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Seydlitz (Schiff, 1913)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schiffsdaten
Baubezeichnung: Großer Kreuzer J
Schiffstyp Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer)
Schiffsklasse Seydlitz-Klasse
Kiellegung: 4. Februar 1911
Stapellauf (Schiffstaufe): 30. März 1912
Indienststellung: 22. Mai 1913
Bauwerft: Blohm & Voss in Hamburg
Bau-Nr.: 209
Besatzung: 1108 (bei Indienststellung 1913) bis 1425 Mann (in der Skagerrakschlacht 1916)
Baukosten: 44,6 Millionen Goldmark
Einzelschiff
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 24.988 t
Maximal: 28.550 t
Länge: 200,60 m
Breite: 28,50 m
Tiefgang: 9,3 m
Maschinenanlage: 27 kohlegefeuerte Dampfkessel
2 Satz Dampfturbinen
in 3 Maschinenräumen
Leistung: 89.738 PSw
Anzahl der Schrauben: 4 dreiflügelig (Ø 3,88 m)
Wellenumdrehung: 329 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 28,1 kn
Fahrbereich: 4.200 sm bei 14 kn
Brennstoffvorrat: 3543 t Kohle
Panzerung
Deck: 30-80 mm
Panzergürtel: 300 mm
Kommandoturm: 300 mm vorn / 200 mm achtern
Türme: 250 mm
Zitadellpanzer: 265 mm
Barbetten der SA: 250 mm
Kasemetten der MA: 150 mm
Bewaffnung
Schnelladekanonen
28 cm L/50 SK C/09:
10 in fünf Zwillingstürmen
Schnelladekanonen
15 cm L/45 SK:
12 einzeln
in Kasematten
Schnelladekanonen
8,8 cm L/35:
12 (davon ab 1916 zwei als Flak)
Torpedorohre Ø 50 cm 4 unter Wasser (1 Heck-, 2 Seiten-, 1 Bug-)
Kommandanten
Kapitän zur See Moritz von Egidy Mai 1913 - November 1917
Kapitän zur See Wilhelm Tägert November 1917 - Dezember 1918
Kapitänleutnant Brauer Dezember 1918 - Juni 1919

Die SMS Seydlitz war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der deutschen Kaiserlichen Marine.

Geschichte

Erster Weltkrieg

Bei ihren ersten Kriegseinsätzen beschoss die Seydlitz am 3. November 1914 Yarmouth und am 16. Dezember 1914 Hartlepool.

Gefecht auf der Doggerbank

In der Doggerbankschlacht, am 24. Januar 1915, war sie Flaggschiff des B.d.A. (Befehlshaber der Auflärungsstreitkräfte), Vizeadmiral Franz Hipper. Der Große Kreuzer SMS Blücher wurde hierbei versenkt, und die Seydlitz erhielt einen schweren Treffer in einen der achteren Geschütztürme, der einen Kartuschenbrand verursachte. Nur durch rasches Fluten der achteren Munitionskammern konnte eine Explosion der Treibladungen und damit die völlige Zerstörung des Schiffes vermieden werden. Der Pumpenmeister Wilhelm Heidkamp vollbrachte hier eine Heldentat, als er die glühenden Pumpenventile öffnete, obwohl er sich dabei schwere Verbrennungen an Händen und Lungen zuzog, deren Folgen er wenige Jahre später erlag.

Skagerrakschlacht

Am 31. Mai 1916 nahm die Seydlitz als zweites Schiff in Hippers 1. Aufklärungsgruppe an der Skagerrakschlacht teil. Hierbei konnte sie, zusammen mit der SMS Derfflinger, den britischen Schlachtkreuzer HMS Queen Mary versenken. In der Schlacht erhielt die Seydlitz 21 schwere Treffer sowie zwei Treffer in der Mittelartillerie und außerdem einen Torpedotreffer im Vorschiff. Mit ca. 7000 t Wasser an Bord und schwer beschädigt konnte sie am 1. Juni 1916 nur mühsam nach Wilhelmshaven zurückkehren. Dabei musste zeitweise sogar rückwärts gefahren werden, weil das Vorschiff bereits soweit unter Wasser lag, dass das Deck überspült wurde.

Scapa Flow

Gemäß der Waffenstillstandsbedingungen musste sich der größte Teil der deutschen Hochseeflotte von den Alliierten internieren lassen. Am 19. November 1918 wurde das Schiff mit dem deutschen Internierungsverband in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow verlegt. Als die Siegermächte in Versailles die endgültige Auslieferung der Flotte beschlossen, wurde die Seydlitz zusammen mit den anderen fesgesetzten Schiffen am 21. Juni 1919 von der eigenen Besatzung versenkt, um sie nicht in die Hand der Gegner fallen zu lassen.

Verbleib

Das Wrack wurde im November 1928 gehoben und bis 1930 in Rosyth verschrottet.

SMS Seydlitz dampft schwer beschädigt aus der Skagerrakschlacht zurück
SMS Seydlitz nach der Rückkehr aus der Skagerrakschlacht


Commons: SMS Seydlitz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien