Limnologie
Limnologie ist die Wissenschaft von den Binnengewässern als Ökosysteme, deren Struktur, Stoff- und Energiehaushalt sie erforscht (Schwoerbel, 1993). Binnengewässer bezeichnen stehende Gewässer, wie Weiher und Seen ohne Verbindung zu den Ozeanen, Fließgewässer und das Grundwasser. Im Gegensatz zum Wortsinn des gängigen englischen Begriffes der "fresh water ecology" beschäftigt sich die Limnologie mit dem Leben in Binnengewässern unabhängig vom Salzgehalt. Daher fällt auch das Tote Meer per Definition in die Zuständigkeit der Limnologie. Die Limnologie versteht sich somit als Teilgebiet zur Ökologie, neben der Ozeanologie die sich mit marinen Ökosystemen, und der Epeirologie, die sich mit terrestrischen Lebensräumen befasst. Die Limnologie ist auch Teilgebiet der Hydrologie und gehört somit zu den Geowissenschaften (Schwoerbel, 1993).
Die Limnologie läßt sich in zwei Fachbereiche aufteilen: 1) Die theoretische Limnologie 2) Die angewandte Limnologie
Die Forschungsergebnisse der theoretischen Liminologie dienen der auf praktischer Probleme ausgerichteten angewandten Limnologie. Die Aufgabe der theoretische Limnologie ist es, die Systemeigenschaften der Gewässer zu erforschen und darzustellen, welche wiederrum auch die Grundlage jeder angewandten Limnologie ist. Zu den wichtigsten Themen der angewandten Limnologie zählen Abwasserreinigung, Wasseraufbereitung, Gewässerverunreinigung, Gewässerschutz und Gewässerpflege. Weitere Anwendungsbereiche der Limnologie sind die Fischereibiologie und die Regulierung der organischen Produktion in natürlichen und künstlich angelegten Gewässern.
Geschichte Die Limnologie wurde von August Friedrich Thienemann begründet. Einer der ersten und einflussreichsten Limnologen war Otto Jaag.
Literatur:
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Limnologische Zeitschriften und Periodika:
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Lampert, W. & Kausch, H. (Hrsg): Archiv für Hydrobiologie. Verlag Schweizerbart: Stuttgart.
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