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Olympic Airlines

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Olympic Airlines
Datei:Olympic-logo.jpg
IATA-Code: OA
ICAO-Code: OAL
Rufzeichen: Olympic
Gründung: 1957
Sitz: Athen, Griechenland
Allianz: keine
Flottenstärke: 39
Ziele: Nationale und internationale Ziele

Olympic Airlines SA (Ολυμπιακές Αερογραμμές) ist die staatliche griechische Fluggesellschaft mit Sitz in Athen. Vorsitzender ist Ilias Karatzalis, Geschäftsführer Leonardos-Odysseas Vlamis. Die Fluggesellschaft fliegt alle innergriechischen, sowie eine Vielzahl internationaler Flughäfen an. Olympic Airlines ist Codeshare-Partner von Gulf Air, Cyprus Airways, Aerosvit Airlines, Air Malta, Czech Airlines, TAP Portugal und Kuwait Airways. Im Wirtschaftsjahr 2005 wurden 3.345.628 Passagiere befördert, im Jahr davor waren es 3.227.851. Die durchschnittliche Auslastung der Fluggeräte betrug 69 Prozent im Jahr 2005 und 62 Prozent im Jahr 2004. Olympic Airlines wurde 2004 von Airbus mit dem FSIP Award in den Bereichen Wartung und Sicherheit ausgezeichnet und als eine der sichersten Airlines weltweit eingestuft. Die Fluggesellschaft bietet ein Vielfliegerprogramm und Onlinebuchungen an, aber keine elektronischen Tickets.

Geschichte

Vor Olympic Airways gab es mehrere staatliche griechische Fluggesellschaften. Die erste namens Icarus, wurde 1930 gegründet und kurze Zeit später wegen finanzieller Probleme und mangelndem Interesse an Flugtransporten wieder eingestellt. G.C.A.T./Ε.Ε.Ε.Σ. (Greek Company for Air Transport/Ελληνική Εταιρεία Εναέριων Συγκοινωνιών) nahm 1935 ihren Platz ein. Im selben Jahr wurde eine zweite Fluggesellschaft gegründet, die private Gesellschaft T.A.E. (Technical and Aeronautical Exploitations/Τεχνικαί Αεροπορικαί Εκμεταλλεύσεις). Nach dem Krieg, 1947, waren drei Fluggesellschaften in Griechenland tätig: T.A.E., G.A.T./ΕΛΛ.Α.Σ. (Greek Air Transport/Ελληνικαί Αεροπορικαί Συγκοινωνίαι) und Hellenic Airlines/Α.Μ.Ε. (Αεροπορικαί Μεταφοραί Ελλάδος).[1]

Die 50er und 60er Jahre

1951 entschied der Staat, diese drei Fluggesellschaften, die alle finanzielle Probleme hatten, in einer einzigen zu vereinigen, der Hellenic National Airlines T.A.E.. Auch diese neue Gesellschaft bekam schwerwiegende finanzielle Probleme, so dass der griechische Staat 1955 den Betrieb einstellte. Da kein Kaufinteresse an der Fluggesellschaft bestand, kaufte der griechische Staat sie wieder zurück.

1956 kaufte der Reeder Aristoteles Onassis die Fluggesellschaft, die er am 6. April 1957 in Olympic Airways (Ολυμπιακή Αεροπορία) umbenannte. Die Fluggesellschaft war erfolgreich, kaufte 1960 den ersten Jet, den De Havilland Comet 4B, vereinbarte Codeshare-Flüge mit British Airways, bestellte 1965 die ersten Boeing 707-300, etablierte 1966 den ersten Nonstopflug von Athen nach New York und 1968 die ersten Verbindungen nach Afrika. 1969 wurden die De Havilland Comet 4B ausgemustert.[2]

Die 70er Jahre

1971 wurde die Olympic Aviation/Ολυμπιακή Αεροπλοϊα gegründet, um den innergriechischen Flugverkehr, vornehmlich zu den Inseln, wirtschaftlicher zu gestalten. 1972 war Griechenland erstmalig durch Direktflüge mit Australien verbunden. In der Folge wurden weitere Flugzeuge vom Typ Boeing 720-051B und Boeing 747-200 gekauft. Sogar an einem Überschallflugzeug hatte die Gesellschaft Interesse, und Anfang Januar 1973 landete eine BAC-Aerospatiale Concorde zu Demonstrationszwecken in Athen.

Ende desselben Monats verunglückte der Sohn von Aristoteles Onassis, Alexander, bei einem Flugzeugabsturz. Wenige Monate später verkaufte Onassis alle seine Anteile an der Fluggesellschaft an den griechischen Staat. Wenig später (1975) starb er. Unter staatlichem Management wurden weitere Flugzeuge vom Typ Boeing 737-200 gekauft und die Tochterfirma Olympic Catering, die sowohl Olympic Airways als auch anderen Fluggesellschaften bedienten, gegründet. 1977 wurden als Sparmassnahme die Australienroute, und wenig später auch die Verbindung nach Kanada eingestellt. 1978 wurde der erste Airbus A300 bestellt.[3]

Die 80er Jahre

Boeing 737-400

1984 wurden zwei Boeing 747-200 von Singapore Airlines übernommen und die Verbindungen nach Australien und Kanada wieder aufgenommen. Olympic Airways Cargo wurde gegründet und eine Boeing 707-300 zu Transportzwecken umgebaut, doch das Vorhaben wurde bald fallengelassen. Seit den achtziger Jahren hat die Fluggesellschaft große finanzielle Probleme, hauptsächlich durch Managementfehler hervorgerufen. Unter anderem erlaubte der griechische Staat seinen Politikern und ihren Familien, sowie Pressemitgliedern umsonst oder zu einem Rabatt von 97 Prozent zu fliegen. 1986 trugen schwere Streiks innerhalb der Olympic Airways zu weiteren finanziellen Verlusten bei. Die Tochtergesellschaft Olympic Tourist,die spätere Macedonian Airlines, wurde gegründet. Mitte der 80er wurde eine Direktverbindung nach Tokio eingerichtet und kurze Zeit später, wegen mangelndem Interesse und großen finanziellen Verlusten wieder eingestellt. Weitere Flugzeuge wurden gekauft (Boeing 737-400 und Airbus A300-600R). Mehrere Umstrukturierungsmaßnahmen durch den griechischen Staat, bei denen auch die hohen Schulden getilgt wurden, scheiterten, einschließlich des Versuchs, das Management in die Hände der British Airways Tochter Speedwing zu legen. Das Ergebnis waren noch höhere Schulden.[4]

1990 bis heute

1999 kaufte Olympic Airways vier Airbus A340-313X, um die alternden Boeing 747-200 zu ersetzen. 2003 wurde die Olympic Airways Gruppe grundlegend umstrukturiert. Die Tochterfirma Macedonian Airlines SA wurde in Olympic Airlines SA umbenannt und übernahm sowohl die internationalen, als auch die Inlandsflüge, die bis dahin von der Olympic Aviation durchgeführt wurden. Die Schulden wurden vollständig getilgt. Die übrigen Firmen der Gruppe (Olympic Airways, Olympic Into-Plane Company, Olympic Fuel Company Olympic Airways Handling und die Olympic Airways Technical Base) wurden vereinigt und bildeten die Olympic Airways Services SA. 2004 versuchte der griechische Staat Olympic Airlines zu veräußern, doch alle Verkaufsverhandlungen scheiterten an der hohen Summe der Subventionen, die an den griechischen Staat zurückzuzahlen gewesen wären.[5]

Am 14. September 2005 forderte die Europäische Kommission die griechische Regierung auf, die illegal an Olympic Airlines gezahlten Subventionen in Höhe von 540 Millionen Euro zurückzufordern. Die erforderlichen Rechtsmittel sind eingelegt worden. Der Gläubigerschutz durch den Staat wurde bis Oktober 2006 verlängert, so dass Olympic Airlines den Flugbetrieb bis dahin unverändert fortsetzen kann.

Der griechische Staat plant, die Fluggesellschaft zu privatisieren und bis Oktober 2006 wieder zu etablieren. Der Arbeitstitel ist „Pantheon Airways“. Privatisierungsberater ist die Investmentbank Lazard. „Sabre Airline Solutions“ hat einen Geschäftsplan für die neue Fluggesellschaft entwickelt, der umfangreiche Abbaumaßnahmen im Bereich Fluggeräte und Personal vorsieht. [6],[7]

Zwischenfälle

  • Am 29 Oktober 1959 stürzte eine Douglas DC-3 nahe Athen ab. Alle 15 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder starben.
  • Am 8. Dezember 1969 stürzte eine Douglas DC-6 nahe Keratea, Athen, ab. 85 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder starben.
  • Am 18. Februar 1972 stürzte ein Learjet vor der Küste von Monaco ab. Beide Besatzungsmitglieder starben.
  • Am 21. Oktober 1972 stürzte ein NAMC YS-11 vor der Küste von Voula, Athen, ab. 36 Passagiere und ein Besatzungsmitglied ertranken, 16 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
  • Am 23. November 1976 stürzte ein NAMC YS-11 nahe Kozani, Griechenland, ab. Alle 46 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder starben.
  • Am 3. August 1989 stürzte eine Short 330 nahe dem Flughafen von Samos ab. Alle 31 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder starben.

Destinationen

Olympic Airlines bedient ein Netzwerk von 13 interkontinentalen, 28 europäischen und 36 innergriechischen Flugzielen.

Flotte

Olympic Airlines Airbus A340-300

Mitte Februar 2007 lag das Durchschnittsalter der Olympic Airlines Flotte demnach bei 13,4 Jahren (vergl. Aegean Airlines: 11,6 Jahre, Lufthansa: 11,7 Jahre, Air France: 8,9 Jahre).[8]

Aus dem Verkehr gezogene Flugzeugtypen

Quellen

siehe auch:

 Wikinews: Olympic Airlines – in den Nachrichten