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Teterow

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Stadtkarte von Teterow

Teterow ist eine Stadt im Landkreis Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Sitz des Amtes Mecklenburgische Schweiz, dem 15 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei. Der Name Teterow kommt aus dem Wendischen Teter owe und bedeutet Auerhahnort.

Geographie

Die Stadt liegt in einer Senke in der Mecklenburgischen Schweiz am gleichnamigen See und ist der geographische Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern. Südwestlich von Teterow entspringt die Kleine Peene und fließt in den Mühlenteich. Von dort durchquert sie Teterow in zwei Armen - zum größten Teil unterirdisch - entlang der Bachstraße bzw. unter der Gasstraße und fließt dann in den Teterower See.

Die höchste Erhebung befindet sich mit 92,7m über NN in den Heidbergen. Hier befindet sich auf dem Ehrenmal auch eine Aussichtsplattform. Weitere Erhebungen sind der Hollerberg mit 68m, der Silberberg (63,7m) bei Teschow, der Grambzower Berg (61,9m) und das Hohe Holz (59,3m).

Zu Teterow gehören die Ortsteile Niendorf, Pampow und Teschow.

An Teterow grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Südosten beginnend): Schorssow, Hohen Demzin, Groß Wokern, Groß Roge, Dalkendorf, Thürkow, Alt Sührkow, Remplin (im Landkreis Demmin). Bis auf Remplin gehören alle Nachbargemeinden zum Landkreis Güstrow.

Geschichte

Wendenzeit

Im 6. und 7. Jahrhundert siedelten in der Gegend um den Teterower See die ersten Slawen. Teterow war der Zentralort des Stammes der Zirzipanen. Deren Einzugsgebiet Zirzipanien (dt. um die Peene) erstreckte sich über eine Reihe von Burgwardbezirken wie Dargun, Krakow, Sukow und Altkalen. Im 9. Jahrhundert wurde auf der Insel im Teterower See ein Burgwall aufgebaut. Er diente nicht nur als Fürstensitz, sondern auch als Hauptkultplatz und Tempelort für die slawische Gottheit Svantovit. Unter dem Schutz des Burgwalls entwickelte sich die am Westufer des Teterower Sees gelegene Siedlung zum Marktort.

Im 11. und 12. Jahrhundert kam der Burgwall mehrfach unter dänische Herrschaft. Der von den Dänen als König über die Wenden eingesetzte Knut Laward ließ den Burgwall zu einem Bollwerk gegen die Zirzipanen ausbauen. Als dieser durch seinen Vetter ermordet wurde, räumte die dänische Besatzung u. a. auch die Burg im Teterower See. So gelangte die Insel ein letztes Mal unter wendische Herrschaft. 1171 wurde der Burgwall jedoch durch einen erneuten Angriff der Dänen vernichtet. Die auf die Insel geflüchtete wendische Bevölkerung wurde zum Großteil getötet, der Rest kam in Gefangenschaft. Der Slawenfürst Otimar, an den heute die Otimarstraße erinnert, konnte durch Übertritt zum Christentum diesem Schicksal entgehen. Als die dänischen Truppen wieder abzogen hinterließen sie verbrannte Erde.

Stadtgründung und Mittelalter

St. Peter und Paul
Rostocker Tor

Die durch die wendisch-dänischen Kriege entvölkerten Landstriche wurden durch Siedler aus dem Gebiet westlich der Elbe wieder besiedelt. Um 1200 entstand die Stadt Teterow an der Straße von Rostock nach Malchin auf einem von Morast und Wasser umgebenen Hügel in der Nähe des Teterower Sees. Die Stadt war über zwei Dämme zugänglich, die die Stadt nach Norden und Süden öffnete. Vor diesen Dämmen liefen die Landstraßen aus verschiedenen Richtungen zusammen: Im Norden die Landstraßen von Wokern, Güstrow, Appelhagen, Rostock und Jördenstorf; im Süden die Malchiner, Glasower und die Plauer Landstraße. Die Straßen wurden rechtwinklig angelegt und auf die planierte Hügelkuppe wurden der Marktplatz, das Rathaus und die Kirche gelegt. Mit dem Bau der Kirche St. Peter und Paul wurde gegen 1215 begonnen. Schon 1235 erhielt Teterow vermutlich von Fürst Nikolaus I. von Mecklenburg das Stadtrecht. Am 17. Dezember 1272 wurde Teterow erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde war bis zum Zweiten Weltkrieg im Heimatmuseum ausgestellt und ging mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verloren. Die am Ufer des Teterower See lebenden übrig gebliebenen Slawen schlossen sich der Stadt Teterow an. In dieser Zeit entstand die Hechtsage.

