Spree
Spree | ||
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Daten | ||
Lage | östliches Deutschland | |
Quelle | ca. 430 m ü. NN (Ebersbach-Spreedorf, Neugersdorf und am Kottmar) | |
Mündung | 29 m ü. NN in die Havel (Berlin-Spandau) | |
Höhenunterschied | ca. 400 m
Bitte Sohlgefälle manuell eingeben, da im Höhenunterschied auch Buchstaben enthalten sind. | |
Länge | Längenangabe ist keine Zahl | |
Einzugsgebiet | Einzugsgebiet ist keine Zahl | |
Linke Nebenflüsse | Dahme | |
Rechte Nebenflüsse | Schwarzer Schöps, Löbauer Wasser, Wuhle, Panke | |
Großstädte | Berlin, Cottbus |
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Die Spree (sorbisch Sprewja/Sprowja) ist ein knapp 400 Kilometer langer Nebenfluss der Havel im Osten Deutschlands.
Zahlen
Die Länge der Spree beträgt rund 400 km (andere Quellen geben 382, 398 bzw. 403 km an), davon sind nur etwa 182 km schiffbar. Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 10.105 Quadratkilometer.
Die Spree wird allgemein als Nebenfluss der Havel betrachtet, obwohl sie um einiges länger ist und an der Mündung mit 36 Kubikmeter pro Sekunde (m³/s) beim Pegel Sophienwerder mehr als doppelt soviel Wasser wie die Havel führt (15 m³/s, Pegel Spandau-Schleuse).
Flusslauf
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Die Spree fließt durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin. In ihrem Oberlauf bildet die Spree zwischen Neugersdorf und Ebersbach die Grenze zu Tschechien.
Oberlauf
Der Fluss entsteht im Lausitzer Bergland nahe der Grenze zu Tschechien aus drei Quellen: in Ebersbach-Spreedorf, in Neugersdorf und am Kottmar. Unterhalb von Neusalza-Spremberg reicht der tschechische Fugauer Zipfel von Süden her bis auf ihr Nordufer.
Aus dem Bergland heraus fließt die Spree wenige Kilometer über eine Hochfläche, in Bautzen dann hinab in ein tief eingeschnittenes Tal und verlässt die Talsperre Bautzen am nördlichen Rand der Stadt als Tieflandfluss.
Lausitzer Tiefland
9 km weiter beginnt das erste Binnendelta: Die Kleine Spree zweigt nach Westen ab, gewinnt bis zu 10 km Abstand und mündet etwa 30 km flussabwärts bei Spreewitz (zwischen Boxberg/Oberlausitz und Spremberg) wieder in den Hauptfluss. Etwa ab der Verzweigung ist die durchflossene Gegend waldig und bleibt es, mit Ausnahme des Oberspreewaldes und des Beeskower Umlandes, bis nach Berlin-Köpenick. Nördlich von Uhyst wurde der Spreelauf wegen der Braunkohlentagebaue Bärwalde (heute Speicher Bärwalde) und Nochten verlegt. Bei Sprey (zu Boxberg) mündet von Osten der Schwarze Schöps, dessen erst 10 km vor der Mündung zufließender Nebenfluss Weißer Schöps sich am Stadtrand von Görlitz bis auf 4 km der Lausitzer Neiße genähert hat. Hinter Spremberg ist die Spree zur Spremberger Talsperre gestaut.
Cottbus und Spreewald
Die nächste Stadt an ihren Ufern ist Cottbus, das Zentrum der Niederlausitz. Kurz dahinter verzweigt sie sich zu einem mehr als 30 km langen und mehr als 10 km breiten Binnendelta, dem Oberspreewald. Hier gibt es mehr Wiesen als Wald und in den kleinen Dörfern typische sorbische Holzhäuser. Hinter Lübben schließt sich als deutlich kleineres Binnendelta der tatsächlich bewaldete Unterspreewald an. Am Nordende des Spreewaldes zweigt der Spree-Dahme-Umflutkanal ab, angelegt, um den Spreewald bei Hochwasser besser zu entwässern.
