Benutzer:Mbm1/Artikel2
Türkische Juden (auch: Juden in der Türkei oder jüdische Türken) sind in der Türkei lebende Menschen jüdischer oder türkisch-jüdischer Abstammung, die sich zum jüdischen Glauben bekennen und eine Bindung sowohl zur jüdischen als auch zur türkischen Kultur halten.
Die türkischen Juden setzen sich haupsetzlich aus den Sephardim genanten aus Spanien, Portugal und Italien stamenden Menschen zusammen. Allerdings gibt es in der Türkei auch in weit geringerer Zahl die Aschkenasim die aus Österreich, Ungarn, Russland, Deutschland und Polen stammen. Dazu gibt es noch Juden die schon in Byzantinischer Zeit auf dem Gebiet der Türkei leten.[1]
Die Zahl der heute noch in der Türkei lebenden Juden beträgt laut Volkszählung 2001, 30.000. Das Zentrum des Judentums in der Türkei stellt Istanbul dar. Dort gibt es auch eine Jüdische Zeitung und dazugehörige Webseite mit dem Namen Şalom.
Geschichte
Aussagen der Offiziellen Webseite des Rabbinats in der Türkei zufolge kann man das Judentum in der Türkei bis vor 220 vor Christus zurückvervolgen. Aus dieser Zeit stamt die Ruine einer Synagoge in Sardis, dem heutigem Sahlihli. Der Historiker Josephus Flavius berichted das Aristotle, Juden mit denen er Gedanken ausgetauscht, hat auf seinen Reisen durch Kleinasien kennenlernte.
Im 15.Jahrhundert sahen die Juden in Spanien sich mit aller Stärkstem Druck sich zum Christentum zu konversieren konvrontiert. Dieser Asimillierungsdruck fand im Jahre 1492 seinen Höhepunkt als der spanische König, Ferdinand, die Verlautbarung machte das alle Juden die sich nicht bekehren lassen wollen Spanien zu verlassen haben. Nachdem diese Nachricht das Osmanische Reich ereicht hatte, ließ der Sultan des Osmanischen Reiches Bayezid II. ein Dekret veröffentlichen in dem die Juden willkommen geheißen wurden. Daraufhin wanderte ein große Zahl der Spanischen Juden ins Osmanische Reich auß. Die türkischen Juden werden deswegen auch Sephardim genant, was aus dem hebräischem stamt und Spanien bedeuted. Die Sephardischen Einwanderer stellten für das Osmanische Reich eine kulturelle Bereicherung dar. Zum Beispiel etablierten sie den Buchdruck auf türkischem Boden. Auch dienten sie in der Osmanischen Armee, als Minister und auch als Ärzte am Hofe der Sultane. Ihre Handelsbeziehungen dienten dem Wohle aller. Aber auch sie profitierten zum Beispiel durch die religiöse Freiheit die vielle berühmte Rabbiner zu Tage förderte die mit ihren Kommentierungen zum Alten Testament großes geleißted haben das bis in unsere Zeit reicht.
Bis zum 19.Jahrhundert gab es für Juden keine benachteiligende Sondergesetze. Seit dem Sultan Orhan I. im 14. Jahrhundert durften Juden im Osmanischem Reich frei Grundbesitz erwerben. In Konstantinopel gab es bereits im 16.Jahrhundert 44 Synagogen. Laut jüdischem Archiv lies es sich verglichen zum Abendland was Freiheit anging im Osmanischem Reich viel besser leben. So hat z.B. der berühmte Rabbiner Isaak Zarfati im Jahre 1470 auf hebräisch ein Rundschreiben an alle Deutschsprachigen jüdischen Gemeinden gesandt in dem er sie dazu aufforderte sich im Osmanischem Reich anzusiedeln. Der erste Hahambaşı Moses Capsali durfte als Oberhaupt der Juden in der Türkei unter dem Sultan Mehmed II. am Staatsrat teilnehmen.
1648 spaltete sich ein Teil der türkischen juden ab in dem sie sich dem selbsternantem Mesiah Shabbetaj Zvi anschlossen.[2] Ein großer Teil der Nachfahren dieser Gruppe gehört heute dem Moslemischen Glauben an und werden manchmal auch als Dönme bezeichnet. Ein Kleiner Teil lebt auch heute noch nach den Regeln Shabbetaj Zvi.
