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Benutzer:Sasik/Baustelle 2

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Brno
Wappen von Brno
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Brno-město
Fläche: 23020 ha
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 479 m n.m.
Einwohner: 366.661 (2006)
Postleitzahl: 602 00
Struktur
Status: Statutarstadt
Ortsteile: 29
Verwaltung
Oberbürgermeister: Roman Onderka (Stand: 2006)
Adresse: Dominikánské nám. 1
601 67 Brno
Website: www.brno.cz

Brünn (tschechisch Brno) ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens, Hauptstadt der Jihomoravský kraj, Bezirksstadt, seit dem 17. Jahrhundert historisches Zentrum Mährens, wichtiger Forschungsstandort und Universitätsstadt, sitz eines Bistums und des tschechischen Verfassungsgerichtes. Die Messestadt hat weithin eine bedeutende Stellung als starkes Industrie-, Handels-, Kultur- und Verwaltungszentrum.

Geographie

Blick auf Brünn von der Festung Špilberk

Klima und Geographie

Brünn liegt am südöstlichen Rand der Böhmisch-Mährischen Höhe. Durch die Stadt fließen die Flüsschen Svratka und die von der Stadt Svitavy kommende Svitava, die an der südlichen Stadtgrenze in die Svratka mündet. An der nordwestlichen Stadtgrenze ist die Svratka zu einem etwa 9,5 km langen und an der breitesten Stelle etwa 600 m breiten Stausee "Brněnská přehrada" aufgestaut - auf dem Gebiet von Bystrc und Kníničky.

Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,4 °C, der durchschnittliche Jahresniederschlag um 505 mm. Die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer ist 1771 Stunden und es gibt jährliche 150 Tage mit Niederschlag.

Bevölkerung

Brünn ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens. Im Jahr 2006 hatte Brünn 366 661 Einwohner.

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Einwohnerzahl [1] 381 862 373 272 370 505 369 559 367 729 366 757

Geschichte

Stadtansicht 1593
Neues Rathaus
Festung Špilberk

Zwischen 1021 und 1034 wurde die Burg Brünn erbaut und gab später der anliegenden Siedlung den Namen. 1091 findet zum ersten Mal die Siedlung Brünn Erwähnung. Die Stadt wurde 1243 von Wenzel I. gegründet. 1277 ist zum ersten mal die Festung Špilberg erwähnt. Ab 1349 siedelten in Brünn die Mährischen Markgrafen. Im Jahre 1641 löste Brünn Olmütz als die Hauptstadt von Mähren ab.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Brünn 1643 erfolglos von Schweden belagert. 1805 fand nahe der Stadt die Schlacht von Austerlitz statt. Im Jahre 1839 wurde die Eisenbahnverbindung nach Wien fertig gestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg lebten in Brünn knapp 55.000 deutschsprachige Bürger. Mit dem Einmarsch der deutschen Armee am 15. März 1939 begann die systematische Verfolgung der Juden. Bis 1942 waren alle Juden aus der Stadt geflohen, vertrieben oder deportiert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde während der "wilden Abschiebung" die deutsche Bevölkerung gezwungen die Stadt zu verlassen. Im sog. Brünner Todesmarsch (Anfang am 31. Mai 1945) mussten etwa 27.000 Menschen zur 60 km entfernten österreichischen Grenze marschieren. Mit Sicherheit sind dabei etwa 2000 Todesfälle belegt.

Während des tschechoslowakischen Sozialismus entwickelte sich Brünn zu einer führenden Industriestadt des Landes. Am Rande der Stadt wurden Plattenbausiedlungen gebaut, um die stets anwachsende Bevölkerungszahl unterzubringen.

