Baldur Springmann
Baldur Springmann (* 1912 in Hagen, Westfalen; † 24. Oktober 2003 in Lübeck) war Landwirt, Schriftsteller und Politiker.
Lebensweg
Sein Vater war Fabrikbesitzer. Schon im Alter von 15 Jahren wandte sich Springmann der Natur und bäuerlicher Lebensart zu. Nach dem Abitur absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre und arbeite als Pferdeknecht auf einem Bauernhof. Auch studierte er Landwirtschaft und erwarb einen Hof in Mecklenburg.
Im 2. Weltkrieg war er im Range eines zuletzt Kapitänleutnants Batteriechef einer Flugabwehrbatterie in Kiel und in Swinemünde. Bei Kriegsende Flucht vor der Roten Armee über die Ostsee nach Schleswig-Holstein. Nach dem Krieg siedelte er sich auf dem Hof Springe im schleswig-holsteinischen Geschendorf an. Bereits 1954 stellte er seinen Hof auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise um. Heute bewirtschaftet sein Sohn Peter Springmann den Hof.
1942 Heirat mit Ilse Bünsow, die 1981 verstarb. Neue spirituelle Erfahrungen prägen die Jahre nach dem Tod von Ehefrau "Ille"
Seit Mitte der fünfziger Jahre engagierte sich Springmann in der aufkommenden ökologischen Landwirtschaft, später in der Ökologiebewegung. In den siebziger Jahren war er schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender der AUD. 1978 gehörte Springmann zu den Mitbegründern der "Grüne Liste Schleswig- Holstein (GLSH)" und 1979 der Grünen; die er 1980 im Streit verließ, weil sie ihm zu "links" waren. 1982 gemeinsam mit Herbert Gruhl Mitbegründer der ÖDP, deren stellvertretender Vorsitzender 1982-1984 er wurde. In der Folgezeit gab er die aktive parteipolitische Betätigung auf und wandte sich wieder der Umweltbewegung sowie rechtsextremistischen Gruppen zu. Er engagierte sich im "Weltbund zum Schutz des Lebens" (WSL-D)welcher 1985 aufgrund seiner rechtsextremen Ausrichtung aus dem internationalen WSL asgeschlossen wurde und arbeitete im deutschgläubigen Umfeld der "Deutschen Unitarier",(DUR), einer Gründung von ehemaligen Nationalsozialisten in der Nachfolge der Deutschen Glaubensgemeinschaft. 1989 trat er aus der ÖDP aus. Springmann war anschließend - am 27./28. April 1991 - maßgeblich an der Gründung des ÖDP-Rechtsablegers Unabhängige Ökologen Deutschlands (UÖD) beteiligt. Außerdem engagiert er sich in der Deutschen Aufbau-Organisation von Alfred Mechtersheimer, in dessen Sprechergremium Springmann gewählt wurde. 1998 Gründungsmitglied des "Bündnis für Volksabstimmung" (BfV).
Politische Einstellung
Springmann war Propagandist alter "Naturreligiosität" (neuheidnisch)und vertrat eine übersteigerte Heimatliebe und fürchtete eine "geplante Abschaffung des deutschen Volkes", gegen die er zum Widerstand aufrief. So gründete er die "Aktionsgemeinschaft Deutschlandliebender". Springmann propagierte bäuerliches Leben, weg vom "Wachstumswahn".
Zitate
"...Da ist als erstes festzustellen, daß „Vaterland“ nicht nur aus den geographischen Bereichen zwischen Maas und Memel beziehungsweise zwischen Oder und Saar besteht, sondern darüber hinaus aus einem Etwas, das in derselben, ganz anderen Dimension angesiedelt ist wie der zweite Teil des zusammengesetzten Wortes, wie „Liebe“. Insofern entzieht es sich als etwas Metaphysisches jedem Versuch einer Definition (Ab- oder Eingrenzung), weil es die zu solcher Bemessung notwendigen Maße nicht gibt... (Ostpreußenblatt 20. Januar 2001)
"Was hier schief läuft und sich "politische Korrektheit" nennt, ist die Brandmarkung einer Epoche unserer Geschichte als von A bis Z verbrecherisch und damit, - Kollektivschuld hin oder her - die Zwangseinkleidung eines ganzen Volkes in ein Büßergewand und der ständige moralische Druck zu immer neuen Canossagängen. Und zu solch einer Gruppierung, über deren ständige Selbstbezichtigungen und Bußfertigkeit sich beispielsweise ein estnischer Staatspräsident öffentlich gewundert hat, soll sich ein junger Mensch freudig bekennen oder sie gar als "sein Volk" lieben?" (Offener Brief an Bundespräsident Herzog vom 24. Januar 1966)
"Jeder einzelne Ausländer, der sich legal in der BRD aufhält und die hiesigen Gesetze und Gebräuche achtet, hat das Recht auf Schutz vor Anfeindungen und Achtung seiner Persönlichkeit. Das derzeitige Übermaß hier - teilweise illegal - lebender Ausländer ist jedoch auf das ökologisch, kulturell und naturbedingte Maß zu reduzieren, welches in früheren Epochen zu einer Bereicherung des Deutschtums beigetragen hat" (Politisches Manifest)
Veröffentlichungen
Springmann war Autor in der rechtsextremistischen Zeitschrift "Europa vorn" und der nationalrevolutionären Publikation "wir selbst - Zeitschrift für nationale Identität" sowie den nationalreligiösen Zeitschriften "Unitarische Blätter", "Samenkörner" sowie "Glauben und Wirken" Außerdem war er Interviewpartner der "Jungen Freiheit". Seine Ideologie verbreitete er auch in der landwirtschaftlichen Fachzeitschrift "Lebendige Erde".
- Alma, die ordentliche Kuh. Und andere Tiergeschichten,1984, ISBN 3890601057
- Partner Erde. Einsichten eines Öko- Bauern, Arndt-Vlg., Kiel, 1987, ISBN 388741005X
- (Mitautor in )Weihnachten neu erleben. Alte Bräuche - Neue Formen. Wege und Anregungen zum Feiern, NEUE ERDE Verlags- und Naturwarenvertriebs GmbH, 1990, ISBN 3890600077
- Lebenserinnerungen (2 Bände) "Bauer mit Leib und Seele", Verlag Siegfried Bublies, Koblenz, 1995, ISBN 3926584327