1301 begann Magnus II (Bischof zu Cammin) mit dem Bau der St. Marienkirche vor dem Stadtausgang Richtung Malchin. Um Teterow herum wurde eine Stadtmauer gebaut, sie erstreckte sich entlang der heutigen Ringstraßen. Der Schutz wurde durch wassergefüllte Wallgräben, die durch die Kleine Peene gespeist wurden, verstärkt. Im 14. Jahrhundert wurden die beiden Stadttore (Rostocker und Malchiner Tor) erbaut. Sie bestanden jeweils aus dem bis heute erhaltenen Haupttor und einen Außentor. Ein drittes Stadttor, wohl mehr eine kleine Pforte, war das „Gänsetor“ an der Warener Straße. Von diesem Tor ist nichts erhalten.

Mitte des 14. Jahrhunderts brach in Teterow die Pest aus. Die Bevölkerungszahl ging von fast 2000 auf wenige Hundert zurück. In dieser Zeit kam es zur Abwendung von Seuchen vermehrt zu Hexenprozessen und Judenverbrennungen. 1357 wurde vom Papst über Teterow aus heute unklaren Gründen der Bann verhängt. Zwei Jahre später gelang es dem Teterower Priester Gerhard Vogelsang durch Vermittlung des Camminer Bischofs, die Auflösung des Bannes zu erwirken. Als Bedingung musste die Kirche St. Jürgen vor dem Rostocker Tor gebaut werden. Sie stand dort bis ins 18. Jahrhundert. Um 1425 wurde die Kirche St. Peter und Paul fertiggestellt. 1492 wurde von Bürgermeister Hagen die Kapelle St. Gertruden vor dem Malchiner Tor gestiftet.

Reformation bis 19. Jahrhundert

Die Reformation hatte ihre Auswirkungen auch auf Teterow. Um 1530 wurde die Teterower Pfarrkirche für ein bis zweimal im Monat für einen evangelischen Gottesdienst freigegeben. Es kam zunehmend zu Glaubenskämpfen zwischen katholischen Priestern und den Reformatoren. 1553 wurde der evangelische Geistliche Dietrich Mayer umgebracht. Daraufhin wurde 1554 der verantwortliche Priesterorden aufgelöst und drei Vertreter auf dem Teterower Markt öffentlich enthauptet. 1559 wurden der Großteil der Kunstwerke (Heiligenbilder, Reliquien, Altäre) in der Pfarrkirche und der St. Marienkirche, die durch den Ablasshandel und Wallfahrten besonders reich geworden war, vernichtet. Außerdem wurde die Predigt auf Plattdeutsch eingeführt. 1591 wurde die zerstörte Marienkirche abgerissen.

