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Stefan Raab

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Stefan Raab (* 20. Oktober 1966 in Köln) ist ein deutscher Showmaster, Comedystar, Entertainer und Produzent.Datei:Raab.gif


Nach seinem Abitur 1986 studierte Raab Jura in Köln und Bielefeld. Nach fünf Semestern brach er das Studium ab und absolvierte eine Metzgerlehre. Mit der UnterhaltungssendungTV total“ hat Raab den Deutschen Fernsehpreis sowie den Comedy-Preis „Die bronzene Rose von Montreux“ erhalten. Als Komponist und Produzent veröffentlichte er zahlreiche Singles, die mit Gold und Platin ausgezeichnet wurden.

Fernsehen

Die Fernsehkarriere von Stefan Raab begann im November 1993 eher zufällig beim Musiksender Viva, dem er eigentlich seine Programmjingles anbieten wollte. Nach einem Casting wurde ihm die Moderation der Sendung "Vivasion" angeboten, die von Dezember 1996 bis Dezember 1998 ausgestrahlt wurde.

Seit März 1999 moderiert Raab die Sendung "TV total" auf dem Privatsender ProSieben, die anfangs wöchentlich ausgestrahlt wurde und seit Frühjahr 2001 vier bzw. sogar fünf mal pro Woche läuft.

Außerdem produziert seine eigene Produktionsfirma Raab-TV mehrere Comedysendungen wie z.B. Elton.tv'

Musik

Als Produzent von Werbejingles machte sich Stefan Raab 1990 selbständig. Unter anderem produzierte er für Bürger Lars Dietrich, Die Prinzen, das NDR-Rundfunkorchester und andere.

1994 sang er in seiner Sendung Vivasion während der Berichterstallung zur Fußball-Weltmeisterschaft live eine Rap-Song über den damaligen Fußballbundestrainer Berti Vogts. Kurz darauf veröffentlichte er diesen Song als Stefan Raab & die Bekloppten (zusammen mit Jürgen Drews) unter dem Titel „Böörti Böörti“. Der Song stieg im Juli 1994 bis auf Platz 4 der deutschen Hitparade.

Im März 1996 kam er mit dem Lied „Hier kommt die Maus“, das zum 25. Geburtstag der Kinderfernsehsendung Sendung mit der Maus veröffentlicht und mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde bis auf Platz 2 der deutschen Hitparade. Mit dem Echo 1997 erhielt er die Auszeichnung als bester nationaler Produzent des Jahres für sein Album „Schlimmer Finger“.

Im Frühjahr 1998 komponierte er unter dem Pseudonym Alf Igel - eine Anspielung auf Ralph Siegel - den Hit „Guildo hat euch lieb“ für den Sänger Guildo Horn, der damit beim Grand Prix Eurovision de la Chanson unter 25 Teilnehmern den siebten Platz für Deutschland erzielte.

Nach dem Start der Sendung TV-Total benutzte Raab zahlreiche Fernsehausschnitte zur Komposition neuer Hits wie zum Beispiel im Sommer 1999 „Ö la Palöma Blanca“ der Ö la Palöma Boys (Platin). Kurz danach folgte der Song „Maschendrahtzaun“ (Gold, Platin und Dreifach-Gold). Im Mai 2000 nahm er mit dem Titel „Wadde hadde dudde da?“ (Gold) selbst am Eurovision Song Contest teil (Platz 5 von 24). Im September 2000 produzierte er die Single „Hol mir mal ne Flasche Bier“ (Gold), bei der ein Sprachausschnitt von Gerhard Schröder verwendet wurde, im November 2001 komponierte, interpretierte und produzierte er den Song „Wir kiffen“ (Gold). Im November 2002, schrieb er den Hit „Gebt das Hanf frei!“ bei dem er einen Ausspruch des Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele benutzte.

Ende 2003/Anfang 2004 landete er einen großen Erfolg mit dem Casting-Wettbewerb SSDSGPS (Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star), mit dem er einen Kandidaten für den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2004 suchte. Der Gewinner dieses Castingwettbewerbes, Max, schaffte es bei der Vorauswahl „Germany 12 Points“ den ersten Platz zu erreichen. Somit hat Stefan Raab zum 3. Mal einen Auftritt beim Grand Prix Eurovision de la Chanson. Unter 24 Teilnehmern erreichte Max den achten Platz.

Er schrieb auch mehrere Lieder für den Bully-Film (T)Raumschiff Surprise — Periode 1; darunter den als Single erschienenen Song „Space Taxi“, in dem er auch zusammen mit Michael „Bully“ Herbig (Mr. Spuck), Christian Tramitz (Captain Kork) und Rick Kavanian (Schrotty) zusammen singt. Hinter den "Dicks on fire" mit "I want Rock" verbergen sich übrigens ebenfalls er und Rick Kavanian.

Radio

1997 moderierte Raab im WDR/EinsLive die zweistündige Sendung "Raabio", eine Radio-Entertainment-Show mit Musik, die live moderiert wurde. Außerdem nahm Stefan Raab die Telefon-Comedy-Folgen Professor Haase auf, bei denen er telefonisch nichtsahnende Mitmenschen als Professor Haase anrief und verschaukelte.

Privat

Sein Privatleben hält er weitgehend vor der Öffentlichkeit unter Verschluss. Er ist mit einer zehn Jahre jüngeren Fernsehredakteurin namens Nike liiert, die gerade ein Kind von ihm erwartet (Stand November 2003). Außerdem ist er ein leidenschaftlicher Segler.

Kritik

Stefan Raab ist ein stark umstrittener Medienstar. Seine Karriere wurde von Anfang an von Klagen und heftiger Kritik begleitet. Vorgeworfen wird ihm unter anderem, dass sein Humor häufig auf Kosten schwächerer oder medienunerfahrener Menschen ginge. Auch solle sich Stefan Raab bestehender Vorurteile gegenüber gesellschaftlichen Randgruppen bedienen und sie noch weiter bestärken. "Was Raab hier macht, ist Unterhaltung nach dem Motto: Je niedriger die Schublade, desto höher die Quote", sagte beispielsweise der CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach.

Klagen

Im Laufe seiner Karriere wurden zahlreiche Klagen gegen Stefan Raab unternommen, von denen auch einige vom Gericht stattgegeben wurden. Das Oberlandesgericht Köln beispielsweise verurteilte Stefan Raab zu einer Zahlung von 5000 Euro an einen Mann, den er in seiner Show als "schwule Sau" beleidigt hatte. Auch die Klage der 16-jährigen Essener Schülerin Lisa Loch, über deren Namen er sich exzessiv lustig gemacht hat und ihr unter anderem gute Chancen im Pornogeschäft vorausgesagt hatte, wurde gerichtsanhängig. Sie beklagte in Folge dieser "derben Späße" nächtliche anonyme obszöne Anrufe zu erhalten, den Belustigungen ihrer MitschülerInnen und selbst auf der Straße den Beleidigungen von fremden Passanten ausgesetzt zu sein. „Ich schlief nicht mehr, bekam Angstzustände. Und ich habe mich so geschämt.“

Sonstiges

Stefan Raab kämpfte im März 2001 gegen die Boxweltmeisterin im Fliegengewicht Regina Halmich und verlor. Der Boxkampf wurde live im Fernsehen übertragen und von über sieben Millionen Zuschauern verfolgt. Im März 2002 präsentierte er erneut sein sportliches Talent: Er trat im Eisschnelllauf gegen die Olympiasiegerin Claudia Pechstein an und ging als Sieger aus diesem Zweikampf hervor (jedoch war die Entscheidung knapp und er hatte 1.000 Meter Vorsprung bei 3.000 Meter Renndistanz). Im November 2003 veranstaltete er die "Die 1. offizielle Wok-Weltmeisterschaft" in Winterberg im Sauerland. Dabei wurde auf handelsüblichen, chinesischen Woks die Bobbahn hinuntergefahren. Aus diesem Wettkampf ging er als der "1. offizielle Wok-Weltmeister" im Einer-Wok hervor. Am 4. März 2004 folgte die "2. offizielle Wok-Weltmeisterschaft" in Innsbruck. Hier verlor er den Titel an Georg Hackl. Am 30. September 2004 fand in der Aachener Soers (bekannt durch den CHIO) ein Reitchampionat statt, bei dem viele Prominente antraten. Stefan Raab schied nach dem 2. Durchgang aus. Die Dressurreiterin Isabell Werth gewann den Wettbewerb vor Tobias Schlegl und Charlotte Karlinder Kusmagk. Das Motto lautete "It's springtime".

Anfang 2005 will Raab eine deutsche Konkurrenz zum Eurovision Song Contest starten, nämlich den "Bundesvision Song Contest", bei dem die Bundesländer gegeneinander antreten. Nach einer Vorrunde, die im Radio ausgetragen wird, soll das Finale in einer Fernseh-Show stattfinden. Als Teilnehmer wünscht sich Raab bereits bekannte Bands. Es soll kein Talentwettbewerb à la SSDSGPS werden.