Hranice u Aše
Hranice | |||
---|---|---|---|
| |||
Basisdaten | |||
Staat: | ![]() | ||
Region: | Karlovarský kraj | ||
Bezirk: | Cheb | ||
Fläche: | 3180 ha | ||
Geographische Lage: | |||
Höhe: | 575 m n.m. | ||
Einwohner: | 2.272 (2005) | ||
Postleitzahl: | 351 24 | ||
Struktur | |||
Status: | Stadt | ||
Ortsteile: | 4 | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | František Jurčák (Stand: 2007) | ||
Adresse: | U pošty 182 351 24 Hranice u Aše | ||
Website: | www.mestohranice.cz |
Hranice (deutsch Roßbach) ist eine Stadt im böhmischen Vogtland und liegt 10 km nördlich von Aš im nördlichsten Teil des Okres Cheb, Karlovarský kraj. Sie ist die westlichste Stadt Tschechiens. Die Stadt Hranice, der oberfränkische Nachbarort Regnitzlosau, Freistaat Bayern sowie die obervogtländische Gemeinde Eichigt, Freistaat Sachsen (Grenzübergang Hranice–Ebmath) sind Anlieger des Vogtländischen Dreiländerecks Böhmen - Bayern (Franken) - Sachsen. Alle drei Ortschaften sind Mitglieder der tschechisch-deutschen Vereinigung Freunde im Herzen Europas.
Geschichte
Die Gründung wird auf das 12. Jahrhundert datiert. Die älteste Erwähnung von Roßbach stammt aus dem Jahre 1318. Die Stadt gehörte damals zur kirchlichen Verwaltung der Stadt Hof. Das ursprüngliche Dorf lag auf dem Handelsweg zwischen Eger und Plauen. Bereits im Jahre 1413 berichtete man, dass die Bevölkerung größtenteils von Webarbeiten lebte. 1778 fertigte man hier in Handarbeit wertvolle gewebte Kleider und Musseline mit eingearbeiteten Mustern. 1808 wurde hier die erste Textilmanufaktur eingerichtet, die vor allem für den Export produzierte. Im 19. Jahrhundert nahm Roßbach eine führende Stellung in der Textilindustrie der Region ein. Die Einwohner, die die Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnte, fanden Arbeit der Textilindustrie.
Die konservative Bevölkerung weigerte sich erfolgreich gegen den Anschluss an das Straßennetz. Man befürchtete, dass der Ort militärisch leichter angreifbar würde. Dadurch verlor Roßbach den wirtschaftlichen Anschluss, was schließlich mit zum Niedergang der Industrie führte.
1885 wurde der Ort schließlich über die Lokalbahn Asch–Roßbach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde später bis nach Adorf in Sachsen erweitert. 1904 wurde das erste Telefon in Betrieb genommen und 1911 wurde Roßbach an das Stromnetz angeschlossen.
1882 wurde der Ort von Franz Josef I. zum Marktflecken erhoben, zur Stadt wurde Hranice 1964.
Demographische Daten
Die Gemeinde wuchs nach dem Ersten Weltkrieg bis auf 700 Häuser und 4283 Einwohner an. Nach der Aussiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Bevölkerungszahl auf 2300 Einwohner gesunken.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche (Barock), erbaut 1682 und 1719 umgebaut.
- Römisch-katholische Kirche „Besuch der Jungfrau Maria“ mit zwei Türmen aus dem Jahr 1894
- Fabrik des F. A. Hendel (heute Art von Museum), 1908 erbaut.
Ortsteile
- Hranice (Roßbach)
- Pastviny (Friedersreuth)
- Studánka (Thonbrunn)
- Trojmezí (Gottmannsgrün)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Hendel, 1897-1993, Künstler (Gemälde, Holzschnitte, Radierungen), der Nachlass befindet sich im Besitz der Gemeinde Neuenkirchen (Kreis Steinfurt), eine Wohnstraße in dieser Gemeinde trägt seinen Namen (Josef-Hendel-Straße).