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Fürth

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Karte Fürth in Deutschland


Die Stadt Fürth (Bayern) gehört zu Mittelfranken und liegt westlich von Nürnberg. Fürth gehört zum mittelfränkischen "Großraum" (Ballungszentrum) Nürnberg-Fürth-Erlangen. Da Fürth schon immer sehr liberal war und auch (vor allem den aus Nürnberg vertriebenen) Juden Zuflucht gab. Deshalb galt Fürth lange Zeit als "Fränkisches Jerusalem".


  • Einwohner: ca. 110.000 (Stand 2003)
  • Kfz-Zeichen:

Eingemeindungen (chronologisch):



Geschichte

Mittelalter

Fürth ist etwas älter als Nürnberg, wurde aber bald von Nürnberg in der Bedeutung überflügelt. Gesichert wird Fürth zuerst in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. vom 1. November 1007 genannt; eine frühere Erwähnung (907) ist umstritten.

Neuzeit

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Fürth 1634 bis auf wenige Häuser niedergebrannt. Die Markgrafen von Ansbach, die Dompropstei in Bamberg und die Reichsstadt Nürnberg übten bis 1792 die Herrschaft aus, wobei es oft Streitigkeiten gab. 1792 kam Fürth an Preußen, welches die Industrie des bisherigen Marktfleckens stark förderte. 1808 ging Fürth an Bayern und ist seit 1818 Stadt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Fürth zu einer Industriestadt. 1835 fuhr die erste Eisenbahn Deutschlands zwischen Nürnberg und Fürth.

Im zweiten Weltkrieg wurde Fürth von alliierten Bombenangriffen weitgehend verschont.

Gegenwart

Seit dem 7. Dezember 1985 ist die U-Bahn nach Nürnberg in Betrieb; am 5. Dezember 1998 wurde die Verlängerung vom Bahnhof über das Rathaus bis zur Stadthalle freigegeben (die Fertigstellung der Verlängerung bis zum Klinikum Fürth ist für 2004 geplant).


Historische Persönlichkeiten

Berühmte Fürther sind:



Geographie

Der historische Kern der Stadt befindet sich östlich und südlich von Rednitz und Pegnitz, die nordwestlich von Fürth zur Regnitz zusammenfließen. Westlich der Stadt, jeseits von Frankenschnellweg und Main-Donau-Kanal, steigt der Fürther Stadtwald an.

Natur

Flora

In dem regelmäßig durchforsteten Stadtwald kommen mehrere Baumarten, Sträucher, Farne und Moose sowie Blumen vor. An Bäumen überwiegen Kiefern, häufig sind auch Birken, Eschen und Fichten. Bei den Kleinsträuchern sind vor allen Dingen Heidelbeeren zu verzeichnen.

Fauna

Innerhalb der Stadt leben Tauben, Spatzen, Amseln und einige Meisen; Schwalben und Stare je nach Saison. Einige wenige Störche beziehen jährlich die Horste nahe der Pegnitz-Aue. Man kann entlang der Rednitz bzw. nach deren Zusammenfluss mit der Pegnitz zur Regnitz auch Graureiher und gelegentlich Kormorane beobachten.

Im Stadtwald und anderen Randbezirken sind 6 Spechtarten nachgewiesen; Turmfalken, Elstern und Krähen gibt es auch.

Fledermäuse und Ratten kann man an der Pegnitz bzw. der Rednitz auch beobachten.

Kleingetier

Käfer, Insekten, Ameisen, Regenwürmer und Asseln kommen auch vor.

Kommunale Einrichtungen

Hallen- und Freibad am Scherbsgarten: Im Freien gibt es ein 50-Meter-Becken (mit 8 Bahnen), ein Sprungbecken mit 10-Meter-Turm, ein großes zweigeteiltes Nichtschwimmerbecken mit Wasserspielen und einer kleinen Rutsche sowie ein achteckiges Becken, das wohl als Freibecken zur Sauna gehört.

