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Diskussion:Art (Biologie)

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von 87.123.40.99 in Abschnitt Lieber Benutzer Denis Barthel...

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"Morphologisches Artkonzept" und "75%"

Ich möchte gerne die von 'Benutzer:Davidl' aufgeworfene Frage über die Herkunft der 75%-Angabe im Abschnitt "Morphologisches Artkonzept" aufgreifen: Die Aussage wurde mit dem Edit "18:52, 21. Okt 2004 Hati (umarbeitung)" eingepflegt. Die Quelle der 75%-Angabe kenne ich nicht. Dieses Kriterium wird in der Paläontologie zumindest nach meinem Kenntnisstand auch nicht gelebt. Einen gewissen "Hype" erlebten morphometrisch-statistische Konzepte in den 20er (Brinkmann 1929) und 50er/60er Jahren (Hiltermann, Bettenstaedt, Grabert!) des 20sten Jahrhunderts. Eingebürgert hat sich der Begriff des "morphologischen Typus" als Modalwert der zugeordneten Individuen. Hier einige Definitionen zum "morphologischen Artbegriff" aus drei gängigen Lehrbüchern/Wörterbüchern:

  • Danach gilt eine Art als Gruppe von Individuen mit gleichartigen Merkmalskombinationen, die sich von anderen, ähnlichen Individuen-Gruppen durch eine deutliche morphologische Distanz abheben. (Ziegler 1972: 61). Derselbe zu statistischen Kennwerten: Spezielle Tests [...] lassen beurteilen, ob Unterschiede zwischen zwei Proben signifikant sind. Was sie bedeuten, muß im Einzelfall festgestellt werden. (Ziegler 1972: 65)
  • Die morphologische Definition bezieht sich auf bestimmte äußere Merkmale und ermittelt möglichst deren Variabilität mit Hilfe biostatistischer Methoden (Morphospezies). (Müller 1992: 187) Derselbe Autor: Zu warnen ist vor einer Überschätzung der Biostatistik, da sie nicht wie die "altmodische" subjektive Deutung der organischen Form von der Gesamtheit aller beobachtbaren Merkmale ausgeht, sondern nur von einigen biometrisch erfaßbaren. (Müller 1992: 206)
  • Die Artabgrenzung in der Paläontologie erfolgt daher ohne festgelegte Norm nach rein morphologischen Kriterien, als Zusammenfassung aller Individuen, die in den als wesentlich angesehenen Merkmalen übereinstimmen (= Morphospezies). (Lehmann 1977: 31)

In der Definition zum morphologischen Artkonzept kommt zudem nicht zum Ausdruck, dass sowohl Biologen als auch Paläontologen als primäres Konzept den "biologischen Artbegriff" immer da voraussetzen, wo dies von der betrachteten Tiergruppe her sinnvoll ist. Ein Beispiel ist die Interpretation geschlechtsdimorpher Formen als eine Art. Hier ordnet sich der morphologische Artbegriff dem biologischen Artbegriff unter. Eine -- meines Erachtens -- sehr schöne, passende und den "gelebten" morphologischen Artbegriff wiederspiegelnde Definition ist die, die ich von meinem Hochschullehrer ins Heft diktiert bekommen habe: Die morphologische Artdefinition betrachtet die Art als eine Serie von Individuen, die in ihrer Gesamtheit ihrer typischen Eigenschaften übereinstimmen und in ihren räumlich und zeitlich anschließenden Populationen eine meist nur fließende Variabilität zeigen (Definition nach Schindewolf). Die Glieder dieser Populationen bilden bei Arten, die im Prinzip durch das "biologische Artkonzept" differenzierbar wären, nachgewiesener- oder vermutetermaßen eine fertile Kreuzungsgemeinschaft und sind von anderen solchen Populationen fortpflanzungsmäßig isoliert. Vermutetermaßen wirken auch hier die bekannten Fortpflanzungsbarrieren. In der Paläontologie ist nur die morphologisch definierte Morphospezies von Bedeutung, da die Kreuzungsfähigkeit weder in der Natur noch im Experiment festgestellt werden kann. Zudem werden meist nur Hartteile überliefert, die keinen Aufschluss über den Genbestand erlauben. Ich schlage vor, diesen Text so einzuarbeiten, dass

