealerofsalvation) 19:29, 26. Dez 2005 (CET)
- Ich sehe nicht wo der Fortschritt zur derzeitigen Regelung sein soll. Die Feststellung, dass wir uns im Grundsatz einig sind, kann ich nur widersprechen. Wichtige Fragen wie die Kategoriesierung werden gar nicht angesprochen und alles andere ist mehr oder weniger wie gehabt. Dass AutorInnen die in der Wikipedia das Binnen-I verwenden wollen, selbiges untersagt wird, finde ich enttäuschend. Das stattdessen nicht einmal einer der Alternativvorschläge für Geschlechtsneutrale Schreibweise in die Namenskonvention aufgenommen wird bezechnend für das Niveau der Außeinandersetzung mit dem Thema. --Rafl 22:48, 26. Dez 2005 (CET) (PS: Habe mir erlaubt eine Zwischenüberschrift, zwecks leserlichkeit einzufügen)
- Beidnennung und geschlechtsneutrale Begriffe sind in der Liste enthalten. Ich finde es unsinnig, starr eine dieser Optionen vorzuschreiben. Und mit der Kategorisierung sind erstmal technische Fragen zu klären. Ich finde, das wäre jetzt die Gelegenheit, einen Schritt weiterzukommen - wollen wir uns weiter im Kreis drehen? Wie gesagt, es soll kein Ende der Diskussion bedeuten - auch nicht für das Binnen-I. Martin_(Dealerofsalvation) 23:19, 26. Dez 2005 (CET)
- Ich finde es auch unsinnig eine Option vorzuschreiben. Aber genau das macht dein Vorschlag-Text. Schließlich wird mir und anderen UserInnen vorgeschrieben, dass wir kein Binnen-I verwenden dürfen, obwohl einige von uns das gerne machen würden. Was die Kategoriesierung betrifft: Da es die Kategorien Mann/Frau gibt, dürfte es technisch kein Problem sein bei Frauen automatisch die Kategorie:Schauspielerin erscheinen zu lassen und bei Männern automatisch die Kategorie:Schauspieler. Die Umbenennung der Kategorien Wahlweise in "Schauspieler/in" oder "Schauspielerinnen und Schauspieler" kann ganz einfach mittels Verschiebung der derzeitigen Kategorien erfolgen. Ist also beides nur eine Frage des Wollens und nicht des Könnens. --Rafl 23:34, 26. Dez 2005 (CET)
Was die Änderung der Überschrift von "Political Correctness" in "Männliche und weibliche Bezeichnung" betrifft, bin ich für die Umsetzung des Vorschlags, da PC tatsächlich um einiges umfangreicher ist. --Rafl 00:07, 27. Dez 2005 (CET)
- Ich finde Martins Vorschlag gut und glaube auch, dass er mehrheitsfähig ist. Er regelt, dass im Artikel-Fließtext geschlechtsneutral geschrieben werden soll. Das ist ein Fortschritt. Ich mache noch einen weitergehenden Vorschlag, was die Lemmas und Kategorienamen betrifft:
=== Männliche und weibliche Bezeichnungen === In Artikeltexten ist das Ziel, sofern sich eine Aussage nicht ausdrücklich auf ein bestimmtes Geschlecht bezieht, eine geschlechtsneutrale Schreibweise zu verwenden. Das heißt, es sollten entweder geschlechtsneutrale Bezeichungen gewählt werden, oder beide Bezeichnungen genannt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Text angenehm zu lesen ist. Abkürzungen mit Klammern, Schrägstrichen oder Binnen-I sollen im Artikeltext nicht verwendet werden. Anhaltspunkte, wie ein Text geschlechtsneutral geschrieben werden kann, gibt das Merkblatt der Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik. Für Namen von Artikeln mit Personenbezeichnung werden, sofern es eine geläufige gibt, geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet. Ist keine geschlechsneutrale Bezeichnung in Gebrauch, werden beide Formen geschrieben. Soweit möglich, werden sie in der Form "Leser/in" geschrieben, ansonsten werden beide Formen ausgeschrieben und mit Schrägstrich getrennt. Gegebenenfalls kann bei Artikeln ein Redirect von der weiblichen und der männlichen Form geschaltet werden. In besonderen Fällen kann auch ein eigener Artikel zu den Spezifika einer weiblichen oder männlichen Berufsbezeichnung sinnvoll sein. Beispiele: Lehrkraft Bundeskanzler/in Arzt/Ärztin Theologe/Theologin Hebamme Namen von Kategorien werden bis auf weiteres im Sinne des Generischen Maskulinums unter dem maskulinen Bezeichner angelegt. Die MediaWiki-Entwickler sind darum bemüht, die Software so anzupassen, dass auch bei Kategorien auf elegante Weise beide Geschlechter genannt werden können. Siehe auch: * Politische Korrektheit
- --Dave81 00:24, 27. Dez 2005 (CET)
- Meine Unterstützung auch für diesen Vorschlag (stärker als für meinen Vorschlag, der ja "vorsichtiger" ist). Aber ein technisches Problem bei ihm ist: Er verlinkt auf ein Word-Dokument, was Nichtbenutzer von MS-Office-kompatiblen Produkten ausschließt. Das sind sicherlich nicht viele, aber das sollte in der Wikipedia trotzdem nicht sein. In PDF konvertieren und zur Verfügung zu stellen dürfte uns Probleme mit dem Urheberrecht bringen. Da bleibt nur, es sinngemäß neu zu schreiben. Ich würde mich auch an der Arbeit beteiligen, falls ein Konsens dafür besteht. Martin_(Dealerofsalvation) 07:03, 27. Dez 2005 (CET)
- --Dave81 00:24, 27. Dez 2005 (CET)
Das ist wirklich etwas, an welchem wir unbedingt weiterarbeiten müssen! Liebe Grüsse --Juliana da Costa José (Pin Up!) 20:48, 28. Dez 2005 (CET)
- "Nichtbenutzer ausschließt"? Man muss wirklich beim Bewusstsein ansetzen, sonst wird man diese ständigen latenten Diskriminierungen nie los. Juliana hat schon recht, es ist selbst noch viel zu tun, um die generischen Maskulina aus dem Sprachgebrauch ihrer Kritiker zu entfernen. Erstmal unbedingt an sich selbst arbeiten und dann andere missionieren wollen! --GS 21:39, 28. Dez 2005 (CET)
Das ist einfach kindisch. Wenn nicht unter Deinem dann doch unter unserem Niveau. Kehren wir doch wieder zur Vernunftbasierten Argumentationsebene zurück, zu unser aller Wohl. Fairfis 22:06, 28. Dez 2005 (CET)
PS: Gegen das missionieren möchte ich mich besonders verwehren. Immer die gleiche Leier.
Also ich finde Missionieren gut! ;) Ein positives Missionieren allerdings, welches die Absurdität des generischen M. objektiv vor Augen führt! Liebe Grüsse --Juliana da Costa José (Pin Up!) 22:15, 28. Dez 2005 (CET)
- An sich selbst arbeiten und andere dazu aufrufen, dasselbe zu tun – wieso soll das daneben sein? Es will ja niemand behaupten, automatisch geschlechtsneutral zu schreiben. (Fast wollte ich schreiben: Es will ja niemand behaupten, er schreibe automatisch geschlechtsneutral.) Dave81 22:39, 28. Dez 2005 (CET)
- ;-)) --GS 23:02, 28. Dez 2005 (CET)
- Hmm... die Argumentationskette lief ja aber schon ein bisschen anders. Der erste Punkt der mich ein wenig enervierte ist der mit dem "vor der eigenen Haustür kehren". Implizit sagt das (wieder) aus, das wir uns im Bereich des moralischen, des gutmenschentums etc. bewegen. Damit wird die obige Debatte auf das Niveau von Glaubensfragen oder gar Moraldiskussionen gezogen (etwas das mit der ständigen PC-erwähnung bzw. Verurteilung ja ständig praktiziert wird).
