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Kambodscha

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Das Königreich Kambodscha liegt in Südostasien am Golf von Thailand. Es grenzt an Thailand, Laos und Vietnam.

Datei:Kambodscha.png
Karte von Kambodscha aus CIA World Fact Book

Bevölkerung

Ethnische Hauptgruppe sind die Khmer. Minderheiten stellen die Vietnamesen, Chinesen, Cham (Volk) und weitere kleinere Volksgruppen in den Bergregionen.

Hauptsiedlungsgebiete sind die fruchtbaren Schwemmlandflächen an den Ufern des Mekong und des Tonle Sap.

Politik und Verwaltung

Kambodscha ist in 19 Provinzen (Khet) eingeteilt.

Seit den ersten freien Wahlen regiert die "Volkspartei".

Geographie und Klima

Der größte Teil Kambodschas ist sehr flach und liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. Im Zentrum liegt der Tonle Sap See der durch den Tonle Sap Fluss mit dem Mekong verbunden ist. Wenn der Mekong Hochwasser führt ändert der Tonle Sap Fluss seine Richtung und füllt den Tonle Sap See auf sodass dieser bis zu seiner 3-fachen Größe wachsen kann. Im Norden, Osten und Westen sowie zur Küste am Golf von Thailand steigt die Landschaft stark an und bildet Gebirge.

Das Klima ist tropisch-monsunal mit einer Regenzeit zwischen Juni und November. Das Land hat mit dem Wetterphänomen El Ninjo zu kämpfen. Es kommt zu Dürren sowie Hochwassern die neben der Zerstörung der Ernten auch die Straßen arg in Mitleidenschaft ziehen.

Wirtschaft

Das Land ist wenig entwickelt, die Wirtschaft deshalb im Wesentlichen agrarisch strukturiert. Mehr als 80 % der Anbaufläche sind Reisfelder. Weitere Agrarprodukte: Mais, Kautschuk, Gemüse, Zuckerpalmen, Tabak, Jute, Baumwolle und Tee.

Der Fischfang bildet eine wesentliche Ernährungsgrundlage der Bevölkerung.

Geschichte

  • 7.-14. Jahrhundert: Khmer-Kultur.
  • 1353: Die Siamesen (Thais) intensivieren ihre Angriffe auf das Khmer-Reich.
  • 1431: Angkor, die Hauptstadt der Khmer, wird von Siam (Thailand) erobert.
  • 1594: Der letzte Khmer-König gerät in siamesische Gefangenschaft. Ende der etwa tausendjährigen Hochkultur der Khmer.
  • 18./19. Jahrhundert: Vietnamesen besetzen und annektieren das Mekong-Delta, während Siam die Nordwestprovinzen kontrolliert.
  • 1867: Die Franzosen besetzen Kambodscha und errichten ein französisches Protektorat. Das Land gehört seit Ende des 19. Jahrhundert zur Union von Indochina.
  • 1941: Im Zweiten Weltkrieg wird Kambodscha von Japan besetzt (bis 1945).
  • 12. März 1945: König Norodom Sihanouk verkündet die Unabhängigkeit, der sich Frankreich jedoch widersetzt.
  • 8. November 1949: Kambodscha erhält die formelle Unabhängigkeit im Rahmen der Französischen Union.
  • 9. November 1953: Vollständige Unabhängigkeit von Frankreich.
  • 20. Juli 1954: Genfer Indochina-Konferenz bestätigt die volle Souveränität Kambodschas.
  • 1955: König Norodom Sihanouk dankt zugunsten seines Vaters Norodom Suramarit ab und übernimmt das Amt des Regierungschefs.
  • 1960: Nach dem Tod von König Suramarit übernimmt Sihanouk erneut das Amt des Staatsoberhauptes, verzichtet aber auf die Königswürde.
  • 1965: Die USA bombardieren erstmals kambodschanische Dörfer im Grenzgebiet zu Vietnam (Vietnam-Krieg).
  • 1966: Der Rechtspolitiker General Lon Nol wird Regierungschef.
  • 18. März 1970: Mit Unterstützung der USA entmachtet General Lon Nol Staatschef Sihanouk. Die USA erhalten daraufhin freie Bahn, ihren Krieg gegen Vietnam zwecks Abwehr der Rückzugsgebiete des Vietcongs auch auf Kambodscha auszudehnen.
  • 1971: Die Roten Khmer beherrschen vier Fünftel des Landes, dieweil Lon-Nol nur noch die Hauptstadt Phnom Penh und ihre nähere Umgebung kontrolliert.
  • 17. April 1975: Zusammenbruch des Lon Nol-Regimes. Die Roten Khmer übernehmen die Macht.
  • 10. April 1975: Die 3 Millionen zählende Hauptstadt Phnom Penh wird von den Roten Khmer unter Pol Pot vollständig entvölkert und die Bewohner aufs Land vertrieben. Ausschaltung jeder Opposition und der Intelligenzia des Landes. Dem Terror des Pol Pot-Regimes fallen über 2 Millionen Menschen zum Opfer. Millionen flüchten ins Ausland.
  • 1976: Das Land gibt sich den Namen Demokratischer Staat Kampuchea. Staatschef Norodom Sihanouk wird von Khieu Samphan abgelöst. Pol Pot wird Regierungschef.
  • 8. Januar 1979: Vietnamesische Truppen befreien das Land von der Tyrannei der Roten Khmer. Heng Samrin bildet eine neue Regierung.
  • 1982: Sihanouk verbündet sich mit den im Untergrund agierenden Roten Khmer gegen die vietnamesische Besatzung und bildet eine Exilregierung.
  • 1989: Das Land gibt sich eine neue Verfassung. Wiedereinführung des alten Landesnamen Kambodscha und Erhebung des unter den Roten Khmer fast vollständig dezimierten Buddhismus zur Staatsreligion. Die Vietnamesen ziehen sich aus Kambodscha zurück.
  • 1990: Kambodscha wird vorübergehend der Aufsicht der UNO unterstellt.
  • 1991: Wiederaufflammen der Kämpfe zwischen Regierung und Roten Khmer.
  • 24. September 1993: Wiedereinführung der Monarchie. Norodom Sihanouk wird erneut König.
  • 1993: In Kambodscha finden unter UN-Aufsicht erste freie Wahlen seit mehr als 20 Jahren statt, die von den Roten Khmer boykottiert werden.
  • 1994-1996: Erneute Auseinandersetzungen mit den Roten Khmer.
  • 1997: Pol Pot wird in einem öffentlichen Prozess verurteilt und stirbt kurz darauf eines natürlichen Todes.
  • 2003: Im Februar 2003 kommt es zu massiven Verstimmungen mit dem "reichen" Nachbarn Thailand als wütende Kambodschaner die Thailändische Botschaft und mehrere Thailändische Hotels in Phnom Penh anzünden. Thailand errichtet eine Luftbrücke mit Militärmaschinen und fliegt seine Bürger aus bevor nach 2 Tagen die Unruhen zu Ende sind.