Kapfenberg
Wappen | Karte |
---|---|
Datei:Wappen at kapfenberg.jpg | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Steiermark |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Mur (BM) |
Gemeindekennziffer: | 60209 |
Postleitzahl: | A-8605 |
Vorwahl: | +43 3862 |
Stadtverwaltung: | Koloman-Wallisch-Platz 1 8605 Kapfenberg |
Offizielle Website: | www.kapfenberg.at |
E-Mail-Adresse: | stadtgemeinde@kapfenberg.at |
Geographie | |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 502 m ü. A. |
Fläche: | 61,2 km² |
Höchster Punkt: | 1583 m ü. A. (Floning) |
Tiefster Punkt: | 483 m ü. A. (Mürz an der Gemeindegrenze zu Bruck/Mur) |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 22.233 (Volkszählung 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 363,3 Einwohner je km² |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Mag. Brigitte Schwarz (SPÖ) |
Sitzverteilung im Gemeinderat (31 Sitze): |
SPÖ 26 ÖVP 3 FPÖ 1 VOGL 1 |
Kapfenberg ist die drittgrößte Stadt im österreichischen Bundesland Steiermark. Die Stadt liegt zwischen Kindberg und Bruck an der Mur am Fluss Mürz im gleichnamigen Mürztal. Bekannt ist die Stadt vor allem durch die örtliche Stahlindustrie (Böhler-Werke).
In Kapfenberg liegt auch das unterirdisches Hochsicherheitsrechenzentrum earthDATAsafe.
Geographie
Kapfenberg liegt im südlichen Abschnitt des Mürztals zwischen den Mürztaler und den Fischbacher Alpen. Im Gebiet von Kapfenberg münden auch das Thörltal und das Lamingtal in das Mürztal, welches ein Teil der norischen Senke darstellt.
Geschichte
Die erste Besiedlung fällt in die Jungsteinzeit, hier entstand eine erste Dauerbesiedlung im Gebiet der Rettenwandhöhle und der Ofenberger Höhle im Stollingergraben. Diese Besiedelung dehnte sich weiter aus und umfasste schon in der Bronzezeit das Mürztal, entlang der Gebiete des heutigen Kapfenberg, Wartberg und Kindberg. Später gehörte dieser Raum zum Königreich Noricum. Dieser Bereich ging sodann um 70 nach Christus vollends unter Vespasian ins römische Reich ein. Es entstand dadurch eine erste römische Poststation mit dem Namen Poedicum (Bruck an der Mur).
Um die Zeit der Völkerwanderung besiedelten Slawen das verlassene Land und gründeten kleinere Siedlungen und Höfe, viele Namen der Stadtteile und Gebiete gehen auf diese Besiedelung zurück.
In der Zeit des Ungarnsturmes um 600 n. Chr. ging das Gebiet um Kapfenberg an das Ungarnreich. Erst 400 Jahre später wurde eine stabile Grenze entlang der Lafnitz gezogen. Auch hier begann nun eine Neubesiedelung die nun vom barisch-fränkischen Raum ausging. Viele heutige Katastralgemeinden wurden als Lehen abgegeben. Die wichtigsten Lehnsherren sind nun die Grafen von Stubenberg welche auch die Burg Oberkapfenberg errichten. So konnte eine erste Nennung des Namens "Chastrum chaffenberch" (Burg am Ausschauberg) um 1173 verzeichnet werden. Aufgrund der nun befestigten Lage entstand bald eine größere Siedlung unterhalb der Burg. Durch die wichtiger gewordenen Handelsverbindungen und die errichtung Zweier Brücken über die Mur, wurde hier von den Stubenbergern eine Mautstation errichtet. Dies ermöglichte einen weiteren Zuzug von Menschen. Hier vergingen nun einige ruhige Jahre und Kapfenberg wird zum Markt erhoben, es ist jedoch unklar ob dies laut den damaligen Gesetzen vom König oder ob die Stubenberger selbst sich das Recht herausnahmen Kapfenberg in den Stand eines Marktes zu erheben. Jedenfalls wurde der Markt später auch weiterhin als solcher anerkannt.
Danach begann in der Steiermark die Herrschaft der Babenberger. Nach dem frühen Abtreten ebendieser fiel das Land nach einigen Wirren König Ottokar II. von Böhmen zu, dieser versuchte viele Güter und Ländereien wieder an sich zu nehmen und ließ einige Fürsten verhaften und ihre Burgen schleifen. Wulfing von Stubenberg und die Burg Oberkapfenberg gehörten hier auch dazu. Jedoch wird vermutet, dass nur Teile der Burg geschleift wurden und diese nicht ganz zerstört. Nach dem Tode Ottokars erhielten die Stubenberger die Herrschaft über das Gebiet.
Im 15. Jahrhundert entstanden hier die Hammerwerke und auf das Jahre 1894 geht die Gründung der, heute noch bedeutenden Metallindustrie Böhler zurück.