Stadtplan angefertigt von Chr. A. Reinhard 1753

Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) hatte Teterow ungefähr 1800 Einwohner. In dieser Zeit wird Teterow mehrfach von versprengten Heeresteilen heimgesucht, die die Stadt verwüsten. Es kommt zu Vergewaltigungen, Verschleppungen und Ermordungen durch die Besatzer. So kommt es 1632 zu einem Großbrand, der die größten Teile der Stadt vernichtet. Die Stadtmauer wird im Krieg zu großen Teilen vernichtet. Auch die Gertrudenkappelle überlebt den Krieg nicht. Nach Ende des Krieges hatte Teterow noch eine Einwohnerzahl von 300. Vielfach wurde Land widerrechtlich angeeignet und die Bauern, die wirtschaftlich nicht mehr für sich sorgen konnten, in die Leibeigenschaft gezwungen.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erholte sich die Stadt wieder etwas. In dieser Zeit wurden die Stadtmauer und das Malchiner Außentor wieder ausgebessert. Das Rostocker Außentor dagegen und die St. Jürgenkapelle mussten abgerissen werden. Pastor Felix Fiedler gründete eine Stiftung zur Unterstützung armer Schulkinder. Am 18. August 1700 kam es jedoch zum zweiten Mal zu einer Feuerbrunst, die Teterow in wenigen Stunden fast vollständig vernichtete. Nach Kriegen und dem dritten Großfeuer im Jahr 1722 war die Stadtmauer zu großen Teilen zerstört und nutzlos geworden. Der verarmten Bevölkerung wurde erlaubt, sich aus den Trümmern Häuser zu bauen. So entstand zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ringstraße. Während des Siebenjährigen Krieges wurden auch viele Teterower eingezogen. Einige gerieten dabei in Österreichische Gefangenschaft.

Teterow wurde im Laufe seiner Geschichte insgesamt viermal (1632, 1700, 1722, 1793) durch Feuerbrünste heimgesucht, wodurch oft große Teile der Stadt zerstört wurden. 1850 brach in Teterow die Cholera aus. Im 19. Jahrhundert wächst Teterow über seine mittelalterlichen Grenzen hinaus. Mit dem Aufkommen der Industrie (Schevens Maschinenfabrik, Müller Feldbahnen und Waggonfabrik, Zuckerfabrik, Brikettfabrik für Torfbriketts, Maschinenfabrik Loof, Drahtzaunfabrik Moritz Hinzenstern ) und der Zunahme der Bevölkerung entstehen die Rostocker Vorstadt im Nordwesten und die Warener Vorstadt im Süden. 1860 wurde in Teterow die erste Volksschule gebaut, 1868 die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

20. Jahrhundert

Rathaus am Marktplatz

Am 20. Nov 1910 wurde auf dem Marktplatz ein neues Rathaus eingeweiht. Seit dem 17. Mai 1914 verschönt der Hechtbrunnen, ein von Wilhelm Wandschneider gestalteter Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Hecht, den Marktplatz.

In den Ersten Weltkrieg mussten ab August 1914 auch die meisten männlichen Einwohner Teterows ziehen. In den mecklenburgischen Regimentern dienten Sie zumeist an der Westfront. Mehrere hundert Teterower bezahlten den Kriegseinsatz mit ihrem Leben.

Auf Initiative der heimgekehrten Kriegsteilnehmer wurde 1927, an Stelle eines vor dem Krieg geplanten Aussichtsturmes, in den Heidbergen das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. 1930 wurde in den Heidbergen eine Grasrennbahn eingeweiht, die den Namen Bergring bekam und bis heute jährlich zum Bergringrennen an Pfingsten tausende Zuschauer anzieht. 1935 wurden die Eigenheimsiedlungen am Appelhäger Weg und an der Teschower Landstraße gebaut.

Wie in ganz Deutschland so war auch in Teterow ab März 1933 Verfolgung Andersdenkender und Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten an der Tagesordnung. Am 09. November 1938 brannte auch die Teterower Synagoge.

Der Zweite Weltkrieg brachte Leid über viele Teterower Familien. Die Zahl der Gefallenen nahm ungekannte Ausmaße an. Die Stadt selbst überstand den Krieg weitgehend unzerstört.

Am 1. September 1952 wurde Teterow Kreisstadt und die Orte Niendorf, Pampow und Teschow eingemeindet.

1966-1968 wurde das Neubaugebiet West errichtet. 1972-1975 wurde das Wohngebiet Ost mit 420 Wohnungen, Schule, Sporthalle, Kaufhalle und Kindereinrichtung gebaut. 1974 wurde die Umgehungsstraße zwischen Platz des Friedens und Schützenplatz fertiggestellt. 1980 erfolgte die Grundsteinlegung für das Wohngebiet Nord mit 450 Wohnungen, Schule und Sporthalle.

1981 verursachten Hochwasser nach sintflutartigen Regenfällen schwere Schäden an Straßen und Gebäuden.

1989 bis heute

Am 19. Oktober 1989 fand in Teterow das erste Friedensgebet in der Kirche Peter und Paul statt. 500 Bürger nahmen daran teil. Am 13. Februar 1990 zog der Rat der Stadt wieder in das Rathaus ein, das während der DDR-Zeit durch die sowjetische Besatzung und die Volkspolizei benutzt wurde. Am 6. Mai fand die erste demokratische Kommunalwahl nach der Wende statt. Seit dem 6. Juni 1990 ist Dr. Reinhard Dettmann Bürgermeister von Teterow.

Im Zuge der Zusammenlegung der Kreise Teterow, Güstrow und Bützow am 12. Juni 1994 wurde Güstrow zum Verwaltungssitz des neuen Landkreises Güstrow.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1496: 585 Einwohner
  • 1650: 300 Einwohner (nach dem 30jährigen Krieg)
  • 1763: 1.364 Einwohner
  • 1867: 5.063 Einwohner
  • 1895: 6.626 Einwohner
  • 1996: 10.719 Einwohner
  • 2005: 9.582 Einwohner (1. Halbjahr)
  • 2006: 9.706 Einwohner (1. Halbjahr)

Politik

Bürgermeister und Stadtvertretung

Bürgermeister ist seit dem 6. Juni 1990 Dr. Reinhard Dettmann (parteilos). Er wurde am 09. Dezember 2001 zum ersten Mal in einer Direktwahl von den Teterowern für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Stadtvertretung setzt sich gemäß der Ergebnisse der Kommunalwahl vom Juli 2004 aus 8 Vertretern der CDU, 5 Vertretern der PDS, 4 der SPD und 3 der UTF (Unabhängige Teterower Fraktion) zusammen. (Stand: März 2007)

Stadtwappen

Wappen der Stadt Teterow

Das Teterower Stadtwappen zeigt auf goldenem Grund einen vorwärts gekehrten blauen Topfhelm mit zwei an gekreuzten blauen Stäben befestigten grünen Pfauenfederrosetten mit goldenen Butzen. Damit wird das Oberwappen von Nikolaus I als Stadtgründer und Stadtherrn wiedergegeben. Der facettierte blaue Stern, der das Wappen oben begleitet und die roten Tatzenkreuze links und rechts sind vermutlich aus dem Siegelbild übernommenes Zierrat.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt. Erstmals als Abdruck überliefert ist es jedoch schon 1353. Im Herbst 1943 wurde Teterow ein neugestaltetes Wappen verliehen, das jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder seine Gültigkeit verlor. Dabei handelte es sich um einen nach rechts gekrümmten goldenen Hecht auf grauem Grund mit einer silbernen Glocke um den Hals.

Partnerstädte

Kultur, Sport, Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

„Geographischer Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern“
Schloss Teschow

Die Stadtkirche St. Peter und Paul wurde ab 1215 erbaut. Die ältesten Teile der Kirche mit dem Chor und der Sakristei auf der Nordseite sind spätromanisch, die weitere Kirche ist als gotische Basilika ausgeführt worden. Der in Backstein errichtete Altarraum hat ein Kreuzrippengewölbe. In der Kirche befinden sich wertvolle mittelalterliche Fresken, ein Renaissance-Altar und eine eben solche Kanzel. Der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete Turm besitzt eine Höhe von fast 40m. An der Nordseite der Kirche steht außerdem ein altes beschädigtes Taufbecken.[1]

Aus dem 14. Jahrhundert stammen das Malchiner Tor, in dem seit 1990 das Stadtmuseum untergebracht ist, und das Rostocker Tor.

Der an die Schildbürgerstreiche erinnernde Hechtbrunnen auf dem Marktplatz wurde 1914 nach Entwürfen des Plauer Bildhauers Professor Wilhelm Wandschneider gebaut. Das neubarocke Rathaus wurde 1910 errichtet. Auf dem Teterower Marktplatz befindet sich eine am 28. Oktober 1995 eingelassene Gedenkplatte, die den geographischen Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommerns kennzeichnet.

