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Alfried Krupp (Schiff)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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SK Alfried Krupp
Schiffsdaten
Schiffstyp: Seenotkreuzer
Schiffsklasse: 27 m-Klasse
Verdrängung    103 t
Länge: 27,50 m
Breite: 6,53 m
Tiefgang: 1,63 m
Geschwindigkeit: 24 kn
Heimathafen: DGzRS-Station auf Borkum
Bauwerft: Lürssen-Werft
Baujahr: 1988 Werft-Nr. 13526
Motorleistung    Mittelmotor 1.633 PS,
Motorleistung    2 Außenmotoren je 781 PS
Antriebkraft: 3.491 PS (3 Propeller)
Besatzung: 8 Mann
Technische Ausstattung   
Funkanlagen, Echolot, Radar Homing, Selbststeueranlage
Funkpeiler, DGPS, Videoplotter Fremdlenzpumpe, Bordhospital
Feuerlöschanlage 2.200 t/h
Daten Tochterboot Glückauf
Bauwerft: Fassmer-Werft Berne
Länge: 8,18 m
Breite: 2,80 m
Tiefgang: 0,82 m
Verdrängung   : ?? t
Geschwindigkeit: 17 kn
Motorleistung    180 PS
Technische Ausstattung    Funkanlagen, Echolot,
Kompaß, DGPS

SK Alfried Krupp ist ein Seenotkreuzer der 27 m-Klasse der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Die Alfried Krupp wurde 1988 von der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack unter Werft-Nr. 13526 gebaut. Die DGzRS-interne Bezeichnung lautet KRS 18.

Das Tochterboot Glückauf, ebenfalls 1988 von der Fassmer-Werft in Berne gebaut (Baunummer 1060), hat die interne Bezeichnung KRT 18. Die Glückauf war eine verbesserte Ausführung der Tochterboote für die vorher gebauten 27-m-Kreuzer Berlin und Hermann Helms.

Namensgebung

Getauft wurde das Schiff in Bremen-Vegesack am 14. Juni 1988 auf den Namen von Alfried Krupp, dem Gründer der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die wesentliche Mittel zum Bau des Seenotkreuzers zur Verfügung gestellt hatte.
Diese Stiftung trug auch mit einer Geldsumme zur aufwändigen Reparatur der "Alfried Krupp" nach dem schweren Unglück im Jahre 1995 bei. Das Beiboot erhielt seinen Namen nach dem Bergarbeitergruß.

Stationierung

Seit dem 1. Juni 1988 ist die Alfried Krupp auf der Insel Borkum stationiert, wo sie den bis zu diesem Zeitpunkt dort liegenden SK Georg Breusing ablöste.

Das Unglück vom 1. Januar 1995

Ein tragischer Unfall ereignete sich am 1. Januar 1995, als die Alfried Krupp westlich von Borkum auf der Rückfahrt von einem Einsatz in eine schwere Grundsee geriet. Dabei verloren der Vormann Bernhard Gruben und der Maschinist Theo Fischer ihr Leben.

Der Kreuzer wurde nach dem Unfall repariert und im Rahmen dieser Reparaturarbeiten mit einem neuen oberen, geschlossenen Fahrstand versehen. An der Steuerbord-Rückseite des geschlossenen oberen Fahrstandes wurde für spezielle Manöver (Längsseitsgehen an einen Havaristen, An- bzw. Ablegen usw.) oder bei Einsätzen, bei denen die Rettungsmänner auf akustische Wahrnehmungen von außen angewiesen sind, ein kleiner Außenfahrstand mit einem Minimum an Manövrierhilfen eingerichtet. Der bis dahin vorhandene untere Fahrstand entfiel, sodass im vorderen Teil des unteren Decksaufbaus mehr Platz frei wurde. Dort befindet sich nun die Messe. In dem Teil, wo früher die Messe ihren Platz hatte, wurde ein kleiner "Behandlungsraum" erstellt. Dort befinden sich jetzt u. a. Sitze für Schiffbrüchige oder zusätzliche Rettungskräfte sowie Platz für zwei Krankentragen bzw. die von der DGzRS entwickelte Bergungs- und Transporttrage mit Vakuummatratze. Im Zuge dieser Umbauarbeiten wurde die "Alfried Krupp" sicherheitstechnisch mit dem schon erwähnten oberen geschlossenen Fahrstand ausgerüstet. Außerdem wurde bei der Reparatur ein neuer Zugang zum Maschinenraum eingebaut. Der Maschinenraum ist seitdem durch einen Niedergang im unteren Deckshaus zu erreichen. Somit ist ein Verlassen des Aufbaus nicht mehr nötig, um in den Maschinenraum zu gelangen.

Zu Ehren der beiden getöteten Besatzungsmitglieder stellte die DGzRS im Jahre 1997 die Seenotkreuzer Bernhard Gruben und Theo Fischer in Dienst. Die Leiche von Bernhard Gruben wurde kurze Zeit nach dem Unglück auf Juist an Land gespült, diejenige von Theo Fischer gab die See erst nach Monaten nahe Borkum zurück. Kurze Zeit nach dem Unglück wurde in der Neuen Kirche in Emden ein Gottesdienst zu Ehren der beiden Seemänner abgehalten.