Zum Inhalt springen

Wilhelm Krelle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2007 um 16:59 Uhr durch Augustinus (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wilhelm Krelle (*24. Dezember 1916 in Magdeburg; †23. Juni 2004 in Bonn) war ein deutscher Volkswirt, Mathematiker und Physiker.

Leben

Aus einer Magdeburger Akademikerfamilie stammend entschied sich Krelle nach dem Abitur zunächst für eine Offizierslaufbahn. Nach der Rückkehr aus dem Krieg absolvierte Krelle in Tübingen und Freiburg parallel Studien in Physik, Mathematik und Nationalökonomie. Nach der Promotion zum Dr.rer.pol. im Jahre 1948 und der Habilitation bei Erich Preiser in Heidelberg im Jahre 1951 wurde Krelle 1956 – im Anschluß an verschiedentliche Forschungsaufenthalten in Harvard, am MIT und Chicago – zum außerordentlichen Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an die Hochschule St. Gallen berufen. Von 1958 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1982 wirkte er dann als ordentlicher Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften in Bonn. 1991/92 wurde Krelle reaktiviert, um als Gründungsdekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Humboldt-Universität in Berlin zu fungieren.

Werk

Im Vordergrund der wissenschaftlichen Arbeiten von Krelle stand die Abbildung ökonomischer Probleme in mathematischen Modellen. Außer in der akademischen Forschung war Krelle unter anderem als Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung, sowie der Mitbestimmungskommission und der Wehrstrukturkommission, sowie als Mitglied der Sozialkammer der Evangelischen Kirche in Deutschland engagiert.

Ehrungen

Neben dem Bundesverdienstkreuz (1987) erhielt Krelle für seine wissenschaftlichen Arbeiten sechs Ehrendoktoren, u.a. aus Chicago und Münster. Außerdem wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Wien ernannt.

Werke

  • Theorie wirtschaftlicher Verhaltensweisen, 1953.
  • Preistheorie, 1961.
  • Verteilungstheorie, 1962.
  • Präferenz- und Entscheidungstheorie, 1968.
  • Wachstumstheorie, 1972 (gem. mit G. Gabisch).
  • Mitbestimmung und marktwirtschaftliche Ordnung, 1978.
  • Theorie des wirtschaftlichen Wachstums, 1985.
  • The future of the world economy, 1989.
  • Weltwirtschaft und Sicherheit, 1994.
  • Wirtschaftswissenschaft in christlicher Verantwortung, 1997.
  • Ökonomische Grundlagen der Ethik, 1998.