Das missionieren ist dann noch mal nachgedoppelt. Als seien die BefürworterInnen einer geschlechtergerechten Sprache nicht aufgrund rationaler Überlegungen und nach Analyse der Sprache und ihrer Wirkung dazu gekommen sondern seien dem Glauben an Gutmenschentum bzw. Förmlichkeiten verfallen. Der Vorwurf verknüpft zum zweiten und auch diesmal wieder ohne es offen zu sagen diese Debatte mit dem Irrationalen, stellt die eine Seite als Eiferer oder Fanatikerinnen dar und suggeriert es handele sich nicht um eine wissenschaftliche bzw. rationale Debatte über die Sprache sondern um eine fixe Idee oder zumindest eine "missio" dubiosen Urpsrungs die sich hier einige zugelegt haben. Ich reagiere ein wenig empfindlich, weil dies ein sehr bekanntes und oft angewandtes Muster ist, um solche Diskussionen aufs Glatteis zu führen, wir sollten am besten gar nicht damit anfangen. Aber natürlich hat Dave81 recht, an sich selbst arbeiten und andere auffordern dasselbe zu tun ist natürlich eine gute Sache. Bedenklich wirds, wenn Leute sagen: ich mache vielleicht Fehler, aber bevor Du nicht perfekt bist, kann ich damit ruhig weitermachen.... (Das war ja schon Jesus' netter trick: der der ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein). GS, hier wird nicht missioniert sondern, das ist wohl fast schon das gegenteil, im Sinne der guten alten Aufklärung, Argument um Argument ausgetauscht mit der Hoffnung, das alle den Mut haben den eigenen Verstand zu gebrauchen. Die Argumente der einzelnen TeilnehmerInnen darf man auch für gut befinden, wenn diese nicht ganz perfekt, ziemlich daneben oder allerschlimmst sind. Fairfis 14:42, 29. Dez 2005 (CET)
Ich hoffe, Du meinst damit jetzt aber nicht mich, mit daneben! Ich bin doch absolut auf Eurer Seite! Ich hoffe mein Kommentar mit Missionieren wurde nicht fehlinterpretiert! Gruss --Juliana da Costa José (Pin Up!) 14:44, 29. Dez 2005 (CET)
Hihi.... ich glaube ja, wir sind alle ein bisschen daneben, aber Du wohl einiges weniger als ich. Das war überhaupt kein Angriff auf Nemo (und schon gar nicht auf Dich). Natürlich hast Du mit Deinem "positiven Missionieren" etwas anderes gemeint als ich in meiner Emfpindlichkeit im "GS'schen" missionieren sah. Und natürlich sind auch GS oder Dave81 oder alle anderen hier nicht fies gemein oder böse wenn sie unterschiedliche Ansichten vertreten (wir befinden uns ja eben nicht primär in einer Moraldebatte). Ärgern würde mich, wenn in der Diskussion die eine Argumentationslinie klar überzeugt und man das Ergebniss dann schlicht ignoriert. Ich habe nur sehr allergisch auf die unterschwelligen Vorwürfe reagiert, wohl weil ich mir solche "Irrationalitätsattacken" normalerweise nicht gewohnt bin. Man scheint mich eigentlich als ziemlich rationalen Diksutanten wahrzunehmen, halt ausser wenn es sich um die Genderdebatte handelt, aber wohl nicht, weil ich da auf einmal in Wahn verfalle, sondern weil das die "normale" in Jahrzehnten geprägte Rezeption der (bisher weit überwiegend weiblichen) Diskutierenden ist. WissenschaftlerInnen wie Schwarzer, PolitikerInnen wie Angela Davies hat man immer wieder einfach in die fanatische Ecke abgeschoben (nicht das die unbedingt viel dagegen unternommen hätten) und damit ihre Argumente diskreditiert). Für die betroffenen eine wirklich zerstörerische Taktik.Fairfis 15:05, 29. Dez 2005 (CET)
- Hallo Fairfis, da kann ich Deinen Ärger ganz gut nachvollziehen, wenn Du das so schreibst. Du solltest das Pendel aber auch nicht zu stark in die andere Richtung ausschlagen lassen. Die feministische Linguistik hat die Aufklärung nicht für sich gepachtet. Sie ist in der Wissenschaft auch weitgehend isoliert, da sie ein offensichtliches Erkenntnisinteresse verfolgt und damit nicht ergebnisoffen forscht. Nicht zuletzt wird sie auch von Feministen selbst kritisiert. Daher bitte hier nicht so tun, als wären einige mit wissenschaftlicher Ratio am Werk und andere würden sich nur dumpfen Ressentiments hingeben. Auch ist die These, die Sprache perpetuiere männliche Machtansprüche, nicht falsifizierbar. Nachfolgend eine Zusammenfasung gängiger Kritikpunkte: "Von Seiten der etablierten Linguistik wird der feministisch-politischen Variante das Fehlen wissenschaftlicher