Seydlitz (Schiff, 1913)
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Schiffsdaten | ||
Baubezeichnung: | Großer Kreuzer J | |
Schiffstyp | Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) | |
Schiffsklasse | Seydlitz-Klasse | |
Kiellegung: | 4. Februar 1911 | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 30. März 1912 | |
Indienststellung: | 22. Mai 1913 | |
Bauwerft: | Blohm & Voss in Hamburg Bau-Nr.: 209 | |
Besatzung: | 1108 (bei Indienststellung 1913) bis 1425 Mann (in der Skagerrakschlacht 1916) | |
Baukosten: | 44,6 Millionen Goldmark | |
Einzelschiff | ||
Technische Daten | ||
Wasserverdrängung: | Konstruktion: 24.988 t Maximal: 28.550 t | |
Länge: | 200,60 m | |
Breite: | 28,50 m | |
Tiefgang: | 9,3 m | |
Maschinenanlage: | 27 kohlegefeuerte Dampfkessel 2 Satz Dampfturbinen in 3 Maschinenräumen | |
Leistung: | 89.738 PSw | |
Anzahl der Schrauben: | 4 dreiflügelig (Ø 3,88 m) | |
Wellenumdrehung: | 329 U/min | |
Höchstgeschwindigkeit: | 28,1 kn | |
Fahrbereich: | 4.200 sm bei 14 kn | |
Brennstoffvorrat: | 3543 t Kohle | |
Panzerung | ||
Deck: | 30-80 mm | |
Panzergürtel: | 300 mm | |
Kommandoturm: | 300 mm vorn / 200 mm achtern | |
Türme: | 250 mm | |
Zitadellpanzer: | 265 mm | |
Barbetten der SA: | 250 mm | |
Kasemetten der MA: | 150 mm | |
Bewaffnung | ||
Schnelladekanonen 28 cm L/50 SK C/09: |
10 in fünf Zwillingstürmen | |
Schnelladekanonen 15 cm L/45 SK: |
12 einzeln in Kasematten | |
Schnelladekanonen 8,8 cm L/35: |
12 (davon ab 1916 zwei als Flak) | |
Torpedorohre Ø 50 cm | 4 unter Wasser (1 Heck-, 2 Seiten-, 1 Bug-) | |
Kommandanten | ||
Kapitän zur See Moritz von Egidy | Mai 1913 - November 1917 | |
Kapitän zur See Wilhelm Tägert | November 1917 - Dezember 1918 | |
Kapitänleutnant Brauer | Dezember 1918 - Juni 1919 |
Die SMS Seydlitz war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der deutschen Kaiserlichen Marine.
Geschichte
Erster Weltkrieg
Bei ihren ersten Kriegseinsätzen beschoss die Seydlitz am 3. November 1914 Yarmouth und am 16. Dezember 1914 Hartlepool.
Gefecht auf der Doggerbank
In der Doggerbankschlacht, am 24. Januar 1915, war sie Flaggschiff des B.d.A. (Befehlshaber der Auflärungsstreitkräfte), Vizeadmiral Franz Hipper. Der Große Kreuzer SMS Blücher wurde hierbei versenkt, und die Seydlitz erhielt einen schweren Treffer in einen der achteren Geschütztürme, der einen Kartuschenbrand verursachte. Nur durch rasches Fluten der achteren Munitionskammern konnte eine Explosion der Treibladungen und damit die völlige Zerstörung des Schiffes vermieden werden. Der Pumpenmeister Wilhelm Heidkamp vollbrachte hier eine Heldentat, als er die glühenden Pumpenventile öffnete, obwohl er sich dabei schwere Verbrennungen an Händen und Lungen zuzog, deren Folgen er wenige Jahre später erlag.
Skagerrakschlacht
Am 31. Mai 1916 nahm die Seydlitz als zweites Schiff in Hippers 1. Aufklärungsgruppe an der Skagerrakschlacht teil. Hierbei konnte sie, zusammen mit der SMS Derfflinger, den britischen Schlachtkreuzer HMS Queen Mary versenken. In der Schlacht erhielt die Seydlitz 21 schwere Treffer sowie zwei Treffer in der Mittelartillerie und außerdem einen Torpedotreffer im Vorschiff. Mit ca. 7000 t Wasser an Bord und schwer beschädigt konnte sie am 1. Juni 1916 nur mühsam nach Wilhelmshaven zurückkehren. Dabei musste zeitweise sogar rückwärts gefahren werden, weil das Vorschiff bereits soweit unter Wasser lag, dass das Deck überspült wurde.
Scapa Flow
Gemäß der Waffenstillstandsbedingungen musste sich der größte Teil der deutschen Hochseeflotte von den Alliierten internieren lassen. Am 19. November 1918 wurde das Schiff mit dem deutschen Internierungsverband in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow verlegt. Als die Siegermächte in Versailles die endgültige Auslieferung der Flotte beschlossen, wurde die Seydlitz zusammen mit den anderen fesgesetzten Schiffen am 21. Juni 1919 von der eigenen Besatzung versenkt, um sie nicht in die Hand der Gegner fallen zu lassen.
Verbleib
Das Wrack wurde im November 1928 gehoben und bis 1930 in Rosyth verschrottet.
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