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Horst Bienek

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Horst Bienek (* 7. Mai 1930 in Gleiwitz/Oberschlesien; † 7. Dezember 1990 in München) war ein deutscher Schriftsteller.

Nach dem 2. Weltkrieg übersiedelte Bienek nach Potsdam und später nach Berlin (Ost). Im November 1951 wurde er vom Staatssicherheitsdienst verhaftet, später wegen angeblicher antisowjetischer Hetze zu 25 Jahren Zwangsarbeit im russischen Arbeitslager Workuta (Sibirien) verurteilt. Nach vier Jahren kam er im Zuge einer Amnestie frei und ging in die Bundesrepublik. Er arbeitete u.a. von 1957 bis 1961 als Redakteur beim Hessischen Rundfunk und von 1959 bis 1961 als Mitherausgeber der Zeitschrift blätter + bilder. Ab 1966 arbeitete Bienek dann als Verlagslektor und freier Schriftsteller in München, wo er sich auch niederließ. Horst Bienek starb 1990 in München.

Sein bekanntester Roman Die Zelle erschien 1968. Allgemein sind die Werke des Schlesiers, die in einer kühlen, disziplinierten Sprache geschrieben sind, stark von der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt und kreisen um die innere und äußere Selbstbehauptung des Menschen. Vor allem für seine in zahlreiche Sprachen übersetzte Tetralogie Die Gleiwitzer Romane erhielt Horst Bienek zahlreiche internationale Literaturpreise. So bemerkte Horst Bienek auf einem Treffen deutscher und italienischer Autoren in Turin, dass die Italiener zwar das Wort "patria" benutzten, wenn sie aber die ganzen Bedeutungen des deutschen Wortes "Heimat" ausdrücken wollten, benutzen sie dieses anstelle von "patria", so wie die Franzosen "le Lied" sagen und die Amerikaner "the butterbrot".

Werke

Sein Hauptwerk sind seine im Romanzyklus Gleiwitz, Eine oberschlesische Chronik in vier Romanen (ISBN: 3423127732) zusammengefassten vier Romane die in der Zeit kurz vor Kriegsausbruch bis 1945 spielen:

  • Die erste Polka (1975)
  • Septemberlicht (1977)
  • Zeit ohne Glocken (1979)
  • Erde und Feuer (1982)

Auszeichnungen