  • die eigentliche Definition (Schindewolf) die Definition in /*Morphologisches (typologisches) Artkonzept*/ ersetzt und
  • im Artikel die Aussage Diese Probleme werden mit ... durch den Hinweis um die praktische Anwendung unter Berücksichtigung des "biologischen Artbegriffs" ausgetauscht wird. Mit besten Grüßen, --Rprick 14:00, 30. Apr 2006 (CEST)
1. Die 75 %. Meine Erweiterung stammt aus einer Zeit, wo ich mir selber nicht notiert habe, aus welchen Quellen ich die Beiträge für die Wikiartikel zusammengetragen habe. Und die Sache mit den 75 % finde ich einfach nicht mehr. Deshalb weg mit der Zahl.
2. Statt Ersetzen wäre mir persönlich lieber Ergänzen. Zum einen ist die Diktion des vorgeschlagenen Textes umständlicher und schwieriger und nur Spezialisten leicht zugänglich, zum anderen käme durch das Ergänzen auch die Wandlung des morphologisch-typologischen Artkonzepts (das mW in der Systematik noch immer so gehandhabt wird, siehe Holotypus etc.) eher zum Ausdruck. Leicht zugängliche Quelle: dtv-Atlas der Biologie Bnd. 3, S. 495. -Hati 14:25, 30. Apr 2006 (CEST)
Werde ich in Deinem Sinne in einigen Tagen einpflegen, sofern hier keine weitere Kritik geäußert wird. Mit besten Grüßen, --Rprick 22:46, 30. Apr 2006 (CEST)

Folgende Änderungen im Artikel-Abschnitt durchgeführt:

  • 75%-Angabe getilgt.
  • Link auf "Nomenklatorischer Typus" durch "Morphologischer Typus" ersetzt, da dieser hier gemeint ist.
  • Diskussion der Anwendung des morphologischen Konzepts versus populationsgenetisches Konzept in Situationen, wo die Gültigkeit des biologischen Artbegriffs angenommen wird, die "direkten Mittel" zur Überprüfung aber fehlen.

Mit besten Grüßen, --Rprick 15:04, 6. Mai 2006 (CEST)Beantworten


"Grundlegende Kategorie" ist tautologisch JKS 12:26, 13. Jul 2006 (CEST)

Lieber Benutzer Denis Barthel...

...warum hast du meinen Weblink rausgenommen? Ich denke, du hast ihn dir höchstens oberflächlich angesehen, also einmal draufgeklickt, runtergescrollt, den Begriff "Intelligent Design" gelesen, gedacht "Aha, mal wieder so eine Kreationistenseite" und daraufhin den Link gelöscht. Das zeugt davon, dass du keine Ahnung hast, dass dieser Artikel sich AUSFÜHRLICHST mit dem Begriff "Art" beschäftigt, SEHR viele Studien anführt, international anerkannte Wissenschaftler zitiert und lediglich anhand bewiesener Tatsachen (der Autor ist Mutationsgenetiker am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln und hat Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Mutationsversuche unternommen) argumentiert, also durchaus eine seriöse, ernstzunehmende, wissenschaftliche, ausführliche, umfangreiche und nützliche Quelle darstellt. Das Löschen des Links zu dieser Seite erinnert mich an die Versuche eines gewissen Ulrich Kutschera, alle Arbeiten dieses Genetikers (Wolf-Ekkehard Lönnig) von den Internetseiten des MPIZ Köln verbannen zu lassen. Als Argumente brachte Kutschera nichts als Polemik und Falschdarstellungen vor, wohingegen die Seiten Lönnigs nach eigenen Angaben (die, meinen Erfahrungen gemäß, in etwa stimmen) zu 95% aus naturwissenschaftlichen Argumenten bestehen.

Lieber Benutzer Denis Barthel: Wenn du also einen GUTEN Grund hast, den Weblink NICHT in den Artikel aufzunehmen, dann nenne ihn mir. Ich warte. 87.123.40.99 16:16, 24. Mär. 2007 (CET)Beantworten