Standards vorgeworfen. Da ein konkretes Ziel verfolgt werde, könne nicht vorurteilsfrei geforscht werden - eine Petitio principii. Die Frauenbewegung selbst kritisiert, der von feministischen Linguisten und Linguistinnen vorausgesetzte determinierende Einfluss der Sprache auf die gesellschaftliche Realität sei nicht belegt. Bemängelt wird insbesondere die Vernachlässigung der Handlungs- und Entscheidungsfreiheiten der sozialen Akteure im Vergleich zur Sprache. Dem Instrument "Sprache" wird im Vergleich mit den wahren sozialen Akteuren eine überhöhte Bedeutung zugemessen, so dass es in den Analysen feministischer Linguisten oft sogar vom Objekt zum Subjekt wird (Unsere Sprache tut uns Gewalt an - Senta Trömel-Plötz). Eine weitere oft geäußerte Kritik bezieht sich auf die Vernachlässigung der Dialektik zwischen Sprachwandel und gesellschaftlichem Wandel: Die Sprache beeinflusst den gesellschaftlichen Wandel, aber noch stärker beeinflusst der gesellschaftliche Wandel die Sprache. Diese Dialektik würde von feministischen Linguisten zwar nicht geleugnet, jedoch gemäß der Prämissen so gewendet, dass in der sprachlichen bereits eine gesellschaftliche Veränderung gesehen wird. Nicht die Sprache würde jedoch die Wirklichkeit konstruieren, sondern die sprechenden Subjekte. Die Kritik an der feministischen Kommunikationsanalyse bezieht sich insbesondere darauf, dass der Inhalt zugunsten der Form aufgegeben werde. So sei vor allem untersucht worden, wie gesprochen wird, nicht aber was gesagt wird. So würde Frauen vielfach nicht durch die Sprache selbst unterdrückt, sondern durch den geführten Diskurs. Deshalb bestehe grundsätzlich die Gefahr, dass mögliche positive Auswirkungen einer sprachlichen Änderung sich immer dann ins Gegenteil verkehren, wenn sich das Ziel nur auf die Veränderung des Sprachgebrauchs beschränke. Bestehende Benachteiligungen ließen sich nicht an Wörtern und Satzkonstruktionen festmachen, sondern an Inhalten." --GS 15:16, 29. Dez 2005 (CET)
Also bei aller Liebe und Zuneigung zu Dir, mein lieber GS, aber das oben ist totaler gequirlter Schmarrn! Ergebnisoffene Forschung in der Frauenrechtsbewegung... also wenn ich schon sowas höre... *kopfschüttel* - Wir sind hier doch nicht im Chemielabor und versuchen mal kurz was ins Blaue zu Erfinden, weils uns jetzt so gut geht?! So ein Blödsinn! --Juliana da Costa José (Pin Up!) 15:22, 29. Dez 2005 (CET)
- Bist Du sicher, dass Du die wissenschaftliche Kritik, die ich nur referiere inhaltlich nachvollzogen hast? Von Frauenrechtsbewegung habe ich übrigens nicht gesprochen. Komischer Titel. Eine Bürgerrechtsbewegung für Frauenrechte? Was sind denn Frauenrechte und wie unterscheiden sie sich von Bürgerrechten oder Menschenrechten? --GS 15:28, 29. Dez 2005 (CET)
Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht so behandeln wie eine Studie über Kristalle oder Öle. Menschen und Kultur sind etwas sehr Komplexes, das über solche Dinge weit hinausgeht! Es ist schon wahr, eigentlich sind solche Dinge wie Frauenrechte unsinnig, aber es geht hier um die Wirklichkeit und diese hat mit der Wahrheit meist nur wenig zu tun! Mir als Frau helfen im Alltagskampf in der täglichen latenten Diskriminierung solche netten Theorien leider null! Ich werde trotzdem schlechter bezahlt und muss mir bei einer Schwangerschaft ernsthaft überlegen, inwieweit diese sich für mein zukünftiges Leben sowohl finanziell als auch karierristisch ruinös auswirken könnte! Man muss da andere Wege gehen um dieses Problem zu behandeln, als das pur wissenschaftliche Denken, auch wenn diese vordergründig unsinnig oder paradox erscheinen! --Juliana da Costa José (Pin Up!) 15:43, 29. Dez 2005 (CET)
- Da wäre ich schon wieder dabei. Aber dieser andere Weg ist nicht das Binnen-I bei Wikipedia. Können wir uns darauf einigen? Gruß --GS 15:45, 29. Dez 2005 (CET)
Mein persönliches Recht als Frau wäre:
- Erstens: Eine absolute Gleichbehandlung von generischem Femininum und Maskulinum in Schrift und Sprache! Denn ich bin mit einem Mann, in meiner Unterschiedlichkeit einfach gleich, nicht unter oder über ihm und schon gar nicht eine Abform, oder etwas Abnormes- ich bin einfach als Frau gleich, gleich, gleich und nichts anderes!
