Peter Pan (1953)
Film | |
Titel | Peter Pan |
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Originaltitel | Peter PAn |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1953 |
Länge | 78 Minuten |
Stab | |
Regie | Clyde Geronimi Wilfred Jackson Hamilton Luske |
Drehbuch | Ted Sears Erdmann Penner Bill Peet Winston Hibler Joe Rinaldi Milt Banta Ralph Wright Bill Cotrell |
Produktion | Walt Disney |
Musik | Oliver Wallace Songs: Oliver Wallace Frank Churchill Sammy Cahn Sammy Fain Orchestration: Edward H. Plumb |
Schnitt | Donald Halliday |
Besetzung | |
Sprecher englisch, deutsch:
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Peter Pan, ursprünglich unter dem Titel Peter Pans heitere Abenteuer veröffentlicht, ist der vierzehnte abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios aus dem Jahr 1953. Er bezieht sich auf das Schauspiel von James M. Barrie.
Handlung
Auf der Suche nach seinen Manschettenknöpfen gerät der aufbrausende Familienvater George Darling in allerlei missliche Situationen, als deren gemeinsame Ursache er letztendlich die Geschichten von Peter Pan ausmacht, die die älteste Tochter Wendy ihren beiden Brüdern erzählt hat. Entnervt kündigt Vater Darling ihre letzte Nacht im Kinderzimmer und verbietet den Kindern Peter Pan. Als die Eltern des Abends zum Diner ausgehen, überrascht Peter Pan die Darlingkinder in der Nacht auf der Suche nach seinem Schatten. Um Wendy vor dem Erwachsenwerden zu schützen, lädt er alle drei ein mit ihm nach Nimmerland zu kommen. Mittels des Feenstaubs der Fee Naseweis (Tinkerbell) fliegen die drei über das nächtliche London nach Nimmerland. Dort angekommen werden sie vom Kanonendonner des Piratenschiffs von Kapitän Hook empfangen. Während die Darlingkinder auf der Flucht sind, alarmiert die eifersüchtige Fee Naseweis die „verlorenen Kinder“ und gibt ihnen im Namen Peters den Auftrag, Wendy zu töten, was Peter Pan im letzten Moment zu verhindern weiß. Er verbannt die Sternenfee.
Während Wendy und Peter Pan sich zur Meermädchenlagune aufmachen, werden die anderen Kinder von Indianern entführt, die den Raub der Indianerprinzessin Tigerlillie rächen wollen. Diese ist von keinem geringeren als von Hook geraubt worden, der das Versteck Peter Pans von ihr erfahren will und damit droht sie ansonsten bei Flut im Piratenfelsen ertrinken zu lassen. Auch dort kann Peter Pan rettend eingreifen, worauf er auf einem Indianerfest zum Ehrenindianer ernannt wird.
In der Zwischenzeit hat Kapitän Hook das Versteck Pans durch von der Sternenfee erfahren, die er gefangen hält, entführt die Kinder und versenkt eine tickende Zeitbombe in den Schacht von Peter Pans Versteck. Peter Pan überlebt die Explosion durch die rechtzeitige Warnung von der entflohenen Fee und gewinnt in einem letzten Kampf gegen Kapitän Hook und die Piraten.
Schließlich bringt er die Darlingkinder auf dem vergoldet durch den Himmel schwebenden Piratenschiff zurück nach London.
Produktionsgeschichte
Schon seit 1935 hatte Disney versucht die Rechte für Barries Schauspiel Peter Pan or the bouy who wouldn't grow up vom Londoner Kinderkrankenhaus Great Ormond Street zu erwerben. Sein Studio begann mit der Entwicklung des Drehbuchs und des Charakterdesign in den frühen 1940ern, man beabsichtigte Peter Pan als Nachfolger von Bambi in die Kinos zu bringen, aber der Zweite Weltkrieg und die mit ihm verbundenen finanziellen Engpässe legten das Projekt zunächst auf Eis.
