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Kuwait

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Das Emirat Kuwait (arabisch الكويت al-Kuwayt, deutsch auch: Kuweit) liegt in Vorderasien. Es grenzt im Norden und Westen an den Irak (240 km gemeinsamer Grenzverlauf), im Süden an Saudi-Arabien (222 km) und im Osten an den Persischen Golf (499 km).

Geographie

Der Großteil des Landes gehört zur Wüste Ad-Dibdiba. Abgesehen von dem küstennahen Höhenstreifen der Zawr-Berge an der Bucht von Kuwait und vereinzelten Hügeln ist das Gelände fast eben. Im Inneren befinden sich einige Oasen. Die 40 km lange Bucht von Kuwait teilt die Küste in zwei Teile. Nach Norden ziehen sich die Schwemmlandablagerungen zum Shatt al-Arab. An der Südspitze der Bucht liegt die Hauptstadt mit ihrem geschützten Naturhafen. Südlich davon befinden sich die großen Erdölfelder, die mit den saudischen Vorkommen in Verbindung stehen. Nach Südwesten steigt das Land allmählich an. Die höchste Erhebung (290 m) liegt im Sandsteinplateau an der Westspitze des Staatsgebiets. Die Westgrenze zum Irak zieht sich entlang des Wadi al-Batin, eines nur zeitweilig wasserführenden Trockenflußtales. Zu Kuwait gehören neun Inseln. Bubiyan, die größte Insel, ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Nach der Befreiung im Jahre 1991 wurde die Insel in eine Militärbasis umgewandelt. Zivilisten haben zur Zeit keinen Zugang zu der Insel. Die restlichen acht Inseln heißen: Auha, Failaka, Kubbar, Miskan, Qaruh, Umm al-Maradim, Umm an-Namil und Warba.

Klima

In der heißen Jahreszeit (Mai bis September) herrschen mittlere Temperaturen um 30° C; es kann aber bis zu 50° C heiß werden. In den Wintermonaten ist es dagegen milder (13 bis 15° C), tagsüber bis zu 25° C, nachts bis unter 0° C. In dieser Zeit fallen auch die kargen Niederschläge von 10 bis 220 mm im Jahr. Die Wassertemperaturen in der Bucht betragen im Sommer um 30° C, im Winter 20° C.

Flora und Fauna

Abgesehen von einigen Oasen, in denen Dattelpalmen gedeihen, ist das Land Wüste ohne nennenswertes Tierleben und mit nur spärlicher Strauchvegetation. Nur nach den winterlichen Regenfällen wächst für kurze Zeit auch Gras. Die reichen Fischgründe und die Krabbenbänke in den Küstengewässern waren durch die Ölpest Anfang der 1990er Jahre bedroht.

Bevölkerung

Die Bevölkerungsstruktur Kuwaits ist von dem sehr hohen Anteil ausländischer Arbeitskräfte und ihrer Angehörigen geprägt (rund 60 % aller Einwohner). Der Anteil der Männer übersteigt mit 57 % den der Frauen erheblich; 24,5 % der Bevölkerung war 2004 unter 15 Jahre alt. Kuwait ist eines der Länder mit dem höchsten Verstädterungsgrad (2004: 96 %); die Lebenserwartung lag 2004 bei 77 Jahren. Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1994 und 2004 im Durchschnitt bei 4,1 %. Amtssprache ist Arabisch, Persisch wird in Kuwait als Zweitsprache verwendet. Handelssprache ist Englisch.

Von den rund zweieinhalb Millionen Einwohnern sind nur etwa 40 % Kuwaiter (davon 150.000 bis 180.000 Beduinen). Die übrigen Einwohner sind aus dem Iran, Indien, Pakistan, und vielen anderen – hauptsächlich arabischen und südostasiatischen – Ländern zugewandert und besitzen nicht die kuwaitische Staatsbürgerschaft. Die Zuwanderer sind den Einheimischen gegenüber gesellschaftlich benachteiligt. Die Bevölkerung ist überwiegend muslimisch, davon sind 65 % Sunniten und 35 % Schiiten. Der römisch-katholischen Kirche gehören 6 % der Bevölkerung an. Die restlichen 9 % umfassen vorwiegend andere christliche Konfessionen, Hindus und Parsen.

Die Staatsbürger sind durch ein umfassendes Sozialversicherungssystem abgesichert; das kostenlose Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt. Es besteht allgemeine Schulpflicht für 6- bis 14jährige bei kostenlosem Unterricht. Die Analphabetenrate ist rückläufig (1980: 40 %, 2004: 6 bis 9 %). Die erste der zwei Universitäten des Landes wurde 1954 gegründet. Die größten Städte sind (Volkszählung 2005): Dschalib as-Schuyuch 179.264 Einwohner, as-Salimiyya 145.328 Einwohner und Hawalli 106.992 Einwohner. Die Hauptstadt Kuwait-Stadt liegt mit 32.403 Einwohnern nur auf Platz 18 der größten Städte des Landes. Insgesamt konzentrieren sich 94 Prozent der Bevölkerung Kuwaits in der Agglomeration Kuwait-Stadt.

Siehe auch: Liste der Städte in Kuwait

Siehe auch: Katholische Kirche in Kuwait

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kuwaits

Die Geschichte des Wüstenstaates liegt bis zum Beginn der Neuzeit weitgehend im Dunkeln. Archäologische Funde lassen jedoch vermuten, dass die Insel Failaka schon im 3. Jahrtausend v. Chr. ein Handelsstützpunkt war und vom 3. Jh. v. Chr. an in der Einflußsphäre des Seleukidenreiches lag. Im 3. Jh. n. Chr. wurde das heutige Kuwait dem Persischen Reich einverleibt; ab 630 gehörte es zum Kalifat der Umayyaden, später der Abbasiden und wurde islamisiert. Mitte des 13. Jh. zerfiel das Reich nach dem Mongoleneinfall. Im frühen 16. Jh. gelangten Portugiesen in die Region. Im selben Jahrhundert wurde das Gebiet ein wegen seiner Randlage kaum beachteter Teil des Osmanischen Reiches. 1756 gelangte die bis heute herrschende Familie As-Sabah aus dem Inneren der Arabischen Halbinsel an die Herrschaft; Kuwait wurde ein von den Türken zunehmend unabhängiges Scheichtum. Aufgrund seiner geopolitischen Lage gewann das Emirat in der Folgezeit eine von Türken und Briten umworbene Stellung am Persischen Golf. Als die Bedrohung durch die Osmanen zu groß wurde, stellte Scheich Mubarak as-Sabah 1899 sein Land unter britischen Schutz. Der Preis war die Zusicherung, Beziehungen zu anderen Staaten nur mit britischer Zustimmung anzuknüpfen. Damit erreichte London, daß das deutsch-türkische Projekt der Bagdad-Bahn (1903 begonnen) nicht bis zum Golf weitergeführt werden konnte. Nach der Niederlage der Osmanen im Ersten Weltkrieg erklärten die Briten Kuwait zu einem selbständigen Emirat unter Britischer Schutzherrschaft. Ab 1919 gab es mehrere Feldzüge der Wahhabiten gegen Kuwait, zudem gab es immer wieder Grenzkonflikte mit dem Nadschd. Die endgültige Grenzen wurden 1922 im Abkommen von Uqair festgelegt, im Jahre 1940 erkannte Saudi-Arabien Kuwait als unabhängigen Staat an. Ab 1922 schirmte die neugeschaffene Neutrale Zone, die auf Veranlassung der Briten zustande gekommen war, das Emirat von Saudi-Arabien und vom Irak ab. 1938 wurde das erste Erdöl gefunden, und von 1946 an entwickelte sich Kuwait zu einem der größten Erdölproduzenten am Persischen Golf. Große Teile der enormen Einnahmen wurden zur Modernisierung, z. B. zum Ausbau sozialer Einrichtungen, verwendet. 1960 war Kuwait Gründungsmitglied der OPEC.

