G-Strophanthin
Hintergrund: Der Verfasser des folgenden Artikels kämpft seit 1999 im Internet um den Erhalt des Wirkstoffes Strophanthinfür die Herztherapie.
Damit setzt er das jahrzehntelange Bemühen vieler Ärzte fort, die vor ihm vergeblich versuchten, insbesondere zur Vermeidung von Herzinfarkten diesen Wirkstoff und das wertvolle Wissen um Strophanthin zu erhalten.
Vorrangig zu nennen ist bei diesem Kampf der 1995 verstorbene Stuttgarter Internist Dr. med. Berthold Kern - http://www.melhorn.de/Kern/ - der sich mit seinen bahnbrechenden Arbeiten über die tatsächliche Entstehung von Herzinfarkt und Schlaganfall und seiner Verbreitung der oralen Strophanthintherapie ( OS ) die offene Ablehnung der sog. Schulmedizin zuzog.
Als Heilpraktiker erhielt dipl.rer.pol Wolf-Alexander Melhorn die wissenschaftlichen Hinterlassenschaft von Dr. Berthold Kern, um sie ins Internet zu stellen. Mit seinem Artikel „Irrlehren über Herzinfarkt und Schlaganfall“- http://www.melhorn.de/Herzinfarkt/ - setzte Wolf-Alexander Melhorn damit den Kampf gegen die Medizin und Behörden fort, damit Strophanthin nicht vom Gesundheitsmarkt verschwinden muss. Für sein Bemühen wurde Wolf-Alexander Melhorn im Jahre 2003 für den Right Livelihood Award ( Alternativer Nobelpreis ) nominiert - http://www.melhorn.de/about/index.htm .
Eine Reihe weiterer Autoren gesellte sich Wolf-Alexander Melhorn bei. Besonders ist hier der Heilpraktiker Rolf-Jürgen Petry zu nennen, der nach fünfjähriger, idealistischer Arbeit und unter Verwendung von 1388 Quellen das promotionswürdige Fachbuch heraus brachte: "Der mögliche Sieg über den Herzinfarkt - STROPHANTHIN - Die Fehlbeurteilung eines außergewöhnlichen Medikamentes“ Gebundene Ausgabe - 280Seiten - Florilegium Verlag, Erscheinungsdatum: April 2003, ISBN: 3000101497. Das Vorwort dazu schrieb Prof. Hans Schaefer. Darin findet sich der Wissenstand der letzten 70 Jahre Strophanthinforschung - siehe http://www.melhorn.de/Strophbuch/
Ein Meilenstein in der Strophanthinforschung war die Erkenntnis des Jahres 1991, dass es sich bei Strophanthin sogar um ein körpereigenes Hormon handelt. Dieses Wissen wurde seitens der Schulmedizin beharrlich übergangen, wohl um die politische und wissenschaftliche Absicht nicht zu gefährden, Strophanthin vom Markt zu verdrängen Hierzu den Artikel von Dr. rer.nat. Rainer Moser: „ Herzinfarkt: Strophanthin - das körpereigene Hormon“ - http://www.melhorn.de/Strophhormon/
Soweit im folgenden Text nummerierte Quellenangaben gemacht sind, wurden sie dem Artikel von Rolf-Jürgen Petry entnommen: „ Die Lösung des Herzinfarkt-Problems durch g-Strophanthin - Eine Bestandsaufnahme der therapeutische Erfahrung mit Strophanthin als dem besten Herzmittel“ - http://www.melhorn.de/Stropherfahrung/. Die Nummerierung wurde so belassen, um dort ein einfaches Auffinden der Quellen zu ermöglichen.
Was ist Strophanthin?
Strophanthin ist ein Hormon. 1991 wurde von Hamlyn et al. aus menschlichem Blutplasma eine als g-Strophanthin (Ouabain) bezeichnete Substanz isoliert.
1998 ergaben Untersuchungen an gesunden Probanden - Schoner u.a./ Uni Gießen ( „Endogenous Ouabain and its Binding Globulin: Effects of Physical Exercise and Study on the Globulin’s Tissue Distribution“ - dass bei körperlicher Belastung Strophanthin g in Nebenieren und Gehirn gebildet wird.