Auf der Burgwall-Insel im Teterower See befand sich ehemals eine slawische Siedlungsstätte. Bis ins frühe Mittelalter war die Insel über eine 750 m lange Holzbrücke zu erreichen. Diese brannte ab. Heute verkehrt eine Seilfähre. Ein beliebtes Ausflugsziel auf der Burgwallinsel ist der Beobachtungspunkt und das Gasthaus Wendenkrug.

Die Gutsanlage Teschow befand sich 1835-1945 im Besitz der Adelsfamilie von Blücher (heute Hotel).


Sport

Neben Fußball und dem Motorsport werden auch Tennis, Handball, Tischtennis, Kegeln und Eishockey (Teterower Hechte) von Vereinen gepflegt.

Der Teterower See ist ein gutes Segelrevier für Jollen und Kutter. Zwei Segel-Vereine führen regelmäßig Regatten durch. Ein Höhepunkt im Segeljahr ist das Teterower Seesportfest.

Fußball

Die ersten Fußballvereine waren die Mannschaften Germania (1910) und Obotritia Teterow (1912-1945). 1926 und 1930 konnte ATV Vorwärts den Landesmeistertitel gewinnen. Der größte Erfolg nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der BSG Einheit Teterow mit dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft und dem Aufstieg in die 2. DDR-Liga. Nach einem Jahr folgte jedoch wieder der Abstieg. Bis 1971 wurde die Mannschaft bis in die Kreisklasse heruntergereicht, wo der Teterower Fußball seinen Tiefpunkt erreichte. Am 24. Juli 1990 wurde der SV Teterow 90, der seit dem Aufstieg 1993 in der Landesliga spielt.[2] Die Heimspiele des SV Teterow 90 werden im Bergring Stadion am Ortsausgang in Richtung Malchin ausgetragen. Neben dem SV Teterow 90 und dem SV Eintracht Teterow (beides reine Fußballvereine) wird auch vom SV Blau-Weiß Teterow - neben Eishockey, Tischtennis und Volleyball - Fußball angeboten.

Motorsport

Motorsportbegeisterte Teterower führten in den zwanziger Jahren die ersten Motorrad-Rennen in und um Teterow durch. Der Wunsch nach einer „richtigen“ Rennstrecke kam auf und wurde schnell die Tat umgesetzt. Auf dem Schlachterkamp in den Heidbergen entstand die neue Grasrennbahn und am 29. Juni 1930 fand das erste Rennen statt. Bald schon bekam die Rennstrecke den Namen Bergring, der dann auch offiziell wurde. In den dreißiger Jahren erfreuten sich die Bergringrennen steigender Beliebtheit und zogen tausende Zuschauer an.

Bis heute findet jedes Jahr zu Pfingsten findet auf dem Bergring, der größten Natur-Grasbahn Europas das internationale Bergringrennen statt. Es wird jährlich von fast 30.000 Zuschauern besucht. Dabei sind die Rennen um den „Bergringpokal“ (seit 1958) und den „Goldenen Helm“ (seit 1974) die Höhepunkte. In der Arena am Kellerholz finden seit der Eröffnung im Jahre 2002 mehrmals im Jahr Speedway-Rennen statt, wobei das Rennen um den „Goldenen Auerhahn“ traditionell am Pfingstsonnabend der sportliche Höhepunkt des Jahres ist.

Theater Uhrenschule

Kultur

In der ehemaligen Uhrenschule auf dem Schulkamp ist das Junge Theater Teterow als „JTT im THUSCH“ (Junges Theater Teterow im Theater Uhrenschule) zuhause. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Galerie des Kunstvereins Teterow.

Religionen

Christentum

Die größten christlichen Kirchgemeinden sind die Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde (ca. 1800 Gemeindeglieder) und die Katholische Kirchgemeinde. Außerdem gibt es zwei Freikirchliche Gemeinden, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Teterow-Malchin-Dargun (Baptisten) und die charismatisch orientierte Freie Christengemeinde Teterow. Weiterhin besteht in Teterow eine Neuapostolische Kirchgemeinde.

