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Pays d’Aillou

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Das Pays d'Aillou (älter: Pays d'Alion) ist ein Hochplateau in den franz Pyrenäen.

Geografie

Das Hochplateau liegt in den französischen Pyrenäen auf einer durchschnittlich Meereshöhe von 1200 m NN. Es wird begrenzt

  • im Osten durch den Col de Sept Frère
  • im Westen durch den Col de Chioula
  • im Norden durch den Pic Fourcat
  • im Süden durch den Pic de Serembarre

im Norden grenzt es an die Landschaften des Sabarthès, im Süden an Donezan. Im Osten liegt das Plateau de Sault, im Westen das Ariège-Tal.

Ein schmaler, kleiner Höhenzug, der Mont d'Aillou, der kaum 170 m hoch und knapp 3 km lang ist, durchzieht das Plateau.

Der Fluß Hers (strenggenommen Hers-Vif), der am Col d'en Ferret (unweit des Col de Chioula) entspringt, durchquert das Plateau von Süd-West nach Nord-Ost und verläßt das Plateau durch den Gorges de la Frau.

Es befinden sich 4 Ansiedlungen auf dem Plateau: im Westen befindet sich der Ort Prades, Montaillou liegt an der höchsten Erhebung des Mont d'Aillou etwas südlich von Prades, Camurac, der größte Ort, liegt am Ostrand am Übergang zum Plateau de Sault, und am Eingang zur La Frau-Schlucht liegt Comus.

Geschichte

Diese erste feste Besiedlung dieses Hochplateaus wird auf das 10. Jahrhundert datiert. Zu der Zeit oder kurz danach entstanden die 4 heutigen Orte. Bis zum Ende des 13. Jahrhundert gehörte das Land den Herren von Alion und Usson. Nach dem Fall der Festung Montségur 1244 wurde das Pays d'Aillou zu einem Rückzugsgebiet für die verfolgten Katharer.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts fiel das Land an die Grafschaft Foix. Ab 1296 entwickelte sich von hieraus die Renaissance der katharischen Bewegung durch den Parfait Pierre Authié aus Ax-les-Thermes.

Mitte des 17. Jahrhundert blieb auch dieser Landstrich nicht von der Pest verschont.

In der Grafschaft Foix verblieb die «Saigneurie Prades et Montaillou» bis zu ihrem Verkauf 1757 an Traversier de Montauriol, Herr von Amplaing. Seine Familie wurde jedoch durch die Gebietsreform knapp 50 Jahre später enteignet und das Pays d'Aillou wurde in 2 Teile gespalten: Prades und Montaillou kamen zum Département Ariège, Cormus und Camurac zum Département Aude.

Bevölkerung

Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt in den 4 Ansiedlungen.

Demografische Entwicklung im Pays d'Aillou
Orte   1962     1968     1975     1982     1990     1999  
 Montaillou  41  45  37  20  27  14 
 Prades  88  97  73  67  53  47 
 Camurac  141  160  176  134  149  132 
 Comus  97  127  96  67  46  39 
 Gesamt  367  429  382  288  275  232 

Die Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten ist unverändert rückläufig. Die Landflucht hat hier noch kein Ende gefunden

Wirtschaft

Das Pays d'Aillou ist geprägt von der Vieh- und Forstwirtschaft. Ackerbau gibt es nur vereinzelt. Industrie fehlt gänzlich.

Die einzige Durchgangstraße stellt die Route départementale D 613 von Ax-les-Thermes nach Belcaire dar. An ihr liegen die Orte Prades und Camurac. Montaillou ist über die D 105 und Comus über die D5 und D 20 zu erreichen

In den letzten Jahren entdeckte man den Tourismus für dieses Gebiet:

  • im Arège setzte man mehr auf den «Katharer-Tourismus» und
  • im Aude mehr auf Wintersport und Wandertourismus.

Jedoch befinden sich sowohl das Angebot als auch die Infrastruktur noch in den Kinderschuhen.