Verantwortlich als Chefzeichner waren: Milt Kahl, Frank Thomas (Captain Hook), Wolfgang Reitherman (Krokodil), Ward Kimball (Indianerhäuptling), Ollie Johnston (Mr. Smee), Marc Davis (Tinker Bell), Eric Larson, John Lounsbery (George Darling), Les Clark und Norman Ferguson
Erfolg
Der Film wurde zu einem der erfolgreichsten Filme, die das Disney-Studio je produzierte. Die notwendigen Ingredenzien waren darin enthalten: mit Wendy und den Darling Kindern entführt Peter Pan auch das Publikum in eine Welt voller sagenhaftem Zauber und Abenteuer. Die traumartige Geschichte des Films wird auch unterstützt durch die Musik mit ihren einlullenden Chören. Captain Hook ist hier ein Basil Rathbone des Zeichentrickfilms, der beste von allen Disney-Bösewichten. Mr. Smee und das Krokodil mit dem Wecker im Bauch sind köstliche Figuren. Die kleine, eitle Elfe Tinkerbell und ihre todbringende Eifersucht, die ironische Persiflage der Vaterfigur und die verschiedenen Artungen der Kinlichkeit sind nur einige Beispiel für die komplexe Verarbeitung der vielen Handlungselemente in Peter Pan. Nicht nur zeichentricktechnische Effekte, wie der Flug über das nächtliche London, sondern auch der Einfallsreichtum und die künstlerische Geschlossenheit machen Peter Pan zu einem Höhepunkt in Disneys Schaffen.
Sonstiges
- In der Originalnovelle von 1911 ist Nana ein Neufundländer, kein Bernhardiner wie im Film.
- Der Film markiert zweimal einen Endpunkt in der Disneygeschichte: zum einen war es der letzte, bei dem alle Mitglieder der
- Nine Old Men als Chefzeichner zusammenarbeiteten, zum anderen war es der letzte, der durch RKO Radio in den Verlag genommen wurde, bevor Disney Buena Vista gründete.
- Einige Lieder, die für Alice im Wunderlandbestimmt waren, fanden Eingang in die Filmmusik zu Peter Pan. So zum Beispiel der Haupttitel während der Eröffnungssequenz "The second star to the right".
- Das Lied "Never Smile at a crocodile" wird zwar nirgends im Film gesungen, erscheint aber immer wieder leitmotivartig im Orchester in den Fagotten, sobald das Krokodil aus dem Wasser auftaucht.
- Dieser Film ist der letzte abendfüllende Disneyfilm, dessen deutsche Fassung in den Studios der RKO Berlin in der Synchronisationsabteilung Berlin-Lankwitz erstellt wurde. Auffällig für diese Produktionen sind der hohe Anteil an Vorkriegsschauspielern. Heute noch ist "Peter Pan" in der deutschen Fassung der Film mit der unbefriedigendsten Tonqualität.
- Kathryn Beaumont wurde zum zweiten Mal nach der Alice als Stimme für Wendy engagiert, da ihr Talent die Zeichner besonders inspiriert hatte
- Der Disney-Kinderstar Bobby Driscoll erntete mit der Hauptrolle Peter Pan seinen letzten großen Erfolg, bevor sein künstlerischer Abstieg und seine menschliche Tragödie einsetzte.
- Obwohl sich auf James M. Barrie als Autor bezogen wird, ist dies die einzige bekanntere Filmversion von Peter Pan, in der keine Originaldialoge aus dem Schauspiel verwendet werden, mit Ausnahme der Szene, in der Hook Smee erzählt, warum das Krokodil ihn stets verfolgt. Sowohl die Musicalbearbeitungen als auch der Stummfilm von 1924 greifen auf Originaldialoge des Schauspiels zurück.
Quellen
Walt Disney mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, dargestellt von Reinhold Reitberger, RowohltVerlag