Judentum

1762 hatte die Jüdische Gemeinde in Teterow eine Mitgliederzahl von 120. Bis 1938 existierte in der Großen Knickhäger Straße eine Synagoge. Sie wurde in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 zerstört. Die in Teterow lebenden Juden wurden bis Dezember 1938 deportiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

In der Stadt gibt es eine Reihe von Industriebetrieben, Bauunternehmen und viele Handels- und Handwerksbetriebe. Die bekanntesten industriellen Unternehmen sind die Teterower Fleisch GmbH (Schlachtbetieb), Miltenyi Biotec (Biotechnologie), Fibron AG (Filtertechnik), Feinmechanisches Zentrum GmbH (Präzisionsmechanik), Neue Teterower Kunststoffe GmbH (Kunststoffprodukte), CornPack (Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen) und die Fa."Robin" (Kunststoffprodukte).

Teterow war nach der Wende der erste Ort in der ehemaligen DDR, in dem Aldi eine Filiale eröffnete. Aufgrund des großen Einzugsbereiches bis zur Eröffnung weiterer Filialen wurde zunächst eine große, leerstehende Halle an der Rostocker Straße als Gebäude ausgewählt. Bis zum Umzug in das neugebaute Einkaufszentrum in der Poggestraße war dies die größte Aldi-Filiale in Deutschland.

Gewerbegebiete

  • Bocksbergweg (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Vietsmorgen (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Niendorfer Furt (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)
  • Pampow-Koppelberg (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)

Derzeit gibt es Pläne für die Errichtung eines Einkaufszentrums am Fischersteig. Mit einer Realisierung ist frühestens Mitte 2008 zu rechnen.

Verkehrsanbindung

1864 wurde der Teterower Bahnhof gebaut und am 14. November 1864 die Bahnstrecke GüstrowNeubrandenburg eingeweiht. Am 5. November 1884 wurde eine weitere Bahnverbindung eingeweiht, die bis zum 1. Juni 1996 Teterow mit Gnoien verband. Heute gehört Teterow zum Gebiet des Verkehrsverbundes Warnow und liegt an der Eisenbahnstrecke zwischen Neubrandenburg und Güstrow, die von Regional-Express-Zügen der DB und Zügen der OLA befahren wird. Direkte Bahnverbindungen bestehen mit Bützow (Anschluss an die IC-Relation Hamburg-Rostock-Stralsund),Hagenow, Neubrandenburg, Pasewalk, Schwerin, Szczecin und Ueckermünde.

Der regionale Omnibusverkehr wird von der Omnibusverkehrsgesellschaft Güstrow (OVG), die in Teterow einen Betriebshof unterhält, betrieben. Einen innerstädtischen Busverkehr gibt es mangels Nachfrage nicht mehr.

Teterow liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen B 108 (Richtungen Rostock und Waren) und B 104 (Richtungen Schwerin und Neubrandenburg). Landesstraßen führen nach Krakow am See und Dargun. Ursprünglich verliefen die Hauptverkehrsstraßen durch die Teterower Innenstadt. Die 1974 gebaute Verbindungsstraße zwischen dem Platz des Friedens und dem Schützenplatz entlastet den gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit seinen so gar nicht autogerechten Straßen vom Durchgangsverkehr.

Die nächste Autobahn-Abfahrt (A 19) befindet sich 18 km entfernt an der B 104 bei Vietgest.

In 35 km Entfernung befindet sich der Flughafen Rostock-Laage.

Straßennamen im Wandel der Zeiten

Wie andernorts auch, so wurden in Teterow Hauptstraßen nach dem Ort benannt, in dessen Richtung sie führten. So gab es in Teterow die Rostocker Straße, die Malchiner Straße und die Warener Straße. Als die Stadt im 19. Jahrhundert über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus wuchs wurden die neuen Straßen nach Mitgliedern des mecklenburgischen Herrscherhauses (Friedrich-Franz-Straße, Johann-Albrecht-Straße), dem deutschen Kaiser (Wilhelmplatz) und dem „Reichsgründer“ Otto von Bismarck (Bismarckstraße) benannt.

In der Zeit des Nationalsozialismus gab es die ersten Umbenennungen: die Warener Straße wurde zur Adolf-Hitler-Straße, der Wilhelmplatz zum Hindenburgplatz.