Wie etwa 100 Studien belegen, sind Rezeptoren des Strophanthins die zahlreichen, in der Zellwand jeder Körperzellen vielfältig vorkommenden Natrium-Kalium—ATPasen (= die Na-K-Pumpen ) (z.B. beim Lymphozyt: 44.000,bei der Myokardzelle: ca 10 Mio.). Jede dieser Natrium-Kalium-Pumpen - ein Ionen-Austauscher - verbringt bis 200 mal pro Sekunde Natrium aus und Kalium in die Zelle.
Die Natrium-Kalium-Pumpe wird durch körpereigenes Strophanthin ebenso angeregt, wie durch eine orale Zufuhr dieses Wirkstoffes. Das haben über 50 unwiderlegte Studien gut dokumentiert - zuletzt Gao et al. 2002 im Journal of General Physiology (20)
Strophanthin hat zwar eine hohe Resorptionsrate, doch zeigen sogar geringste Mengen wie 0,1 Piko-Mol g-Strophanthin - eine Konzentration, die nicht mal mehr messbar ist! - bei der Steigerung der Fettsäure-Oxidation von Herzmuskelzellen noch eine reproduzierbare Wirkung (54).
Was bewirkt Strophanthin?
Da jede Körperzelle viele dieser Natrium-Kalium-Pumpen hat, vermag g-Strophanthin - teilweise durch Doppelblindstudien bewiesen - auf vieles positiv einwirken:
So leiden von Minderdurchblutung - verursacht durch Freie Radikale und niedrigen pH-Wert - betroffene Herzmuskelzellen darunter, dass die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe herabgesetzt ist. Sie überleben mit Strophanthin besser, da dieses bei ihnen wirkt wie ein Calcium-Antagonist;
auf die Nervenzellen im Herzmuskelgewebe (28) und die Nebennieren (29), die – letztlich wie ein Beta-Blocker - dank Strophanthin weniger Stresshormone ausschütten;
auf den Blutdruck (30-33, 8), der von Strophanthin nur dann gesenkt wird, wenn er zu hoch ist (34, 8);
auf die Durchblutung (35-36), indem Strophanthin auf die Arterien (37-38) einwirkt und – wie ein ASS-ähnlicher Effekt - die Verformbarkeit der roten Blutkörperchen auch im sauren Milieu steigert (30).
Diese Fähigkeit der Erythrozyten zur Verformung zu erhalten, ist dabei besonders wichtig, da ihr Durchmesser ( 8 Mikrometer) größer ist als der von Kapillaren (3 Mikrometer), durch die sie – lang gestreckt - schlüpfen müssten. Sind die Erythrozyten jedoch als Folge ihrer gehemmten Natrium-Kalium-Pumpen voller Natrium und Wasser, so werden sie zu starr und prall (39), um noch in Kapillaren hinein zu kommen.
Dadurch kommt es zu einer lokalen Ischämie oder einem Stoffwechsel-Chaos durch Stresshormone, was wiederum den Blutfluss einschränkt und den Abtransport der Säuren erschwert. Dadurch steigt der Säuregehalt des Gewebes und hemmt die Natrium-Kalium-Pumpen der Zellen noch stärker - ein Teufelskreis, der sich im Infarkt - ohne Thrombose! - bis zum Absterben von Herzmuskelgewebe ( Nekrose ) hochschaukeln kann. Also nicht die Thrombose ist daher Ursache des Infarktes, sondern die Übersäuerung des Herzmuskels und die dadurch bewirkte Hemmung der Natrium-Kalium-Pumpen in den Herzzellen. Studien belegen denn auch die (relativ) geringe Häufigkeit koronarer Thrombosen. So sind es nach Prof. Doerr 1974 - ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (40) - etwa 20 %. Murakami et al. nennen im American Journal of Cardiology 1998 zwischen 41 und 49 ;
aufgrund eines beobachteten antientzündlichen Effekts (13), seiner den Sympathikus hemmenden (28-29) und den Parasympathikus stärkenden Wirkung (37, 42-43) könnte g-Strophanthin auch zu einer Verminderung koronarer Spasmen führen und damit die Gefahr des Aufbrechens sog. instabiler Plaques senken;
