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Gamal Mubarak

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Gamal Mubarak (arabisch جمال مبارك Gamāl Mubārak, mit vollem Namen جمال الدين محمد حسنى سيد مبارك Gamāl ad-Dīn Muḥammad Ḥusnī Sayyid Mubārak; * 1963) ist der zweite Sohn des amtierenden ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und der First Lady Suzanne Mubarak.

Im Gegensatz zu seinem älterem Bruder Alaa Mubarak bemüht sich Gamal erfolgreich um eine politische Karriere.

Lebenslauf

Gamal Mubarak beendete sein Studium an der Amerikanischen Universität in Kairo, der gelernte Bankier war von 1988 bis 1994 Vizepräsident der Sektion Europa, Nahost und Afrika der America International Bank in London. Sein dortiger Geschäftsbereich konzentrierte sich auf den Bereich Emissionsgeschäfte.

Er baute mit einigen Kollegen die Medinvest Associates Ltd. auf, welche private Aktienfonds betreut und Unternehmen in Finanzangelegenheiten berät. Gamal Mubarak ist der Vorsitzende der Future Generation Foundation (FGF), einer staatsunabhängigen Organisation, die sich beruflichen Ausbildungen widmet. Der 42-Jährige ist außerdem in mehreren Nichtregierungsorganisationen aktiv, darunter in einer, die sich um den Bau von Sozialwohnungen kümmert. Auch wurde er im Mai 2000 als ehrenamtliches Mitglied des Rotary Clubs ausgezeichnet.

Seine Verlobte Khadiga El Gammal (Tochter von Mahmoud El Gammal, einem bekannten ägyptischen Geschäftsmann) ist ebenfalls eine Absolventin der Amerikanischen Universität in Kairo.

Seine Rolle in der demokratischen Partei

Sein Vater ernannte ihn 2002 zum Generalsekretär des politischen Komitees, was ihn zum drittmächtigsten Mann der Partei beförderte und ihm die Kontrolle über einen Großteil der wichtigsten Aktivitäten in der Regierung ermöglicht. Die Nationaldemokratische Partei (NDP) besitzt die Mehrheit an Sitzen im Parlament.

Nach den Kabinettsänderungen im Juli 2004, und der Ernennung von Dr. Ahmad Nazif als neuer Premierminister Ägyptens, nannte man das Kabinett „Gamals Kabinett“, da nahezu die gesamte Neubesetzung der Minister vom politischen Komitee der NDP ausgesucht wurde.

Geerbte Macht

Sowohl Mubarak als auch sein Sohn bestreiten, dass versucht werde, die politische Macht in der Familie zu halten. Die Mehrheit der Bevölkerung vertritt jedoch eine andere Meinung. Anfang 2006 wiederholte Gamal Mubarak eindringlich, dass er nicht nach dem Posten seines Vaters strebe, aber seine Position in der NDP als stellvertretender Generalsekretär weiterhin ausfüllen werde. Dieser Posten ist Teil des wichtigsten Organes der NDP.

Die nächsten offiziellen Präsidentschaftswahlen finden 2011 statt, aufgrund von Husni Mubaraks hohem Alter ist jedoch eine frühere Wahl durchaus möglich. Dann wird sich zeigen, ob Gamal in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte. Ein mögliches Hindernis für ihn könnte die Tatsache werden, dass er keinen militärischen Hintergrund hat. Seit der Revolution 1952 kamen alle ägyptischen Präsidenten aus den Reihen der Armee.

Im September 2004 äußerten einige (unoffizielle) politische Gruppen wie die Kifaya ihren Unmut über die in der Politik herrschende Vetternwirtschaft und forderten Änderungen, allen voran freie Wahlen mit mehr als nur einem Kandidaten. Den Söhnen Mubaraks wird zusätzlich vorgeworfen, ohne jegliche Investition lukrative Beteiligungen an unzähligen Firmen wie Phillip Morris, Škoda Auto, Mövenpick, Vodafone, McDonald's und vielen anderen erhalten zu haben. Außerdem kommen sie ohne Sicherheiten an Bankkredite für sie und ihre Freunde. Sie sollen mit Mitteln aus Wohltätigkeitsorganisationen illegale Finanztransaktionen, Waffenhandel und Geldwäsche betreiben. Zu den Vorlieben der Söhne sollen auch Ausflüge in die Welt des Drogenhandels und des illegalen Exports ägyptischer Kunstschätze gehören.

An 26. Februar 2005 erlaubte Husni Mubarak für die Präsidentschaftswahlen im September 2005, mehrere Kandidaten aufzustellen. Hierzu änderte das Parlament den Artikel 76 der ägyptischen Verfassung. Viele sehen allerdings hinter diesem Schritt zu "freien Wahlen" eine List, die später Gamal Mubarak den Weg ermöglichen wird, als Präsident zu kandidieren.

Sollte Gamal Mubarak am nächsten Wahlkampf teilnehmen, so wird er die absolute Unterstützung der regierenden Partei sowie der regierungskontrollierten Medien genießen. Er würde seines Vaters Präsidentenamt "demokratisch" erben.