Mark Brandenburg
Die Spree fließt dann ostwärts zum Nordende des Schwielochsees ein, anschließend nordwärts durch Beeskow bis ins Berliner Urstromtal, in das der Oder-Spree-Kanal gebaut wurde. In Fürstenwalde sind Fluss und Kanal nun ein Gewässer. Dann schlängelt sie sich in Richtung Müggelsee, während der Kanal zu dem zur Dahme gehörenden Seddinsee führt.
Berlin
46 km lang fließt die Spree durch Berlin. Der Abschnitt vom Dämeritzsee durch den Müggelsee bis nach Berlin-Köpenick wird als Müggelspree bezeichnet. In Köpenick mündet die Dahme in die Spree. Die nächsten Spreeabschnitte heißen Oberspree, nach dem Abzweig des Britzer Verbindungskanals Treptower Spree, ab dem Landwehrkanal Berliner Spree.
Im Zentrum Berlins bilden die beiden Spreearme die Spreeinsel. Nach dem Abzweig am Humboldthafen zum Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal schlängelt sie sich durch den Großen Tiergarten, heißt bei Charlottenburg Untere Spree und mündet schließlich in Berlin-Spandau in die Havel.
Von 1882 bis 1885 wurde die Spree in Berlin als Schifffahrtsweg ausgebaut. Sie wurde begradigt und in der Innenstadt wurde das Ufer mit Mauern befestigt.[1]
Hydrologie und Hydrografie
Wegen ihres sehr geringen Gefälles fließt die Spree sehr langsam, durchschnittlich ca. 50 cm pro Sekunde. Zwischen Cottbus und Berlin-Köpenick sind es pro Sekunde nur 17 cm und auf den 44 km durch Berlin sogar nur noch neun Zentimeter pro Sekunde Fließgeschwindigkeit.
Zu DDR-Zeiten wurden wegen des Braunkohletagebaus erhebliche Mengen an Grundwasser abgepumpt und in die Spree geleitet. Seit dem Ende des Braunkohletagebaus steigt der Grundwasserspiegel wieder und der Spree fehlt Wasser, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat. Besonders in den Sommermonaten kann es zu erheblichem Frischwasserfehlbedarf kommen. Im Sommer 2003 wurde beobachtet, dass die Spree in Köpenick rückwärts floss.[2] Da im Berliner Raum geklärtes Abwasser in die Spree eingeleitet wird, kann es daher vorkommen, dass in trockenen Sommern die Spree im Berliner Raum nahezu vollständig aus geklärtem Abwasser besteht.
Seit dem Jahr 1997 legen Berlin und Brandenburg Speicherseen an, die einen Mindestzufluss garantieren sollen. Nördlich von Bautzen und nördlich von Spremberg wurden schon von der DDR Stauseen, die Talsperre Bautzen und die Talsperre Spremberg angelegt.
Tourismus
Von der Quelle bis Erkner am südöstlichen Berliner Stadtrand folgt der Spreeradweg dem Verlauf des Flusses.
Der Spreewald hat außer seiner gewässerreichen Landschaft auch sorbische Kultur zu bieten und zieht Touristen aus nah und fern an.
Die Seen im Bezirk Treptow-Köpenick sind ein wichtiges Naherholungsgebiet der Berliner.
Bautzen am Spreeübergang der historischen Hohen Straße hat eine sehenswerte mittelalterliche Altstadt.
Besonderheiten
- Die Wiedernutzbarmachung als Badefluss ist Teil des Projektes SPREE2011.
- Jedes Jahr am ersten Aprilwochenende findet auf der Spree zwischen Neu Zittau und Erkner das Spreetreiben statt. Das Spreetreiben fand 2006 zum zehnten Mal statt. Die berühmteste Teilnehmerin war die ehemalige Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg, Regine Hildebrandt.
- Im Winter wird versucht, die Spree im Berliner Stadtgebiet durch mehrere Eisbrecher stets schiffbar zu halten.
- Fünfzehn Tunnel unterschiedlichster Zweckbestimmung unterqueren den Fluss in Berlin.
Nebengewässer
Nebengewässer der Spree flussaufwärts geordnet: [3]
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Literatur
- Grosses vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste. Johann Heinrich Zedler, Halle und Leipzig 1732–1754; bei
Wikisource
Weblinks
- Spree bei Berlin - Interaktives 360° Panorama
- Hintergrundinformationen über die Spree
- Die Spree beim BUND-Flussbüro