Im Jahre 1998 wurde in Brünn die ersten Moschee in Tschechien gebaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hauptbahnhof

Der Öffentliche Nahverkehr besteht aus 13 Straßenbahnlinien, 11 Oberleitungsbuslinien und 49 Buslinien (Stand 2005). Das Stadtumland ist in einem Verkehrsverbund (Integrovaného dopravního systému Jihomoravského kraje) zusammengeschlossen. Als Sprachliche Besonderheit ist die Stadtspezifische Bezeichnung "Šalina" (sprich Schallina) für Straßenbahn nennenswert.

Brünn ist wichtiger Eisenbahnknoten. 1939 wurde die Stadt an die Österreichische Nordbahn angeschlossen. Heute liegt die Stadt an einer de wichtigsten Eisenbahnmagistralen Europas. Es verkehren hier heute direkte Eurocity-Züge WienPragBerlin und WienKattowitzWarschau. Brünn liegt an der Autobahn D1. Der Flughafen Brno-Tuřany (ICAO: LKTB) befindet sich etwa 10 Kilometer südöstlich vom Stadtzentrum. Es werden regelmäßig die Städte London, München und Prag angeflogen.

Wirtschaft

Vor allem unter Motorsportbegeisterten ist das Automotodrom Brno ein Begriff. Brno ist eine Industriestadt mit Knotenpunktfunktion. U.a. ist in Brünn auch die international bekannte Waffenfabrik Česká Zbrojovka ansässig.

Bildung

Das Mährische Landesmuseum
Villa Tugendhat
Nachtansicht mit Festung Špilberk
Blick auf Petrov mit Kathedrale

Brünn ist eine der wichtigsten tschechischen Universitätsstädte, es befinden sich hier sechs Universitätseinrichtungen. Die Größte ist die Masaryk-Universität (gegr. 1919) mit etwa 32.000 Studenten, es folgt die Technische Universität Brünn (gegr. 1899) mit über 18.000 Studenten, weiter die Mendel-Universität für Land- und Forstwirtschaft, die Veterinärmedizinische und Pharmazeutische Universität Brünn, die Kunsthochschule Janáček Akademie für Musik und Darstellende Kunst Brno und die militärische Universität für Verteidigung.

Politik

Brünn unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten [2]:

Sehenswürdigkeiten

  • Villa Tugendhat
  • Burg Spielberg
  • Dom St. Peter und Paul
  • Altes Rathaus (Stará radnice)
  • Festung Špilberk
  • Nationaltheater in Brünn - Mahenovo divadlo (Altes Theater)
  • Nationaltheater in Brünn - Janáčkovo divadlo (Neues Theater)
  • Stadtpark Lužánky

In der Umgebung:

Wichtigste Persönlichkeiten

  • Leoš Janáček (1854 - 1958), Komponist, Namensgeber der Janáček Akademie für Musik und Darstellende Kunst
  • Tomáš Garrigue Masaryk (1850 - 1937), Erster Präsident der Tschechoslowakei, Namensgeber mehrerer Institutionen in der Stadt
  • Ludwig Mies van der Rohe (1886 - 1969), Architekt, baute 1928 - 1930 die Villa Tugendhat
  • Jobst von Mähren (1352 - 1411), Politiker, mährischer Markgraf
  • Jiří Mahen (1882 - 1939) Dramatiker, Namensgeber des Theaters
  • Gregor Mendel (1822 - 1884), Naturforscher und Augustinermönch, erarbeitete in Brünn die Grundlagen der modernen Genetik
  • Karel Absolon (1877 - 1960), Prähistoriker und Speläologe, führte Untersuchungen im Mährischen Karst durch
  • Arne Novák (1880 - 1939), bedeutender Literarhistoriker und Literaturkritiker, Rektor der Masaryk-Universität
  • Jan Skácel (1922 - 1989), Dichter, ab 2002 Ehrenbürger der Stadt
  • František Weyr (1879 - 1951), bedeutender tschechischer Rechtsphilosoph des Normativismus, Rektor der Masaryk-Universität

Fußnoten

  1. Český statistický úřad [1]
  2. Webseite der Statutarstadt Brünn: Partnerschaften
Commons: Category:Brno – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien