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Giorgio Basta

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Giorgio Basta (* 1544 ; † 1607), war ein Generalfeldobrist albanischer Abstammung in Diensten des römisch-deutschen Kaisers Rudolf II.. Er hatte den Oberbefehl über die Habsburgische Armee im sogenannten Langen Türkenkrieg von 1593 bis 1606 zwischen der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich. Später verwaltete er Transylvanien (Siebenbürgen) als kaiserlicher Lehnsmann. Giorgio Basta ließ in 1601 seinen Verbündeten Michael den Tapferen von Wallachia, der Transylvanien, Wallachien und Moldavien vereinigt hatte und Rudolf zu mächtig geworden war, Tage nach einem gemeinsamen Sieg über aufständische ungarische Adlige bei Goroszló (jetzt Gurăslău, Kommune Hereclean, Grafschaft Sălaj) ermorden.

Nach dem Tode Michaels versuchten die Habsburger weitere vier Male, das ständisch geprägte Siebenbürgen unter ihre absolutistische Kontrolle und zentralistische Verwaltung zu bringen. Im Gefolge der Kämpfe wechselten sich Basta mit seiner habsburgischen Söldnertruppe und die siebenbürgischen Fürsten mit ihren Heeren jeweils für einige Monate an der Herrschaft ab. 1606 zogen sich die Habsburger schließlich geschlagen aus Siebenbürgen zurück; das Fürstentum blieb weiterhin ständisch und (relativ) unabhängig.

Sowohl ungarische als auch rumänische Historiker beschreiben Basta als heimtückischen, zügellosen und gewalttätigen Mann, motiviert durch einen krankhaften Hass auf Magyaren.

Während seiner kurzen Periode der Macht über Transylvanien stürzte das Fürstentum ins Chaos. In dem von seinen plündernden, gesetzlosen Armeen von Söldner und Banditen ausgeübten anarchischen Terror verlor Transylvania ein Drittel seiner Bevölkerung und den größten Teil seines Adels.

Werke

Basta schrieb einige militärische Handbücher nach seinen Erfahrungen der Kriegsführung in Osteuropa. Die bekanntesten davon sind

  • „Il maestro di Campo generale…“ (Venedig, 1606)
  • „Il governo della cavalleria leggiera“ (Venedig, 1612, posthum veröffentlicht).

Quellen

  • Arens, Meinolf : Habsburg und Siebenbürgen 1600 – 1605. Gewaltsame Angliederungsversuche eines ostmitteleuropäischen Fürstentums in einen frühabsolutistischen Reichsverband. Schriftenreihe „Studia Transylvanica“, Band 27, Böhlau Verlag, Köln 2001, XVI