Myanmar
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Amtssprache | Birmanisch | ||||
Hauptstadt | Yangon | ||||
Staatsform | Militärdiktatur | ||||
Staatsoberhaupt | General Than Shwe | ||||
Regierungschef | Generalleutnant Soe Win | ||||
Fläche | 676.600 km² | ||||
Einwohnerzahl | 48.800.000 (2002) | ||||
Bevölkerungsdichte | 72 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Großbritannien am 4. Januar 1948 | ||||
Währung | Kyat | ||||
Zeitzone | UTC+6,5 | ||||
Nationalhymne | Gba Majay Bma | ||||
Kfz-Kennzeichen | MYA | ||||
Internet-TLD | .mm | ||||
Vorwahl | +95 | ||||
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Karte Myanmars |
Myanmar (birman.: Myanma Pye) - nach wie vor auch unter ihrem alten Namen Birma, bzw. auch unter dem englischen Namen Burma bekannt - ist ein Staat in Südostasien.
Er grenzt an Bangladesch, die indischen Bundesstaaten Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh, sowie an China, Laos, Thailand und den Indischen Ozean (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen). Das Andamanische Meer trennt Myanmar vom südwestlich gelegenen indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren.
Landesstruktur
- Einwohner: 70% Birmanen (Bamar), 8,5% Shan, 6,2% Karen (Christen), 4,5% Rohingya (Muslime), 2,4% Mon, 2,2% Chin(Tschin), 1,4% Kachin und andere Ethnien; ferner 1-2% Chinesen und 1% Inder.
- Bevölkerungswachstum: 1,50% (1998); 1,20% (2002)
- Lebenserwartung: 57,2 Jahre (2002)
- Säuglingssterblichkeit: 77 pro Tausend (2002)
- Alphabetisierung: 85,3% (2002)
- Sprachen: Birmanisch (70%), Sprachen der Minderheiten, Englisch (Handelssprache)
- Religion: Buddhismus (89%), Christentum (4%), Islam (4%), Stammesreligionen und andere (3%)
- Hauptstadt: Yangon (Rangun) (3.500.000 Einw.) (1998)
- Städte: Mandalay 900.000, Mawlamyine (Moulmein) 225.000, Bago (Pegu) 170.000, Pathein (Bassein) 150.000
Wirtschaft
Mit einem Bruttosozialprodukt/Kopf von weniger als 746 $ (2001) gehört Myanmar zu den ärmsten Ländern der Welt, zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten in der Landwirtschaft. Im Osten - an der Grenze zu Laos und Thailand - hat Myanmar Anteil am sogenannten Goldenen Dreieck; dort wird Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet. Die Bedeutung Myanmars als Lieferant für den weltweiten Heroinmarkt ist durch das Wiedererstarken der Drogenproduktion in Afghanistan spürbar gesunken.
Verwaltungsgliederung
Myanmar gliedert sich in sieben States und Divisions. Die Landesteile, die überwiegend von der größten Volksgruppe Myanmars, den Bamar besiedelt sind, heißen Divisions, die Bereiche, die überwiegend von Minderheiten bewohnt werden, States.
Die Minderheiten-States bilden zum überwiegenden Teil die Außengrenzen Myanmars: im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten:
- Rakhine (Arakan) (Hauptstadt: Akyab, Grenze zu Bangladesch, jedoch überwiegend am Golf von Bengalen gelegen)
- Chin (Hauptstadt: Hakha, Grenzen zu Bangladesch und Indien)
- Kachin (Hauptstadt: Myitkyina, Grenze zu China)
- Shan (Hauptstadt: Taunggyi, Grenzen zu China, Laos und Thailand)
- Kayah (Hauptstadt: Loi-kaw, Grenze zu Thailand)
- Kayin (Hauptstadt: Pa-an, Grenze zu Thailand)
- Mon (Hauptstadt: Mawlamyine, keine Landgrenze, am Andamanischen Meer gelegen)
Von den sieben Divisions verfügen zwei über Außengrenzen auf dem Festland, die übrigen fünf liegen entweder im Binnenland oder am Meer:
- Sagaing (Hauptstadt: Sagaing, Grenze zu Indien im Nordwesten)
- Tenasserim (Hauptstadt: Dawei, Grenze zu Thailand im Südosten)
- Irrawaddy (Hauptstadt: Pathein (Bassein), am Golf von Bengalen und dem Andamanischen Meer gelegen)
- Yangon (Hauptstadt: Yangon, an der Andamanensee gelegen)
- Bago (Pegu) (Hauptstadt: Bago, nördlich der Irrawaddy-Division)
- Magwe (Hauptstadt: Magwe, nördlich der Bago-Division)
- Mandalay (Hauptstadt: Mandalay, östlich der Magwe-Division)
States und Divisions sind weiter untergliedert in Distrikte und Gemeinden.
Politik
- Staatsform: Militärdiktatur; die letzte Verfassung der Sozialistischen Republik von 1974 ist seit dem 18. September 1988 außer Kraft gesetzt.
- Staatschef: General Than Shwe (seit April 1992)
- Regierungschef: Generalleutnant Soe Win (seit 19. Oktober 2004)
- Parlament: Volksversammlung mit 485 für vier Jahre gewählten Abgeordneten (Wahl von 1990 vom Militärregime nicht anerkannt)
- Politische Parteien: National League for Democracy (NLD), National Unity Party (NUP), Union Solidarity and Development Association (USDA), weitere acht Minoritäten-Parteien
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Myanmars
Im elften Jahrhundert gründet König Anawratha das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fällt Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wird mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch stirbt. Birma wird Teil von Britisch-Indien. Im 2. Weltkrieg wird es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Nach einer kurzen demokratischen Phase wird Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert.
Am 18. Oktober 1965 verabschiedet der Revolutionsrat ein Gesetz, nach dem alle Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht werden. Wenig später werden alle christlichen Missionare zum Ende 1966 ausgewiesen. 1989 wird das Land in Myanmar umbenannt. Als 1990 bei erneuten demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg erringt, werden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt und es kommt zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime bleibt an der Macht.
Buddhismus
Die am weitesten verbreitete Religion in Myanmar ist der Buddhismus. Einige der berühmtesten buddhistischen Kunstwerke (Statuen) im asiatischen Raum befinden sich hier. Vorherrschend ist die frühbuddhistische Theravada-Schule, die im 20. Jh. auch maßgeblichen Einfluss auf die Buddhismus-Rezeption im Westen hatte. So fußt eines der Standardwerke der Vipassana-Meditation (Nynaponika: "Geistestrainung durch Achtsamkeit") auf den Lehren birmanischer Dharma-Meister. Zu den wichtigsten Heiligtümern zählt der Goldene Fels im Süden des Landes.
Klima
Myanmar befindet sich - mit Ausnahme des äußersten Nordens - im Einflussbereich des asiatischen Monsuns. Durch das Relief bedingt sind die Ausprägungen des Monsuns unterschiedlich in den einzelnen Landesteilen.
Im Wesentlichen lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden:
- Regenzeit von Ende Mai bis Mitte Oktober,
- Kühle Jahreszeit von Ende November bis Ende März und
- Heiße Jahreszeit in den Monaten April/Mai und Oktober/November.
Weblinks
- freeburma.org (englisch)
- Daw Aung San Su Kyi (Englisch)
- Nibbana.com (Englisch)