die Wirkung von Strophanthin ähnelt einem sog. Nitro-Präparat, wie es bei Angina pectoris üblicherweise gegeben wird, nur dass bei g-Strophanthin erfahrungsgemäß die Gefahr eines Blutdruckabfalls und der Gewöhnung vermieden wird. Diese Wirkung wurde von Prof. Beiz (Wiesbaden) 1984 in einer Crossover-Doppelblind-Studie (44) dargelegt und von Prof Dohrmann 1986 bestätigt (24); auch bezüglich leichter Herzinsuffizienz (10-11), Asthma bronchiale (45), Durchblutungsstörungen des Gehirns (46-47) und endogener Depression (48) gibt es in Studien positive Ergebnisse mit g-Strophanthin. So verhindert es beispielsweise eine Vergrößerung des Herzens durch Überanstrengung;
Strophanthin steigert außerdem die Produktion von Melatonin und beseitigt dadurch Schlafstörungen;
Strophanthin vervielfacht die Überlebensrate bei Sepsis – einem in Krankenhäusern zunehmend verbreiteten Krankheitsbild; zudem stärkt Strophanthin das parasympathische ( = entspannende ) Nervensystem, indem es die körpereigene Produktion von Noradrenalin (= Stress-Hormon) vermindert, sowie des Tumor-Nekrose-Faktors;
vermutlich wirkt Strophanthin außerdem noch bei 30 anderen Erkrankungen, bei denen die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpen im betroffenen Gewebe und/oder der roten oder weißen Blutkörperchen vermindert ist. Dadurch wirkt es wohl auch bei folgenden Erkrankungen:
Asthma bronchiale Durchblutungsstörungen des Gehirns/Schlaganfall Endogene Depression und andere seelische Erkrankungen Alzheimer-Krankheit Demenz Epilepsie Huntington-Chorea ( sog. Veitstanz ) Multiple Sklerose Parkinson-Syndrom Adipositas Magersucht Diabetes entzündliche Darmerkrankungen Erektionsschwierigkeiten Grauer Star ( Katarakt) Hypo- und Hyperthyreose Krebs Prostata-Hyperplasie Lungenerkrankungen Zystische Fibrose Rheumatoide Arthritis Myotonische Dystrophie ( angeborener Muskelschwund ) Vergiftungen.
Bei der, nach dem 2.Weltkrieg von dem Stuttgarter Internisten Dr. med. Berthold Kern entwickelten oralen Strophanthintherapie ( OS ) mit standardisierten Zerbeißkapseln von 3 oder 6mg Strophanthin Wirkinhalt kann es in seltenen Fällen zu Durchfall oder zu Schleimhaut-Reizungen des Mundes bis hin zu Entzündungen der Zungenschleimhaut kommen. Beides ist nach Dosisabsenkung reversibel.
Ist Strophanthin giftig?
Bleibende Schäden durch oral verabreichtes Strophanthin sind nie beobachtet worden - es gibt keine Gefahr der Überdosierung und bis auf die ausgeprägte Sinus-Bradykardie (57) keine Gegenanzeigen. Sogar Selbstmordversuche mit Unmengen oralem g-Strophanthin scheiterten ohne bleibende Schäden!
Im Rahmen eines vom Oberlandesgericht München eingeholten Gutachtens zu dem Prozess des Journalisten Schmidsberger gegen die Illustrierte „Stern“ - der im Urteil dann die Verbreitung untersagt wurde, es sei gefährlich, beim akuten Herzinfarkt Strophanthin in Zerbeißkapseln einzunehmen - gab es eine Anfrage an das Bundesgesundheitsamt nach Informationen über Zwischenfälle mit Strophanthin. Dort sind trotz Meldepflicht derartige Risiken nie registriert worden.
1998 teilt die Arzneimittel-Kommission der Deutschen Apotheker mit, daß ihr ein Fall von Schwindel, Benommenheit, Nervosität, Atemnot und Tachykardie berichtet worden sei. Eine dadurch ausgelöste Literatur-Recherche habe jedoch keinerlei weitere Fälle irgendwelcher Nebenwirkungen von Strodival ergeben.
g-Strophanthin ist mit allen Medikamenten gut verträglich. Somit ist es möglich, g-Strophanthin zunächst zusätzlich zu geben und bei wahrscheinlich verbesserter Symptomatik dann andere Mittel wegzulassen. Die Dosierung kann auch vom Patienten gefahrlos nach Bedarf und Erfolg selbst bestimmt werden, üblicherweise 1-4 x tgl. 3-6 mg.