- Und zweitens: Noch eine Million andere Sachen, ob Kinder, Sexualität oder Berufsleben... aber das ist ein anderer Kriegsschauplatz... --Juliana da Costa José (Pin Up!) 15:50, 29. Dez 2005 (CET)
@GS: Darum ja auch der Konsensvorschlag (und zwar der mit den geschlechterbewussten Lemmatas) Das Binnen-I muss ja nicht die Lösung sein.
- Natürlich hat die "feministische Linguistik" nicht die Aufklärung für sich gepachtet und auch ich habe leider die Wahrheit nicht in der Hosentasche (Immer Recht hatte ja nur die Partei, dies nimmer gibt). Viele Postulate und einige Theorien der feministischen Linguistik stehen auf wackeliger argumentativer Grundlage und es ist auch meine Meinung, dass die soziale Freiheit der AkteurInnen zuwenig berücksichtigt wird und das die Änderung der Sprachverwendung nicht etwa ein Ziel sein kann (für mich ist es eher eine conditio zur Erreichung eines effektiven Diskurses). Gleichzeitig kann man natürlich die oben angeführten Argumente nicht schlicht gegen die gesamte "feministische Linguistik" (die Klassifizierung selbst hat ja schon ihre Mängel) anführen. Auch hier hat sich die Wissenschaft zu bequemen und Punkt für Punkt zu diskutieren und auf einmal stellt man fest, dass diese Erklärungsmodelle Antworten auf Fragen der Humanwissenschaften geben können, die bisher ungelöst waren. Der Satz von Senta Trömel-Plötz (die Sprache tut uns Gewalt an) der suggeriert, das wir (und vielleicht besteht dieses wir für Trömel-Plötz sogar nur aus Frauen) passive Opfer sind, hat ja seine Parallele in der umstritten Beauvoir-Übersetzung von Alice Schwarzer. Während Beauvoir schreibt, als Fraue werde man nicht geboren "on deviant" dazu übersetzt Schwarzer dieses aktive "entwickeln/werden" mit "zur Frau wird man gemacht". Dieser Meinung bin ich nicht, man ist selbst Teil, selbst auch aktiv, selbst in gewissen Bereichen "frei". Das "doing Gender" von Butler bedingt je gerade, das man selbst mittut.
