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Harzquerbahn

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Harzquerbahn
KBS 326: Streckenverlauf
Streckennummer:9700
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
0,0 Nordhausen Nord 184 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
1,1 Nordhausen Übergabebahnhof
Haltepunkt / Haltestelle
1,5 Nordhausen Hesseröder Straße
Haltepunkt / Haltestelle
2,2 Nordhausen Altentor
Haltepunkt / Haltestelle
3,0 Nordhausen Ricarda-Huch-Straße
Bahnhof
4,5 Nordhausen Krimderode
Haltepunkt / Haltestelle
6,0 Niedersachswerfen Herkulesmarkt
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
von Harzungen Lager
Bahnhof
7,0 Niedersachswerfen Ost
Haltepunkt / Haltestelle
8,0 Niedersachswerfen Ilfelder Straße
Haltepunkt / Haltestelle
9,9 Ilfeld Schreiberwiese
Bahnhof
10,7 Ilfeld 254 m
Haltepunkt / Haltestelle
11,5 Ilfeld Neanderklinik
Haltepunkt / Haltestelle
12,8 Ilfeld Bad
Haltepunkt / Haltestelle
14,8 Netzkater
Bahnhof
17,3 Eisfelder Talmühle 352 m
Abzweig nach rechts
nach Stiege
Haltepunkt / Haltestelle
19,5 Tiefenbachmühle
Haltepunkt / Haltestelle
21,5 Sophienhof
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
25,1 Holzverladung Kälberbruch
Bahnhof
29,8 Benneckenstein 530 m
Haltepunkt / Haltestelle
33,4 Sorge Hp
Warme Bode
Abzweig ehemals nach links
nach Braunlage
ehemaliger Bahnhof
34,2 Sorge Bf
Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)
Südharzeisenbahn
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
37,4 Holzverladung Allerbach
Kalte Bode
Bahnhof
41,6 Elend 509 m
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Schierke
Bahnhof
46,4 Drei Annen Hohne
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
50,4 Drängetal
Tunnel
51,6 Thumkuhlenkopftunnel (Länge 70 m)
Bahnhof
54,6 Steinerne Renne 311 m
Bahnhof
56,2 Wernigerode-Hasserode 280 m
Haltepunkt / Haltestelle
58,0 WR-Hochschule Harz (WR-Kirchstraße) 256 m
Bahnhof
59,5 Wernigerode-Westerntor 280 m
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Wernigerode-Übergabebahnhof
60,5 Wernigerode 234 m

Die meterspurige Harzquerbahn verbindet Nordhausen in Thüringen mit Wernigerode (Sachsen-Anhalt). Sie wird von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) betrieben.

Streckenverlauf

Die Eisenbahn beginnt im schmalspurigen Bahnhof der HSB in Nordhausen (Nordhausen Nord). Er liegt nordwestlich parallel zum Normalspurbahnhof. Nachdem das Verbindungsgleis zur Straßenbahn Nordhausen von rechts in die Linie eingeführt ist, biegt die Strecke nach Norden ab und verläuft 7 km bis zum Bahnhof Niedersachswerfen Ost nahezu parallel zur Normalspurstrecke Nordhausen–Ellrich („Südharzstrecke“). Hinter Ilfeld (km 10,7) beginnt der Harz. Hinter Netzkater (km 14,0) kommt einer der letzte Halte in Thüringen, Eisfelder Talmühle (km 17,3). Hier zweigt die Selketalbahn in einem Rechtsbogen ab.

Bis Tiefenbachmühle (Haltepunkt, km 19,5) folgt die Harzquerbahn noch der Bundesstraße 81, anschließend biegt sie in östliche Richtung ein, um den Bedarfshaltepunkt Sophienhof (km 21,0) zu erreichen. Durch Fichtenwald führt die Strecke über die Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt. Am Bahnhof Benneckenstein (km 29,8) erreicht die Bahn mit 530 m ü. NN ihren vorläufig höchsten Punkt. Danach geht es abwärts zum Tal der Warmen Bode, wo sich der Haltepunkt Sorge (km 33,4; 449 m ü. NN) befindet. Anschließend erklimmt die Strecke mit 557 m ihren höchsten Punkt. Nach Elend (km 41,6) erreicht die Strecke die Einmündung der Brockenbahn in Drei Annen Hohne (km 46,4).

Hinter Drei Annen Hohne geht es steil bergab, und die Bahn erreicht den 58 m langen Tunnel unter dem Thumkuhlenkopf. Er ist der einzige Tunnel im Netz der Harzer Schmalspurbahnen. Hinter dem Tunnelausgang wird in der Ferne bald das Wernigeröder Schloss erkennbar. In der Nähe des Bahnhofs Steinerne Renne (km 54,5) durchläuft die Linie einen der mit 60 m Radius engsten Gleisbögen der HSB, bis sie den Bahnhof Wernigerode-Hasserode (km 56,3) erreicht. Nächste Stationen sind der Haltepunkt Hochschule Harz (früher: Wernigerode-Kirchstraße) und der Bahnhof Westerntor in Wernigerode. Endpunkt ist schließlich der Bahnhof Wernigerode (km 60,5).

Geschichte

Ausfahrt am Bahnhof Wernigerode-Hasserode

Als erster Abschnitt der Harzquerbahn ging am 12. Juli 1897 die Strecke Nordhausen–Ilfeld in Betrieb, am 7. Februar 1898 folgte die Fortsetzung bis Netzkater und am 15. September desselben Jahres bis Benneckenstein. Von Norden her wurde am 20. Juni 1898 das Teilstück von Wernigerode nach Drei Annen Hohne fertiggestellt. Das fehlende Stück zwischen Drei Annen Hohne und Benneckenstein konnte schließlich am 27. März 1899 zusammen mit der Strecke zum Brocken dem Betrieb übergeben werden. Betreibergesellschaft war ursprünglich die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahngesellschaft.

Ab 1899 kreuzte die Harzquerbahn in Sorge die ebenfalls meterspurige Strecke Walkenried–Brunnenbachsmühle–Sorge–Tanne der Südharzeisenbahn (SHE). Ein Verbindungsgleis, zunächst nur für den Personenverkehr, wurde erst 1913 angelegt. 1945 wurde der Betrieb zwischen Sorge und Brunnenbachsmühle eingestellt, da dieser Abschnitt die Innerdeutsche Grenze querte. Der Abschnitt von Sorge nach Tanne wurde bis 1958 noch weiter betrieben. Auf der Grenzbrücke lagen die Gleise noch bis nach dem Mauerfall 1989.

Zugbetrieb

Zwischen Eisfelder Talmühle und Drei Annen Hohne ist der tägliche Zugbetrieb nach 1993 auf vier Zugpaare ausgedünnt worden. Nur zwei Zugpaare werden noch mit Dampfloks bespannt. Auf dem Abschnitt zwischen Nordhausen und Ilfeld ist in den letzten Jahren hingegen der Zugbetrieb stark verdichtet worden; er wird jedoch meistens mit Dieseltriebwagen bedient, inzwischen auch von Nordhäuser Hybrid-Straßenbahnen. Nördlich von Drei Annen Hohne wird der Fahrplan mit durchfahrenden Zügen vom Brocken verdichtet.

Empfehlenswert ist das dampfgeführte Zugpaar 8920/8929, das im Sommer von Nordhausen Nord (10.06 Uhr) zum Brocken und zurück verkehrt, im Winter hingegen Nordhausen mit Wernigerode verbindet.

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0

Bildergalerie

Film

Commons: Harzer Schmalspurbahnen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien