Jelena
Jelena (kyrillisch: Јелена) ist ein slawischer, weiblicher Vorname. In Serbien, Montenegro, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Russland hört man ihn häufig.
Herkunft, Bedeutung und Vorkommen in der Vergangenheit

Der Name "Jelena" stammt aus dem Griechischen: Helena von "hele"= strahlend, glänzend oder "helios"= Sonne. Der Herkunft nach meint der Name daher weibliche Wesen, die vor Schönheit glänzen oder die gar die Verkörperung femininer Schönheit sind.
Von den ältesten schriftlichen Quellen bis heute ist der Name bei den christlichen Völkern sehr verbreitet.
Bekannt ist er vor allem wegen Homers Sage Ilias, in der eine Helena, Frau des spartanischen Königs Menelaos und angeblich die schönste Frau der Welt, von dem trojanischen Prinzen Paris entführt wird. Ihre Entführung löst den langen und blutigen Trojanischen Krieg aus. (Helena (Mythologie))
In den Kalender ist eine andere Helena eingegangen: die Gemahlin des römischen Königs Konstantin des Großen, welcher mit dem Edikt von Mailand im Jahre 313 übrigens die religiöse Toleranz ausgerufen und damit als erster die Verfolgung der Christen eingestellt hat. In Folge dessen wurde das Ehepaar heilig gesprochen.
In der jugoslawischen Sprache fängt der Name seit jeher mit dem Buchstaben "j" an, während alle anderen europäischen Sprachen ein "h" oder "e" an den Anfang setzen. Im Übrigen bedeutet das jugoslawische Wort "jelen" Hirsch.
Die früheste Erwähnung des Namens "Jelena" in den historischen Quellen balkanischer Slawen ist die der Tochter des ungarischen Königs, des "Heiligen" Stefan. Sie war vermählt mit Svinimir, genannt Dmitar, dem König der serbischen Slawen. Im serbischen Adel findet sich der Name sehr häufig. Beispielsweise hieß so die Tochter des großen Gespanen Uros II., die 1130 die Frau des ungarischen Königs Bela wurde. Außerdem hieß die Frau des König Uros I. Jelena (?-1314); sie war französischer Abstammung, Mutter der serbischen Könige Dragutin und Milutin. Die Schwester und Ehefrau des Kaisers Dusan trugen ebenfalls diesen Namen. In der Geschichte hat überdies Spuren hinterlassen Jelena, Frau des Königs Stefan Dabisa, die nach dessen Tod kurzweilig die Macht an sich riss (1395-1398), was ihr den Namen "Jelena, die Ungehobelte" einbrachte. Neben allen anderen, späteren Jelenas, ist noch zu nennen jene Tochter des Herrschers Djurdje, die den Sultan Mehmed II. (1451-1481), Sohn Murats II. geheiratet hat, und jene Tochter des Herrschers Lazar Brankovic und Frau Stefans, Sohn des Königs Tomas.
Spitznamen und Varianten des Namens
Spitznamen des Vornamen sind oft Jeca, Jela, Jecka, Jeka, Jelli.
Varianten lauten Ela, Elena, Jeka, Jelenica, Jelenka, Jecka, Lela, Lena, Lenka, Lence, Helena.
Namenstag
18. August
Erwähnung in der Literatur und Musik
- "Oj, Jelo, Jelena", jugoslawisches Volkslied
- "Jelena. Zena koje nema" ("Jelena. Eine Frau, die es nicht gibt"), eine Kurzgeschichte von Ivo Andric
Bekannte Namensträgerinnen
- Jelena Dokić, Tennisspielerin
- Jelena Hoffmann, MdB
- Jelena Jankovic, Tennisspielerin
- Jelena Šantić, Primaballerina, Friedensaktivistin
- Anne Jelena Schulte, Dramatikerin, Kolumnistin
- Jelena Stupljanin, Schauspielerin
- Jelena Schwarz, Schriftstellerin
Quelle
Stevanovic, Petar: "Onomastikon. Ime znati izabrati. Tumacenje popularnih licnih imena sa istorijskim osvrtom" ("Namensforschung. Den Namen auszusuchen wissen. Erläuterung populärer Vornamen mit historischem Rückblick"), 2001, Belgrad, Orfelin Verlag