Städtische Volksbücherei mit Zweigstellen

Stadtbücherei und Stadtarchiv (in Burgfarrnbach)



Sehenswürdigkeiten

Stadtbild

Das historische Stadtbild ist sehr weitgehend erhalten, nur an wenigen Stellen durch moderne Zubauten gestört (z.B. die Hochhäuser am Bahnhof). Mehrere Straßenzüge mit geschlossener Bebauung des 18. Jahrhunderts. An der Hornschuhprommenade prägen Mietshäusern der Gründerzeit und des Jugendstil das Bild.

Bau- und Kunstdenkmäler

Die evangelische Michaeliskirche stammt im wesentlichen aus gotischer Zeit, im Kern älter, später mehrfach umgebaut; im Innern blieb ein spätgotisches Sakramentshaus von 8 m Höhe der Zeit um 1500/10 erhalten (vgl. Nürnberg, St. Lorenz).

Die katholische Kirche ist ein Bauwerk des Klassizismus, ebenso die evangelische Auferstehungskirche im heutigen Stadtpark.

Altes Rathaus mit Turm (55 m) im italienischen Stil. Stadttheater von Fellner und Helmer (1902).

Das Empfangsgebäude des historischen Bahnhofs entwarf Eduard Rüber und wurde 1863/1864 errichtet; auf den Bahnsteigen sind zum Teil noch die ursprünglichen Überdachungen auf den gusseisernen Ständern erhalten.

Entlang der Pegnitz erstreckt sich der Stadtpark, der in die Auen übergeht.

Museen

  • Das Jüdische Museum Franken in Fürth (Königstr. 89), einer der beiden Standorte des Jüdischen Museums Franken (http://www.juedisches-museum.org) wurde 1999 eröffnet. Im Kernbestand geht das Haus bis ins 17. Jahrhundert zurück; es wurde bis ins späte 19. Jahrhundert von jüdischen Familien bewohnt. Stuckdecken, eine historische Laubhütte und ein Ritualbad im Keller haben sich erhalten. Dem als Begegnungsstätte konzipierten Haus sind auch eine Buchhandlung und eine Cafeteria angeschlossen.
  • Fürther Rundfunkmuseum (Kurgartenstr. 37): http://rundfunkmuseum.fuerth.de
  • Stadtmuseum (im Schloss in Burgfarrnbach)

Wirtschaft

Die Spielwarenindustrie ist in Fürth ein Wirtschaftsfaktor; vom kleinen Handwerkbetrieb bis zum großen Industrieunternehmen ist auf diesem Sektor alles vertreten. Die Arbeitslosigkeit betrug in Fürth Ende 2002 12,2 Prozent. Eine große Bedeutung hatte in Fürth früher auch das Brauwesen gehabt. Die fünf großen Brauereien waren Humbser, Geismann Brauerei, Grüner, Evora & Meyer und Berg Bräu. Um die vorige Jahrhundertwende agierte Fürth als Bierstadt sogar noch vor München.

Verkehr

Fürth besitzt einen IC-Bahnhof; Züge des Fernverkehrs Nürnberg-Würzburg und Nürnberg-Bamberg halten hier. Regelmäßige Regionalverbindungen gibt es nach Nürnberg, Neustadt a.d.Aisch-Würzburg-Frankfurt a.M, Erlangen-Forchheim-Bamberg-Lichtenfels und im halbstündigen Takt mit der Regionalbahn über Zirndorf nach Cadolzburg.

Sport

Bekannt geworden ist Fürth durch den Tratitionsverein und dreifachen deutschen Meister SpVgg Fürth (nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth lautet der Vereinsname nun SpVgg Greuther Fürth), welcher derzeit in der 2. Bundesliga spielt (2003/2004).

Weiterhin erlangte die Rollhockey-Mannschaft von RHC Monteith Fürth überregionale Bedeutung, nachdem sie in den 80er Jahren dreimal die deutsche Vizemeisterschaft erkämpfte.

Berühmte Leichtathleten brachte der LAC Fürth hervor.

Literatur