Laacher See
Der Laacher See, im Kreis Ahrweiler gelegen, ist mit rund 3,3 km² der größte See in Rheinland-Pfalz. Er befindet sich in der Eifel in der Nähe der Städte Koblenz und Mayen nördlich von Mendig (Autobahnausfahrt der A 61).
Das Wort Laach, verwandt mit unserem heutigen Wort Lache, bedeutet See. Der Laacher See ist also so etwas wie der See vom See.

Geologie
Obwohl der Laacher See weithin als das größte Eifelmaar gilt, ist er wissenschaftlich gesehen kein Maar sondern eine Caldera, ein Einbruchkrater der entsteht wenn die Magmakammer unterhalb eines Vulkans einstürzt. Dabei fällt der Vulkanberg in sich zusammen und es bleibt nur die Ringwulst am äußeren Rand zurück. Der Laacher See ist die einzige Caldera Mitteleuropas. Aufsteigende Gasblasen in der Uferzone des Sees zeigen auch heute noch die vulkanische Aktivität der Region (Vulkanpark). Der letzte Ausbruch dieses Vulkans, dessen Spuren übrigens noch nicht von der Erosion verwischt worden sind, liegt je nach Autor zwischen 11.200 und 12.900 Jahren zurück. Bei der Eruption wurden riesige Mengen Bimsstein ausgeschleudert, der die Gegend bis ins Rheintal bis zu 7 m dick bedeckte. Die Ablagerungen der Explosion sind noch bis nach Schweden als schmaler Bims-Horizont in quartären Sedimenten zu finden und dienen Geowissenschaftlern zur Datierung. Seit kurzer Zeit ist eine vermehrte Ausgasung von CO2 zu beobachten. Ob ein erneuter Ausbruch bevor steht ist ungewiss.
Das Ausmaß der damaligen Explosion wird fünfzigmal stärker eingeschätzt als der Ausbruch des Mount St. Helens 1980, was einem Wert von 6 auf der von 0 bis 8 reichenden Skala des VEI entspricht. Somit ist der Ausbruch demjenigen des Pinatubo aus dem Jahr 1991 vergleichbar. Das Auswurfmaterial verstopfte die Talenge des Rheins bei Andernach. Der aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis Koblenz.
Merkmale
Der ovale See ist vollständig von einem durchschnittlich 125 m hohen Wall umgeben und weist eine Tiefe von 53 m auf. Er wird hauptsächlich von Grundwasser gespeist und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Die sich heute in 275 m ü. NN befindliche Wasseroberfläche schwankte früher um 15 m, was Landwirtschaft schwierig machte. Im Mittelalter wurde 1164 der 880 m lange Fulbert-Stollen Richtung Süden als Überlauf gebaut. 1840 - 1842 baute die Familie Delius (damalige Eigentümer vom säkularisierten Klostergut und See) einen ca. 10 m tiefer liegenden parallelen Stollen zum Absenken des Wasserspiegels auf das heutige Niveau, um Land- bzw. Weideflächen zu gewinnen.
Bei Meyers finden sich noch die Angaben: Der See liegt 281 m. ü. NN, ist 1964 m lang, 1186 m breit, 57 m tief. Das Wasser ist hellbläulich, sehr kalt, widerlich von Geschmack und wirft, vom Wind bewegt, einen Sand aus, der vom Magnet angezogen wird.
Naturschutzgebiet
Der See und seine Umgebung wurden am 26. Juni 1935 zum Naturschutzgebiet Laacher See erklärt - wegen der geologischen und morphologischen Beschaffenheit (einzigartiges Beispiel für postglazialen Vulkanismus in der Eifel), aus naturgeschichtlichen Gründen, als Lebensraum seltener in ihrem Bestande bedrohter wildwachsender Pflanzen und seltener in ihrem Bestande bedrohter, insbesondere feuchtland- und wassergebundener Vogelarten aus wissenschaftlichen Gründen und wegen seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart.
Wirtschaft und Tourismus
Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der nahe gelegenen Benediktinerabtei Maria Laach, ebenso wie die umliegenden Ländereien, ein Fischereibetrieb und das Seehotel Maria Laach. Er wird als Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Segeln, Wandern und Campen genutzt. Der Segel-Club „Laacher See“ Mayen (SCLM) und der Surf-Club Laacher See e. V. haben sich den See selbst, die Laufgemeinschaft Laacher See dessen Ufer und nähere Umgebung als Revier auserkoren. Am See liegen auch der Campingplatz Laacher See und der Minigolfplatz Laacher See. Unweit befindet sich auch das Naturkundemuseum „St. Winfried“ Maria Laach; einen Besuch wert ist auch das ganz in der Nähe gelegene Deutsche Vulkanmuseum in Mendig und der Vulkanpark mit mehr als 20 Sehenswürdigkeiten.
Auf dem Grund des Sees befindet sich noch mindestens ein Flugzeugwrack aus dem zeweiten Weltkrieg.
Literatur
- Werner P. D´hein: Vulkanland Eifel. Natur- und Kulturführer, mit 26 Stationen der "Deutschen Vulkanstraße". Gaasterland Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-15-8, ISBN 978-3-935873-15-4
Siehe auch
Weblinks
- Lava-dome.de: Die Entstehung des Laacher Sees
- Geomontanus.com: Der Laacher See
- Vulkanpark.com: Der Laacher-See-Ausbruch
- Der Vulkanweg entlang des Laacher Sees