Das mit Digitalis fälschlich immer zusammen geworfene Strophanthin grenzt sich somit therapeutisch klar von Digitalis ab, das nach heutigem Kenntnisstand die Natrium-Kalium-Pumpen nicht anzuregen vermag. Das erklärt auch, warum sich dem erfahrenen Praktiker bei den häufig vorkommenden Vergiftungen durch Digitalispräparate die Gabe von Strophanthin so bewährt hat Gefährlich ist Strophanthin demnach erst bei toxischer Konzentration durch hohe intravenöse Gaben. Dann wirkt es nämlich als Hemmer der Natrium-Kalium-Pumpe, indem es über den Natrium-Calcium-Austauscher dann nicht nur den Natrium-, sondern auch den Calcium-Gehalt der Zelle senkt.
Gehört Strophanthin unter Verschreibungspflicht?
Insofern ist Strophanthin fraglos in oraler Gabe ( OS ) ungiftig und insoweit auch besonders für eine Selbstmedikation der Betroffenen geeignet. Für das Gesundheitssystem ließen sich dadurch Milliarden einsparen.
Es gehört zur ungewöhnlichen Geschichte des Strophanthins, dass es wegen eben dieser vielfältigen positiven Wirkungen aber auch eine wirtschaftliche ‚Bedrohung’ der von der sog. Schulmedizin entwickelten Medikamente ist. Diese sind in der Regel zunächst patentrechtlich geschützt, was den Herstellern zu beträchtlichen Gewinnen verhilft
Anders das Strophanthin.
Bereits im Jahre 1893 als „Tinctura Strophanthi“ ins deutsche Arzneibuch aufgenommen, führte Fränkel 1906 intravenös appliziertes g-Strophanthin mit großem Erfolg in der klinischen Herztherapie ein. Der damalige ‚Herzpapst’ Prof. Edens rühmte Strophanthin im Jahre 1928 sogar als einen „Segen für die Herzmedizin“ und sprach von einem „ärztlichen Kunstfehler“, diese Medizin einem Herzkranken zu verweigern.
Auf Strophanthin gibt es daher längst keine Patente mehr. Damit hat die Industrie aber auch kein wirtschaftliches Interesse an der Herstellung von Strophanthinpräparaten. Diese schmälern vielmehr den wirtschaftlichen Erfolg anderer, patentgeschützter Medikamente.
Es ist vor diesem allein wirtschaftlichen Hintergrund zu sehen, dass und warum Strophanthin trotz seiner unvergleichbaren Erfolgsgeschichte daher nach dem Willen der Politik im Jahre 2005 wohl die Zulassung als Medikament in der BRD entzogen wird. – Für Einzelheiten dieses wirtschaftlichen Politkrimis siehe „ Irrlehren über Herzinfarkt und Schlaganfall – www.melhorn.de/Herzinfarkt.
Es gehört zu den Besonderheiten des wirtschaftlichen Machtkampfes gegen Strophanthin, dass der Wirkstoff in den 1970er Jahren daher auch unter Verschreibungspflicht gestellt und damit jeder weiteren Selbstmedikation oder auch der Behandlung durch Heilpraktiker entzogen wurde.
Begründet wurde dies mit dem Vorwurf starker Resorptionsschwankungen. Das war allerdings schon insoweit ein ohnehin abwegiger Vorhalt, weil gerade die sog. Schulmedizin immer damit argumentiert hatte, Strophanthin werde gar nicht resorbiert. Welche Gefahr - die ja erst eine Verschreibungspflicht begründen durfte - konnte aber von ‚Resorptionsschwankungen’ eines Wirkstoffes ausgehen, der angeblich gar nicht resorbiert wurde?
Eine weitere Besonderheit dieses Vorganges um die heutige Verschreibungspflicht von Strophanthin liegt darin, dass sie auf eine fragwürdige Doktorarbeit über das damals noch erhältliche Strophanthin-Präparat Purostrophan® zurück geht. Völlig unwissenschaftlich wurden in dieser Doktorarbeit nämlich die Werte von zwei verschiedenen Untersuchungen einfach zusammengeworfen (Einnahme des Mittels vor bzw. nach dem Essen!!). Dadurch ergaben sich dann Resorptionschwankungen wie bei den üblichen Digitalispräparaten.
Ohne Angabe dieser, heute auch nur schwer auffindbaren Originalquelle und ohne Hinweis auf deren ungewöhnliche Methodik, wurde dieses Ergebnis aber dennoch in Fachartikeln verbreitet. Das ebenfalls untersuchte Medikament Strodival® wies - aufgrund korrekter wissenschaftlicher Methodik! - demgegenüber vorbildliche Blutkonzentrationskurven auf.
