Büren (Westfalen)
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Büren ist eine kleine Mittelstadt im östlichen Nordrhein-Westfalen im Süden des Kreises Paderborn. Die Stadt Büren war bis 1975 die Kreisstadt des Kreis Büren.
Geographie
Im oben erwähnten Kreis liegt Büren nördlich des Sauerlands, am Südwestrand der Paderborner Hochfläche und westlich des Sintfelds. In der Stadt mündet die Afte in die Alme. Sie liegt am Herzen des Bürener Landes.
Stadtgliederung
Die Stadt Büren gliedert sich in 12 Stadtteile:
- Ahden Ortsvorsteher von Ahden ist Rainer Fischer (SPD)
- Barkhausen Ortsvorsteher von Barkhausen ist Johannes Wördehoff(CDU)
- Brenken Ortsvorsteherin von Brenken ist Jutta Schmidt (CDU)
- Büren Ortsvorsteherin von Büren ist Ingrid Koch (CDU)
- Eickhoff Ortsvorsteher von Eickhoff ist Josef Püster (CDU)
- Harth Ortsvorsteher von Harth ist Albert Atorf (CDU)
- Hegensdorf u. Keddinghausen Ortsvorsteherin von Hegensdorf ist Maria Lummer(CDU)
- Siddinghausen Ortsvorsteher von Siddinghausen ist Gerhard Helle(CDU)
- Steinhausen Ortsvorsteher von Steinhausen ist Johannes Dirks(CDU)
- Weiberg Ortsvorsteher von Weiberg ist Wilhelm Luis (CDU)
- Weine Ortsvorsteher von Weine ist Marco Sudbrak (SPD)
- Wewelsburg Ortsvorsteher von Wewelsburg ist Johannes Hillebrand(CDU)
Geschichte
Büren wurde als Ort erstmals 1195 urkundlich vom Fürstbischof zu Paderborn erwähnt. Die Besiedlung reicht aber schon bis ins frühe Mittelalter zurück.
Im Jahr 1895 wurde die Eisenbahnstrecke von Paderborn durch das Almetal nach Büren fertiggestellt. 1900 wurde die Strecke bis Brilon verlängert. 1898 entstand die Zweigstrecke über Steinhausen nach Geseke.
Der Ortsteil Wewelsburg war der Standort des KZ Niederhagen, als Heinrich Himmler ab 1940 die Wewelsburg zum nationalsozialistischen Kultzentrum umbauen ließ. 1945 wurden große Teile der Anlage vor Kriegsende gesprengt.
Büren war bis zur kommunalen Neugliederung im Jahr 1975 Kreisstadt des Kreis Büren.
1980 wurde auf der Bahnstrecke Paderborn-Büren-Brilon der Personenverkehr eingestellt, im Jahr 1984 wurde die Strecke dann endgültig stillgelegt.
Eingemeindungen
Durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde am 1. Januar 1975 nicht nur der Kreis Büren aufgelöst und den Nachbarkreisen zugeschlagen, sondern es wurden auch die Gemeinden, die zuvor dem Amt Büren angehörten, in die Stadt Büren eingemeindet. Diese ehemals eigenständigen Gemeinden zeichnen sich jedoch noch bis heute für ihr reges Vereinsleben und ihre Autonomität aus. Besonders zu beobachten ist dies beim Stadtteil Steinhausen.
Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Die große Mehrheit der Bürener Bevölkerung ist katholisch. Neben den katholischen Pfarrgemeinden gibt es aber auch zwei evangelische Kirchengemeinden. Eine in Büren und eine in Wewelsburg. Aber auch Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, der Baptisten, der Zeugen Jehovas und der Freikirchlichen Gemeinde sind in Büren vertreten. Auch das Apostelamt Jesu Christi hat eine Gemeinde vor Ort.
Politik
Stadtrat
Sitzverteilung der 38 Sitze:
(Kommunalwahl vom 26. September 2004)
Bürgermeister
Wolfgang Runge (CDU)
stellv. Bürgermeister
Ingrid Koch (CDU)
Dr. Wigbert Hillebrand (SPD)
Parteienlandschaft
In Büren gibt es Stadtverbände der CDU, der SPD und der FDP. Außerdem haben mit den Julis und der Jungen Union auch zwei politische Jugendorganisationen Verbände vor Ort.
Die CDU in Büren teilt sich in 12 Ortsunionen auf. Die SPD hat fünf Ortsvereine. Neben den beiden großen Parteien teilt sich die Junge Union auch noch einmal in drei Ortsverbände auf.
Wappen und Flagge

Nach Inkrafttreten der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 hat die aus der bisherigen Stadt Büren und den elf amtsangehörigen Gemeinden neu gebildete Stadt Büren ein neues Stadtwappen eingeführt.
Mit Urkunde vom 16. Januar 1976 hat der Regierungspräsident in Detmold der Stadt Büren die Genehmigung erteilt, ein neues Stadtwappen zu führen. Gleichzeitig erhielt die Stadt Büren das Recht auf eine eigene Stadtflagge.
Wappenbeschreibung
In rot auf einem grünen Dreiberg eine silberne (weiße) Burg mit drei Zinnentürmen; unter dem breiten Mittelturm in einem offenen Torbogen ein silberner (weißer) Schild mit einem roten Rautensparren.
Flaggenbeschreibung
Banner: Von rot und weiß längsgestreift mit dem Wappenschild der Stadt im rechteckigen Bannerhaupt.
Hissflagge: Von rot und weiß längsgestreift mit dem Wappenschild der Stadt im rechteckigen durchgehenden Flaggenhaupt.
Städtepartnerschaften
Kortemark (Belgien) – Partnerschaftsunterzeichnung 1981
Charenton-le-Pont (Frankreich) – Partnerschaftsunterzeichnung 1989
Mittersill (Österreich) – Partnerschaftsunterzeichnung 1995
Ignalina (Litauen) – Partnerschaftsunterzeichnung 2003
Baruth/Mark (Landkreis Teltow-Fläming) – seit 1990 im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost
Auf der Ebene von Ortschaften der Stadt Büren pflegt die Ortschaft Wewelsburg seit 1965 eine Partnerschaft zur Gemeinde Précigné/Sarthe in Frankreich, die 1991 durch Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde offiziell besiegelt wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Stadt gehört zum Gebiet des Nahverkehrsverbundes Paderborn-Höxter. Es verkehren die Buslinien 460, 380, 400, 461, 462, 463, 464, 465, 466, 494, 410.
Früher existierten Bahnverbindungen nach Paderborn, nach Geseke und nach Brilon. Betriebsbereit ist heute nur noch die Strecke nach Brilon, welche auf einem Teilstück von der Waldbahn Almetal im Museumsbetrieb genutzt wird.
Straße
Die Autobahn A 44 Dortmund-Kassel durchquert das Stadtgebiet in west-östlicher Richtung.
Am Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren zweigt die A 33 ab, die bis zur A 2 bei Bielefeld führt.
Luftverkehr
Auf dem Stadtgebiet nahe dem Ortsteil Ahden liegt der Regionalflughafen Paderborn/Lippstadt.
Ansässige Unternehmen
- Bürener Maschinenfabrik, Hersteller von Fördertechnik u.a. für Automobilindustrie
- Bürener Kunststofftechnik, Hersteller verschiedener Kunststoffmassenartikel
- BHK Kottmann, Hersteller von Laminatfussböden und Deckenverkleidungen
- HEGGEMANN aerospace AG, Entwickler und Produzent von hochwertigen Metallkomponenten für die Luft- und Raumfahrtindustrie
- HEGGEMANN autosport GmbH, Entwickler und Produzent von hochwertigen Rennsportkomponenten
Öffentliche Einrichtungen
In der Stadt Büren wird Deutschlands größte Abschiebehaftanstalt, die JVA Büren, in einer ehemaligen NATO-Kaserne betrieben. Dagegen richten sich immer wieder Proteste verschiedener Gruppen aus dem kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereich.
Neben dem Bürener Rathaus findet sich noch immer eine kleine Nebenstelle des Kreises Paderborn, in dem unter Anderem die ARGE und eine Polizeiwache untergracht ist.
Außerdem befindet sich in Büren das Kreisarchiv und das Archiv der Stadt Büren.
Bildung
Die Stadt Büren zeichnet sich durch ihr hervorragendes Schulsystem aus. Durch die große Anzahl der Schulen wird Büren auch oft die Stadt der Schulen genannt.
Folgende Schulen befinden sich in der Bürener Innenstadt: Die Grundschulen Lindenhof und Josefschule, als Schule der Sekundärstufe I (Hauptschule) die Mühlenkampschule, die Heinz Nixdorf Realschule, das Liebfrauen- und Mauritius-Gymnasium, das Richard-von-Weizsäcker und Ludwig-Erhard-Berufskolleg, die Almeschule als städtische Förderschule sowie die Westfälische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation.
In den Bürener Stadtteilen gibt es katholische Grundschulen in Brenken, Harth/Weiberg, Siddinghausen, Steinhausen und Wewelsburg/Ahden sowie eine Hauptschule in Niederntudorf/Wewelsburg.
Gesundheitswesen
In Büren gibt es 13 Ärzte für Allgemeinmedizin, wovon vier in zwei Gemeinschaftpraxen kooperieren.
Weiter gibt es jeweils einen Arzt für Augenheilkunde; Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten; für innere Krankheiten; Kinderkrankheiten; Hautkrankheiten; einen Psychiater und einen Arzt für Orthopädie. Zwei Ärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und zwei Ärzte für Logopädie / Sprachheilbehandlung haben sich ebenfalls niedergelassen. Weiter gibt es zehn Zahnärtze, wovon sechs in drei Gemeinschaftpraxen zusammenarbeiten.
Neben den Arztpraxen gibt es in Büren noch das St. Nikolaus- Hospital, welches Krankheiten rund umHerz und Kreislauf; Lunge; Magen-Darm-Trakt; Nieren; Stoffwechsel; Blut und blutbildende Organe; Hormonbildende Systeme und dem Rheumatischen Formenkreis behandeln kann.