- Gleichzeitig bin ich aber klar der Meinung und unzählige soziologische (nicht philosophische oder Linguistische) Untersuchungen (einige sind oben angegeben) zeigen diesen Effekt, dass die Struktur der Sprache die Menschen beeinflusst und sie halt zu einem gewissen Grade tatsächlich "zwingt". Das die andorzentristische Ausprägung unzweifelhaft grossen Einfluss auf die (wie würde Habermas sagen) "Lebenswelten" hat. Ich habe mir seit jüngsten Jahren (Moshe Dayan Biografie mit 6 gelesen) unter einem General nur ein Mann vorgestellt (ja vorstellen können!). Ich bin also durchaus auf die Idee gekommen, dass ich selbst einmal ein General werde (mittlerweile bin ich nicht mal in die Armee eingetreten), von meiner Schwester habe ich das nie gedacht (nicht etwa gedacht: ich finde es nicht gut, wenn sie Generalin werden möchte sondern für mich hat die Möglichkeit einfach nicht existiert). Das ist eine deutliche Einschränkung meiner Schwester (sie selbst wird wohl ähnlich geprägt sein und gar wenn nicht würde ihr Umfeld immer noch dem unterworfen sein). Nun verhält sich das aber nicht nur mit dem General so, sondern in stärkerem oder schwächerem Ausmass, auch mit Rektor, Hirnchirurg, Lastwagenfahrer, Tischler, Polier, Förster etc. Geschlechterbewusste Sprache ist also ein (nicht zu unterschätzender) Faktor der "Befreiung" (nicht nur meiner Schwester sondern auch von mir selbst). Denn Julia hat uneingeschränkt recht: soviel auch Dekonstruiert und schwadroniert wird, im Moment wird schlichtweg real diskriminiert und Unterdrückt und ein Mittel dazu ist die Sprache. Es ist nicht das Resultat "natürlicher Bedingungen" das die Frauenquote im Parlament so tief ist und es hat überhaupt nichts mit rationalität zu tun, das nur jeder zehnte Professor eine Professorin ist. Die Lohnunterschiede von 33% und mehr für die gleiche Arbeit sind wohl eines der einleuchtendsten Beispiele für die Diskriminierung die sich täglich vollzieht. Die Argumente oben zeigen deutlich, das eine Geschlechterbewusste Sprache nicht das Ende der Anstrengungen sein kann, aber sie ist ein Anfang, darum... los! .-)Fairfis 15:53, 29. Dez 2005 (CET)
- Tja, da hast du in deiner Kindheit wohl die falschen Bücher gelesen. In meinen wimmelte es nur so von Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Herrscherinnen, Wissenschaftlerinnen, Mystikerinnen, Soldatinnen, Musikerinnen, Komponistinnen, Revolutionärinnen usw. - aber ein Binnen-I oder irgendwelche Sprachreformer/-innen kamen dort niemals vor. --Elian Φ 16:35, 29. Dez 2005 (CET)
- Drängel: @ Elian: :) Ich habe solche Bücher auch gerne gelesen und geträumt so zu sein, aber Themen sind das eine und die Schriftsprache eine andere. Weibliche selbstbewußte und selbstbestimmte Heldinnen sind übrigens auch in der (von Männern geschriebene und kolportierten) Weltliteratur immer eine zwiespältige Sache gewesen: Siehe Judith, Maria Magdalena oder Medea! Erst Astrid Lindgren hob sich mit Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter wohltuend ab! Gruss --Juliana da Costa José (Pin Up!) 16:43, 29. Dez 2005 (CET)
- Hallo Fairfis, ich finde das in Stellenausschreibungen auch wirklich gut, dass beide Formen genannt werden. In der Wikipedia würde ich es auch mitmachen, wenn es offizielle Dudenregelung wäre. Wenn dies Teil der Rechtschreibreform gewesen wäre, würde ich mich heute dran halten (ob ich es sprachlich gelungen fände oder nicht). Wir betreiben hier aber keine Reformen, wir berücksichtigen sie, wenn sie vollzogen sind. Und empirisch ist diese Form weit davon entfernt, sich durchzusetzen. Und ein Bitte hätte ich noch: bitte die Situation aus Zeiten von Simone deBeauvoir nicht immer unkritisch mit heute vergleichen. Gruß --GS 16:12, 29. Dez 2005 (CET)
