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Idiopathische intrakranielle Hypertension

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Pseudotumor cerebri (PTC, wörtlich scheinbare Schwellung des Gehirns) ist die medizinische Bezeichnung für einen erhöhten Hirndruck ohne erklärende Ursache. Der Name resultiert (medizinhistorisch) daraus, dass auch ein Tumor (Schwellung) einen erhöhten Druck im Schädelinneren verursachen kann. Da bei diesem Krankheitsbild jedoch kein Tumor gefunden werden kann, wird es auch Benigne Intracranielle Hypertension (BIH, wörtlich gutartiger Überdruck auf das Gehirn) oder Idiopathische Intracranielle Hypertension (IIH, wörtlich Überdruck auf das Gehirn ohne bekannte Ursache) genannt.

Symptome

Als Leitsymptom tritt Kopfschmerz auf. Außerdem kann es aufgrund von „Wassereinlagerungen“ im Sehnerv zu Sehverlust kommen, seltener Augenmuskellähmung, Tinnitus. Vor allem der Begriff benigne in der Krankheitsbezeichnung ist umstritten, da der Sehnerv dauerhaft absterben kann.

Risikofaktoren

Dieses Krankheitsbild tritt überwiegend bei jungen, übergewichtigen Frauen auf. Weitere Risikofaktoren sind Hormonstörungen, Eisenmangel, COPD.

Diagnostik

Die Diagnose wird durch Liquorpunktion mit Messung des Liquoröffnungsdrucks, Bildgebung (MRT) und Spiegelung des Augenhintergrundes (Nachweis einer Stauungspapille) erhärtet.

Therapie

Zur Therapie kommen Liquorpunktionen oder harntreibende Medikamente (Acetazolamid, Furosemid) und konsequente Gewichtsreduktion zur Anwendung. Dagegen sind Antibiotika, Cortison oder Vitamin A - Präparate zu meiden, sie steigern den Hirndruck. In vereinzelten Fällen wird ein Shunt operativ zur Hindruckentlastung angelegt. Es gibt hier verschiedene Shuntsysteme: ventrikuloperitoneal, ventrikuloatrial, lumboperitoneal.