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Subtraktive Synthese

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Bei der subtraktiven Synthese erzeugt ein Oszillator ein klangliches Rohmaterial, welches dann durch Filter nachbearbeitet wird.

Der gewünschte Klang wird hierbei dadurch erzielt, dass man aus einem teiltonreichen Spektrum die unerwünschten Bestandteile ausfiltert.

Als Rohmaterial stellen die meisten Oszillatoren die folgenden Wellenformen zur Verfügung:

  • Sägezahn, brillanter Klang, der alle natürlich vorkommenden Teiltöne enthält. Eignet sich gut zum Imitieren von Streichinstrumenten
  • Rechteck, nasaler Klang, der nur die ungeradzahligen Teiltöne enthält. Eignet sich gut, um flötenähnliche Klänge zu imitieren
  • Dreieck, hohler Klang, der fast nur die ersten fünf Teiltöne enthält. Eignet sich gut, um flächige Klänge anzudicken
  • Sinus, dumpfer Klang, der nur aus einem Teilton besteht. Sinustöne kommen in der Natur nicht vor, jedoch kommt der Klang einer Stimmgabel und das Freizeichen einer Telephonanlage dem Sinus recht nahe. Der Sinus kann durch Filtern im Klangbild nicht verändert werden.

Als Filter kommt als vielseitigst verwendbare Variante dem Tiefpassfilter eine besondere Bedeutung zu. Viele Synthesizer besitzen lediglich den Tiefpassfilter. Weitere Formen sind Hochpassfilter, Bandpassfilter, Kerb- und Kammfilter.

Der wichtigste Parameter des Filters ist die Eckfrequenz (engl. Cutoff). Das ist die Frequenz, ab der der Filter die Teiltöne wegfiltert. Dabei werden jedoch die Frequenzen ab der Eckfrequenz nicht sofort abgeschnitten, sondern die benachbarten Frequenzen werden immer weiter abgesenkt, bis mit zunehmenden Abstand von der Eckfrequenz die Teiltöne immer leiser und schließlich nicht mehr zu hören sind. Wie schnell hierbei die Teiltöne leiser werden, hängt vom Filter ab. Es gibt Filter mit hoher und Filter mit geringerer Flankensteilheit. Eine hohe Flankensteilheit führt zu brachialeren Klangverläufen, eine geringe Flankensteilheit zu weicheren Klangverläufen.

Die Eckfrequenz des Filters lässt sich an Synthesizern sowohl manuell über Bedienelemente als auch automatisiert über Modulatoren wie der Filterhüllkurve oder die LFOs steuern.

Der Filter verfügt zudem meist über eine sogenannte Resonanz (engl. Emphasis oder Contour). Die Resonanz ist meist ebenfalls manuell und automatisiert regelbar. Die Resonanz hebt die Frequenzen im Bereich der Eckfrequenz an, wodurch der Klang dünner und näselnder wird.