Zudem kann das Krankenhaus Sonografien der inneren Organe; Konventionelle Röntgendiagnostiken mit Bougietisch und Fernsehketten; Oesophagogastroduodenoskopien; Coloskopien mit Polypektomien, Behandlungen akuter Blutungen im Verdauungstrakt; Lungenfunktionsüberprüfungen; Bronchoskopie; TEE (sonografische Direktuntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre); Echokardiografien mit Dopplerografien; Doppler- und Duplexuntersuchungen von Gefäßen; Passagere Schrittmacherbehandlungen; Computergeschützte Diagnostik und Programmierung von Schrittmacheraggregaten; Diagnostische Punktionen von Knochenmark oder Pleurahöhle und Diagnostiken schlafbezogener Atemstörungen durchführen.
Auch ein Notarzt ist vor Ort. Das Bürener Krankenhaus gehört zur Marseille-Kliniken AG mit Sitz in Hamburg.
Das Krankenhaus beschäftigt 70 Mitarbeiter und hat eine Kapazität von 60 Betten. Jedes Jahr werden ca. 4450 Patienten stationär behandelt.
Der Träger möchte das Krankenhaus allerdings noch weiter ausbauen und dabei mit dem örtlichen Altenheim, welches ebenfalls zur Marseille-Kliniken AG gehört, zusammenarbeiten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In Wewelsburg befindet sich das Kreismuseum des Kreises Paderborn mit einer Ausstellung über die mittelalterliche Burggeschichte, der Zeit als SS-Terror- und Kultstätte und einer Ausstellung zum Thema Vertreibung.
Bauwerke

- Kath. Pfarrkiche St. Nikolaus. Die kreuzförmige Basilika mit Westturm wurde 1220 erstmals bezeugt. Im 19. Jahrhundert wurde der Bau verändert. Zur Ausstattung gehören ein spätgotisches Sakramentshäuschen vom Ende des 15. Jahrhunderts, eine um 1600 entstandene Kanzel und die barocke Orgel von 1744, die ursprünglich für das Kloster Bödekken geschaffen wurde.
- Rathaus. Der mehrflügelige, ehemals als Witwensitz der Edelherren von Büren dienende Komplex stammt im Kern aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er wurde in späterer Zeit mehrfach umgebaut.
- Ehemalige Zehntscheune. Der verputzte Bruchsteinbau mit Mansarddach stammt im Kern wohl noch aus dem 16. Jahrhundert und wurde im 18. Jh. umgebaut.
- Mittelmühle. Der Massivbau ist 1532 bezeichnet.
- Ehemalige Niedermühle. Bruchsteinbau, der vermutlich um 1635/40 errichtet wurde.
- Im Ortskern sind nur wenige ältere Wohnbauten erhalten. Hervorzuheben ist Markt 14. Das Fachwerk-Dielenhaus mit Krüppelwalmdach ist am Torbalken 1608 bezeichnet. Es ist das älteste noch erhaltene Wohnhaus der Stadt. Das Erdgeschoss wurde für die Nutzung als Ladengeschäft einschneidend verändert.
- Von der Stadtbefestigung blieben zwei Türme und Reste der Mauer erhalten.
- Mauritius-Gymnasium
- Die Wewelsburg, das Wahrzeichen des Bürener Landes
- Burgruine Ringelstein mit Hexenkeller
- JVA Büren, größte Abschiebehaftanstalt Europas
Regelmäßige Veranstaltungen
Neben den Schützenfesten der einzelnen Stadtteile findet in jedem Jahr auch das Stadtfest und in der letzten Woche im September der Oktobermarkt statt.
Nennenswert wäre außerdem noch der Nikolausmarkt, der an einem Wochenende um den 6. Dezember gefeiert wird.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Bürener Wandertag, zu dem jedes Jahr im Mai Wanderer aus ganz Deutschland nach Büren kommen.
Sport und Freizeit
Die Stadt Büren unterhält zwei Freibäder, eines zwischen Harth und Weiberg und eines in Büren selbst. Außerdem gibt es ein Hallenbad.
Des Weiteren hat nahezu jeder Stadtteil seinen eigenen Sportplatz. Ausnahmen sind hierbei Barkhausen und Eickhoff.
Zudem gibt es bedingt durch die Schulen einige Sport- und Turnhallen in Büren, die auch durch Vereine genutzt werden können.
Im Industriegebiet Büren-West findet sich eine Kartbahn und ein Gotcha-Areal.
Seit dem Jahresbeginn 2007 sorgt auch die Kulturinitiative Niedermühle für ein buntes Programm von Unterhaltung und Kultur.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Bert Brune (* 1943), Schriftsteller
- Michael Henke (* 1957), Fußballtrainer
- Moritz von Büren (1604–1661), Reichskammergerichtspräsident und Jesuit, Stifter der Jesuitenkirche
- der heilige Meinolf, Gründer des Klosters Böddeken, dort gestorben am 5. Oktober 857
Weblinks
Quellen