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Päpstliche Bulle

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Päpstliche Bulle oder kurz Bulle ist in der katholischen Kirche die Bezeichnung für eine in feierlichster Form ausgefertigte und besiegelte Urkunde, die die wichtigsten Rechtsakte des Papstes betrifft.

Offizieller Name ist litterae apostolicae (Apostolischer Brief) oder litterae apostolicae sub plumbo, wenn man sie von den Breven abgrenzen will. Die Bulle trägt ihren Namen vom Bleisiegel (plumbum, ital. bolla), mit dem die Papsturkunden des Mittelalters und der frühen Neuzeit regelmäßig besiegelt waren.

Diese Mischung aus den älteren Privilegien und den litterae ist seit der Mitte des 13. Jahrhunderts und besonders seit dem 15. Jahrhundert in Gebrauch. Im 20. Jahrhundert wurden nur noch selten päpstliche Bullen erlassen, etwa zur Inkraftsetzung des Kirchenrechts (CIC) 1917 und zur Einberufung des Heiligen Jahres. Für lehrhafte Akte des Papstes wird seit 1740 häufiger die Form der Enzyklika gewählt (Rundschreiben an die Bischöfe), für Rechtsakte die Apostolische Konstitution (etwa Munificentissimus Deus Pius XII.) oder das Motu proprio.

Jede Bulle wird nach den Anfangsworten der Arenga benannt.

Wichtige päpstliche Bullen

Literatur

  • Thomas Frenz: Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit. 2. aktual. Aufl., Stuttgart 2000 (Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen 2).

Siehe auch