Heinrich der Vogler
Heinrich der Vogler (* 876, † 2. Juli 936 in Memleben), eigentlich Heinrich I., König des Ostfrankenreichs von 919 bis 936.
Heinrich I. führte alle deutschen Stämme in seinem Königreich zusammen und gilt heute als erster deutscher König und Reichsgründer des späteren "Heiligen Römischen Reiches" (HRR)).
Der Beiname der Vogler geht auf die Legende zurück, er sei beim Vogelfang an einem Vogelherd gewesen, als ihm die Reichsinsignien übergeben wurden:
Herr Heinrich sitzt am Vogelherd
Recht froh und wohlgemut.
Aus tausend Perlen blinkt und blitzt
Der Morgenröte Glut.
In Wies' und Feld, in Wald und Au'n
O, welch ein süßer Schall,
Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag,
Die süße Nachtigall.
Herr Heinrich schaut so fröhlich drein -
Wie schön ist heut' die Welt!
Was gilt's? Heut gibt's nen guten Fang!
Er schaut zum Himmelszelt.
Er lauscht, er lauscht
Und streicht sich aus der Stirn
Das blondgelockte Haar.
Ei doch, ei doch!
Was sprengt denn dort herauf für eine Reiterschar?
Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt,
Es naht der Waffen Klang.
Dass Gott, die Herrn verderben mir
Den ganzen Vogelfang!
Ei nun, was gibts?
Es hält der Tross vorm Herzog plötzlich an.
Herr Heinrich tritt hervor und spricht:
"Wen sucht ihr, Herrn, sagt an?"
Da schwenken sie die Fähnlein bunt
Und jauchzen: "Unsern Herrn!
Hoch lebe des Sachsenlandes Stern!"
Sich neigend knien sie vor ihm hin
Und huldigen ihn still
Und rufen, als er staunend fragt:
"S' ist Deutsches Reiches Will'!"
Da blickt Herr Heinrich tief bewegt
Hinauf zum Himmelszelt:
"Du gabst mir einen guten Fang,
Herr Gott, wie dir's gefällt!"
Ballade von Carl von Loewe (1796 - 1869)
Nachfolger Heinrichs wurde sein Sohn Otto
Nachfolger: |