Am 19. Juni 1961 wurde das Land unabhängig. Gebietsansprüche des benachbarten Irak führten zum Abschluss eines Militärabkommens mit Großbritannien (von Kuwait 1971 gekündigt) und 1973 zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Der Irak erkannte die Unabhängigkeitserklärung Kuwaits nicht an und erklärte das Emirat zu einem Teil des Irakischen Staates. Der irakische Ministerpräsident Abd al-Karim Qasim drohte im Sommer 1961 mit einem Einmarsch, weshalb Großbritannien wieder Soldaten nach Kuwait entsandte, um eine irakische Invasion zu verhindern. Diese Truppen wurden später durch Truppen arabischer Staaten ersetzt. Die Aufnahme des Emirats in der Arabischen Liga erfolgte unter heftigem Protest der Iraker, welche bis 1963 mit Hilfe der Sowjetunion einen UN-Beitritt verhinderten. Die Anerkennung Kuwaits durch den Irak erfolgte erst nach dem Sturz Qasims im Jahre 1963, im selben Jahr wurde Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen unterzeichnet. 1966, 1969, 1973 und 1976 kam es zu verschiedenen Grenzkonflikten bei dem Irakische Truppen kuwaitsches Territorium besetzten, 1977 wurde zwischen beiden Ländern ein neues Grenzabkommen unterzeichnet. Vom Beginn der 1960er Jahre an erstarkten auch in Kuwait panarabische Gruppierungen, deren politische Aktivitäten in der Folgezeit jedoch ebenso unterbunden werden konnten, wie die anderer radikaler Gruppen, z. B. der Palästinenser. Viele von ihnen wurden ausgewisen. Nach dem Sechstagekrieg 1967 wandte das Emirat große Summen zur Unterstützung der israelischen Kriegsgegner Ägypten und Jordanien auf. Der iranisch-irakische Krieg, der 1980 ausgebrochen war, bedrohte im Laufe der Zeit zunehmend den lebenswichtigen Ölexport Kuwaits. Nach wiederholten iranischen Luftangriffen auf kuwaitische Schiffe ließ das Land 1987 seine Tanker "umflaggen": Sie fuhren bis zum Ende des Ersten Golfkrieges, in dem Kuwait den Irak unterstützte und weshalb das Land im Oktober 1981 Ziel mehrerer iranischer Luftangriffe war, unter der Flagge der USA. 1981 war das Land Gründungsmitglied des Golf-Kooperationsrates.

Nach einem politischen Streit um ein an der irakisch-kuwaitischen Grenze gelegenes Ölfeld marschierten am 2. August 1990 irakische Truppen in Kuwait ein. Nach der Absetzung des Emirs und der Regierung wurde das kuwaitische Staatsgebiet, ungeachtet der einhelligen Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat, annektiert. Vorrangiger Grund für die Besetzung des ölreichen Staates war der durch die aufgrund des Ersten Golfkriegs bestehende hohe Verschuldung des Iraks (80 Milliarden US-Dollar) entstandene Konflikt zwischen beiden Staaten. Zunächst wurde eine Marionettenregierung unter Alaa Hussein Ali gebildet, jedoch wurde Kuwait wenige Tage später vom Irak annektiert. Als Reaktion auf die irakische Besetzung beschlossen die Vereinten Nationen ein Wirtschaftsembargo gegen den Irak, dem vor allem amerikanische Marineeinheiten durch eine Seeblockade Nachdruck verliehen. Während der folgenden Monate zeigte der Irak sich völlig unnachgiebig gegenüber allen internationalen Versuchen, eine diplomatische Lösung der Krise um Kuwait zu erzielen. Angesichts dieser starren Position wurde im Namen der UN die Aufstellung einer multinationalen Streitmacht beschlossen, die in Saudi-Arabien stationiert wurde. Als ein bis zum 15. Januar 1991 befristetes UN-Ultimatum zum irakischen Rückzug ergebnislos verstrich, wurde Kuwait im Verlauf eines fünfwöchigen Zweiten Golfkriegs am 27. Februar 1991 befreit. Nach dem Einmarsch der Iraker waren in Kuwait zahlreiche Menschenopfer zu beklagen; die Infrastruktur und das industrielle Potential des Emirats wurden weitgehend zerstört. Das Ausmaß der durch die Brände auf den Ölfeldern und die Ölpest im Golf entstehenden Umweltschäden ist bislang nicht abschätzbar. Der Irak erkannte im November 1994 die Unabhängigkeit des Landes an. 2003 war Kuwait der Ausgangspunkt für die Invasion der US-Truppen in den Irak.

