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Abklingbecken

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Abklingbecken sind Becken in Kernkraftwerken, in denen die verbrauchten (abgebrannten), hoch radioaktiven Brennelemente zum Abklingen, also zur Verminderung der restlichen Strahlungsaktivität und der Temperatur, mehrere Jahre gelagert werden.

Während dieser Zeit zerfallen die bei der Kernspaltung im Reaktor gebildeten, kurzlebigen Radionuklide; die frei werdende Energie wird in Form von Wärme an das umgebende Wasser abgegeben und über Kühlkreisläufe abgeführt. Die Brennelemente kommen mit einer durch die Zerfallswärme entstehenden Temperatur von über 100 °C aus dem Reaktor ins Abklingbecken. Sie verbleiben dort, bis ihre Radioaktivität und damit die entstehende Zerfallswärme soweit abgenommen hat, dass die Brennelemente transportiert werden können. Begrenzend ist hierbei sowohl die Dosisleistung als auch die Wärmeleistung, da es Grenzwerte für die äußere Dosisleistung und die Oberflächentemperatur bei den Transportbehältern (wie etwa CASTOR) gibt.

Zum Schutz gegen die Strahlung muss die Wasserüberdeckung über den Brennstäben eine vorgeschriebene Mindesthöhe haben. Im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg sind beispielsweise 2m Wasserüberdeckung als Mindestmaß vorgeschrieben.

Nach dem Abklingen werden die Brennstäbe entweder der Wiederaufarbeitung oder der Endlagerung zugeführt. Abklingbecken sind für gewöhnlich in unmittelbarer Nähe des Reaktorkerns angelegt, da die Brennelemente beim Transfer vom Reaktor zum Abklingbecken aus Strahlenschutzgründen ständig mit genügend Wasser umgeben (bzw. überdeckt) sein müssen.