Das wir nicht buchstäblich aus dem Duden zitieren ist doch nichts Negatives! Wir bei der WP existieren doch davon, dass wir nicht buchstäblich aus dem Brockhaus Wissen zitieren, sondern jede Sekunde und Minute eigene Wege gehen und neue Dinge erschließen, die es in der jenigen Form bisher so nicht gab! Das soll doch auch das Prinzip und die Philosophie der WP sein! --Juliana da Costa José (Pin Up!) 16:21, 29. Dez 2005 (CET)
- Diese Attitüde halte ich für grundfalsch, aber das ist ein anderes Thema. Ich bin hier raus. Gruß --GS 16:23, 29. Dez 2005 (CET)
Ach GS- nicht weglaufen... :( --Juliana da Costa José (Pin Up!) 16:28, 29. Dez 2005 (CET)
äh GS, bevor Du davon rennst: Der Duden hat sehr wohl Regeln zur geschlechterbewussten Sprache und anerkennt diese offiziell an. Hier ein erhellender Internet-Artikel: http://www.duden.de/index2.html?deutsche_sprache/zumthema/gleichstellung.html Es ist also, wie schön, beides möglich, sich an die Regeln zu halten und das Anliegen einer geschlechterbewussten Sprache zu erfüllen (Das Binnen-I bleibt dann halt leider auf der Strecke). Wie Du siehst, wurde diese Reform schon gemacht und sie wurde nicht nur durch den Duden sanktioniert sondern durch den Bundestag. Du darfst dich also fürderhin sehr gerne an die Empfehlung der UNESCO, des Bundes und der DUDEN-Reaktion halten. Ich habe Deine Äusserung schon richtig verstanden, dass Du also zumindest die Empfehlungen des DUDEN für eine geschlechterbewusste Sprache als Wikipedia-Konsens und Grundlage akzeptieren/unterstützen würdest oder? Fairfis 16:57, 29. Dez 2005 (CET)
- Ich laufe nicht weg, verabschiede mich nur aus der Diskussion. Hier ist alles gesagt. Danke für den Link. Sehe ich ganz ähnlich in Anreden würde ich auch beides gebrauchen, in Gattungsbezeichungen nicht (Zitat: "Das große Interesse der Leserinnen und Leser zeigt sich an der Zahl der Leserbriefe"). Daher heisst es ganz richtig: "Die praktischen Grenzen einer ganz konsequenten Gleichstellung erfährt die Dudenredaktion schließlich selbst in ihrer Alltagsarbeit. So könnten die weiblichen Formen in jeder Bedeutungserläuterung erscheinen, die sich auf Frauen und Männer bezieht; beispielsweise könnte ein Fußgängerüberweg bestimmt werden als »... Stelle, an der die Fußgängerinnen und Fußgänger eine Straße überqueren dürfen«6. Nicht nur aus Platzgründen, sondern auch weil diese Form der Darstellung den eigentlichen Informationswert der Bedeutungserklärung nicht wesentlich steigert, verzichtet die Dudenredaktion auf solche weit reichenden Formulierungen." In Formularen und bei Anreden bin ich ja dabei. In Enzyklopädien nicht und schon garnicht mit Binnen-I. Denn: "Wie bereits weiter oben erwähnt, entspricht die Verwendung des großen I (auch Binnen-I) im Wortinnern weder den alten noch den neuen Rechtschreibregeln. Eine Verwendungsweise wie MitarbeiterInnen kann deshalb von der Dudenredaktion nicht empfohlen werden. Zudem sollte beachtet werden, dass diese Formen zwar sehr häufig verwendet, ebenso häufig aber auch abgelehnt werden und bei bestimmten Behörden und Institutionen ausdrücklich verboten sind." Das war's jetzt aber wirklich. Gruß --GS 17:07, 29. Dez 2005 (CET)
Na jetzt biegst aber schon sehr weit rum was doch klar gesagt wird: Es ist durchaus korrekt, deutsch und deutlich Doppelnennungen oder Schrägstrich-Formen zu verwenden. Der Duden verzichtet aber darauf, solch weitreichende Formulierungen bei Formen wie Fussgängerübergang zu benutzen (nicht nur, aber offensichtlich auch aus Platzgründen, etwas, um das sich die Wikipedia ja nun weiss Gott keine Sorgen machen müssen). 2. Deine Fixierung aufs Binnen-I ist doch sehr erstaunlich. Wir reden doch vom Konsenvorschlag, das Du da offensichtlich doch nicht klar Stellung beziehen willst verwirrt mich. Wir reden ja nicht davon, dass man Lemmas ä la Leser/ innen-Briefe einrichten soll, sondern z.B. Bäcker / -in oder von mir aus Arzt / Ärztin. Genau das also, was uns die lieben Duden-Leute vorschlagen und genau das was der liebe Staat zum Beispiel bei seiner Liste der Berufsbezeichnungen macht. Hoffentlich wars das dann wirklich wirklich, nicht das dann wieder gerüffelt wird, wenn der Konsensvorschlag in die Namenskonvention eingebaut wird... Gruss zurück 212.254.98.233 19:04, 29. Dez 2005 (CET)
