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Tiger (Schiff, 1900)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Baudaten
Schiffstyp Kanonenboot
Schiffsklasse Iltis-Klasse
Baubezeichnung: Ersatz Wolf
Bauwerft: Kaiserliche Werft in Danzig
Kiellegung: 1898
Stapellauf: 15. August 1899
Fertigstellung: 1900
Baukosten: 1,665 Mio Mark
Schwesterschiffe
SMS Jaguar, SMS Iltis, SMS Luchs, SMS Panther, SMS Eber
Schiffsmaße
Vermessung: 758 BRT
495 NRT
Wasserverdrängung: Konstruktion: 894 t
Maximal: 1.108 t
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:
LKWL = 63,9 m
Lü.a. = 65,2 m
Breite: 9,1 m
Tiefgang: 3,56 – 3,74 m
Seitenhöhe: 4,71 - 4,86 m
Technische Daten
Kesselanlage: 4 Thornycroft-Kessel
mit Kohlefeuerung
Maschinenanlage: 2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Anzahl der Propeller: 2 dreiflügelig 2,6 m
Wellenumdrehungen: 163 U/min
Antriebsleistung: 1.372 PSi
Geschwindigkeit: 14 kn
(Probefahrt: 14,8 kn)
Fahrbereich: 2.580 sm bei 9 kn
Treibstoffvorrat: 165 – 203 t Kohle
Besatzung: 9 Offiziere und 121 Mann
Bewaffnung
Seezielgeschütze: 2 Sk - 10,5 cm L/40
482 Schuss, 122 hm
Revolverkanonen: 6 × 3,7 cm
9000 Schuss
Verbleib
29. Oktober 1914 bei Aufgabe von Kiautschou
auf der Position Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:36_3_N_120_16_E_type:landmark, 2:36° 3′ Nord, 120° 16′ Ost selbstversenkt

SMS Tiger war eins von sechs Kanonenbooten der Iltis-Klasse der Kaiserlichen Marine, die speziell für den Dienst in den überseeischen Kolonien gebaut waren.

Die beiden ersten Boote der Klasse, SMS Iltis und SMS Jaguar, hatten vier 8,8 cm Geschütze; die nachfolgenden vier Schwesterschiffe waren statt dessen mit jeweils zwei 10,5 cm Schnelladekanonen ausgestattet. Um ihren Aktionsradius zu erhöhen, trugen die Boote Segeltakelage. Trotz ihrer geringen Größe waren sie ausgesprochen seetüchtig und manöverierfähig.

Die Tiger war 65,2 m lang und 9,1 m breit, hatte 3,5 m Tiefgang und verdrängte maximal 1.108 Tonnen. Zusätzlich zu ihren zwei 10,5 cm Kanonen trug sie sechs 3,7 cm Maschinenkanonen. Zwei Dreifach-Expansions-Maschinen gaben ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 14 Knoten. Der Aktionsradius unter Dampf betrug 3.400 Seemeilen bei 9 Knoten Marschgeschwindigkeit; durch Benutzung der Segel bei längeren Fahrten konnte dieser jedoch erheblich erweitert werden. Die Besatzung bestand, je nach Aufgabe, aus 120-130 Mann.

Die Tiger lief am 15. August 1899 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 3. April 1900 in Dienst gestellt. Nach Probe- und Ausbildungsfahrten bis Ende Mai wurde sie am 17. Juni 1900 nach Ostasien in Marsch gesetzt. Auf der Fahrt dorthin lief sie am 21. Juli beim Kohlen vor der Insel Perim am Südausgang des Roten Meers auf Grund. Erst zwei Tage später kam sie wieder frei und dampfte nach Hongkong, wo sie vom 30. August bis zum 12. September repariert wurde. Am 22. Oktober erreichte sie schließlich Tsingtau. Danach versah die Tiger bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Stationsdienst in Ost- und Südostasien, mit gelegentlichen Besuchen in Japan, Thailand und Indonesien.

Nach Ausbruch des Krieges wurde die Bewaffnung des Bootes Anfang August 1914 auf den in Tsingtau liegenden Passagierdampfer Prinz Eitel Friedrich des Norddeutschen Lloyd geschafft und letzterer damit, und mit dem Großteil der Besatzung der Tiger, zum Hilfskreuzer ausgerüstet. Die Tiger selbst wurde am 29. Oktober 1914, kurz vor der Einnahme Tsingtaus durch die Japaner, wie auch die drei Schwesterschiffe Iltis, Jaguar und Luchs, im Hafen von ihrer Restbesatzung versenkt, um sie nicht in feindliche Hände fallen zu lassen.