Wie kam Strophanthin nach Europa
Wenn es nicht auch durch die Nahrung aufgenommen wird - was nicht ganz auszuschließen ist und ein weiterer Beleg seiner Resorption wäre - dann ist g-Strophanthin die einzige Substanz, die absolut identisch in Pflanze, Tier und Mensch vorkommt (49-50).
Dennoch ist das im englischen Sprachraum als Ouabain ( sprich: Wabain ) bezeichnete Strophanthin therapeutisch beispielsweise in den USA fast unbekannt.
Nach Europa kam Strophanthin Mitte des 19. Jahrhunderts als Auszug aus dem Strophantus-Strauch, einem milchsaftführendes Lianengewächs der tropischen Wälder Asiens und Afrikas. Die Eingeborenen verwendeten es in einer besonderen Aufbereitung des Samens als Pfeilgift und töteten damit selbst Elefanten.
Wie die europäische Medizin vom Strophanthin erfuhr, ist nicht so genau nachvollziehbar.
So wird berichtet, zufällig und unbemerkt seien Samen des Strauches dem schottischen Botaniker und Konsul von Sansibar Kirk, einem Mitgliedes der Livingstone-Expedition, in den Tee gefallen.
Andere berichten, Kirk habe sich damit versehentlich die Zähne geputzt, was wohl noch unwahrscheinlicher ist.
Kirk soll danach eine deutliche Erleichterung am Herzen gespürt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben, so dass er die Pflanze nach Europa mit brachte. Er übergab sie dem schottischen Forscher Dr. Thomas Fraser, der 1862 aus dem Kombe´- Samen die Tinctura Strophanthus fertigte.
Im Jahre 1885 wurde dann nach unzähligen pharmakologische Untersuchungen, langjähriger klinischer und außerklinischer Erprobung das Medikament Strophanthin dauerhaft in die Herztherapie eingeführt.
Tatsächlich dürfte Kirk ein rundum gesunder Mann gewesen sein, sonst hätte er sich - jedenfalls mit Herzbeschwerden - kaum der Livingstone-Expedition angeschlossen, bezw anschließen dürfen. Wenn überhaupt, so dürften sich seine Herzbeschwerden somit als Folge der körperlichen Strapazen und dem, mit der Expedition verbundenen Stress entwickelt haben. Vermutlich hat er in Wahrheit von der Pflanze durch afrikanische Medizinmänner erfahren haben, denen der Wirkstoff gewiss schon lange bekannt war.
Dafür spricht auch, dass Livingstone schon damals in seinen Werken schrieb , der ‚Strophantus kombe’ - Samen werde in der Medizin wohl noch eine große Rolle spielen. Wie aber sollte er das beurteilen können, nachdem angeblich nur Kirk etwas davon in den Tee gefallen war?
Wahrscheinlich hat sich Kirk - als Weißer, Forscher und zudem noch Angehöriger des Britischen Empire - den einheimischen „Kaffern“ wohl so überlegen gefühlt - eine allgemeine Geisteshaltung, die in Afrika bis in die Gegenwart reicht! - dass er die Wahrheit darüber fälschte, wie er wirklich Kenntnis von der Strophanthuspflanze erhielt. Allerdings ist ebenso denkbar, dass diese Forschungsgeschichte - aus gleichen, niedrigen Motiven - später von Dritten bewusst verfälscht wurde, weil sie nicht verwinden konnten, dass dieses segensreiche Heilmittel von „Kaffern“ entdeckt wurde und nicht von europäischen Forschern.
Wieder andere berichten, 1865 habe der Toxikologe Pelikan erkannt, welche Wirkung dieses Pfeilgift für das Herz hat und G. du Bellay habe noch im gleichen Jahr aus der damals französischen Kolonie Gabun den Samen der Strophantus gratus mitgebracht. Auch dort werden allerdings die Eingeborenen bereits um diese Wirkung gewusst haben.
Der therapeutische Weg des Strophanthins
Wegen der guten Wirkung des Strophanthins vermutete die Fachwelt schon in den dreißiger Jahren Ähnlichkeit mit einem körpereigenen Wirkstoff.
