Landkreis Mainz-Bingen
Wappen | Karte |
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Lage des Landkreises Mainz-Bingen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Ingelheim am Rhein |
Fläche: | 605,85 km² |
Einwohner: | 200.317 (31. Oktober 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 331 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 07 3 39 |
Kfz-Kennzeichen: | MZ |
Kreisgliederung: | 66 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Georg-Rückert-Straße 11 55218 Ingelheim am Rhein |
Website: | www.mainz-bingen.de |
E-Mail-Adresse: | kreisverwaltung |
Politik | |
Landrat: | Claus Schick (SPD) |
Karte | |
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Der Landkreis Mainz-Bingen ist ein Landkreis im Osten von Rheinland-Pfalz, Deutschland. Benachbarte Kreise sind (im Uhrzeigersinn) Rheingau-Taunus-Kreis, die kreisfreien Städte Wiesbaden und Mainz, die Landkreise Groß-Gerau, Alzey-Worms und Bad Kreuznach sowie der Rhein-Hunsrück-Kreis.
Geographie
Der Rhein bildet die gesamte Ostgrenze des Landkreises. In Bingen mündet die Nahe in den Rhein, nachdem sie ein kurzes Stück durch den Kreis fließt. Am Rand des Hunsrücks am Rheingraben im westlichen Teil des Kreises ist Weinanbaugebiet. Der südliche Teil wird als Rheinhessische Hügellandschaft bezeichnet und ist klimatisch gut für den Gemüseanbau geeignet, insbesondere für Spargel.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Mainz-Bingen war vor 1800 in zahlreiche Herrschaftsgebiete zersplittert, von denen die Kurfürsten von der Pfalz den größten Anteil hatten, gefolgt von den Mainzer Erzbischöfen. Während der französischen Besetzung unter Napoleon war das Gebiet überwiegend Teil des Departements Donnersberg (Mont Tonnerre) mit der Hauptstadt Mainz, während das Gebiet nördlich der Nahe zum Departement Rhein-Mosel mit Sitz in Koblenz gehörte. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam der nördliche Teil des heutigen Kreises (westlich der Nahe) zur preußischen Rheinprovinz, der südliche Teil zum Großherzogtum Hessen. Innerhalb von Hessen entstanden am 5. Februar 1835 die beiden Kreise Mainz und Bingen. Am 16. Februar 1835 wurde die Stadt Mainz als Kreis Mainz-Stadt aus dem Kreis Mainz ausgegliedert. Am 12. Mai 1852 entstand der Kreis Oppenheim. Am 1. Januar 1938 gelangten die Gemeinden Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg aus dem Kreis Groß-Gerau an den Kreis Mainz. Am 7. April 1938 wurde der Kreis Oppenheim aufgelöst und auf die Kreise Mainz und Alzey verteilt. Bei der Kreisreform 1969 wurden die beiden Kreise Mainz und Bingen zusammengelegt, wobei auch einige Gebiete der Kreise Kreuznach und Sankt Goar einbezogen wurden. Sitz der Kreisverwaltung war zunächst Mainz; seit Oktober 1995 ist es Ingelheim am Rhein.
Politik
Landrat des Landkreises Mainz-Bingen ist seit dem 27. März 1992 der SPD-Politiker Claus Schick.
Wappen
Beschreibung:
Unter einem goldenen Schildhaupt, darin ein rot bewehrter, schwarzer Adler, gespalten: vorne in Rot ein sechsspeichiges silbernes Rad (Mainzer Rad), hinten in Schwarz ein rot gekrönter und rot bewehrter goldener Löwe (Pfälzer Löwe). (Wappen-Genehmigung 6. Mai 1970)
Bedeutung:
Das Rad steht für das ehemalige Fürstbistum Mainz, der Löwe für die kurpfälzischen Gebiete des Kreises und der Adler weist auf die Reichsgüter bei Ingelheim, Oppenheim und Nierstein hin.
- Siehe auch Liste der Wappen im Landkreis Mainz-Bingen
Verkehr
Diese Gegend wurde zunächst von der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft erschlossen: 1853 führte die erste Linie von Mainz rheinaufwärts nach Worms, weitere Verbindungen 1858 in Richtung Frankfurt und Darmstadt und schließlich 1859 rheinabwärts bis Bingen mit Anschluss an die in Bingerbrück (heute Bingen Hbf) beginnenden Strecken der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft nach Koblenz und der Rhein-Nahe-Eisenbahn-Gesellschaft – in Betrieb seit 1858 – nach Bad Kreuznach.
Von Bingen eröffnete die Hessische Ludwigsbahn im Jahre 1870 eine Verbindung quer durch Rheinhessen in Richtung Worms, in die seit 1871 in Armsheim eine Zweigbahn von Mainz einmündete. Nach der Verstaatlichung dieser Gesellschaft kamen noch Nebenlinien der Hessischen Staatsbahn hinzu: Die bedeutendste war die 1896 eröffnete Linie von Bodenheim nach Alzey, die 1900 eine Querverbindung von Undenheim-Köngernheim nach Nierstein erhielt. Die 1902 eröffnete Hauptbahn ermöglichte die Direktverbindung Mainz–Bad Kreuznach über Gensingen-Horrweiler.
Von den vier in Rheinhessen vorhandenen Nebenbahnen der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft berührten den Kreis folgende Strecken:
- 1888 von Sprendlingen in Richtung Wöllstein und
- 1904 von Ingelheim durch das Selztal nach Jugenheim-Partenheim.
Das Schienennetz erreichte 1915 durch einige Verbindungsbahnen im Raum Bingen einen Gesamtumfang - ohne Straßenbahnen - von 208 km. In vier Jahrzehnten verringerte sich das Netz um fast 70 km:
- 1945: Verbindungsbahnen im Raum Bingen (11 km)
- 1951: Nierstein–Undenheim-Köngernheim („Valtinche“, 10 km)
- 1953: Sprendlingen–Badenheim–Fürfeld (4 km)
- 1954: Ingelheim Rheinbahnhof–Jugenheim-Partenheim (22 km)
- 1969: Osthofen–Eich–Guntersblum („Altrheinbahn“, 1 km)
- 1974: Osthofen–Hillesheim-Dorn-Dürkheim–Gau-Odernheim (3 km)
- 1985: Bodenheim–Undenheim-Köngernheim–Alzey („Amiche“, 17 km)
In der Stadt Bingen verkehrten die elektrische Bahnlinien der AG Binger Nebenbahnen und bedienten genauso wie die Überlandlinie Bad Kreuznach–Sprendlingen–Sankt Johann der Straßenbahn Bad Kreuznach auch den Güterverkehr.
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 61 Koblenz–Ludwigshafen, A 63 Kaiserslautern–Mainz und A 60 Mainz–Nahetal. Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 9 Worms–Mainz–Koblenz und die B 41 Bad Kreuznach–Ingelheim.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Verbandsfreie Gemeinden/Städte
- Bingen am Rhein, Große kreisangehörige Stadt * (24.850)
- Budenheim (8.545)
- Ingelheim am Rhein, Große kreisangehörige Stadt (24.648)
Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
Sitz der Verbandsgemeinde *
Weblinks