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Atelierszene

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Das Bild Atelierszene von Johann Peter Hasenclever (1810-1853) entstand 1836 und ist 72 cm mal 88 cm groß (Öl auf Leinwand). Es hängt im Kunstmuseum Düsseldorf.

Der zwerghafte Greveb mit dem überlangen Maßstock überreicht Wilms im Räuberzivil eine Weinflasche. Die Pose wird von Grashof links gezeichnet und von den übrigen kommentiert, kritisiert und lässig beobachtet. Da man hier nach der Natur arbeitet, sind die Hilfen des akademischen Unterrichts überflüssig. Hasenclever selbst schleppt in offenkundig programmatischer Absicht die Gliederpuppe weg. Seine programmatischen Vorstellungen weisen schon auf den Realismus hin.

Demonstrativ zur Wand gekehrt und als Windfang wird ein großformatiges Gemälde benutzt, da die hier versammelten Genremaler mittlere und kleinere Formate bevorzugten. Sie fühlen sich an der Akademie in eine fremde und feindliche Welt verbannt, wie in ein künstliches "Sibirien". Der Titel "Sibiria" auf dem aufgeschlagenen Buch spielt darauf an. Bezüglich der Ausgewogenheit der Komposition gibt sich Hasenclever keine Blöße.

Offenkundig satirisch intendiert sind die pathetischen Gesten, mit denen der protestantische Hussitenprediger das "Abendmahl in beiderlei Gestalt" (im erhobenen Weinkelch) gefordert hat, und die Haltung, in der die schlichte Weinflasche in der Atelierszene dargeboten wird. Diese Geste wird mehrfach wiederholt.