In Leipzig experimentierte etwa Prof. H. Rein vor dem 2. Weltkrieg, um den "Herzkraftstoff Hypoxie-Lienin" zu finden: Ein Hund stirbt wenige Tage nach Entfernen der Leber an Herzschwäche, weil - so der damalige Wissensstand - dieser Herzwirkstoff Hypoxie-Lienin in der Milz erzeugt und in dem 'Zwischenspeicher' Leber umgebaut wird.
Gibt man dem Tier aber rechtzeitig Strophanthin, so arbeitet sein Herz normal weiter - das fehlende 'Hypoxie-Lienin' ließ sich durch Strophanthin ersetzen (H. Rein, "Über ein Regulationssystem Milz-Leber für den oxidativen Stoffwechsel der Körpergewebe und besonders des Herzens - Die Naturwissenschaften 36, 233 und 260, Jg.1949 ).
Auch infolge der politischen und damit wissenschaftlichen Isolation Deutschlands galt durch den Einfluss amerikanischer Herzspezialisten nach dem 2. Weltkrieg dennoch das Interesse mehr dem Wirkstoff Digitalis. Dieses ist mit seiner, dem Strophanthin verwandten chemischen Struktur in seiner 'herzstärkende' Wirkung weniger davon abhängig, dass es oral nüchtern eingenommen wird.
Allerdings wurde dabei außer acht gelassen, dass pharmakologisch verwandte Strukturen stets mehrere Wirkbereiche haben, die bei geringfügigen Abänderungen (Strophanthin hat weitere hydrophile OH-Gruppen im Steroidgerüst) eine ganz unterschiedliche Gewichtung des Wirkschwerpunktes erlangen.
Beim Strophanthin ist dies - im Gegensatz zum Digitalis! - neben der ebenfalls herzstärkenden Wirkung vor allem die Entsäuerung des Herzmuskels durch Normalisierung des Myocardstoffwechsels (Dämpfung des Sympathikus). Eben diese Wirkung ist aber – wie schon dargelegt - entscheidend, da sie durch Stimulation der Natrium-Kalium-Pumpen den Säureüberschuss im Herzmuskelgewebe abbaut und so eine Katastrophe (Infarkt) abwendet.
Der Kampf gegen das Strophanthin
Der heutige Kampf der Pharmahersteller um ihre Gewinne wird natürlich über bekannte Vertreter der Wissenschaft geführt.
Dieser Kampf begann beim Strophanthin in den 70-er Jahren des 20.Jahrhunderts gegen den international geachteten Internisten Dr. Berthold Kern. Er hatte nach dem 2.Weltkrieg die orale Strophanthintherapie verbreitet und sich mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten über die irrige Meinung der Schuldmedizin hinsichtlich der Entstehung eines Herzinfarktes im Hochschulbereich mächtige Feinde geschaffen. Siehe hierzu die vertiefenden Artikel unter: http://www.strophanthin.de
Dieser Kampf gegen Strophanthin wird in der BRD nunmehr wohl dadurch entschieden, dass mit der 10.Novelle zum Arzneimittelgesetz im Jahre 2001.auch für altbewährte Medikamente eine, von kleinen Pharmaherstellern unfinanzierbare Nachzulassung auch dieser Präparate gefordert wird, was inzwischen über 10 000 Medikamente der sog. Alternativmedizin aus dem Markt zwang.
Der Streit um Strophanthin wurde jahrzehntelang auch deshalb mit teilweise windigen Argumenten geführt, weil noch nicht bekannt war, dass Strophanthin auch ein Hormon ist.
Daher kommt es auch, dass Strophanthin aufgrund von hochschulseitigen Studien an Ratten noch immer als angeblicher Verursacher von Bluthochdruck. gilt, obwohl Studien an anderen Tierarten keine solche Veränderung zeigen, sondern eine Blutdrucksenkung.
Letzteres belegen auch Studien und Erfahrungen mit Hochdruck-Patienten (30-34). Andererseits kommt es bei Patienten ohne Bluthochdruck durch Strophanthin zu keiner Absenkung des Blutdrucks (34).
Wie unsinnig die Annahme von der Blutdrucksteigerung jedoch überhaupt ist, zeigt sich jedoch schon daran, dass Strophanthin ein körpereigenes Hormon ist, mit dieser Behauptung dem Körper aber gleichsam unterstellt wird, sich durch dieses Hormon selbst schädigen zu wollen.