Die Entwicklung von Kapfenberg war dann in jüngerer Zeit eben eng mit der Entwicklung der Böhler-Werke verbunden. Die Stadt profitierte in großem Maße von der Kriegsindustrie des ersten, aber auch des zweiten Weltkriegs. Groß war aber auch die Zerstörung der industriellen Infrastruktur durch Bombenangriffe während des zweiten Weltkriegs und Demontagen der Anlagen nach Kriegsende 1945 durch die Siegermächte. Die erste Besetzung erfolgte durch russische Soldaten, welche kurze Zeit später durch eine britischen Besatzung ersetzt wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Kapfenberg auch ein DP-Lager für ungefähr 600 jüdische und nicht-jüdische, so genannte "Displaced Persons" eingerichtet.
Die nach dem Krieg verstaatlichte Stahlindustrie brachte der Stadt und ihren Einwohnern (damals ca. 26.000) bis zur Stahlkrise Anfang der 1970er Jahre ein gewogenes Maß an Wohlstand. Danach sank die Anzahl der Beschäftigten von über 8.000 im Jahr 1972 bis auf ca. 3.500 um den Jahrtausendwechsel. Die Stadtpolitik versuchte den wirtschaftlichen Niedergang durch Betriebsansiedelungen abzufedern, was ihr auch gelang. Aus diesen Anstrengungen entstanden der Industriepark und zwei größere Einkaufszentren.
Am 1971 wurde Kapfenberg vom Europarat zur Europastadt ernannt. Anlässlich der Verleihungsfeierlichkeiten wurde die sogenannte "Schleife" oder der "Obusplatz" zum Europaplatz ernannt. Der Europaplatz ist heute das neue Zentrum der Stadt, an welchem 1992 das "Einkaufs-Centrum-Europaplatz (ECE)" errichtet wurde.
Gliederung
Kapfenberg ist in folgende dreizehn Katastralgemeinden gegliedert:
|
|
Infrastruktur

Die Mürztaler Verkehrs-Gesellschaft mbH (MVG) unterhält in der Stadt, in Bruck an der Mur und Leoben ein Omnibusnetz. Dieses wurde vom 1. Juli 1944 bis zum 15. Februar 2002 überwiegend mit O-Bussen elektrisch betrieben. Seit mehreren Jahren fahren keine O-Busse mehr, da sie aus Kostengründen gegen normale Busse eingetauscht wurden. Darüberhinaus werden regionale Überlandbusverbindungen Richtung Mariazell betrieben.
Bildung und Soziales
Schulwesen und Hochschule
In Kapfenberg gibt es 8 Volksschulen, 2 Hauptschulen, 1 Sonderschule, 1 Allgemeinbildende höhere Schule und 1 Polytechnische Schule. Weiters gibt es 2 höhere und 2 mittlere technische Schulen und 1 mittlere land- und forstwirtschaftliche Schule. Die HTBL Kapfenberg bietet drei Bildungsrichtungen: Elektrotechnik, Maschinenbau und Kunststofftechnik. Seit 1995 ist Kapfenberg einer der Standorte der Fachhochschule Joanneum.
Gesundheitswesen
Nach einem Umbau des ehemals privaten Böhler-Werkskrankenhauses wurde 1999 die Sonderkrankenanstalt "Neurologisches Therapiezentrum Kapfenberg (NTK)" eröffnet.
Sport
Es gibt ein breites Angebot an Sportstätten. Das Sportzentrum Kapfenberg besteht dem Franz-Fekete-Stadion, einem Sporthotel, einem Hallen- bzw. Freibad und aus einer Eis- und Mehrzweckhalle. Das heutige Franz-Fekete-Stadion wurde 1951 als Alpenstadion eröffnet, später völlig modernisiert 1987 wiedereröffnet und fasst ca. 12.000 Besucher.
Die Kapfenberger Sportvereinigung ist die größte ihrer Art in Österreich.
Kultur
1989 wurde das Kulturzentrum, welches aus einer Galerie, einem Museum, einer Bücherei mit Videothek und einem Kulturcafe besteht, eröffnet. Ein Kammermusik- und Kleinkunstsaal befindet sich seit 2004 bei der Musikschule Kapfenberg. Seit 1997 findet in Kapfenberg alljährlich das internationale Clown- und Komikfestival "COMICODEON" statt.
Sehenswürdigkeiten


- Burg Oberkapfenberg
- Rosegger-Brunnen
- Pfarrkirche St. Oswald
- Kandhaus
- Schmidthaus
- Pestsäule
- Rettenwand-Tropfsteinhöhle
- Kulturzentrum
- Schloss Wieden
Partnerstadt
Seit Juni 1956 (oder nach einer anderen Quelle 1957) ist Frechen (Nordrhein-Westfalen) Partnerstadt von Kapfenberg.
Quellen
- PAPST Helga: Kapfenberg, Stadtgemeinde Kapfenberg - Referat für Kultur, Kapfenberg 1999, ISBN 3-9501065-1-0
- Offizielle Homepage
- Statistischer Jahresbericht 2005
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt
- Linkkatalog zum Thema Kapfenberg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Bruck an der Mur