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Echter Buchweizen

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Buchweizensamen; die Münze dient dem Größenvergleich.

Buchweizen (botanisch (a) Fagopyrum esculentum Moench, 'Gemeiner' Buchweizen, (b) Fagopyrum tataricum (L.) Gaertn., tatarischer Buchweizen) Pflanzen aus der Gattung Fagopyrum (manchmal auch in die Gattung Polygonum eingeordnet) in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Buchweizen ist ein "Pseudogetreide" (Pseudozerealie).

Nähere Verwandte des Buchweizens sind Sauerampfer und Rhabarber, nicht jedoch Weizen, denn er gehört nicht zu den Gräsern. Der Name Buchweizen leitet sich von seinen kastanienbraunen dreikantigen Früchten ab, die eine ähnliche Form wie Bucheckern haben. In manchen Gegenden wird Buchweizen auch als Heiden, Blenden oder schwarzes Welschkorn bezeichnet.

Der Name Buchweizen wird zum ersten Mal in einem Nürnberger Archiv erwähnt.

Gemeiner Buchweizen wurde wahrscheinlich zuerst in China kultiviert. Neben seiner Rolle als Samenlieferant, aus denen Buchweizenmehl hergestellt wird, ist Buchweizen eine gute Honigpflanze. Im Anbau ist Buchweizen anspruchlos und gedeiht auch in sonst ziemlich unfruchtbaren Heide- und Moorgegenden. Heute wird er noch in Deutschland noch in der Lüneburger Heide, in Schleswig-Holstein, Westfalen, am Niederrhein, in der Eifel und in einigen Alpentälern angebaut. Die berühmten Blinis der Russischen Küche werden aus Buchweizenmehl hergestellt. Auch die Französische Küche verwendet Buchweizenmehl für Pfannkuchen (so genannte Galettes). In den USA werden die berühmten Pancakes auch meist aus "buckwheat"-Mehl zubereitet.

Buchweizen enthält Rutoside, die bei Venenleiden medizinische Verwendung finden. Er gilt generell als wertvolles Nahrungsmittel mit viel Eiweiß und Stärke.

Buchweizenpflanze

Vor allem weil im 18.Jh. der Anbau der Kartoffel stark zunahm, ging die Bedeutung des Buchweizens als Nahrungslieferant deutlich zurück. Außerdem ist Buchweizen zum Brotbacken ungeeignet, da er im Gegensatz zu normalem Mehl kein Gluten (auch als "Kleber" bezeichnet) enthält. Heute wird er hauptsächlich in Naturkostläden angeboten. Die Zubereitung zu Speisen ist aufwändig, da Buchweizenteige vor dem Backen gut ausquellen müssen.

Da Buchweizen glutenfrei ist, kann er als Diätnahrung bei Zöliakie, bzw. Sprue oder glutensensitiver Enteropathie verwendet werden.

Anbau und Ernte

Mitte Mai ist Säzeit. Die Samen reifen innerhalb von 10-12 Wochen. Eine einzelne Pflanze trägt bis zu 1800 Blüten. Wegen unsicherer Fremdbestäubung bringt der Buchweizen aber nur ca. 9 Nüsschen pro Pflanze.