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Frechen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen Frechen Deutschlandkarte, Position von Frechen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Rhein-Erft-Kreis
Fläche: 45,11 km²
Einwohner: 48.199 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 1056 Einwohner/km²
Höhe: 58,9 m bis 158,6 m ü. NN
Postleitzahl: 50226
Vorwahl: 02234
Geografische Lage: 6° 49' ö. L.
50° 55' n. Br.
KFZ-Kennzeichen: BM
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 05362024
Adresse der Stadtverwaltung: Johann-Schmitz-Platz 1 bis 3
50226 Frechen
Website: www.stadt-frechen.de
E-Mail-Adresse: rathaus@stadt-frechen.de
Politik
Bürgermeister: Hans-Willi Meier (CDU)

Frechen ist eine Stadt in der niederrheinischen Bucht westlich von Köln an der Ostseite des Naturparks Kottenforst-Ville und gehört zum Rhein-Erft-Kreis.

Geschichte

  • 877 - Erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen Frekena in einer Urkunde Kaiser Karls des Kahlen
  • 893 - Im Güterverzeichnis der Abtei Prüm ist der Ortsteil Bachem erfasst.
  • 1500 - In Frechen entsteht das Töpferhandwerk
  • 1700 - Beginn des Braunkohlenabbaus
  • 1815 - Frechen wird preußische Bürgermeisterei
  • 1852 - Erste Steinzeugröhrenfabrik
  • 1891 - Erste Brikettfabrik (Sybilla)
  • 1884 - Beginn des Quarzsandabbaues
  • 1900 - Einführung der Straßennamen
  • 1927 - Zusammenschluss von Bachem, Buschbell und Frechen
  • 1951 - Frechen bekommt die Stadtrechte
  • 1958 - Städtepartnerschaft mit der Stadt Kapfenberg im österreichischen Bundesland Steiermark
  • 1972 - Frechen wird zum regelmäßigen Start- und Zielort des Radsportklassikers Köln-Schuld-Frechen
  • 1975 - Grefrath, Habbelrath, Königsdorf und Neufreimersdorf werden eingegliedert

Wirtschaft

Durch die verkehrstechnisch gute Lage, direkt am Autobahnkreuz Köln-West gelegen, siedelten sich viele große Logistikunternehmen in Frechen an, wie Porta (Zentrallager), Lekkerland West und diverse Speditionen. Die Anbindung der zumeist im neueren Industrie-Park an der Europa-Allee gelegenen Firmen, die siedlungsgeographisch optimale Umlandstruktur sowie Flughafen- als auch Container-Bahnhof Köln-Eifeltor Nähe ist mit "1a" zu bewerten. Einen der wichtigsten Industriezweige repräsentieren die "Steinzeug Abwassersysteme GmbH", welche z.B. weltweit als einzige in der Lage sind, Steinzeugrohre mit einer lichten Weite von bis zu 1.400 mm her zu stellen. Die Tontöpferstadt Frechen, durch einen Bartmannkrug als "Logo" stilisiert, wird durch ständig wechselnde Ausstellungen in einer avantgardistisch strukturierten Halle, dem "Keramion", in der die Bandbreite handwerklicher Kunst der Region vorgestellt wird, überregional beworben.

Stadtteile

  • Bachem
  • Benzelrath
  • Buschbell
  • Grefrath
  • Grube Carl
  • Habbelrath
  • Hücheln
  • Königsdorf
  • Neufreimersdorf

Habbelrath

Habbelrath - westlich von Frechen gelegen - wird erstmals 1485 in einem Erbrentenvertrag erwähnt. Zu dem Ort gehören die Kleinsiedlungen Holzhausen und Röttgen. Zwischen 1960 und 1970 werden Teile des Ortes wegen der Braunkohle abgebaggert. Auch unterirdisch wurde hier Braunkohle gewonnen. Bis 1975 gehört Habbelrath zu Türnich, danach wird es im Zuge der kommunalen Neugliederung Frechen angegliedert.

Bekannt ist der in Habelrath geborene Pater Gerhard Schauff (1938-1996), der als Missionar in Brasilien arbeitete.

Königsdorf

Königsdorf - nördlich von Frechen - erscheint schon früh in römischen Landkarten, wie Exemplare im betreffenden Heimatmuseum belegen. Früher war Königsdorf in die alten Ortsteile Großkönigsdorf und Kleinkönigsdorf unterteilt, wovon Großkönigsdorf an der alten Römerstraße nach Aachen, der heutigen B 55, lag und Kleinkönigsdorf nördlich zur Abtei Brauweiler hin weitgehend autark gelegen war. Königsdorf gehörte bis zur kommunalen Neuordnung in 1975 zur Gemeinde Lövenich und damit zur Region Köln. Heute verläuft die Grenze zwischen Rhein-Erft-Kreis und Kreis Köln etwa entlang der sich in Nord-Süd-Richtung erstreckenden Bonnstraße, die die Aachener Straße knapp westlich Lövenichs kreuzt. Die Siedlungsgeographie des 20. Jahrhunderts, aufgrund der immer mehr Städter aufs Land siedelten, sorgte wesentlich dafür, dass aus ziemlich kleiner 5.000-Seelen-Gemeinde, ursprünglich Straßendorf, heute ein richtig großes Dorf mit vielen Neubauten, u.a. gerade auch am "Millionenhügel", wo erfolgreiche Kölner sich bevorzugt niederließen, wurde. Die Jahrtausendwende 2000 brachte es mit sich, dass "Frechen-Königsdorf" zum S-Bahn-Haltepunkt auf der Eisenbahntrasse Düren-Köln mit entsprechend getakteter Zugfolge ausgebaut worden. Der Fahrplanwechsel erbrachte ab Sommer 2004 direkten S-Bahn-Anschluß via Hauptbahnhof Köln zum zentralen Ferienflieger-Flughafen "Konrad Adenauer". Ein früherer Eisenbahntunnel, der den Villerücken zwischen der Kölner Bucht und der Erft-Auenlandschaft bei Horrem unterzog, ist seit den fünfziger Jahren steiltrogförmig eröffnet und nun vierspurig samt S-Bahn-Eigentrasse zur Magistrale Köln-Brüssel-Paris-London vorbildlich aufgebohrt worden.

Die früher am Bahnhof mit eigenem Verlade-Gleisbereich ansässige Steinzeugindustrie wurde in den sechziger Jahren aufgegeben und die zeitweise leerstehenden früheren "Grosspeter"-Fabrikhallen und -Gebäude südlich des mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden alten Königsdorfer Bahnhofs zu Lofts und nicht-emmissiven Mittelstands-Gewerbe-Räumlichkeiten umgebaut und angenommen.

Anfang der siebziger Jahre hat sich zur geschichtlichen und traditionellen Heimat-Pflege der Königsdorfer Verein "Weißpfennige e.V." gegründet und gleich zu Beginn für Interessierte einen silbrigen Weißpfennig ausgeben können. Im Brauchtum der Stadt Frechen sind die Weißpfennige inzwischen fest eingegliedert. Genau wie es die Freunde vom "TuS Blau Weiß" in Königsdorf ebenfalls sind, die als lokaler Sportverein verschiedene Abteilungen, u.a. Leichtathletik und Turnen sowie natürlich Fußball anbieten. Königsdorfer unterteilen sich nicht mehr in Groß- oder Kleinkönigsdorfer wie noch vor 30 Jahren, sondern mischen auch mit im fröhlich-rheinisch-närrischen Frechener Karneval, der sehenswerte jährliche Umzüge mit vielen dekorierten Wagen und stets vielen Zuschauern zu bieten hat.

Charakteristisch für Königsdorf ist der hauptsächlich den westlich angrenzenden Villerücken dicht bewachsende Wald, der sowohl als langfristig bewirtschafteter Mischwald als auch als schnelle Erträge gewährende Nadelmonokultur doch forstwirtschaftlich abwechslungsreich gestaltet ist. Eine eigene Försterei am westlichen oberen Dorfrand, an Kloster und Waldrand gelegen, ist jedem Königsdorfer Pänz (Schulkind) durch geführte Wanderungen der Grundschule mit dem Förster zum Kennenlernen der näheren Heimat bekannt. Den optischen Abschluß zu Nachbarorten im Norden bildet die Glessener Kippe, eine auf dem Abraum verschiedener ehemaliger umliegender Tagebaugebiete beruhende künstliche Geländeerhöhung, die nach ihrer Bepflanzung durch Rheinbraun sowohl von Bauern agrarisch als auch von Spaziergängern mit vielen angelegten Wanderwegen gern genutzt wird. Der Blick von dieser Glessener Kippe mit ihrem höchsten Punkt weit und breit reicht bis zum Fernsehturm Düsseldorfs im Nordosten und bis zum Ölberg im Siebengebirge, Richtung Siegburg. Ein Funk-Relais (Umsetzer-Station) des DARC, den die Amateurfunker des Erftkreises für den Deutschen Amateur Radio Club betreiben, der bundesweites Sprech- und Tastfunken ermöglicht, befindet sich ein wenig versteckt auf diesem weiten vorbildlich renaturierten Haldengelände, das auch von Reitern aus den umliegenden Reiterhöfen frequentiert wird, weil sowohl Königsdorfer Wald als auch die Höhe eigene ausgeschilderte Reiterpfade, teilweise sogar mit Oxern und anderen leichten Geländehindernissen samt Gräben, aufweisen.

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