- Einfach nochmal nachlesen, dann klären sich die Irrtümer schon auf. --GS 19:06, 29. Dez 2005 (CET)
ähh... genau!Fairfis 22:33, 29. Dez 2005 (CET)
- Bei Anreden und Stellenbeschreibeungen werden beide Formen verwendet, sonst das generische Maskulinum. Zitat: "Das große Interesse der Leserinnen und Leser zeigt sich an der Zahl der Leserbriefe". Leserbriefe, wohlgemerkt. Nicht LeserInnenbriefe oder Leserinnen- und Leserbriefe. --GS 23:41, 29. Dez 2005 (CET)
Grenzen geschlechtsneutraler Formulierung
Ich möchte nun noch einen kritischen Punkt ansprechen. Ich bin der Meinung, dass eine geschlechtsneutrale Schreibung nicht immer möglich ist bzw. nur durch sprachliche Geschwülste erreichbar wäre. Es gibt eine Grenze. Zum Beispiel hat "Christen- und Christinnentum" die Grenze des Erträglichen überschritten, und trotzdem wäre es schade, das Wort Christentum aus dem Sprachgebrauch zu streichen. Vielleicht sollte ein entsprechender Hinweis in den Vorschlag eingebaut werden. Eure Meinung interessiert mich. --Dave81 23:45, 29. Dez 2005 (CET)
Wie wärs mit Christtum? --Juliana da Costa José (Pin Up!) 23:54, 29. Dez 2005 (CET)
- Ist das ernst gemeint? Das ist doch weder geschlechtsneutral noch deutsch... --Dave81 00:46, 30. Dez 2005 (CET)
- Ich glaube einen Verweis auf den gesunden Menschenverstand kann man durchaus unterbringen. Es geht ja nicht darum, bis ins kleinste Detail "korrekt"/fanatisch zu sein (Bürgerinnenmeisterinnen) sondern die Sprachstruktur im allgemeinen zu ändern. Einen Fussgängerstreifen werden wir überleben und das Christentum wohl auch :-)Fairfis 01:22, 30. Dez 2005 (CET)
- Moin. Zustimmung an Dave81. Dabei wäre es sicher nützlich, eine Definition oder zumindest Entscheidungshilfen zu geben, was "zuviel" ist. Um zu vermeiden, dass es irgendwo bis hin zu Edit Wars ausartet. Mir scheint, das Anzeichen ist, dass es sich um ein (gebräuchliches?) Kompositum handelt, bei denen das maskuline Wort an erster Stelle steht, wie eben Leserbrief, Fußgängerüberweg, oder auch Bürgermeister (hier nur auf Bürger bezogen, nicht auf Meister). Sicherlich hat sich jemand dadrum schon Gedanken gemacht, der kurze Duden-Text jedenfalls nicht, und die Doc-Datei der "Bundesstelle für Bürotechnik ..." kann ich gerade nicht öffnen ;)
- PS. zum "Fußgänger(innen)überweg" :), wer weiß, ob sich nicht irgendwann der "Fußüberweg" im Deutschen einbürgert, analog zum Fußweg.
- PPS. Was haltet ihr davon? Martin_(Dealerofsalvation) 05:41, 30. Dez 2005 (CET)
- Die Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik sieht das genau wie du. Das Merkblatt empfiehlt zum Beispiel „bürgerfreundlich“ statt etwa „bürgerinnen- und bürgerfreundlich“: „In den Empfehlungsschriften (siehe Literaturverzeichnis) besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass das generische Maskulinum in Ableitungen und Zusammensetzungen beibehalten werden kann, wenn sich keine geeignete Umformulierung anbietet. Adjektive mit maskuliner Basis werden allgemein als geschlechtsneutral empfunden.“ Ich glaube mich allerdings auch an Merkblätter erinnern zu können, die völlig anderer Meinung sind. --Georg Messner 06:25, 30. Dez 2005 (CET)
Ich habe die Duden-Empfehlungen hier wiedergegeben: Generisches Maskulinum#Anwendung geschlechtsneutraler Formulierungen. Ergänzungen und Verbesserungen erwünscht - schön wäre es, dieses Thema in einem eigenen Artikel unterzubringen. Was wäre denn ein geeigneter Artikelname? Martin_(Dealerofsalvation) 05:50, 5. Jan 2006 (CET)