Sender Donebach


Donebach ist ein Ortsteil von Mudau im Odenwald mit rund 370 Einwohnern. Von 1585 bis 1925 hieß der Ort Dumbach, wurde dann aber wieder auf den ersten 1271 urkundlich verzeichneten Namen Donebach umbenannt.
Sender
Donebach ist Standort eines 500-kW-Langwellensenders der Deutschen Telekom auf der Frequenz 153 kHz, über den das Programm des Deutschlandfunks ausgestrahlt wird.
Diese Sendeanlage wurde zwischen 1965 und 1967 auf dem Areal eines ehemaligen Feldflugplatzes errichtet und nahm am 10. März 1967 zunächst auf der Frequenz 151 kHz, am unteren Ende des Langwellenbands, den Betrieb auf. Als Antenne diente damals eine Rundstrahlantenne aus vier 200 Meter hohen Sendemasten, welche über zwischen den Mastspitzen gespannte Seile miteinander verbunden waren. Von diesen vier Masten wurde der in der Mitte befindliche Mast mit der Sendeenergie gespeist.
Allerdings führte diese sehr wirkungsvolle Sendeantenne zu Störungen des Empfangs des auf 155 kHz arbeitenden Senders Braşov in Rumänien, und so war kein Betrieb mit der angestrebten Sendeleistung von 250 kW, sondern nur mit 70 kW möglich. Aber auch mit dieser Sendeleistung konnten Gleichkanalstörungen nicht vermieden werden, weshalb 1972 die Sendeanlage in eine Richtantenne mit einer Ausblendung in Richtung Braşov umgebaut wurde. Hierfür wurden zwei Sendemaste abgebaut und die beiden verbliebenen Sendemaste mit einer schirmartigen Dachkapazität aus Kupferhohlseilen ausgestattet. Mit dieser Anordnung war ein Betrieb mit 250 kW Sendeleistung möglich.
Im Genfer Wellenplan 1975 wurde dem Sender Donebach die Frequenz 153 kHz offiziell zugeteilt. Gleichzeitig wurden neue Leistungsgrenzen festgelegt. Tagsüber durfte mit 500 kW und nachts mit 250 kW Leistung gesendet werden, wobei tagsüber eine geringe und nachts eine starke Ausblendung in Richtung Rumänien erfolgen musste. Aus diesem Grund wurden 1982 zwei neue Sendegeräte für 250 kW Ausgangsleistung mit Pulsdauermodulation installiert, die wesentlich wirtschaftlicher arbeiten als die bis dato verwendeten Sendegeräte, und die beiden Antennenmaste wurden von 200 Meter auf 363 Meter aufgestockt. Hierzu wurden diese Maste abgebaut und dann unter Verwendung neuer Elemente wiederaufgebaut, wobei die alten Elemente die oberen Teile der Sendemaste bilden.
Nach der Aufstockung waren die beiden selbststrahlenden Sendemasten der Sendeanlage Donebach mit einer Höhe von 363 Meter die höchsten Bauwerke der Bundesrepublik. Seit der Wiedervereinigung belegen sie nach dem Berliner Fernsehturm mit 368 Meter Höhe den zweiten Platz. Sie sind, wie die beiden Sendemasten der ähnlich ausgeführten Anlage in Aholming, geerdete Konstruktionen, in welche die abzustrahlende Hochfrequenzenergie in etwa 300 Meter Höhe über die Halteseile eingespeist wird.
Bemerkenswert an der Anlage ist auch, dass die Trägerfrequenz des Senders von einer Rubidium-Atomuhr, die sich im Stationsgebäude befindet, hergeleitet wird. Sie ist somit, wie die Trägerfrequenz von DCF77, eine Eichfrequenz.
Geographische Koordinaten der beiden Maste:
- unbenannte Parameter 1:49_33_33.5_N_9_10_50.7_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:49° 33′ 34″ N, 9° 10′ 51″ O
- unbenannte Parameter 1:49_33_40.2_N_9_10_22.7_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:49° 33′ 40″ N, 9° 10′ 23″ O
Sonstiges
In Mudauer Ortsteil Reisenbach betreibt die Deutsche Telekom den Fernmeldeturm Reisenbach (mit UKW-Sender).