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Siegfried (Schiff, 1890)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Schwesterschiff Ägir
Schiffsdaten
Schiffname SMS Siegfried
Schiffstyp Panzerschiffe IV. Klasse
Schiffsklasse Siegfried-Klasse
Kiellegung: 1888
Stapellauf (Schiffstaufe): 10. August 1889
Umbau 1899-1903
Bauwerft: Germaniawerft in Kiel
Baunummer: 44
Besatzung: 276 - 307 Mann
Baukosten: 4,77 Mio Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Ägir
SMS Hildebrand,
SMS Beowulf,
SMS Hagen,
SMS Frithjof
SMS Heimdall,
SMS Odin
Technische Daten
Wasserverdrängung: vor Umbau: 3.741 t
nach Umbau: 4.237 t
Länge:
(vor Umbau)
KWL: 76,4 m
über Alles: 79 m
Länge:
(nach Umbau)
KWL: 84,8 m
über Alles: 86,15 m
Breite: 14,9 m
Tiefgang: vor Umbau: 5,51 - 5,74 m
nach Umbau: 5,46 m
Maschinenanlage: 8 Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 2 dreiflügelig 3,5 m
Wellenumdrehung: 141 U/min
Leistung: 5.000 PSi
Leistung an den Wellen: 2.550 PS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 15 kn
Fahrstrecke: ca. 3.500 sm bei 10 kn
Brennstoffvorrat: vor Umbau: 220 t Kohle
nach Umbau: 580 t Kohle
Panzerung
Gürtelpanzer: 180 - 240 mm Verbundstahlplatten
Deck: 50 mm
Barbetten und Türme: 200 mm
Seite: 100 - 140 mm
Bewaffnung
Geschütze 24 cm L/35: 3
Kanonen 8,8 cm L/30: 10 schnellladend
Torpedorohre: vor Umbau: 4 35 cm
nach Umbau: 3 45 cm
Kommandanten

Die SMS Siegfried war das Typschiff einer Klasse von zunächst sechs, dann acht Küstenpanzerschiffen der kaiserlichen Marine vor und während des Ersten Weltkrieges.

General Leo von Caprivi, der von 1883 bis 1888 Chef der Admiralität war, befürchtete einen Zweifrontenkrieg mit Frankreich und Russland und legte daher in der strategischen Planung für die Marine großen Wert auf die Küstenverteidigung. Zu diesem Konzept gehörte die Planung der acht Küstenpanzerschiffe der Siegfried-Klasse. Schwesterschiffe waren SMS Hildebrand, SMS Beowulf, SMS Hagen, SMS Frithjof und SMS Heimdall. Dazu kamen dann die Weiterentwicklungen SMS Ägir und SMS Odin. Die Schiffe waren als Panzerschiffe IV. Klasse deklariert.

Die SMS Siegfried lief am 10. August 1889 in Kiel vom Stapel. Sie verdrängte 3.740 Tonnen, war 79 m lang und 14,9 m breit, und hatte einen Tiefgang von 5,3 m. Die Schiffe dieser Klasse hatten nur sehr begrenzte Kohlebunkerkapazität, was ihren Aktionsradius sehr beschränkte. Daher wurden sie zwischen 1899 und 1903 durch den Einbau eines Zwischenstücks verlängert. Nach ihrem Umbau 1900 war die Siegfried 84,8 m lang. Sie war bewaffnet mit drei 24-cm und zehn 8,8-cm Schnellfeuergeschützen sowie vier (nach Umbau drei) Torpedorohren. Die Gürtelpanzerung reichte nur von den vorderen Türmen bis zum hinteren Turm und bestand, wie auch bei der Hildebrand, der Beowulf und der Frithjof, aus Verbundstahlplatten. (Die anderen vier Schiffe hatte dagegen bis zu 24 cm dicke Nickelstahlpanzerung.) Die Maschinenleistung betrug 5.000 PS und die Höchstgeschwindigkeit 15 Knoten. Die Besatzung zählte etwa 300 Mann.

Die SMS Siegfried versah Wachdienst in der Nordsee und Ostsee. Im Ersten Weltkrieg gehörten alle acht Schiffe der Klasse zum VI. Geschwader unter Konteradmiral Eckermann. Anfang 1916 wurde die Hauptbewaffnung der Siegfried entfernt, und das Schiff diente dann bis zu seiner Ausmusterung 1919 als Wohnhulk in Wilhelmshaven. 1920 wurde es abgewrackt.