Seit der Einwanderung der Spanischen Juden war das Osmanische Reich und später auch die türkische Republik ein sicherer Hafen für Europäische Juden in dem sie im Gegensatz zum Abendland in Sicherheit und Freiheit leben konten. Auch wenn die türkische Republik vor dem Zweiter Weltkrieg allen ausländischen Juden durch ein Dekret verbot Visas zu bekommen wurde dieses Hindernis durch manche türkische Diplomaten umgangen in dem sie viellen Juden einfach die türkische Staatsbürgerschaft verliehen und sie so vor den Konzentrationslagern retteten. So hat zum Beispiel Yad Vashem, das Holocaust Memorial Institut in Israel dem türkischem Botschafter Selahattin Ülkümen die Medaille Gerechter unter den Völkern verliehen weil er die Juden die auf der griechischen Insel Rhodos lebten, unter Einsatz seines Lebens zur Flucht verholf. Der Botschafter der Türkei in Marseille, Frankreich Behiç Erkin half 18.000 Juden dem Holocaust zu entkommen in dem er ihnen die türkische Staatsbürgerschaft verlieh.[3][4] Allerdings gab es auch weniger erfreuliche Geschähnisse in dieser Zeit wie ein tragisches Ereignis 1942 zeigt in dem einem Schiff mit 769 jüdischen Flüchtigen die Landung auf türkischem Boden verboten wurde und sie später vermudlich von einem deutschen U-Boot versenkt worden.[5]
Am 15.November 2003 unternahm Al-Quaida einen Selbstmordanschlag auf die Synagoge Neve Shalom in Istanbul. Dieser Anschlag war der erste Anschlag Al-Quaidas in der Türkei. Bei diesem Anschlag kamen nur Moslemische Passanten auf der Straße um.[6]
Shoa
Türkische Juden in Israel
Siehe auch
- Hahambaşı
- Emmanuel Carasso
- Exil in der Türkei 1933–1945
- Chasaren
- Religion in der Türkei
- en:History of the Jews in Turkey
- tr:Türkiye'de Yahudilik
Literatur
- Hirschberg, Haim Ze'ew (1997). "Hakham Bashi". Encyclopedia Judaica (CD-ROM Edition Version 1.0). Ed. Cecil Roth. Keter Publishing House. ISBN 965-07-0665-8 (englisch)
- Lewis, Bernard (1984). The Jews of Islam. Princeton: Princeton University Press. ISBN 0-691-00807-8 (englisch)
- Roni Margulies (2007). Bugün Pazar, Yahudiler azar Erinnerungen. Kanat Kitap ISBN 978-975-8859-52-8 (türkisch)
- Benbassa, E. Un Grand Rabbin Sepharade en Politique, 1892-1923 CNRS, Paris, 1990 (französisch)
- Benbassa, E. Une Diaspora Sepharade en Transition Istanbul XIXe-XXe Siecles Les Editions du Cerf, Paris, 1993 (französisch)
- Braude, B. Christians and Jews in the Ottoman Empire Holmes and Meier, New York, 1982 (englisch)
- Epstein, M. The Ottoman Jewish Communities and their Role in the Fifteenth and Sixteenth Centuries, Freiburg, 1980 (englisch)
- Galante, A. Histoire des Juifs de Turquie (9 volumes) Isis, Istanbul, 1987 (französisch)
- Galanti, A. Turkler ve Yahudiler, Istanbul, 1947 (türkisch)
- Gerber, J.S. The Jews of Spain: A History of the Sephardic Experience, 1994 (englisch)
- Haker, E. Once upon a time Jews lived in Kirklareli - The Story of the Adato Family 1800-1934 Isis Press, Istanbul, 2003 (englisch)
- Juhasz, E. Sephardi Jews in the Ottoman Empire Aspects of Material Culture Israel Museum, Jerusalem, 1990 (englisch)
- Kalderon, A. Galante: a Biography Sepher Hermon Press, New York, 1983 (englisch)
- Karmi, I. The Jewish Community of Istanbul in the Nineteenth Century: Social, Legal and Administrative Transformations Isis, Istanbul, 1996 (englisch)
Links
- Offizielle Webseite der türkischen Juden (türkisch)
- Verein der türkisch-jüdischen Israelis
- Şalom Zeitung der jüdischen Türken
- Vereinigung der Juden aus der türkei in Israel
- 50-Jahre-nach-Auschwitz
- Turkish Jews
- univpress.com
- shoa.de
- die Süddeutsche Artikel über die türkischen Juden
- Die türkische Gemeinde zur Geschichte der Juden in der Türkei
- die FAZ zu Jüdisch-Türkischen Beziehung
- Museumsstiftung des Museums der türkischen Juden
Quellen
- ↑ Jüdisches Archiv-Webseite: Türkisch Jüdisches Archiv-Webseite zur Geschichte der Juden im Osmanischem Reich und der Türkei (deutsch).
- ↑ Türkische Tageszeitung Hürriyet: Artikel vom 02.04.2001 zum Tehma Shabbetaj Zvi (türkisch).
- ↑ Turkish Daily News: Turkish Daily News mit Angaben zur Person Behiç Erkin und über ein geplanten Hollywood Film zum Tehma (englisch).
- ↑ Emir Kivircik, Büyükelçi(de:Botschafter), Goa, ISBN 978-9944-291-02-6 (türkisch).
- ↑ sience.co: Türkisch Jüdische Freundschafts Webseite zur Geschichte der Juden im Osmanischem Reich und der Türkei (englisch).
- ↑ mimetic.com: Informationen und Fotografien zum Terroranschlag auf die Synagoge Neve Shalom (englisch).