Im Alter von 77 Jahren verstarb am 15. Januar 2006 Emir Scheich Dschabir al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah, der schon seit einigen Jahren nach einem Schlaganfall seinen Amtspflichten nicht mehr nachkommen konnte. In Übereinstimmung mit der Verfassung wurde zuerst der 76-jährige Kronprinz Scheich Sa'ad al-Abdallah as-Salim as-Sabah, ein Cousin des Verstorbenen, von der Regierung zum neuen Emir proklamiert. Da dessen Gesundheit ebenfalls stark angeschlagen war, hatte die Mehrheit der Herrscherfamilie vorgeschlagen, daß Scheich Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah, ein Halbbruder des verstorbenen Emirs, die Herrschaft übernehmen sollte. Saad war sogar zu schwach, um seinen Amtseid im Parlament abzulegen. Auf Antrag der Regierung trat das Parlament am 24. Januar 2006 zusammen und beschloss im Konsens, Scheich Saad seines Amtes zu entheben. Am 29. Januar wurde Scheich Sabah vom Parlament als Emir bestätigt und legte seinen Amtseid ab. Dieser Vorgang war ein Bruch mit der bisherigen Tradition, dass das Amt zwischen beiden Zweigen der Herrscherfamilie wechseln sollte. Darüber hinaus war die Absetzung eines amtsunfähigen Herrschers durch das Parlament ein Novum nicht nur in der Geschichte Kuwaits, sondern in der ganzen Golfregion. Am 20. Februar bestätigte das Parlament das Kabinett des Emirs. Dieser löste dann am 21. Mai das Parlament auf und setzte Neuwahlen für den 29. Juni an. Diesem Schritt war ein heftiger Streit zwischen Regierung und Parlament um die Neueinteilung der Wahlkreise vorangegangen. Eine Gruppe oppositioneller Abgeordneter hatte sich der von der Regierung vorgeschlagenen Reduzierung der Wahlkreise von 25 auf 10 widersetzt und stattdessen eine Reduzierung auf nur noch fünf vorgeschlagen. Dadurch sollte die Bevorzugung bestimmter Bevölkerungsteile, die aus dem Missverhältnis zwischend er Zahl der Einwohner und der Abgeordneten je Wahlkreis erwachsen war, etwas vermindert werden. Doch weder die Vorlage der Regierung noch jene der Opposition fand im Parlament die notwendige Mehrheit, so dass die Regierung den Emir um die Auflösung gebeten hatte.

Einen solchen Präzedenzfall, der den Vorrang des Herrscherhauses gegenüber den Parlamentariern geschmälert hätte, wollte man in jedem Fall vermeiden. Bei den Wahlen gelang es den oppositionellen Kräften, die Zahl ihrer Mandate von bisher 26 auf 33 in der 50 Sitze zählenden Kammer zu erhöhen. Von diesen werden rund 15 den Islamisten zugerechnet, sieben gelten als Liberale, zehn als Reformisten. 17 Abgeordnete gelten als der Regierung gegenüber loyal gesinnt. Da die Kabinettsmitglieder im Parlament stimmberechtigt sind, ist das Kräfteverhältnis dort günstiger für die Regierung als es auf den ersten Blick scheinen will. Am 16. Mai 2005 hatte das Parlament mit 35:23 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen, dass Frauen das aktive und passive Wahlrecht erhalten. „Ich will, dass unsere Frauen uns beim Bau unseres Landes und unserer Zukunft helfen.“ sagte Ministerpräsident Scheich Sabah al-Ahmad as-Sabah. Bei den Wahlen im Juni 2006 zog keine der 28 Kandidatinnen ins Parlament ein, obwohl Frauen 57 % der Wählerschaft stellen.[1][2].

Politisches System

Bis 1991 war Kuwait eine absolute Monarchie unter der Herrschaft der Familie as-Sabah. Erst zwischen 1991 und 1996 wurde ein Parlament gebildet. Gemäß der Verfassung von 1962, zuletzt geändert 1997, ist Kuwait jetzt eine konstitutionelle Erbmonarchie. Der Emir ist weltliches und geistliches Staatsoberhaupt. Er ernennt und entlässt die Regierung und kann außerdem das Parlament auflösen. Das Parlament (Nationalversammlung) besteht aus 50 Mitgliedern, die alle vier Jahre gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Kuwaiter im Alter ab 21 Jahren, ausgenommen sind Angehörige des Militärs und der Sicherheitskräfte. Die Regierung ist auf ein gewisses Vertrauen im Parlament angewiesen. Das Rechtssystem orientiert sich am islamischen Recht (Scharia) und an britischen Vorbildern. Kuwait ist Mitglied der UN, der Arabischen Liga, des GATT, der OPEC und der OAPEC.

Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Gouvernorate Kuwaits
Kuwait gliedert sich in sechs Gouvernorate: al-Ahmadi, al-Asima, al-Farwaniyya, al-Dschahra, Hawalli und Mubarak al-Kabir.

Wirtschaft

2004 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 7,2 %. Vom BIP entfielen 0,4 % auf die Landwirtschaft, 60,5 % auf die Industrie und 39,1 % auf Dienstleistungen. 1 % aller Erwerbstätigen waren 2003 in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Inflation lag im Durchschnitt 2005 bei 1,8 %. Zur Arbeitslosigkeit gibt es keine offiziellen Angaben.

Bodenschätze, Energie, Industrie

Der Reichtum des Landes basiert auf Erdöl, das seit 1946 gefördert wird. Kuwait ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). 94 Prozent der Einnahmen sind von Erdöl abhängig, von dem täglich etwa 2,6 Millionen Barrel gefördert werden. Etwa eine Mio. Barrel werden in den drei Raffinerien des Landes verarbeitet. Am 6. März 2006 gab die Regierung bekannt, dass im Norden des Landes neue bedeutende Erdöl- und Erdgasvorkommen entdeckt worden seien. In zwei Lagerstätten werden insgesamt eine Billion Kubikmeter Gas vermutet; außerdem wurden neue Erdölfelder mit Ressourcen zwischen 10 und 13 Mrd. Barrel erkundet. Damit würde Kuwait erstmals zu einem bedeutenden Erdgasproduzenten werden und könnte zudem seine Erdölreserven um 10 % steigern.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist aufgrund der klimatischen Verhältnisse, der Bodenbeschaffenheit und des Wassermangels nur bedingt expansionsfähig. Nur 0,2 % der Staatsfläche werden derzeit über künstliche Bewässerung kultiviert. Angebaut werden für den heimischen Markt Datteln, Melonen und Futterklee. Zur Fleischversorgung werden vor allem Schafe, Ziegen und Rinder gehalten.

Verkehr, Tourismus

Das sehr gut ausgebaute Straßennetz umfasst etwa 3.600 km. Kuwait verfügt über einen Industriehafen sowie vier Erdölhäfen. Der internationale Flughafen liegt nahe der Hauptstadt. Mit den milliardenschweren Einnahmen aus dem Ölsektor und ermutigt durch den Sturz Saddam Husseins hat das Land eine Diversifizierung der Wirtschaft in Angriff genommen. Ein moderner Containerhafen soll gebaut und eine Insel in einen Touristenkomplex umgewandelt werden.

Außenhandel

Die Importe betrugen 2003 13,3 Mrd. US-$ und kamen größtenteils aus den USA, ferner aus Deutschland, Japan, Saudi-Arabien, der Volksrepublik China und Italien. Unter den Gütern waren zu 42 % Maschinen und Transportausrüstungen, zu 18 % Vorerzeugnisse, zu 14 % Fertigerzeugnisse und zu 13 % Nahrungsmittel.

Die Exporte betrugen 2004 28,9 Mrd. US-$, Hauptabnehmer waren Japan (21 %), Südkorea (15 %), die USA (13 %) und Singapur (12 %). Wichtigste Exportgüter waren mit über 90 % Anteil Erdöl und Erdölprodukte.

Staatsausgaben

Zwischen 2003 und 2004 lag der Anteil der Staatsausgaben für das Gesundheitswesen bei 3,5 %, das Bildungswesen bei 8,2 % und das Militär bei 9 %

Quellen

  1. Samar Heinein: Parlamentswahl in Kuwait. Warum die Frauen leer ausgingen. 7.7.2006, Deutsche Welle
  2. Ismail Küpeli: Kuwait: Frauen dürfen jetzt wählen. aus: Direkte Aktion (Nr. 177, Sept. / Okt. 2006), S. 9-10

Literatur

  • Christian Koch: Interessengruppen und politische Entwicklung in einem arabischen Golfstaat : Das Emirat Kuwait. Berlin (2000). ISBN 3879972850
  • Hanns-Uve Schwedler: "Arbeitsmigration und urbaner Wandel. Eine Studie über Arbeitskräftewanderung und räumliche Segragation in orientalischen Städten am Beispiel Kuwaits". Berlin (1985) ISBN 3-496-00837-7
  • Hanns-Uve Schwedler: "Stadtstaat in der Krise?". In: F. Scholz (Hrsg.): "Die kleinen Golfstaaten". Gotha, Stuugart (1999). ISBN 3-623-00695-5
  • Hanns-Uve Schwedler: "Kuwait - Stadtentwicklung im Wandel der Zeiten", in: G. Meyer (Hrsg.): "Die Arabische Welt im Spiegel der Kulturgeographie". Mainz (2004). ISBN 3-88250-330-0

Siehe auch

Wiktionary: Kuwait – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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