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Otto von Linn

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Otto von Linn

Otto von Linn (* ca. 1171; † ca. 1219), Gründer der Burg Linn in Krefeld-Linn.

Otto von Linn nahm bereits als sehr junger Mann unter Friedrich Barbarossa am 3. Kreuzzug in den vorderen Orient Teil, von welchem er glücklich heimkehrte. Seine noch junge Burg verkaufte er bereits 1188 an Philipp I. von Heinsberg, dem Erzbischof von Köln. Otto behielt Bug und Land jedoch als Lehen und wurde damit zu einem Lehnsmann Phillips des ersten. Mit den so gewonnenen finanziellen Mitteln und seinen Erkenntnissen über Burgbauten in Byzanz legte Otto nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug den Grundstein für den Ausbau der Burg Linn zu einer Festungsanlage in ihrer heutigen Form.

1989 wurden archäologische Grabungen an der Stelle der Alten Kirche von Linn vorgenommen. Man fand die Gräber und die darin befindlichen sterblichen Überreste Ottos von Linn und seiner Familie. Die kleine Kirche wurde im 14. Jahrundert druch eine Überschwemmung zerstört, die Gräber gerieten in Vergessenheit. 1990 wurde unter anderem das Grab Ottos von Linn gefunden und seine Gebeine exhumiert. Man fand ebenfalls das Grab des Großvaters von Otto († um 1150), seiner Mutter († um 1185) sowie seines Sohnes Gerhard von Linn (* ca. 1200, † ca. 1264). Das Grab Ottos ist heute im Niederrheinischen Landschaftsmuseum im Museumszentrum Burg Linn zu besichtigen. Das Skelett wurde vom Institut für Rechtsmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durch Dr. P.Pieper und R. Pioloth untersucht. Es konnten keinerlei Hinweise auf eine systematische Erkrankung wie Rheuma oder einen Tumor an Ottos Überresten gefunden werden. Der kräftige Knochenbau des 1,71 Meter großen und sehr muskolösen Mannes lässt darauf schließne, dass er während seines Lebens körperlich außerordentlich aktiv gewesen sein muss. Die Todesursache lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellten. Es gibt jedoch Anzeichen, welche auf Mangelernährung und eine Infektionskrankheit hinweisen. Otto litt an einer chronischen Kieferhöhlenentzündung, hatte Arthrose des 4. Grades im linken Kiefergelenk, durch Mangelernährung verursachte Zahnschmelzhypoplasien, Knochenentzündungen im Oberkiefer und damit verbundenen Verlust der oberen Backenzähne, ein Hämatom am rechten Wadenbein in Folge eines Blutergusses, in jungen Jahren gehemmtes Knochenwachstum und einer Fehlstellung der großen Zehen durch zu enges Schuhwerk. Viele Symptome sind typisch für einen schlagenden Ritter der damaligen Zeit. Die Mangelerkrankungen, zum Beispiel bedingt durch Skorbut, sind jedoch ungewöhnlich, da Adlige des 12. Jahrunderts sich üblicherwiese gut ernähren konnten.