Nach dem Ende des Dritten Reiches wurden die Straßennahmen „entnazifiziert“ und „Junker und Militaristen“ gleich mit beseitigt. Dafür wurden während der SED-Diktatur wie überall in der DDR in Teterow Straßen nach führenden Funktionären der SED und den Leitfiguren des sozialistischen Staates benannt:

Nach der Wende wurden diesen Straßen meist wieder der ursprüngliche Name zugewiesen. Die Friedrich-Engels-Straße dagegen heißt heute v.-Thünen-Straße und die Karl-Marx-Straße wurde in Niels Stensen-Straße umbenannt. Die in der DDR-Zeit erbaute Erich Weinert-Straße wurde in die Poggestraße umbenannt.

Persönlichkeiten

Bürgermeister

  • 1880-1908: Dr. jur. Franz von Pentz (1850-1908)
  • seit 1990: Dr. rer. nat. Reinhard Dettmann (geb. 1950)

Ehrenbürger

  • Johann Heinrich von Thünen (1783-1850), Landwirt, Wirtschafts- und Agrarwissenschaftler, Pionier der Wirtschaftsgeografie, 1. Ehrenbürger Teterows.
  • Hermann Carl Friedrich Pogge
  • William Mantle, Gaswerkdirektor
  • Heinrich Koch (1861-1922), Müllermeister, Besitzer der Teterower Bornmühle
  • Prof. Dr. sc. med. Dr. h. c. mult. Horst Klinkmann (geb. 1935), Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, einer der bedeutendsten Mediziner der DDR, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Hansa Rostock
  • Willi Peterss (geb. 1923), langjähriger Rennleiter des Teterower Bergrings

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ulrich Adam, deutscher Politiker
  • Constantin Kirchhoff (1764-1833), Entdecker des Stärkezuckers (1811)
  • Prof. Dr. Dr. Horst Klinkmann, geb. 1935, Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, einer der bedeutendsten Mediziner der DDR, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Hansa Rostock
  • Gerd Kische, geb. 1951, 1970-82 Fußballspieler des FC Hansa Rostock, erfolgreichster Nationalspieler des FCH
  • Hans G Helms, Komponist

Anekdoten

Der Legende nach, die ab etwa 1830 auftauchte, besuchte Marschall Blücher einmal inkognito seine Verwandten in Teschow am Teterower See. Aufgrund der Feuergefahr - Teterow hatte damals viele sehr niedrige mit Rohr gedeckte Häuser - war es in Teterow verboten, Tabakpfeifen ohne Deckel zu rauchen, wovon Blücher jedoch keine Ahnung hatte und so rauchte er ganz unschuldig seine offene Pfeife. Dies bemerkte ein Teterower Stadtsoldat und entriss Blücher - ohne ihn zu erkennen - die Pfeife. Als dies der Teterower Bürgermeister Danneel erfuhr, war ihm dies peinlich und lud Blücher offiziell nach Teterow ein. Durch seine Tochter lässt er ihm anstelle des sonst üblichen Stadttorschlüssels eine Tabakpfeife mit silbernem Deckel überreichen. Aus dem Nachlass Blüchers gelangte die Pfeife wieder nach Teterow. Der Verbleib der Pfeife ist heute jedoch unbekannt. Bekannt wurde diese Anekdote durch Fritz Reuter, der die Pfeife in der Teterower Pfarrkirche noch selber gesehen hat. Heute erinnert eine Skulptur der Pfeife am Platz des Friedens an diese Begebenheit.

Teterow nimmt des Weiteren für sich in Anspruch, Vorbild für Schilda, die Stadt der Schildbürger, gewesen zu sein. An die Schildbürgerstreiche erinnert der 1914 eingeweihte Hechtbrunnen auf dem Marktplatz und das jährlich veranstaltete Hechtfest am Wochenende vor Pfingsten.

Quellen

  1. Orte in MV: Teterow
  2. Thomas Flöter: Teterower Fußballgeschichte

Literatur

  • Gerhard Böhmer: Teterow. Chronik und Lebensbild einer mecklenburgischen Kleinstadt. Teterow, 1947.
Commons: Teterow – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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