My Summer of Love
Film | |
Titel | My summer of Love |
---|---|
Produktionsland | GB |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2004 |
Länge | 89 min Minuten |
Stab | |
Regie | Pawel Pawlikowski |
Drehbuch | Pawel Pawlikowski nach einem Roman von Helen Cross |
Produktion | Chris Auty/Chris Collins/Emma Hayter/Joshua Neale/Tanya Seghatchian/David M. Thompson |
Musik | Goldfrapp |
Kamera | Ryszard Lenczewski |
Schnitt | David Charap |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Handlung
Im nördlichen England lebt der Teenager Mona zusammen mit ihrem Bruder in einem alten Pub, dem „Swan“. Sie ist ein typisches Mädchen aus der englischen Arbeiterschicht. Ihr Bruder Phil ist ein Ex-Sträfling, der nach dem Gefängnis zum Glauben gefunden hat und einer Gruppe von „born-again Christians“ beigetreten ist. Mitten im Sommer lernt Mona das Mädchen Tamsin aus der reichen Oberschicht kennen. Obwohl die beiden aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, sind sie sofort voneinander fasziniert und kommen sich immer näher. Gemeinsam erleben sie einen aufregenden Sommer voll Leidenschaft, Muße und Liebe. Doch während Mona aufrichtig empfindet, ist für Tamsin alles nur eine Art Spiel, das unweigerlich auf ein schmerzhaftes Ende zusteuert.
Synopsis
Üblicherweise wird „My summer of Love“ als Coming-of-Age Film bezeichnet und fälschlicherweise auf die homoerotischen Komponente reduziert. Damit wird aber der Film drastisch verkürzt dargestellt. Das eigentliche Thema des Filmes ist das Spiel mit Identitäten. Es wird hinterfragt, wann man einer Person glauben kann, welche Aussagen sind wahr, was ist gespielt? Tamsin verführt Mona, indem sie vorgibt jemand anderer zu sein und ihr Leben anders darstellt, als es wirklich ist. Mona kann durch die Beziehung mit Tamsin ihrem langweiligen und trostlosen Leben entfliehen, aber auch Tamsin genießt es, ein anderes, aufregendes Leben zu führen, das sie ohne Mona nicht führen könnte. Ein Leben fern von der eigenen kaputten Familie. Ein Leben inspiriert von Mona's einfacher, direkter und ehrlicher Art. Inspiriert von Mona's aufrichtigen Gefühlen. Phil, Mona's Bruder hat auch nicht zudem gefunden was er wirklich ist. Er lebt in seiner eigenen Welt mit Gott.
Am Ende des Films fallen die Masken und die wahren Personen zeigen sich hinter den Vorspiegelungen. Phil fällt in seine alten Verhaltensmuster zurück und gibt seine Religion auf. Tamsins Lügengebäude fällt zusammen und Mona bleibt tief verletzt zurück. Der Sommer ist vorüber- die Zukunft bleibt offen.
Pawlikowski's „My summer of Love“ ist ein kunstvoller Film mit großartigen schauspielerischen Leistungen. Pawlikowski's einzigartige Technik, viele Szenen teilweise zu improvisieren verhilft dem Film zu einem ganz eigenen Tempo und zu großer Authentizität. Die Dialoge wirken nicht aufgesetzt und dienen nicht dem Zweck den Plot voranzutreiben, sondern scheinen direkt dem Leben entnommen. (Dabei hilft auch der imitierte Dialekt von Nathalie Press) Viele Themen wie Identitäten, Leidenschaft, Betrug oder gesellschaftliche Unterschiede werden filmisch behandelt. Vor allem aber ist „My summer of Love“ ein Plädoyer gegen die Trivialität der modernen Gesellschaft voll von Bildern mit gewaltiger cineastischer Kraft.
Interessantes
- Der Score, der die Atmosphäre des Films sehr gut unterstreicht, wurde von der englischen Band Goldfrapp geschrieben.
- Bei Monas erstem Besuch bei Tamsin spielt diese „Der Schwan“ von Saint Saens auf ihrem Cello (Emily Blunt spielt das Stück selbst)
- Für die beiden weiblichen Hauptdarsteller ist der Film die erste große Rolle in einem Kinofilm. Für umso bemerkenswerter wurde die Schauspielerische Leistung von der internationalen Kritik bewertet.
Auszeichnungen
- 2005 - Alexander Korda Award for Best British Film
- 2005 - DGGB Award
- 2005 - Best New British Feature
- 2005 - Evening Standard British Film Award
- 2005 - ALFS Award
- 2006 - Eagle (Polnischer Preis)